Was kostet ein Kind? - ZDFzeit

Hallo,

hatte es bereits per Mail zugesandt, stelle es hier aber auch noch mal ein - vielleicht ja für den ein oder anderen ganz interessant:

Ich habe im ZDF die Doku “Was kostet ein Kind” aus der Reihe ZDFzeit gesehen und war etwas schockiert. Evtl. geht es ihnen ebenso und ggf. passt das sogar in das kurz-kommentiert hinein.

Dargestellt werden – wie der Name schon sagt – sämtliche Kosten, die ein Kind bei den Eltern in 18 Jahren verursacht, inkl. Strom, Miete, etc.

Während und nach der Doku drängten sich mir mehrere Fragen auf:

Was will man mit der Doku erreichen? Aufklären, dass Kinder teuer sind und man sich eine “Anschaffung” bitte noch mal überlegen sollte? Das sinngemäße Fazit am Ende: “Kinder sind teuer, aber auch unersetzbar” ist recht vorhersehbar und wirkte sehr gestelzt.

Die Gesamtkosten für 18 Jahre Erziehung wurden pro Kind auf mehr als 100.000 Euro beziffert. Was aber schockierend ist: Dass Eltern über die gesamte Zeit der Erziehung hinweg monatliches Kindergeld von mindestens 184 Euro pro Kind beziehen (Einkommensgrenzen gibt es seit ein paar Jahren auch nicht mehr), wurde gar nicht erwähnt. Dabei geht es hier mal locker um 39.744 Euro. Die Gesamtkosten bei ALGII-Empfängern wurden zwar mit ca. 50.000 Euro niedriger angesetzt, aber auch hier: kein Hinweis auf das Kindergeld und evtl. sogar zusätzliche Leistungen pro Kind (werden zwar mit dem Kindergeld verrechnet, aber selbst bei insgesamt 250 Euro pro Kind kommen da über die 18 Jahre 54.000 Euro zusammen).

Kinder sind also für den privaten Geldbeutel deutlich günstiger, als dargestellt. Wollte das ZDF etwa bewusst eine dramatische Zahl im sechsstelligen Bereich forcieren?

Dazu passt auch, was da so für Ausgaben hineinfließen. Allein für die Ausstattung des Kinder- und später Jugendzimmers wurden 3 komplette Einrichtungen veranschlagt. Das ist prinzipiell o.k., aber die Kosten sind der Hammer. Etwa 6000 Euro wurden hierfür veranschlagt (edit: Wohnkosten nicht mit enthalten, nur die Möbel). WTF? Nicht nur, dass man bei evtl. 2 oder 3 Kindern vorhandene Einrichtungen weiternutzen könnte, nein: Wenn man sich beispielsweise die Preise für komplette Jugendzimmer bei Höffner oder Baur anschaut, dann kommt man mit allem Schnickschnack lange nicht auf 1000 Euro. Wo sollen die 6000 Euro herkommen?
Auch wurde eine Familie gezeigt, die als Spielekonsolen eine Playstation, Xbox und zwei Wii besitzt – ist ja in Deutschland auch der typische Haushalt. Internetverträge wurden auch mal eben bei den Kindern eingerechnet – hat man den nicht ohnhehin?!

Insgesamt eine etwas fragwürdige Aufstellung.
Die Sendung gibt es hier anzuschauen: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1859938/Wie-viel-kosten-Kinder-wirklich%3F?bc=nrt;nra#/beitrag/video/1859218/Was-kostet-ein-Kind?

Kinder kosten Zeit. Kinder kosten Geld. Kinder kosten Nerven. Und Kinder kosten Geduld. Vor allem, wenn man sie als Getrennt lebende versucht zu sehen. Ich habe den Beitrag nicht gesehen, aber generell:

Wen vorangestellte Kriterien nicht scheuen lässt: Kinder sind das Schönste was es gibt auf der Welt!

Marco83- du hast keine Kinder, richtig?

6.000 € ist nun wirklich nicht viel für 3 Kinderzimmereinrichtungen- man braucht nämlich noch eine größere Wohnung wo dieses Kinderzimmer steht, die man ohne Kind nicht bräuchte, also wird sicherlich der anteilige Wohnkostenbeitrag mit eingerechnet sein.
Im übrigen haben Hartz4-Empfänger nichts vom Kindergeld, weil es komplett angerechnet wird.

550€/Monat für ein Kind halte ich noch für gering gerechnet- Grundbedürfnisse stillen, Wohnraum, Nachhilfe,Kinderbetreuung,Freizeitgestaltung, Mobilitätskosten…also ich komme da auf mehr.

