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Medium = nicht vollständig durchgebraten
Aha, ein Halbgarer begibt sich hier auf Vermisstensuche. Interessant!
Wer sich die RTL2-Dauerschleife des Aktenzeichen XY-Surrogats Ungeklärte Morde aufmerksam angeschaut hat, wird mit dem Vermisstenfall Bianca Blömeke aus Essen bestens vertraut sein, denn der wird dort seit einigen Jahren alle paar Wochen durchgeheizt, um das Nachtprogramm mit der nötigen Prise Crime zu füllen.
Nun hat Deutschlands führender Tittensender ein Vehikel gefunden, um nach acht ergebnislosen Jahren, den Fall sensationsheischend aufzuwärmen. Ein schweizer Lahmarsch namens Martin Zoller, mit angeblich “medialen Fähigkeiten” bückt sich angesichts der bekannten Fakten über einen Essener Stadtplan und holt sich Rat ein von der geistigen Welt. Der Mann sieht vor seinem dritten Auge einen unterirdischen Wasserlauf und vermutet, dass die junge Frau nicht mehr lebt.
Geilomat! So schlau war die Essener Kripo bereits im Jahr 2000. Das hält RTL2 aber nicht davon ab, das Männli mit wackliger Subjektivkamera auf einen Spaziergang durch ein angeblich bislang unerkundetes Waldgebiet wenige hundert Meter vom letzten Wohnort des vermutlichen Opfers zu begleiten.
Biancas Mutti bekennt freimütig, sich bereits an andere esoterische Scharlatane gewandt zu haben, die ihr von des Tochters gewaltsamen Tod berichteten, und sich durch des Magiers Erkenntnisse bestätigt zu fühlen.
Konkretere Erkenntnisse liefert die Spurensuche nicht. Mit anderen Worten: Der Pendelfredi wiederkäut uralte Ermittlungsergebnisse und Biancas Mami deliriert zum x-ten Mal in eine Kamera.
Wie es der Zufall der Programmgestaltung will, läuft direkt im Anschluss an diese Sendung (Wiederholung vom späten Dienstag Abend) noch einmal die Folge Ungeklärte Morde von 2002 mit Bianca Blömekes mysteriösem Verschwinden.
Als zweiten Fall knöpft sich unser Mentalfreund einen abgetauchten Elektriker aus dem schleswigholsteinischen Plattland vor. Da Frau und Tochter stets von einem harmlosen Spontanabschied ausgegangen waren, bestätigt unser Mentalistenfreund eilfertig die Vermutung. Der depressive Familienvater halte sich heute mit einer neuen Flamme in Budapest oder sonstwo in Osteuropa auf. Und wenn man sich seine knittrige Gattin und die fette Tochter so anschaut, kann man ihn nur beglückwünschen, dass er eine knackige Magyarin zur Zerstreuung gefunden hat.
Fortsetzung unerwünscht…