Vielleicht findet sich ja hier jemand der ein paar konkrete Kritikpunkte vertritt und nennt.
Seine Aussage über ein verhungerndes Kind jede 5 Sekunden konnte ich jetzt durch keine Quelle bestätigen. Wenn man das aber hochrechnet, dann sterben 6,3 Millionen Kinder pro Jahr durch den Hunger. Nur Kinder wohlgemerkt. Natürlich gibt es keine absoluten Zahlen um das zu bestätigen, sondern nur Schätzungen. Generell lassen solche Aussagen „pro Sekunde“ oder „jeder x-te“ darauf schließen, dass man keine konkreten Zahlen hat und einfach aus dem Blauen sich irgendwas zusammendichtet.
Generell lassen solche Aussagen „pro Sekunde“ oder „jeder x-te“ darauf schließen, dass man keine konkreten Zahlen hat und einfach aus dem Blauen sich irgendwas zusammendichtet.
Nein, es deutet eher darauf hin, dass jeand konkrete Zahlen hatte und diese einfach, unter Verwendung der Tatsache, dass ein Jahr 31556926 Sekunden hat, heruntergerechnet hat.
Klar, wir bekommen ja auch ständig die Meldungen in der Form: Jeder siebte Insaße des Kleinbusses ist bei dem Unfall gestorben. Heute ist jeder 10 tausendste Palästinenser durch einen Bombe getötet worden etc… Und so eine schöne Angabe x pro Jahr muss man natürlich auch runterrechnen, 6.3 Millionen wäre ja nicht dramatisch genug.
OT: Mein Liebling ist aber immernoch: Über fünfzig Prozent der Vergewaltigungen werden nicht angezeigt.
@Namal: Dein „OT“ Hinweis ist eigentlich recht niedlich, da auch der Rest deines Posts weitestgehend OT ist. Im Prinzip soll es hier nach wie vor um Jean Ziegler gehen. Und nicht um Hungersnöte in Afrika… wobei deine Meinung dazu wirklich sagen wir ähm… diskutabel ist. Ich sehe allerdings ein, dass man ihn nicht ohne die Hungersnöte betrachten kann.
Zu Jean Ziegler: Nach dem was Wikipedia widergibt eine streitbare Person mit einigen interessanten Themen. Aber recht eindeutig den falschen Freunden und wohl auch einen falschen Umgang mit diesen. Vor allem diese Gadaffigeschichte läßt einen aufhorchen.
Insgesamt scheint er mir zu sehr auf „einfach gegen den Strom“ abzufahren.
Er hat ja durchaus Recht, das vor allem Multinationale Konzerne viel Leid und Elend verursachen.
Auch das was er nach Wikiquote an Sätzen gebracht hat ist durchaus alles in Ordnung.
Das ist vielleicht etwas populistisch, aber er hat prinzipiell recht, insofern das unser Wirtschaftssystem nun einmal eine Situation begüngstigt in der Leute hungern und leiden die es nicht nötig hätten.
Das Problem ist aber halt das man bislang eine vollständige Weltversorgung sowohl aus logistischen, wirtschaftlichen und politischen Gründen kaum erreichen kann.
Politische Gründe sind hierbei vornehmlich, dass man aufgrund instabiler Lage und dikatorischer Regimes in einigen Ländern einfach nicht vernünftig rein kommt.
Wie so oft gibt es halt keinen einfachen Weg die Probleme zu lösen. Vor allem weil es ja auch unethisch wäre militärisch in Ländern einzugreifen, nur weil wir aus unserer Perspektive glauben, dass es das beste für die Bevölkerung wäre wenn sie ihre eigenen Regierungen verlieren würden. Andererseits ist es auch unethisch sich das Elend anzusehen und nichts zu machen.
Naja alles in allem würde ich sagen: Was seine Aussagen zur Hungerproblematik angeht hat er auf jeden Fall recht.
Was seine merkwürdigen Freunde angeht. Da büßt er einiges an Glaubwürdigkeit ein. Kuba verteidigen als freies Land?
Und man kann ihm mangelndes politisches Feingefühl vorwerfen. Nicht das, das direkt was schlechtes wäre.
Und so eine schöne Angabe x pro Jahr muss man natürlich auch runterrechnen, 6.3 Millionen wäre ja nicht dramatisch genug.
Woah. 6,3 Millionen wären nicht dramatisch genug?
Weist du an was mich die Zahl 6,3 Millionen erinnert? Wenn Jean Ziegler noch mehr Aufmerksamkeit möchte muss er einfach sagen, dass der Holocaust weniger schlimm sei bzw. gewesen wäre als die 6,3 Millionen verhungernden Kinder pro Jahr.