Internetverträge wurden auch mal eben bei den Kindern eingerechnet – hat man den nicht ohnhehin?!

Meine Schwester wohnt ja noch zu Hause, ohne sie, hätten meine Eltern keinen Computer und kein Internet. Vielen Eltern wirds da ähnlich ergehen,

Ich halte 550€/Monat auch für eher niedrig. Hab gerade 2000€ für die neue Geige meiner Tochter ausgegeben und letztes Jahr 2200€ Zuzahlung für die Zahnspange meines Sohnes (sonst hätte er mit Riemen um den Hals rumlaufen müssen). Dazu kommen Musikunterricht (100€), Ballett(30€), Judo(20€), Tennis, Schulhefte, Ranzen, Sportbeutel, Ersatz für verlorene Sportbeutel, Füller, Stifte, Schullektüre (Sohn muss sich dieses Jahr 4 davon besorgen.) Arbeitshefte für Deutsch, Französisch, Englisch und Spanisch (je 10-12€ pro Heft und Jahr und Kind), Wörterbücher, Kleidung, ständig neue Schuhe (Tennis, Schulsport, Winterschuhe, Halbschuhe, Sandalen, Inliner (Sohn ist mittlerweile bei Größe 46, angefangen hat er bei Größe 21.), Kosten für die Monatskarten 2x33€ pro Monat Essensgeld für Schulessen; mussten für beide insgesamt schon 6 Landheime bezahlen (Skilandheim hat mit Kauf von Skihose, Skiunterwäsche und Skibrille 500€ gekostet), ein normaler Urlaub kostet natürlich mit Kindern auch mehr usw…

Dennoch würde ich meine Kinder nicht mehr hergeben.
Aber ein 3. Kind ist auch aus finanziellen Gründen nie geplant gewesen.

Beim Internet gebe ich Dir recht, dass hätten wir auch so.

Oh doch, sogar zwei - ich weiß also durchaus, wovon ich rede :wink:

Nein, die knapp 6.500 Euro sollen wirklich nur die Möbeleinrichtung und eventuelle Reperaturen daran sein. Habe gerade noch mal reingeschaut. Die zusätzlichen Gesamtkosten für das Wohnen liegen bei knapp 32.500 Euro. Übrigens wird auch die Elektronik mit knapp 6.500 Euro beziffert. Finde ich auch etwas arg hoch gegriffen. Das geht auch günstiger. Ein Kind braucht kein iPhone.

Das habe ich ja nicht anders formuliert. Letztlich wird es aber erst mal gezahlt. Es geht mir nur darum, dass das Kindergeld, das allen Eltern gezahlt wird, als fixe Größe abgezogen wird. Es macht ja keinen Sinn, diesen pauschal verfügbaren Betrag drin zu lassen. Interessant ist doch, was die Eltern darüber hinaus aufbringen müssen. Das gilt für Hartz4-Empfänger in gleicher Weise, wie für Arbeitnehmer.

Auch wenn es so ist - ein Telefon hätten sie sicherlich trotzdem. Und der Standardtarif bei der Telekom ohne Zusatzfeatures lag bisher immer irgendwo bei 18 Euro, wo dann die Minutenpreise drauf kamen. Sicherlich geht das woanders auch günstiger. Aber über 18 Jahre gerechnet kommen selbst selbst bei 15 Euro mehr als 3000 Euro zusammen. Ich habe natürlich nicht hinter die Kulissen der Studie geschaut, aber vermute, dass das ebenfalls nicht beachtet wurde.

Ich finde es jedenfalls eine Frechheit, dass man aus einer statistischen Analyse zu schließen versucht, was ein Kind kostet und das quasi so hinstellt, als müsse dieser Betrag aufgebracht werden. Klar - wenn ich die Reichsten mit den Ärmsten in einen Topf schmeiße, dann komme ich auf einen Mittelwert - doch was sagt der aus? Eigentlich nichts. Sinnvoll wäre eine Angabe, wieviel ein Kind mindestens kostet (oder kosten sollte!), nach oben hin offen. Und bitteschön auch wenigstens das Kindergeld abziehen, nur dann hat man einen Wert, mit dem man wirklich mal kalkulieren kann - und er schreckt auch weniger ab, als die 100.000 Euro.

Das darf man vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen (!!!) schon erwarten.

Ich hoffe, es wurde erwähnt, dass eine Vasektomie nur 400 Euro kostet.

