20 Jahre nach den Pogromnächten in Rostock

Du hast wirklich keine Ahnung, oder?!
Asylbewerbern ist es in der Tat verboten einer Arbeit in Deutschland nachzugehen!

Ich glaube zu wissen, dass es xeno_borg um eine richtige bezahlte Arbeit in einem Unternehmen ging und nicht darum seine Bude sauber zu halten oder sich im Rahmen seiner Möglichkeiten anderweitig zu beschäftigen, was die meisten mit Sicherheit in ihrer Verzweifelten und Aussichtslosen Situation im Niemandsland eh schon versuchen!

@Legolas, Ich vermute Du meinst „sozialversicherungspflichtig Geld zu verdienen“, arbeiten darf jeder immer, zB im Ehrenamt, in freiwilligen Jahren oder wo auch immer, was alles groß beworben wird, und was gar nicht mal sowenige, meist Biodeutsche, machen.

Mein Posting hatte natürlich eine Polemik, die anscheinend vollkommen an Dir vorbei gegangen ist, aber zu der ich inhaltlich 100% stehen kann und ich hab den Gedankengang ja auch erläutert :wink:

Mein Posting hatte natürlich eine Polemik, die anscheinend vollkommen an Dir vorbei gegangen ist :wink:

Das ist sie tatsächlich, da ich sie bei diesem Thema unangebracht finde!
Denn diese Menschen warten, ohne irgend etwas bewirken zu können, in einem unhaltbaren Zustand.
Ehrenämter werden wohl nicht wirklich auf ihrer Liste stehen!
Ich neige dazu, da ich mein Gegenüber nicht kenne, erst mal ernst zu nehmen was er/sie schreibt.

Ja super, Asylanten bekommen für Arbeitsgelegenheiten in der Einrichtung oder bei öffentlichen Trägern 1,05 Euro pro Stunde. Das kann man wohl kaum als richtige Arbeit bezeichnen. Es hat eher was von Sklaverei besonders weil bei nicht Befolgung die Leistungen gestrichen werden. Das aufwertende Gefühl gebraucht zu werden ist mit diesem Zwang wohl kaum zu erreichen.

Worum geht es im Moment eigentlich? Wenn Asylbewerber mehr jobben würden, dann würden ihre Wohnheime auch nicht angegriffen werden?

Ich neige dazu, da ich mein Gegenüber nicht kenne, erst mal ernst zu nehmen was er/sie schreibt.

Was ich geschrieben habe, war alles ernst gemeint, die Konsequenz heraus schien Dir nur abwegig.

Ich drücke mich mal anders aus:

Arbeit und Geld verdienen ist nicht zwingend dasselbe.

Es gibt in Deutschland haufenweise Leute die arbeiten, und nicht mehr haben als Asylbewerber zB: Ehrenämter,freiwilliges soziales/ökologisches Jahr, Behindertenwerkstätten, Arbeitstherapien,Gefängnisinsassen,beschissenes Praktikas, selbst 1-Euro-jobber oder Niedrig-löhner/aufstocker dürften per se nicht grundlegend viel mehr haben nach der neuen Rechtsprechung.

Der erste Schritt ist doch mich einigermaßen in einer vollkommen neuen Gesellschaft organisieren zu können, grundlegende Dinge zu erlernen und erstmal das zu tun was ich kann.(zB das was ich meinte in meinem heutigen ersten Posting beschrieben zu haben).Sprich „Zu tun gibt es immer was“

Es gibt leider zu häufige Berichte, daß das eben nicht gegeben ist, daß es zB Putzfrauen in solchen Wohnanlagen gibt.

Wo und und wie sollen diese Leute denn in der Masse eine ernsthafte Chance auf dem 1. Arbeitsmarkt haben, bei all den zusätzlichen Hemnissen, die sie ohnehin mitbringen? Ich habe aus persönlichen Erfahrungen Einblick in ein Unternehmen was Fortbildungen im Bereich Altenpflege/Rettungsdienst/Führerscheinausbildung betreibt.Die Leistungen, die dort von Leuten erbracht werden, die man aller Vermutung nach zu einem großen Teil als angenommene Asylanten bezeichen kann sind unter aller Kanone, das ist geradezu eine kommunale Geldverbrennungsindustrie.

Ich habe in einem Bericht gelesen, daß serbische Asylbewerber auf Eigeninitiative in einem Landwirtschaftsbetrieb auf eigene Initiative arbeiten wollten, und daß das funtioniert haben soll.

Ich hab mir natürlich ganz bewußt das quote rausgesucht, daß das „Arbeitsverbot“ von Asylbewerbern beinhaltet, weil ich das ziemlich fadenscheinig finde.

