Themenvorschläge - Mediatheke

Na dann „dialogisiert“ ihr mal in Frieden weiter.

Sehe ich auch so. Umso bedauerlicher, dass nunmehr auch Ulrike Folkerts und Richy Müller eingeknickt sind und ihre Videos entfernt haben, Felix Klare auch. Ich fand, mit ihrer Teilnahme an der Aktion haben sie große Solidarität mit ihren vielen Künstlerkollegen gezeigt, die seit Beginn des Lockdowns keine Lebensgrundlage mehr haben. Und wie wir wissen, fließen die großzügig versprochenenen Staatshilfen für die Freischaffenen ja doch nicht, stattdessen ist viel Geld unkontrolliert an Verbrecherbanden ausgezahlt worden, die sich die Hilfen erschlichen haben.

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Tjo, da sagt man, dass man kein Problem mit Polit-Kritik hat, sondern es einem nur um die Art und Weise geht, und du knallst einem an den Kopf, dass es einem egal ist, wenn Menschen seelisch unter dem langen Lockdown und der Isolation leiden - und das schimpfst du dann wohl auch noch Dialogbereitschaft.

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Ich sag mal so: Selbst wenn diese Kampagne jetzt so übel zerschossen wird, dass der erwünschte Dialog nicht zustande kommt, so hatte sie doch wenigstens etwas Gutes: Wir haben dadurch alle live miterleben dürfen, wie schnell sich sogar namhafte Schauspieler in Deutschland Sorgen um ihre Karriere machen müssen - wobei alles was sie „verbrochen“ haben, ein harmloser 1-Minuten-Clip ist.

Als ehemaliger DDR-Bürger erlebe ich inzwischen leider tatsächlich ein großes Déjà-vu. :unamused:

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Weitere Erkenntnisse:

-die mediale Landschaft hat sehr schnell, bis auf sehr wenige Ausnahmen, den Shitstorm gestützt. Eine Auseinandersetzung aus verschiedenen Blickwinkeln wurde schmerzlich vermisst.

-komplexe Inhalte sind nicht gefragt. Es ist viel leichter, ein themenfremdes „aber die Pfleger auf den Stationen!1!1“ zu brüllen, obwohl sie in den Videos nicht angesprochen werden

-Politik spielt eine (große) Rolle bei der Besetzung der ÖR

-Opportunisten wie Bömermann, Ralph Ruthe und co hängen sich an den Shitstorm und moralisieren wieder vor sich her

-und das in anderer Form bekannte „ich hab ja nichts gegen Kunstfreiheit, aaaaaber…“ ist offenbar salonfähig geworden.

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Kleines Update: Mittlerweile sind 15/53 Videos verschwunden.

  1. Alexandra Marinescu
  2. Christine Sommer
  3. Felix Klare
  4. Heike Makatsch
  5. José Barros
  6. Ken Duken
  7. Kostja Ullmann
  8. Martin Brambach
  9. Martin Brambach und Christine Sommer
  10. Meret Becker
  11. Nicholas Ofczarek
  12. Pasquale Aleardi
  13. Peri Baumeister
  14. Trystan Pütter
  15. Ulrike Folkerts

Böhmermann ist nach seinem Ziegenfigger-Gedicht so ein angepasster Schleimbeutel geworden, es ist mittlerweile unerträglich. Es gab mal Zeiten, da war für mich jede neue Folge vom Neo Magazin und von seinem Podcast mit Olli Schulz ein innerer Reichsparteitag. :innocent: Heute wirkt das alles nur noch müde, abgestanden und seelenlos. Sogar Schulz ist mir nach der „Hausboot“-Miniserie irgendwie unsympathisch geworden. Wie kann man nur die intensiv eingesessene Kloschüssel von good old Gunter Gabriel wegschmeißen?? Alles nur noch kommerziell glatt gebürstete Kulturbanausen! :face_with_raised_eyebrow:

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eher nachtschicht

Nur kurz zum politischen und inhaltlichen Aspekt von „allesdichtmachen“: Ein paar einfach gehaltene unironische Sätze dazu was man eigentlich will, wären der gesellschaftlichen Debatte wesentlich dienlicher gewesen.

Davon abgesehen faszinieren mich ein paar dieser Videos derart, daß ich sie mir mittlerweile schon etliche male angesehen habe (Bruch, Schlotenthaler, Tukur und Ofcarek).

Gerne mehr (und zu einem anderen Thema) von solchen hübschen Text-Kleinoden und Schauspielminiaturen. Ernst gemeint und ohne jede Ironie.

Auch hier wäre interessant zu wissen: wie oft gab es wirtschaftlichen Druck durch Sender, Besetzungsgremien, Verlagshäuser, Intendanten und co.

Ich fand ihn zumindest letzte Woche bei seinem Rant gegen die Yellow Press samt eigens erstelltem Printmagazin („Freizeit-Magazin Royale“) sehr gut aufgelegt und hochmotiviert.

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Ein sichtlich angepisster WDR-Moderator hat Liefers zum Verhör eingeladen:

Das Framing in den Interviewfragen ist so fett, dass man danach schweres Völlegefühl hat. :nauseated_face:

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Das Mimimi des Journalisten startete mit einer Lüge, die nochmal wiederholt wurde: die Bezeichnung „gleichgeschaltete Presse“ fällt bei Liefers garnicht. Es wurde bewusst ein Begriff der NS-Zeit instrumentalisiert, um den gewünschten Effekt zu erreichen.