Alleine schon der Anfang könnte aus einem Rosamunde Pilcher Film stammen, die Familie zusammen beim Picknick, die Kinder schaukeln und spielen fröhlich auf der Wiese,es fehlte nur noch das sie alle los ziehen und Almosen an die Armen verteilen. :smt011
Warum suchen die sich Kinder raus die es gut haben und im Grunde keine Sorgen haben,außer vielleicht ob das Handy die neuesten Apps hat . Ne tolle Werbesendung, ein boobycar, Lego, Playmobil ,da freut sich das ZDF über die Mehreinnahmen. Kinder aus Bonzenfamilien die keine wirklichen Sorgen haben, was ist mit den Kindern die zu Hause alleine sind oder schon mit 10 die Verantwortung übernehmen müssen, H4 Kinder usw.Alles völlig oberflächlich und nach dem echten Sinn des Videos sucht man auch vergeblich.

@Greggy
Geht auch preiswerter.

Am Anfang gleich mal ne Referenz auf die Weißer-Riese-Werbung aus den 80ern.
Also, 3 Familien wurden untersucht, und keine von denen war Hartz 4? Das wäre nun wirklich sehr geschönt. Und wenn ich mir ne Playstation kaufe und die Kinder auch dran spielen lasse: Wie wird das dann gerechnet? :smt017 Davon abgesehen weiß ich doch heute noch nicht, was für Elektronikgeräte die in 10 Jahren brauchen.
Hier der Bericht des Statistischen Bundesamtes. Könnt ihr sehen was ihr draus macht, mich interessierts nicht.
https://www.destatis.de/DE/Publikatione … cationFile

Lol also das mit den 6000€ finde ich gar nicht so abwegig. Aber ich kaufe auch aus Prinzip nicht bei Ikea und finde diese Geiz ist geil Mentalität zum Kotzen, weil dadurch nur noch mehr Jobs mit Dumpinglöhnen entstehen, aber über die regen sich die Deutschen doch auf. Idioten. :ugly Im Übrigen ziehe ich bald um und glaube mir, Wohnungseinrichtung ist arschteuer. Mein Schrank hat 1000€ gekostet, mein Bett 1500€. Und das sind alles keine besonders luxoriösen Sachen, sondern von normaler Qualität. Gut dafür hat mein Sofa nur 300€ gekostet aber so sieht es auch aus - aber ich nutze es eh nur wenn Gäste da sind und die halten das Sitzen darauf aus für die paar Stunden. :mrgreen:

Und wenn ich schon solche Sätze wie “Ein Kind braucht kein iphone” lese wird mir schlecht, auch wenn ich der Grundaussage zustimme, denn ein Kind braucht so etwas nicht und ein Jugendlicher m.E. auch nicht. ABER: wer bist du oder wer bin ich irgendjemandem vorzuschreiben was er seinem Kind zu kaufen hat und was nicht? Und bei solchen Berechnungen wird nun mal die Mehrheit eingerechnet und bei der Mehrheit ist es so, dass die jeglichen technischen Kram haben wollen. Da kann man sich höchstens fragen, was da an der Wertevermittlung schief gelaufen ist, aber das wars dann auch.

So und dann kommen natürlich Ausgaben der Eltern wie SPAREN für die Kinder (Jugendweihe/Konfirmation, Geburtstage; Ostern, Weihnachten, Kindertag, Kleidung und ein noch sehr großer Posten: evtl. Studium) hinzu - das kann ja auch nicht von irgendwo her kommen, das muss man monatlich zur Seite legen.

Aber da kommt vielleicht wieder nur mein Akademikerdenken bzgl. Kinder hervor. Ich könnte mir gar kein Kind leisten und ich habe studiert. Klar wenn die klein sind, kosten die vielleicht nicht soooo viel dank Kindergeld. Aber richtig teuer wirds doch erst wenn die groß sind - denn mit 18 ist nicht Schluss beim Thema Geld. Da geht’s erst richtig los.

Zu deiner Frage bzw den möglichen Antworten darauf: weder noch.

Hartz4empfänger kriegen nicht weniger Kinder, nur weil sie eventuell zum ersten Mal hören, dass die Geld kosten. Ganz im Gegenteil. Ab einer bestimmten Kinderzahl reicht es doch vom Kindergeld zu leben. Habe das beste Beispiel als Nachbarin. Klar, wenn etwas vernünftiges aus den Kinder werden soll, dann reicht das Hartz4 Geld und sonstige staatliche Leistungen für Kinder nicht (siehe Aufzählungen von Lyla mit den Freizeitaktivitäten usw). Aber wenn man dieses Geld eben in Zigaretten stecken kann und weiß, dass die Kinder doch eh bald in die eigenen Fußstapfen treten werden, dann klappt das auch mitm Geld. Und ja das klingt alles sehr stereotyp und ist doch die Wahrheit. Die Frau hat 4 Kinder unter 18 und kriegt 1900€ im Monat - dem Umstand geschuldet, dass die Kinder auch noch alle unterschiedliche Väter haben, die zahlen müssen. Und Miete ist natürlich auch sponsored by Arge. Oh und die hat mir ihren Kontoauszug gezeigt, weil ich das mit den 1900 auch nicht glauben wollte. Ach ja und 100€ gibt’s pro Kind einmal im Schuljahr für Hefte und Bücher.