Lass mich nicht lügen aber so weit ich weiß gab es noch keine Anpassung der Leistungen im § 3 des AsylbLG die vom BVerfG für verfassungswidrig erklärt worden ist. Desweiteren denke ich, wenn die Statt Asylbewerber Interniert haben diese auch dafür zu sorgen, dass die Lager angemessen Gewartet werden. Wenn die Statt nicht bereit ist, das Material und den Euro pro Stunde auszugeben um die Anlage Putzen zu lassen ist das sicher nicht die Schuld der Hilfesuchenden Opfer einer unmenschlichen Politik. Ich bin mir nicht ganz sicher ob du nicht eigentlich sagen willst, dass Asylanten dreckig und faul sind :smt017 Bevor ich mich also weit aus dem Fenster lehne würde ich lieber Fragen wollen was du eigentlich sagen willst.

Also mehr als meinen kurzen Beitrag auch nochmal grundlegend zu erklären, kann ich nicht tuen.

Die Erkenntnis, wer wo wann wie faul ist, kann jeder selber ziehen (das ist Demokratie), ich bin kein Politkommissar und kein Staatsratsvorsitzender.

Mir erschließt sich der Sinn der jetzigen Diskussion in keinster Weise. Was haben arbeitende oder nicht arbeitende Asylanten mit der Situation vor 20 Jahren zu tun? Es geht hier um die Klärung von Anchantias Frage: „Kann so etwas wie die Progromnächte [von] Rostock wieder passieren?“ Ich glaube ich war der letzte, der versucht hat darauf eine Antwort zu geben. Es geht hier nicht darum, welche Chancen ein Asylant auf dem ersten Arbeitsmarkt hat oder wie gut er oder sie deutsch spricht.

@Eisenfaust: Wir sollten, wenn wir von Alyslantenheimen sprechen nicht das Wort „Lager“ verwenden. Lager sind schon etwas anderes.

Integrationsdebatte ? Xenophobie und Gewalt gegenüber Asylbewerbern

Um die Frage aus meiner Sicht zu beantworten; ja ich denke so etwas wie damals kann jeder Zeit wieder passieren. Wenn die Geschichte uns eins gelehrt hat, dann dass die Menschen aus der Vergangenheit nicht lernt. Geschichte wiederholt sich.

Natürlich kann sowas wieder passieren,das wäre doch vollkommen naiv zu Glauben, daß es in Mitteleuropa nie wieder Krieg oder ethnisch-religiöse Konflikte gibt.Geschehnisse solcher Art passieren auf der Welt täglich oder zumindest wöchentlich.

Wenn man die Frage stellt ob sich Anschläge auf Asylbewerberheime wiederholen könnten, kommt man doch nicht drum herum auch das Thema Asyl inhaltlich zu beleuchten.Das ist doch der sinnvollste Ansatz sich dem Problem zu nähern.

Natürlich hängt die Frage" wie verhält sich ein Asylant, inweiweit nutzt er einer Gesellschaft oder inwieweit schadet er einer Gesellschaft" mit der Frage zusammen wie wahrscheinlich ein Angriff auf ein Asylbewerberheim ist, das ist doch elementare soziale Logik.

Natürlich hängt die Frage" wie verhält sich ein Asylant, inweiweit nutzt er einer Gesellschaft oder inwieweit schadet er einer Gesellschaft"

Nein das muss man sich nicht fragen, weil die Asylanten die Opfer waren und nicht das geringste fasch gemacht haben. Einerseits waren Sie Opfer einer Verfehlten Politik und andererseits Opfer einer aufgehetzten dummen Bevölkerung. Hier den Schwarzen Peter weiter zu reichen ist absolut unangebracht.

Natürlich hängt die Frage" wie verhält sich ein Asylant, inweiweit nutzt er einer Gesellschaft oder inwieweit schadet er einer Gesellschaft" mit der Frage zusammen wie wahrscheinlich ein Angriff auf ein Asylbewerberheim ist, das ist doch elementare soziale Logik.

Bei Asylanten stellt sich die Frage noch weniger als sonst, da diese Flüchtlinge aus anderen Ländern sind und deren Aufenthaltsrecht nicht daran gekoppelt werden darf, ob sie unserer Gesellschaft nutzen.

Dieses Thema hat mich jetzt dazu veranlasst, mich hier zu registrieren, weil im Eingangspost auch andere Städte genannt wurden, an denen Progrome stattfanden. Unter anderem Freital. Meiner Heimatstadt. Bis ich dieses gelesen hatte, habe ich seit fast 20 Jahren keine Sekunde mehr daran gedacht. Auch nicht wenn es um Rostock ging, was in den Medien häufiger passierte. Erstaunlich, kenne und begegne ich doch sogar einige nach wie vor persönlich, die sich daran direkt oder indirekt beteiligten.

