Veganismus (und Vegetarismus)

Hallo zusammen,

was ist den zur Zeit mit dem öffentlich rechtlichem los?
Man kann es kaum einschalten, ohne davon bekehrt zu werden, wie toll doch vegan/vegetarisch ist.
Woher kommen die großen Bemühungen den Zuschauer zur fleischlosen Kost zu bekehren? Und das in so einer penetranten Art.

Dabei verbreitet man die üblichen Mythen. ZB. wird häufig behauptet Eisen könne man leicht nur mit Gemüse aufnehmen. Das ist aber ein häufiger Irrtum. Der Fehler liegt darin, dass man nur die Menge betrachtet, die man dem Körper zuführt, nicht aber die Menge, die der Körper verwerten kann. Eine ausreichende Eisenversorgung ist gerade für Frauen vegan nicht möglich. 40% aller weiblichen Veganer hat einen Eisenmangel, das obwohl sie rein rechnerisch mehr als genügend Eisen zu sich nehmen.

Es wird hier häufig verschwiegen, dass eine vegane Ernährung ohne Nahrungsergänzungsmittel (und hier geht es nicht nur um B12) nicht zu empfehlen ist. Jugendliche wird selbst von einer vegetarischen Ernährung abgeraten.

Ich versteh nicht so ganz, warum es gleich vegan sein muss. Wenig Fleisch und eine abwechslungsreiche Ernährung, und man muss sich über seine Ernährung keine Gedanken machen. Wenn man sich aber die Berichte so anschaut meint man, es gäbe nur entweder oder. Und als Fleischesser liegt man eh schon halb im Grab.

Gerade eben kam auf ZDF sogar eine Art Markencheck für Vegetarisch vs Fleichkonsum… und deren Erkenntnis: Mit Vegetarisch kann man seine Leistung mehr steigern als mit Fleisch… Das die Verbesserung der Leistung überwiegend an mehr Sport lag und das ein untrainierter mehr Luft nach Oben hat als ein trainierter wurde hier mal einfach überhaupt nicht beachtet.
Überhaupt ist doch die fehlende Bewegung das Problem und warum versucht man hier das ganze groß mit der Ernährung zu erklären?

Grüße von einem Fleischfresser, der schon halb im Grab liegt.

Hast du denn wenigstens konkrete Programmbeispiele? Am besten mit Link zur Mediathek?

Ansonsten wird das hier nur der Vegetarierthread 2.0 und das kann ja wohl niemand wollen.

Ich glaube damit ist das hier gemeint: http://www.heute.de/gesundheit-fleischesser-oder-vegetarier-mythos-und-wahrheit-fakten-im-check-32646150.html

naja ist halt die frage ob das bewusst einseitig oder einfach nur schlecht recherchiert (oder einfach nur ein paar vegetarier am drehbuch sitzen) ist, man hat ja an den burgerketten dokus gesehn, dass da genügend mist produziert wird

Konkrete Sendungen habe ich nicht, die müsste ich erst zusammensuchen, aber die oben genannte Sendung ist ein Beispiel. Und es war immer wieder mal Thema der ÖR Magazine (z.B. Morgenmagazin), selbst beim “Quiz des Menschen” hatte das Thema seinen Platz (übrigens mit dem selben Aussage Eisen sei kein Problem. Auch hier hat man sich vermutlich nur auf die Menge bezogen, die man zu sich nimmt).
Selbst im Radio wurde es zum Thema gemacht, der Radiosender Bayern3 hatte z.B. erst eine Vegane Woche. Es scheint also System zu haben und war nicht nur eine zufällig Häufung des Themas.

Da bin ich mal so frei was das raussuchen angeht. Servicelesitung.

ARD:


ZDF:


http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/suche/vegetarisch

Beim ZDF finden sich mehr Ergebnisse.

[QUOTE=Hurz;360443]Es scheint also System zu haben[/QUOTE]
Ich muss möglichst bald aus Köln weg - am besten wieder nach Moskau - und die ÖR meiden, sonst werd ich irgendwann schwul und Veganer.

