»Jesus« gegen Bohlen: Obdachloser gegen Pop-Titan

Es geht um dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=2vjyGpVsLI0
der Obdachlose Max Bryan greift darin Pop-Titan Dieter Bohlen an und bezeichnet ihn als Menschen „ohne Moral und Loyalität“.

„Eine eindrückliche und nachdenklich machende Videobotschaft“, schreibt das Wochenblatt:
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/r … 85,32567,A

Andere schreiben „Schön wie Jesus“ (TNN) und irgendwie frage ich mich, ob hinter der Sache ein einziger großer Plan steht oder ob das alles wirklich nur Zufall war: Ich meine auch die Sache mit Klitschko, der hat ihn ja angeblich da liegen sehen, im Hamburger Hafen und dann zu sich eingeladen, damit hatte alles mal angefangen.

RTL hat ihn dann irgendwie verarscht, angeblich weil sie ihm die Popularität nicht gönnten, die aus der Klitschko-Sache entstanden war.

Ganz schön mies, wenn das wirklich so war. Ich meine, die wissen, dass der Mann keine Wohnung hat und er jetzt im Winter sogar draußen schlafen muss und dann verarschen die ihn so ?

Lest mal hier:
http://www.themenportal.de/leute/supert … aart-52199

Im Video sagt Bryan, „diese Sendung ist eine Lüge“ und vermutlich hat er Recht , aber das hätte er auch vorher wissen können, ganz schön naiv, sag ich jetzt mal. :roll:

Das ganze wirkt sehr professionell aufgezogen und wirkt auf mich eher wie ein Marketinggag.

Würde mich auch nicht wundern, wenn das bald bei Explosiv aufgegriffen wird.

Das ist eh eine sehr raffinierte Idee! Man wartet gar nicht erst, bis man von der Konkurrenz angegriffen wird, sondern schafft einfach künstliche Gegner, die polarisieren. So hat man am Ende eben Befürworter UND Gegner als Zuschauer des eigenen Senders. Nur eben die nicht, die es nicht interessiert.

Das ganze wirkt sehr professionell aufgezogen

Frage auch: Wie kommt ein Obdachloser an eine solche Kamera ? Er sagt zwar in dem Video, dass er die nur geborgt hat, er bedankt sich ja auch für die Kamera bei einem gewissen Thomas, aber man weiß auch nicht, wer wirklich dahinter steckt.

Und nicht zu vergessen, es gibt da auch noch so eine Wallraff-Theorie:
http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=110202027

Aber er müsste schon ein ziemliches Genie sein, das alles ohne Mitwisser und Zeugen zu planen und auch selbst zu realisieren, eher unwahrscheinlich- In dem Fall wäre ja auch Geld vorhanden und er könnte hin und wieder ins Hotel und müsste nicht jeden Tag draußen schlafen. Angeblich gibt es ja jede Menge Zeugen, die sein Leben auf der Straße bestätigt haben und zwar lückenlos !!!

Stand glaube ich irgendwo auf seiner Facebookseite:
http://www.facebook.com/pages/Max-Bryan … 227?v=wall

Musste erstmal nachgoogeln wer die Person eigentlich ist. Finde es schon sehr merkwürdig als Obdachloser eine Internetverbindung zu haben. Muss man dafür nicht eine Festnetznummer haben und den Wohnsitz angeben (irgendwo muss die Rechnung ja hin)? Oder ist es nicht mehr so? Und wie will er die Internetkosten bezahlen? Klärt mich auf.

obdachlos != arm

Auf mich wirkt das alles sehr einstudiert!
Dazu noch diese überzogene Melodramatik.
Hat was von einem Schauspielstudenten im 2.Semester.
Aber als er dann auch noch dieses Lied zu singen begann habe ich mich ausgeklinkt.
Das war mir dann doch eine Spur zu lächerlich.

Naja, Hotspot, Free Wlan, gibts an jeder Ecke, besonders in Hamburg und dann gibts ja auch noch die Websticks, von Aldi & Co. Hat er glaube ich auch schon alles mal erklärt in einem seiner Postings bei Facebook

http://www.facebook.com/pages/Max-Bryan … 227?v=wall

Hab nur keine Lust das alles nochmal zu lesen. Bei Bedarf also ggf. selber noch mal suchen.
:smt012

im übrigen sieht er auch nicht aus wie ein typischer obdachloser. auch wenn er lange, fettige haare hat, ist seine kleidung in erstaunlich gutem zustand, insbesondere scheint er, wenn ich das in der kürze richtig sehen konnte, recht neue wanderschuhe zu besitzen. kann aber auch sein, dass es die für 15 euro beim aldi gab, und diese schuhe grundsätzlich nicht so lange halten, bis sie alt aussehen können :wink:

desweiteren gibt es - wie in jeder gruppe, über die man sich ein vorschnelles urteil bildet - nicht den „typischen“ obdachlosen, der jeden tag besoffen auf der parkbank schläft und sich seit 10 jahren nicht mehr gewaschen hat.

btt: jeder hat das recht, eine meinung zu haben. jeder hat das recht, diese kundzutun. ich habe das recht, mich nicht dafür zu interessieren.

ich finde es richtig und wichtig, dass er dieses video veröffentlicht hat, ich finde auch die art, wie er es in szene setzt, recht interessant. was dahintersteckt, vermag ich nicht zu sagen.

diejenigen, die sich darüber aufregen, sollten nicht vergessen, dass sie das gleiche recht in anspruch nehmen wie derjenige, über den sie herziehen. und sie sollten nicht vergessen, dass sich andere für ihre meinung genauso einen scheiß interessieren mögen, wie sie sich einen scheiß für die meinungsäußerung in dem video interessieren.

auf jeden fall hat er erreicht, dass über ihn und seine meinung diskutiert wird.