Das Haus und seine Umgebung steht heute nicht mehr. Da ist jetzt eine Wiese. Das ist nicht ganz unbedeutend, denn auch die Umgebung und das, was das Haus zuvor gewesen ist, ist nicht unerheblich. Das Haus selbst war früher “Der Club der Edelstahlwerker” - ein Kulturhaus für alle möglichen Festlichkeitenden wie Tanzabende, Weihnachtsfeiern oder Disko - und gehörte zum größten Arbeitgeber in der Stadt. Nach der Wende blieben von 6000 Arbeitsplätzen keine 200 über. In einer Stadt, die keine 40 000 Einwohner hat! Man kann sich also ungefähr vorstellen, was das bedeutet. Es ist ein unglaublicher Fehlgriff gewesen, ausgerechnet dieses Haus, mit dem selbstredend eine ganze Stadt Erinnerungen verband, für die Unterbringung von Asylanten auszusuchen. Freital hat es nach der Wende, wie kaum eine andere Stadt im Osten getroffen, tausende Arbeitsplätze, nicht nur im Stahlwerk, gingen verloren. Der Club der Edelstahlwerker und dessen Schließung stand als Symbol für diesen Niedergang.

Direkt neben dem Asylantenheim hatte eine Tanzbar eröffnet, weswegen ich sagte, dass die Umgebung nicht unerheblich ist. Wirklich unmittelbar daneben, was natürlich zu Spannungen führte. Man kann sich sehr leicht vorstellen, dass bei einem die Nerven irgendwann blank liegen, wenn man neben einer solchen Bar leben muss. Mit Lärmschutz war da damals nichts und geöffnet hatte die Bar auch bis weit in die Morgenstunden. Besoffene gröhlende Gestalten waren die Regel. Zudem gab es hinten auch noch einen Biergarten, der im Sommer schon am Tage - nachts sowieso - gut besucht war. Man kann sich sicher gut vorstellen, dass es da des öfteren zu Auseinandersetzungen kam, zwischen denen die da feierten und denen die da einfach nachts schlafen wollten. Das steigerte sich über Monate hinweg und führte letztlich zu einem enormen Spannungsverhältnis welches letztlich zu dieser Eskalation führte.

Wie gesagt, es wurde nie wieder ein Wort darüber verloren und vermutlich hätte ich selbst nie mehr daran gedacht, wenn ich nicht den Namen meiner Stadt hier gelesen hätte.

Diesen Einblick wollte ich euch nicht vorenthalten.

Es wird nicht klar worauf Du hinauswillst? Eine Tanzbar führt unter Umständen zu Komplikationen, Arbeitslosigkeit führt zu Komplikationen…???

@Baru usw natürlich stellt sich die Frage meines letzten Postings in der Realität auf der Welt, mir ist klar, daß das aus Deiner Ideologie heraus keine Fragen seien können die dir gefallen, das ist aber Dein Problem.

daß das aus Deiner Ideologie heraus keine Fragen seien können die dir gefallen, das ist aber Dein Problem.

Nein, bei Asylanten stellt sich die Frage noch weniger, da sie sich gemeinhin erstmal gar nicht in der Gesellschaft engagieren können! Außerdem muss man fair bleiben und sagen das diese Menschen zum großen Teil nicht „freiwillig“ hier sind, dementsprechend nicht so viel Zeit hatten sich an andere Kultur und Gesellschaft zu gewöhnen - Sie sind nur froh irgendwo untergekommen zu sein bevor sie verbrannt, ausseinander gesprengt, erschossen, verschleppt oder was weiß ich wurden.

Dementsprechend kann man dann schon mal so viel Toleranz üben und sagen: Okay, der kennt das hier nicht. Zweifellos muss er sich dann irgendwann anpassen, damit ein ordentliches Zusammenleben funktioniert, aber das gilt für beide Seiten. Daher darf die Asyl-Problematik eben nicht über vermeintliche Oberflächlichkeiten geführt werden - Selbst wenn ein Asylant durch die ungewohnte Umgebung erst etwas „schädlich“ agieren sollte, ist das noch lange kein Indiz das er sich nach seiner Umgewöhungszeit nicht hervorragend in der neu gewonnenen Umgebung engagieren kann, also positiv auf die Gesellschaft auswirkt.

Insofern muss ich Baru und Eisenfaust hier eindeutig recht geben.
Wenn bereits diese Toleranz nicht vorhanden ist, vertrittst du eine Ideologie, der ich besser nicht folgen möchte.

Die Alpennazis in Bayern sind cleverer als die im Osten.
Sie verfrachten ihre Asylanten in dermaßen abartig heruntergekommene Unterkünfte, dass die “Inhaftierten” sich selber umbringen wollen. Auch eine Möglichkeit.
http://www.rbb-online.de/kontraste/arch … flung.html
Und auch ganz aktuell zeichnet sich das wohlhabendste Land Europas nicht gerade durch einen Hang zu Wohltätigkeit aus.
http://www.br.de/franken/inhalt/aktuell … g-100.html
Kann nicht mehr lange dauern bis die ersten Insassen über erweiterten Selbstmord mit Abfackeln der Horrorunterkunft nachdenken.

@Knight79

Ich bin wohlwollend davon ausgegangen, dass du zumindest die Genfer Flüchtlingskoventionen von 1951, schon aus ganz eigenen Interessen, akzeptieren würdest. Weiter bin ich davon ausgegangen, dass circa 10.000 positive Anträge pro Jahr (36,5% der Anträge 2009) nicht wirklich eine Belastung für einen Staat und erst recht nicht für eine Gesellschaft sind.