@Hurz

du hast Recht mit dem was du schreibst.
Aber der durchschnittliche Deutsche isst viel zu viel Fleisch. Obwohl ich meinen Fleisch-Konsum stark verringert habe denke ich, dass noch weniger auch noch gesünder wäre. (Natürlich kann man auch als Veganer z.B. Übergewicht haben weil man viel Zucker zu sich nimmt usw.)

Das extreme Fleisch-Essen führt zu einer Vielzahl von “Wohlstandskrankheiten” (Herzprobleme, Gicht usw.) und trägt (indirekt) auch einen großen Teil dazu bei, dass unsere Antibiotika an Wirkung verlieren. Ebenso verbraucht die Produktion von Fleisch viele Ressourcen. Tragisch ist das für die Länder in denen z.B. das Wasser ohnehin knapp ist. Moralische Dinge wie die Vorstellung von artgerechter Haltung lasse ich mal außer Acht.
Auch wenn eine ideale Ernährung sicher nicht vegan (auch nicht mit Nahrungergänzungsmittel…die Inhaltsstoffe kann der Körper oft garnicht an den vorgesehenen Ort transportieren) bzw. vegetarisch ist, ist sie gesünder als die des durchschnittlichen Deutschen.

Ich bin froh, dass sich die ÖR damit auseinandersetzen. Wie gesagt ist die ungesunde Ernährung eine Ursache für viele Krankheiten die meist im Alter dann auftreten. Die Antibiotikaresitenzen werden auch noch vielen Menschen das Leben kosten. Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist in dem Fall sogar angebracht. Anders fände es kaum Beachtung…jeder würde es nur abnicken.

Oh Gott, jetzt geht es wieder los. Vegetarier Thread 2.0 hat begonnen :shock:

ne das hier ist ja ne vegane sache

Man sollte immer Bedenken: Wenn eine Kuh die Möglichkeit hätte, würde sie dich umbringen und alle die du lieb hast. Also sollte man ihr zuvorkommen.

Ich glaube daran, dass es daher kommt, dass derzeit einfach nur ein paar Veganer groß auf Bekehrungstour sind und ein paar Schlipsträger denen das ganze egal ist alles abnicken.

Man sollte das Thema einfach mal vernünftig durchdenken.
Niemand muss auf Fleisch verzichten. Aber niemand muss jeden Tag Fleisch essen. Viele stellen nur ihre vermeidliche Freiheit über die eigentliche Realität. Diese ist eben, dass es auf dauer eben nicht für jeden möglich ist Fleisch zu essen, wenn er denn möchte. Es ist ein Luxus für den wir auch das entsprechende Geld bezahlen sollten und nicht 1kg für 3€…
Ich habe keine besonderen Gefühle für Tiere…mir geht es einfach um Verfügbarkeit und Gesundheit

Sorry für meine Verschwörungstheorie,aber vielleicht will man extra die Leute verwirren um von der wahren Realität abzulenken?

Die wäre? Nun ich bin hier in einem Landwirtschaftlich geprägten Gebiet und mit drei Bauern befreundet und beim C. sogar jedes Wochenende Abends und oft geht es um die Schattenseiten der Branche und die falsche Darstellung in den Medien.

