Hast du das nochmals durchgelesen nachdem du das geschrieben hast? o.O Natürlich entsteht schaden. und zwar in milliardenhöhe. nehmen wir mal crysis her. das wurde 19 von 20 mal illegal heruntergeladen. und das spiel wurde mehrere millionen mal verkauft! Also von wegen kein schaden…
Du hast mich nicht richtig gelesen. Nur mal um einfache Zahlen zu nehmen eine Beispielrechnung:
Die DVD soll 50€ kosten. Man geht davon aus, dass sie 20m mal vertrieben wurde. Es wurde 1m Datenträger verkauft, der rest sind Raubkopien (so wie in deinem Beispiel). Nun hat also die Firma einen realen Gewinn von 50m€ gemacht. Man fand heraus, dass das Image der DVD 19m mal raubkopiert wurde.
Jetzt beginnt die Milchmädchenrechnung. Man rechnet sich aus, dass ein Schaden von 950m€ entstanden ist, da ja 19m Datenträger nicht verkauft wurden. Klingt soweit ganz legitim!
Nur wer garantiert dir jetzt, dass tatsächlich die 19m Raubkopierer tatsächlich alle das Spiel gekauft hätten, wenn sie 50€ dafür hätten zahlen müssen? Ich schätze mal, dass von den 19m maximal 2m Leute das spiel überhaupt legal gekauft hätten, wenn sie es nicht kopiert hätten. Damit schrumpft der entstandene Schaden auf 100m€ ein. Nun mussten für die 2m Spiele aber keine Datenträger hergestellt werden und keine Lagerkosten bezahlt werden. Es entsteht also ein tatsächlicher Schaden nur für den Entwickler und den Händler, der keinen Gewinn macht. Wenn wir mal davon ausgehen, dass für Lagerung, Transport und Herstellung ungefähr 80% entfallen entsteht ein realer Verlust von 20m€ statt der genannten 950m€. Das sind 2,1% des genannten Schadens.
Wenn also in Zukunft wieder von Milliardenverlusten geschwafelt wird kann man gut und gerne davon ausgehen dass der reale Verlust selbst bei großzügigen Schätzunngen nur bei 5% der genannten Zahlen liegt.
Man könnte jetzt Kritisieren dass ich die Leute in den Presswerken völlig vergessen habe, die natürlich auch ihren Teil bekommen und vielleicht die Kunststoffhersteller. Das ist durchaus berechtigt. Jedoch halte ich dagegen, dass heute kaum noch CDs und DVDs gekauft werden. Heute läuft keiner mehr mit einem Discman herum sondern hat einen MP3-Player und die Stücke von Musicload oder iTunes. Deshalb ist der Schaden bei den Datenträger- und Verpackungsmittelherstellern auf ein völlig anderes Phänomen zurückzuführen. Optische Datenträger werden immer mehr durch Flashspeicher und Internettransaktionen (legaler Art) ersetzt. Die Kopierschutzmaßnahmen heizen diese Entwicklung nur noch weiter an, da die Leute die legal erworbene Musik nicht legal auf ihren MP3-Player kopieren dürfen.
Ich hoffe du verstehst jetzt, dass die Wahrheit weit von den Zahlen der Verwerterlobby entfernt liegen. Die Wahren gewinner sind die unabhängigen Entwicklerstudios und Musiker die die Chancen des Internets nutzen und ihr Material ohne die Hilfe der Verwerterindustrie privat verbreiten.
Das ganze hat noch einen angenehmen Nebeneffekt: Wenn du eine Spiele-DVD für 50€ im Laden kaufst sieht davon der Entwickler ungefähr 0,10€. Wenn er sie privat für 10€ verkauft macht er den hundertfachen Gewinn obwohl du nur 20% des normalemn Preises bezahlst.
Die Piraten sind folglich nicht für Künstler gefährlich sondern nur für Verwerter und Abmahnanwälte – also Menschen, die Otto Normalverbrauchen nur in Schwierigkeiten bringen. Sei das durch Anzeigen oder durch nervige Kopierschutzmaßnahmen und das Hochjubeln schlechter Künstler.