Wirkt auch mich kein Stück authentisch. Wie doc.hackenbusch bereits erwähnte wirkt es sehr melodramtisch und einstudiert. Ich kann nur hoffen das hier niemand versucht auf dem Rücken von “echten” Obdachlosen seine 5 Minuten Ruhm abzugreifen.

Wirkt auch mich kein Stück authentisch. Wie doc.hackenbusch bereits erwähnte wirkt es sehr melodramtisch und einstudiert.

Vielleicht spricht der ja immer so :oops: Vielleicht hat er den Pathos ja gepachtet und ist so ein unfassbarer Melodramatiker, dass einem nur schwindlich wird beim zuhören. In dem Fall wäre es kein Spiel, sondern Realität und zur Abwechslung mal was Neues (real gelebter Film ???).

Keine Ahnung, vielleicht wird man ja so, wenn man 15 Jahre in einer Dachkammer haust und kein soziales Umfeld hat.

„Mit 17 bereits von Zuhause weg, schlägt der junge Max sich mit harter Arbeit durch und finanziert sich eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann. Gleich nach der Ausbildung stürzt der damals nicht mal 20-Jährige sich in ein vielversprechendes Abenteuer. Investoren bieten ihm ein eigenes Reisebüro an und Max arbeitet hart für den Erfolg. Schon in den ersten Monaten läuft das Geschäft so gut, dass die Investoren das Reisebüro mit erheblichen Gewinn wieder verkaufen. Max, der alles besorgt und aufgebaut hatte, geht leer aus. Enttäuscht zieht er sich zurück in eine kleine Einliegerwohnung im Norden Deutschlands, wo er sich mit einem Flugtickethandel selbstständig machen will. Was danach folgt ist so unglaublich wie einzigartig. Max Bryan, der mit Wissenschaft eigentlich nie etwas zu tun hatte, schreibt tausende Seiten zur Metaphysik, ein Teilbereich der Philosophie. Es geht um Sein und um Nichtsein und um die globale Ordnung des Seins. Beobachter sprechen gar vom einsamen Eremiten, der irgendwo im stillen Kämmerlein vor sich hin brütet, und dabei Jahr für Jahr hofft das Angefangene auch zu Ende zu bringen. Doch bevor es dazu kam, verlor Bryan seine Wohnung, 6 Monate ist das jetzt her.“ Quelle: PRC v. 22.10.2010 http://www.themenportal.de/leute/spende … nter-92458

Das er nicht schmutzig genug ist um als Penner durchzugehen, macht mich nachdenklich. Ein Obdachloser muss als dreckig sein und darf seine Kleidung nicht waschen ? Es gibt Waschsalons und vielleicht ist es ja das letzte Stückchen Normalität, was er sich bewahren will, indem er sich wäscht und auch seine Sachen sauber hält.

Jeder von uns könnte das passieren, dass man raus muss aus der Wohnung, weil das Haus verkauft wird und offenbar hat er massive Probleme was Neues zu finden, schreibt er ja selbst, seine Facebook-Seite ist voll davon.

Ich traue der Sache nicht ganz.Das ganze wirkt irgendwie…unnatürlich.

So authentisch wie eine beliebige Sendung aus dem Nachmittagsprogramm. Ob die Sache dahinter echt ist oder nicht: Ich persönlich habe nach vier Minuten jedes Interesse an seinen Worten verloren.

So authentisch wie eine beliebige Sendung aus dem Nachmittagsprogramm. Ob die Sache dahinter echt ist oder nicht: Ich persönlich habe nach vier Minuten jedes Interesse an seinen Worten verloren.

Vielleicht doch mal bis zum Ende schauen, im 3. Akt gibts die Auflösung :smt023

Zitat Wochenblatt.de

Das Video geht tief unter die Haut. Es dauert 11 Minuten, man muss sich die Zeit dafür nehmen, muss genau hinschauen. Muss dem geringen Tempo folgen. Da steht keiner, der schreit und tobt und die Fetzen fliegen lässt. Da steht einer, tief in sich gekehrt und mit Worten ringend. Er beschreibt seine Angst, er beschreibt die Verlogenheit von Casting-Formaten und kommt zum Schluss doch wieder auf sich selbst zurück: Auf das Versprechen, sich selbst zu befreien.