Wollt ihr Tiere essen? Ok. Okötiere weil die mehr Platz haben? Hm auch ok. Aber die haben eigentlich auch nicht viel Platz. Ahh ihr wollte die Tiere essen, welche ganz viel Platz haben,also wie in der Werbung mit fünf Gänsen auf der Wiese. Ja dann müsste ihr eben 800 Euro pro Kilo hinlegen. Ganz einfach. Sowohl “normal” als auch “öko” ist nicht das was sich der Verbraucher vorstellt. Es Volkwirtschaftlich vollkommen unmöglich Lebensmittel heute so zu produzieren. Die paar alternativen Ökobauern die es gibt und bei welchen es heute sehr teuer aber noch nicht so teuer wie in meinem Beispiel ist,also sagen wir nur so 80-100 Euro pro Kilo Rindfleisch,die können das aus genau einem Grund: Weil alle anderen es nicht machen und es gerade noch so genügend Flächen gibt. Zudem haben die kleinen Bauern es zu 99.999 % geerbt. Heute hat man mit Feldern nur noch 0,2 bis 0,5% Rendite bei Verpachtung. So teuer ist es. Sobald also die Fleischindustrie komplett auf “öko” und “super öko” umstellen würde,könnte sie nur noch Bruchteile ihrer Mengen liefern.Weil es keine Flächen gibt. Dann weichen eben auf ImportFleisch aus denn da gibt es Flächen.Ja aber die Leute bauen dort auch ihre eigenen Nachrungsmittel an,welche dann noch teurer werden.Es gibt weltweit nicht die Flächen mit entsprechenden Bodengüteklassen.

Wollt ihr also lieber nur Gemüse essen? Ok. Bio Gemüse,weil das viel Gesünder ist? hm aber wie wird denn gewährleistet,dass über die Luft und durchs Grundwasser keine spritzmittel an das Biogemüse kommen? Ausserdem ist laut Biozertifierzungs Vertrag erlaubt,dass gespritzt wird.Nur nicht mehr so viel und so schlimm.Biozertifizierungsvertrag? Ja klar.Das kostet den Betrieb Geld die Marke “BIO” verwenden zu dürfen.Das heisst ein nicht zuverachtender Teil eures Geldes geht nicht darein,dass das Gemüse gesünder wird,sondern es geht an das BIO-Konglomerat. Dann kaufen wir nur noch Alnatura,was tatsächlich die beste Qualität hat. Dann sollen das am besten alle machen.Dann gibt es aber wieder dieses Problem: Durch den fehlenden Einsatz der Spritzmittel,geht der Ertrag pro Fläche,Teilweise um 70% (extrem,aber schon so 50% normal) zurück.Wenn es also wieder alle machen sollen,gibt es keine Flächen. Jetzt ist ja auch Rapps überall,da man ja Biodiesel will.Dadurch gibt es noch weniger Flächen.
Ausweichen auf Import geht nicht viel weiter.Flächen im Ausland auch voll. Es gibt nur eine Möglichkeit wie ihr wirklich gesund leben könnt: Selbst anbauen und züchten am besten im Gewächshaus.

Denkt mal nach vor 500 Jahren war jeder zweiter Bauer da hat also jeder Hof mit 10 Leuten das Essen für 20 leute hergestellt.
Heut gibt es nur noch xy Höfe.Also muss der Ertrag pro Bauer extrem steigen. Es geht aber nur,wenn er von dem was er auf seinen Flächen anbauen kann überhaupt noch leben kann.Durch fette Maschienen lässt sich sogar die 10.000 fache Fläche wie damals in einem 3 Stunden Tag berabeiten.Alleine.Daher kommt es zu Verkäufen an die Agrarindustrie = die Bauern macht dicht und verkaufen ihre Felder also die kostbaren Flächen. Gehören alle Flächen der Agrarindustrie werdet ihr dumm gucken. Das einzige Glück ist,dass viele Bauern sehr viel Idealismus,Geradlinigkeit,Vaterlandsliebe und Konservativismus an den Tag legen und sich die volle Knüpplung mit normalem Job und Hof nebenbei mit 70 Stunden Arbeit die Woche geben “einfach damit der Hof als Familientradition erhalten bleibt” und die werden von der Gesellschaft nur allzu oft als dumme, hinterwäldlerische Nazis abgetan. Die Politik könnte ihr locker eingreifen und die Bauern von den Steuern befreien,wenn sie ihr Geld wieder in den Betrieb stecken würden,was sie in der Regel sowieso tun. Stattdessen,wird noch die fette Erbschaftssteuer eingeführt,weil das sind ja “die Reichen” und die müssen “den Armen”,welche meistens 0 statt 70 Stunden arbeiten, etwas abgeben.