So und Akademiker kriegen deshalb nicht mehr Kinder, denn die wissen, dass Kinder teuer sind. Akademiker hatten aber alle auch mindestens 2 Semester Statistik und müssten wissen, dass die ZDF Rechnerei viele Makel hat. Und dennoch kriegen die weniger Kinder trotz hohem Gehalt.

@Kibi: Nicht jeder Akademiker hat 2 Semester Statistik.
Zu der Aussage mit dem iphone: Hier schreibe ich niemandem etwas vor. Es ist eine Tatsache, dass man auch ohne auskommt. Es geht mir vor allem darum, das habe ich schon mehrmals geschrieben, dass hier keine Dinge in eine Rechnung hineingenommen werden, die nicht zwingend notwendig wären. Denn ein iPhone, ja sogar generell ein Smartphone, ist für Kinder und viele Jugendliche ein Luxusartikel. Kann man ja ruhig kaufen, ist aber keine Notwendigkeit.

Zu den 6500 Euro für Möbel: Ich finde, man muss nicht immer alles neu kaufen und ein 750-Euro-Kinderbett, wie im Beitrag bei der einen Familie, ist sicher auch nicht die Regel. Es gibt z.B. auch super gebrauchte Möbel (auch Nicht-Sperrholz) und oftmals haben gerade im Kindermöbelbereich viele Leute etwas abzugeben - nicht selten sogar im Bekanntenkreis. Die Rechnung des ZDF verzerrt leider das Bild, in dem hier mit Mittelwerten um sich geworfen wird, als müsse man sie als Mindestsumme verstehen. Wozu soll die Aussage denn gut sein? Für mich bleibt als Fazit des Beitrages stehen: Leute, überlegt euch das noch mal, ob ihr bei den Kosten wirklich ein Kind in die Welt setzen wollt! Im Ernst - das ist ÖR-Fernsehen???

Hab gerade 2000€ für die neue Geige meiner Tochter ausgegeben

Dazu kommen Musikunterricht (100€)

[b]Ballett/b

[b]Judo/b

Tennis
<- Kostenaufstellung bitte. Danke.

(Skilandheim hat mit Kauf von Skihose, Skiunterwäsche und Skibrille 500€ gekostet)

Inliner (Sohn ist mittlerweile bei Größe 46, angefangen hat er bei Größe 21.)
<- Kosten auch hier bitte.

Weißt du, das alles liest sich unglaublich überzogen.
Ich schließe nicht aus, dass du diese Kosten hast, aber auf mich wirkt das sehr befremdlich. Es wirkt so gekünstelt elitär.
Ballet, Judo, neue Geige, Musikunterricht, Tennis, Zahnspange, teures Skilandheim, Inliner, Turnbeutelvergesser, 4x neue Schulbücher in einem Jahr etc.pp.

Was machen deine Kinder eigentlich in ihrer Freizeit?

Die Schullektüre ist normale Menge. 2 Lektüren in Deutsch, jeweils eine in Englisch und Französisch. Da kommt schon was zusammen (und es muss häufig dann ja auch die spezielle Lektüre-Ausgabe mit Zusatztexten und Aufgaben sein - Reclam tut’s da eher selten). Und das ist Lehrplan, unabhängig von der Schulform.

Ach wirklich.
Ich lege noch einen drauf: Spanisch.

Schullektüre kann man übrigens auch in einem sehr guten Zustand sehr preiswert und fast wie neu im Internationelen Netz erwerben. Wenn man es denn will…
Bsp: “About a Boy” mit Fußnoten 2€ (ohne Versandkosten). Weitervererbung bei 3 Kindern sollte man nicht ausschließen. Vielleicht ist es sogar spannend, was die Geschwister vor einem in das Buch gekritzelt haben. Oder sogar der Verkäufer. Neben ‘Das ist das Haus vom Nikolaus’ dürfte es sicher noch andere lustige Dinge geben, die man in einem gebrauchten Buch sieht.

Aber das ist nicht das Thema. Das Thema ist, dass Kinder anscheinend weniger kosten können, als man es einen, wie in dem Beitrag, vorgaukelt. Dort gibt es nämlich kaum bis gar keine Alternativen.