http://www.wochenblatt.de/nachrichten/r … t785,32567

Was an seiner Geschichte und dem Vortrag in seinem Video stutzig macht, ist doch das hier jedes einzelne Klischee der Filmgeschichte bedient wird. Da ist ein junger Mann dem das Leben, trotz Talent und Ehrgeiz, übel mitgespielt hat, einer der besseres verdient hätte. Dann diese seltsamen Kunstpausen, da der Monolog der keine menschlichen Einsichten gewährt, alles wie schon mal gesehen und gehört, in den billigsten Hollywoodschmonzetten. Also ich kann beileibe keine echte Emotion weder in Text noch in Mimik ausmachen. Echte Regungen sind spontaner! Davon abgesehen, welcher Mensch würde eine einzelne Castingshow als seine "letzte Chance " ansehen? Allein die “letzte Chance” ist doch ein Klischee, schließlich geht es doch nicht um eine lebenswichtige Organtransplantation.
Die Kameraführung zeigt uns das da ein erfahrener Kameramann am Werk ist, ein geübter Cutter und vielleicht ein Regisseur. Ton und Bild sind nahezu perfekt. Hier waren Profis am Werk!

Die Kameraführung zeigt uns das da ein erfahrener Kameramann am Werk ist, ein geübter Cutter und vielleicht ein Regisseur. Ton und Bild sind nahezu perfekt. Hier waren Profis am Werk!

Stimme ich Dir zu. Die Bilder in der 1. Minute des Films sind der Hammer, würde mich mal interessieren, mit welcher Kamera er das gedreht hat und ob die Sache geplant oder spontan war. Ich meine so einen Vogel auf dem Eis, den stellt man da nicht einfach so hin, vielleicht hat er drauf gewartet, vielleicht aber war es Zufall, dass er irgendwann morgens aufstand, den Vogel sah, und einfach drauf hielt. Wenn ja, dann ist das große Kunst, einen authentischen Moment so einzufangen, den Zufall gekonnt in Szene zu setzen, das können nur wenige.

Zumindest in der Kirche dann war er offenbar allein, alles stehende Bilder, nicht eine Fahrt, kein Schwenk, keine Aufzieher, allenfalls aus der Subjektiven, wirkt meines Erachtens echt, ich meine dass er allein war.

Was sein Monolog angeht, vielleicht ist er ja ein Filmfan und verwechselt Fiktion mit Realität oder lebt in seiner eigenen Welt, wir wissen es nicht, dazu ist zu wenig bekannt über den Kandidaten.

Interessant auch, dass er die wirklich wichtigen Dinge ausspart. Auf seiner Facebookseite gibt es jede Menge Info, aber was er in den 15 Jahren zuvor, also vor seiner Obdachlosigkeit gemacht hat, dazu steht kaum was geschrieben. Vielleicht gibts ja noch die große Auflösung, den finalen 3. Akt, irgendwie schreit die ganze Geschichte nach einer Fortsetzung, mal abwarten, wie es weitergeht.

Man sieht es vor allem am Licht. Selbst mit einer hochwertigen Kamera bekommt man in einer Kirche (oder an einem anderen dunklen Ort) nicht so ein Bild hin. Wenn man dann noch seine Facebookseite sich anschaut, dann sieht man zB ein perfekt in Szene gesetztes hochwertiges Bild mit der Fußnote, dass das der Auszug von seiner Wohnung sei. Das ist ganz klar gestellt.

Man sieht es vor allem am Licht. Selbst mit einer hochwertigen Kamera bekommt man in einer Kirche (oder an einem anderen dunklen Ort) nicht so ein Bild hin.

Vielleicht macht er ja Werbung für einen Kamerahersteller. Es gibt heute schon gute Kompaktkameras, klein und handlich im FullHD Bereich. Ich kann mir den Obdachlosen (mit einer Schulterkamera) nur schlecht vorstellen. Auch die Mimik, in der Einstellung, da wo er an der Heizung lehnt und sich die Füße wärmt, wer hat da die Kamera gehalten ??? Oder war das ein Stativ ? Er müsste schon ein sehr guter Schauspieler sein, die Artikulation so auf Knopfdruck rüberzubringen, wenn einer hinter der Kamera steht und „action“ sagt. Vielleicht ist er ja irgendso ein verkapptes Genie, das beides kann, Regie, Kamera und Darsteller in Personalunion, man weiß es nicht.

Vielleicht wurde er auch von Außerirdischen entführt, die ihm einen Chip für blühende Phantasie und plumpe Kitschästhetik eingepflanzt haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Geschichte strenger stinkt als ein überreifer Hering.

Ich hab mir das Video gerade erst angeschaut, und eindeutig für fake befunden :wink:
Nicht nur die gute Kameraführung, vor allem auch wie er redet und sich gibt… Eher wie ein eingeübter Text eines schlechten Schauspielers, der dramatisch wirken will. Welcher Mensch, der nicht auf Drogen ist oder irgendwas vorspielt, redet denn im normalen Leben so? Dazu diese überaus dramatische Inszenierung, im Gesamtpaket einfach surreal.

Mich würde ja nur interessieren wer das ganze veranstaltet hat!?