:ugly

Die Tiere sollen genau soviel Platz haben, dass keine Antibiotika mehr eingesetzt werden müssen.
Das sollte uns auch den höheren Preis wert sein. Ich würde meinen, dass damit auch die Nachfrage ein Stück weit sinkt und es deswegen kein Problem mit den Flächen gibt.

Wenn man Spritzmittel richtig verwendet sehe ich da überhaupt kein Problem…Außer man nutzt z.B. den Genmais der sehr viel größerer Behandlung bedarf.

[QUOTE=Chemikus;360492]Diese ist eben, dass es auf dauer eben nicht für jeden möglich ist Fleisch zu essen, wenn er denn möchte. Es ist ein Luxus für den wir auch das entsprechende Geld bezahlen sollten und nicht 1kg für 3€…[/QUOTE]

Ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte Mal so wenig für 1 Kg Fleisch bezahlt habe. :ugly

sicher nicht die Regel…aber kommt vor

schau außerdem mal in die Fastfoodbranche. Du kannst einen Burger für 1€ kaufen. Damit bezahlst du auch Service, Zulieferer, Beiliage etc. und sogar, dass alle paar Minuten “zu alte” Burger weggefworfen werden. Der Preis ist extrem niedrig.

[QUOTE=Chemikus;360540]Die Tiere sollen genau soviel Platz haben, dass keine Antibiotika mehr eingesetzt werden müssen.
.[/QUOTE]

Wie willst du das vorallem bei Geflügel und Schweinen machen? Da brauch ja jedes Tier sein eigenes Ding. Es geht schon nur,eben mmit 10 fachen Aufwand.
Zudem ist das große Problem das die Tiere ebenfalls irgendwas essen müssen.Das muss auch billig sein und irgendwo angebaut werden. Rinder haben zudem eine sehr schlechte Futterverwertung. Ich meine 1 :45 und man kann nicht 100% des Schlachtgewichtes verwenden,sondern vielleicht noch 65%. Hatte ich schon erwähnt,dass man nicht jedes Jahr auf einem Feld das selbe anbauen kann ohne Ertragseinbussen hinnehmen zu müssen? Es können überhaupt nicht die 100% der Flächen permanent genutzt werden. Rapps hat soweit ich mich erinnere einen Zyklus von 4,5 Jahren. Auch hier wieder Gefahr wenn es nur noch Megabetriebe gibt,welche sowas an die Industrie liefern.

Die Burger für 1 € enthalten erstmal sehr wenig Fleisch und sind zweitens nur ein Lockangebot,damit die Leute überhaupt zum Restaurant gehen. Ich glaube das ganze Ding wiegt 98 gramm bei MCD davon 30%-35% Fleisch.

45 g Fleisch pro Burger sind es. Hochgerechnet auf ein Kilo bei allem drum herum ist das nicht teuer.

[QUOTE=egon shelby;360598]Wie willst du das vorallem bei Geflügel und Schweinen machen? Da brauch ja jedes Tier sein eigenes Ding. Es geht schon nur,eben mmit 10 fachen Aufwand.
[/QUOTE]

Das kann sein. Aber dieser Aufwand ist es wert. Die Tierhaltung ist sicher nicht die einzige Ursache für die Resistenzen. Aber man sollte tun was man kann um unsere Medikamente wirksam zu halten. Ich persönlich finde das wichtiger als die Freiheit immer das essen zu können was ich gerade will.

Damit kein Missverständniss auftritt: Ich würde es auch begrüssen,wenn Fleisch generell eine höhere Qualität hätte.Meine Aussage ist nur,dass die Zusammenhänge sark verkürzt dargestellt werden und der Eindruck entsteht es könnte allen Menschen besser gehen ohne das irgendjemand verzicht üben muss,weil es ja genügend Ressourcen für alle Menschen gibt. Das ist einfach falsch.Fairness kann es nur durch Verzicht geben.Das halt unpopulär und deshalb sagt es keiner.Nein.Alle haben die gleichen Rechte und wir müssen nur einfach sozial sein,dann wird alles gut.