Wissen ist Olli Folge 31. Hier kann darüber diskutiert werden!
In diesem Jahr jährt sich zum 50. Mal die Unabhängigkeit Ost-Timors von seiner Kolonialmacht Portugal. Wirklich unabhängig wurde der Mini-Staat dann aber erst im Jahr 2002, denn zunächst kam es noch zu blutigen Auseinandersetzungen mit Indonesien, bei denen eine große Zahl Menschen starb. Erst politische Veränderungen in Indonesien und ein Eingreifen der UN brachten Fortschritte. Wirklich zur Ruhe kam Ost-Timor bis heute nicht.
Mal wieder eine unerwartete und interessante Folge. Ich finde gut, wie Olli Themen auswählt, die viele wohl nicht primär auf dem Schirm haben. Ich finde Timor-Leste ein spannendes Land, es gilt ja wohl auch als Tauchparadies.
Richtig, die offizielle Bezeichnung des Landes ist Timor-Leste, (portugiesisch für „Östliches Timor“). Dieser Name wird von der Regierung, den Vereinten Nationen und den meisten Einwohnerinnen und Einwohnern bevorzugt, u. a. weil Portugiesisch eine der Amtssprachen ist und der Begriff nach der Unabhängigkeit 2002 bewusst gewählt wurde. Ich war 2015 dort und habe mit Einheimischen auch über die (gewünschte) Bezeichnung ihres Landes gesprochen. Hier sagten mir durchweg alle, dass sie Timor-Leste klar bevorzugen. Es steht für sie für die nationale Identität und Selbstbestimmung, besonders im Gegensatz zur Zeit der indonesischen Besatzung, als das Land offiziell Timor Timur genannt wurde. In der Landessprache Tetum heißt das Land übrigens Timor Lorosa’e, was wörtlich „Land der aufgehenden Sonne“ bedeutet – ebenfalls von einheimischen als Bezeichnung verwendet wird. Der deutsche Name Osttimor ist eine direkte Übersetzung und im deutschsprachigen Raum weit verbreitet, sowie im Englischen (East Timor).
Disclaimer: Ich wollte die Folge gerade schauen, da sprang mir der Kommentar von @lzIuNAT ins Auge und ich hatte das Bedürfnis direkt meinen Senf dazu abzugeben.
So, Folge gesehen. Gute Zusammenfassung der noch jungen Geschichte des Landes. Danke dafür!
Das Thema Völkermord hat 2015 die Menschen immer noch sehr bewegt. Man sagte mir, dass es die Gewaltakte “nur” als schwere Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen anerkannt wurden, da für einen Genozid im voraus der Plan bestehen muss, eine ethnische oder nationale Gruppe gezielt zu vernichten. Dieser Nachweis gelang juristisch nicht. Zumindest die Einheimischen, mit denen ich darüber gesprochen habe, sagten mir, dass viele im Land sich immer noch wünschen, dass die Gewaltakte als Genozid eingestuft werden, um die Gräueltaten noch deutlicher zu dokumentieren. Inwiefern das wirklich so war bzw. ist, konnte ich natürlich nicht überprüfen.
Vielleicht sei noch gesagt, dass die Menschen eine unglaubliche Gastfreundschaft gezeigt haben, wie ich sie bisher in kaum einem anderen Land erlebt habe. Die Reise, insbesondere die An- und Abreise über Land, wird mir für immer in Erinnerung bleiben.
Danke Olli @GuentherStoll für eine weitere sehr gute Folge. Gefällt mir, dass du auch Themen dran nimmst, die wohl leider nicht alle kennen, was ich sehr bedauere.
Außerdem schönen Dank an die Erinnerung daran, dass das Wort Genozid aktuell sehr einfach verteilt wird, obwohl es nicht einen inhaltlichen Anhaltspunkt gibt.
Vielen Dank für diese Folge! Mehr Einblendungen von Bildern (Karten, Fotos, Zeitleisten, you name it) würden den Beitrag auflockern und weniger gestelzt wirken lassen.
Ich muss leider zugeben, dass ich dieses kleine Land überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Unsere grandiosen Medien berichteten auch zu selten darüber - die Ukraine oder der Nahostkonflikt wird den Zuschauern dagegen ständig um die Ohren gehauen.
Deshalb @GuentherStoll danke für diese Folge!!
Ja, es gibt und gab so einige Sachen wo man durchaus von Genozid etc. sprechen kann und die aber irgendwie kaum jemand auf dem Schirm hatte, in Südostasien gibts wohl auch IS und in der Region ist Indonesien ist ja auch das größte muslimische Land der Welt (bemessen an der Bevölkerungszahl):
Ich finde diese neue deutsche Abart, Länder plötzlich nicht mehr mit deutschen Namen zu benennen.blöd. Bei mir heißt das schlicht und ergreifend weiter Weißrussland oder Kiew und nicht Belarus Kyjiw oder wie man das schreibt. Ich finde es schade, dass diese Tradition immer mehr aufgegeben wird. Wenn man sich alte Bücher und Zeitungen durchschaut, die vor 60 oder 70 oder 80 Jahren erschienen sind dann stehen da auch Städte wie ChiKago drin, oder es wird von Pensylvanien statt von Pennsylvania gesprochen, und so weiter. Schade, dass diese Tradition, des eindeutschens von ausländischen geographischen Namen irgendwie ausstirbt….
Zum einen gebe ich dir Recht. Zum anderen ist das halt auch ein kleiner Schritt dahin, sich anderen Kulturen und Ländern anzupassen, wenn man deren Wörter unverändert übernimmt.
Kann man als “woke” abtun, sorry dafür, aber ich finde es irgendwie schöner, beim Original zu bleiben, grade als Polyglot und Sprachliebhaber. ^^
Siehe auch das offizielle Gesetz in Côte d’Ivoire nach dem mindestens in offiziellen (Kon)Texten nur noch der offizielle, französische Name benutzt werden darf. Imho klingt das auch besser als Elfenbeinküste. Aber gut, Geschmackssache. ^^