Wie so oft gibt es halt keinen einfachen Weg die Probleme zu lösen. Vor allem weil es ja auch unethisch wäre militärisch in Ländern einzugreifen, nur weil wir aus unserer Perspektive glauben, dass es das beste für die Bevölkerung wäre wenn sie ihre eigenen Regierungen verlieren würden. Andererseits ist es auch unethisch sich das Elend anzusehen und nichts zu machen.
Vermutlich ist es gar nicht das Hauptproblem, dass ein militärischer Einsatz unethisch wäre, sondern mehr, dass es in manchen Ländern sehr schwierig sein dürfte stabile, demokratische Verhältnisse aufzustellen.
Für politisch wirklich skandalös halte ich beispielsweise, dass subventionierte europäische Agrarprodukte den afrikanischen Markt überschwemmen und kaputtmachen.
Woah. 6,3 Millionen wären nicht dramatisch genug?
Weist du an was mich die Zahl 6,3 Millionen erinnert? Wenn Jean Ziegler noch mehr Aufmerksamkeit möchte muss er einfach sagen, dass der Holocaust weniger schlimm sei bzw. gewesen wäre als die 6,3 Millionen verhungernden Kinder pro Jahr.
Darauf wollte ich ja auch aufmerksam machen. Wenn er nämlich behaupten würde, dass jedes Jahr holocaustweise Kinder verhungern, dann würde man schnell feststellen, dass es jeder Grundlge entbehrt und schlicht und ergreifend eine Lüge ist. Stattdessen schmeißt er diese 1 Kind pro fünf Sekunden rein um alle zu schocken, die seit der fünften Klasse in Mathe schlecht sind.
Wenn Jean Ziegler noch mehr Aufmerksamkeit möchte muss er einfach sagen, dass der Holocaust weniger schlimm sei bzw. gewesen wäre als die 6,3 Millionen verhungernden Kinder pro Jahr.
Nope muss er nicht. Es geht schließlich noch mehr.
Beweise? Aber gerne:
Junge Welt: „Gibt es eine Schätzung, wie viele Menschen durch die Wirtschaftspolitik der entwickelten kapitalistischen Staaten ums Leben gekommen sind?“
J. Ziegler: „Laut ECOSOC-Statistik sind vergangenes Jahr 52 Millionen Menschen Epidemien, verseuchtem Wasser, Hunger und Mangelkrankheiten zum Opfer gefallen. Der deutsche Faschismus brauchte sechs Kriegsjahre, um 56 Millionen Menschen umzubringen – die neoliberale Wirtschaftsordnung schafft das locker in wenig mehr als einem Jahr.“
Ich versuche mir ja ein Bild von Jean Ziegler zu machen. Wenn ich sehe, dass er einer verfassungsfeindlichen Zeitung wie „junge Welt“, die selbst vom nicht linksextremistischen Teil der Linkspartei Ächtung erfährt, Interviews gibt, macht ihn das mir nicht unbedingt sympathischer. :smt011
In der deutschsprachigen Wikipedia kann man Folgendes lesen:
>>Guevara wurde darüber hinaus Folter und Ermordung hunderter kubanischer Häftlinge, der Mord an Kleinbauern im Operationsbereich seiner Guerillatruppen[44] sowie später Freude an der Exekution von Gegnern und die Einrichtung des ersten Arbeitslagers auf Kuba vorgeworfen.[45]<<
Was stehst du dazu?
Che Guevara war ein Verbrecher. Es soll aber Menschen geben, die ihn verehren. Am Ende muss jeder selbst für sich entscheiden, wie er zu Guevara steht.
Ach ja: „Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind“ soll nur klarmachen, dass fortlaufend Kinder sterben. Es erzeugt Druck. Man soll lieber heute als morgen etwas dagegen tun, denn bis morgen sind 17.280 mal 5 Sekunden vergangen und somit auch 17.280 Kinder gestorben.
Hat sich Herr Ziegler schon entschieden, wem er dieses Jahr den Gaddafi-Preis für Menschenrechte verleiht?
Das ist natürlich ganz schlimm in einem Land, indem man seinen Job loswird nur weil man jemanden kennt der jemanden kennt dessen Schwagers Cousin mütterlicherseits eine rechtsextreme Vergangenheit hatte. Aber unter rational denkenden Menschen ist es kein Kritikpunkt.
Bei Aktenzeichen XY gab es mal einen Filmfall, in dem eine Lehrerin erdrosselt wurde. Sie hatte Kontaktanzeigen aufgegeben, und dann die Antworten der interessierten Herren mit Rotstift korrigiert. Um dem gleichen Schicksal zu entgehen, halte ich besser meine Schnüss.
Ja und was wird jetzt genau kritiesiert? Muss die Merkel auch zurücktreten, weil sie mit Gaddafi Tee getrunken hat? Sie verkehrt auch mit wahhabitischen Saudis, die x-mal schlimmer sind.