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Stimmt, das war endlich mal wieder ein richtig frisches, mutiges Thema.

Nicht. :smirk:

Dieser Rant diente sicherlich auch überhaupt nicht dazu, die private Presse zu diffamieren, die immer noch einer der stärksten Kritiker des öffentlich-rechtlichen Mediensystems ist. :innocent: Solche Kritiker sind in Herrn Böhmermanns Augen ja eh alle generell nur Nazis und Demokratiefeinde.

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Ich bin auch Hörer des Podcasts seit der ersten Stunde, als es noch bei Radio Eins lief.
Was mich immer mehr stört, ist das ständig moralisierende „preaching to the converted“ im Sinne einer immer wiederkehrenden Selbstbestätigung und -beweihräucherung.

Olli Schulz ist mir auch weiterhin sympathisch und offensichtlich in manchen Folgen auch schon hart genervt von Böhmermann („Lass uns heute mal nicht über Politik reden, Jan!“)

Eine Sache ist auch interessant: Böhmermann gab in den letzten Folgen mehrmals den Klischee-Polen/Tschechen/whatever mit starkem osteuropäischen Akzent, der ständig sein „Pivo“ haben will. In seinem moralischen Kosmos dürfte das aber eigentlich ein No-Go sein… Nun denn…

Fynn Kliemann hat für mich mit seiner narzisstischen Persönlichkeit den weit höheren Nervfaktor.

Nichtsdestotrotz verdanken wir Böhmermann (oder dessen Redaktion) Sternstunde wie sein Schwiegertochter-Gate, die musikalischen „Männer, die Gefühle zeigen“ wie Tim Bedzko und Co. oder den Beitrag über Homöopathie.

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Ja, man kann Schulz mit seiner rotzbengelhaften „Ich weiß es halt nicht besser“-Schnoddermasche nie so richtig böse sein. Aber wenn die Schnodderigkeit dann dazu führt, dass heilige Reliquien vernichtet werden, blutet mir das Herz. Gunter hat was besseres verdient. Kliemann wiederum hat sicherlich seine Talente, zeigte sich in der Serie aber oft nur als selbstverliebter ADHS-Hipster.

Ich glaube, dass diese Wasserprediger eh den ganzen Tag in hektoliterweise Schaumwein baden. :sweat_smile: Nehmen wir nur mal die „Hausboot“-Serie für den Diversity-Check: So gut wie alle Kollegen und Mithelfer von Schulz und Kliemann sind weißer als Toastbrot. Jede Folge dieser Serie lässt sich mit „Blütenweiße Bengels beim Boot basteln“ zusammenfassen. Keine einzige Frau und kein einziger Mohr auf der Baustelle. Zwei Jahre lang. Die Mädels kamen am Schluss nur zum Dekorieren und Sekt schlürfen vorbei. In exakt der Konstellation hätte man die Serie auch in den 50er Jahren drehen können.

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Eigentlich nicht, siehe diesen Thread

Sein Hartz IV-Beitrag war allerdings wieder schwach.
Hier ein sehr treffender Artikel dazu aus der Frankfurter Rundschau:

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Gähn… Wer sich mit Gunter Gabriel einließ, der wusste, was ihn erwartet, da die Presse ja seit den 70ern alles ausführlich berichtete. Vermutlich war es auch der „Reiz des Bad Boy“, der auch deutlich jüngere Frauen immer wieder anzog. Kleiner Tipp: Hört mal sein sehr empfehlenswertes Hörbuch, das er nicht vorliest, sondern wie eine Erzählung aufbaut.

Seine zweite Ex-Frau Carin äußerte sich übrigens folgendermaßen nach seinem Tod:
" „Es ist sehr traurig und tut mir unendlich leid – vor allem für seine Kinder.
[…] Die Musikwelt hat einen wertvollen Menschen verloren“

Seine „letzte große Liebe“ wird folgendermaßen zitiert:
"Gunter hatte so ein großes, goldenes Herz, er kämpfte in meinen Armen, bevor er nach der letzten Reanimation starb“

Außerdem gilt: Wenn das alles Straftaten gewesen sein sollen und die Staatsanwaltschaft ermittelt hat (in Bezug auf Monica) und das Verfahren eingestellt bzw. durch Entschädigung des Opfers beendet ist, gilt die Tat bzw. Strafe als abgegolten bzw. die Schuld als „getilgt“.

Das mag moralisch natürlich für einige fragwürdig sein, zumindest ist das aber in unserem Rechtsstaat gängige Praxis. Man muss Gunter Gabriel nicht mögen, aber es ist, wie es ist. Diesen „Täter-Komplex“ nun auch noch auf sein Hausboot zu übertragen und ihm weiterhin vorzuhalten, zeigt die Engstirnigkeit und Verbohrtheit einiger Leute, die sich zu Moralaposteln sogar über Tote aufspielen. Außerdem: Wer seine Autobiographie gelesen hat, der weiß, dass Gunter Gabriel selbst auch Opfer war… Das heißt, ich kann ihn verstehen, ohne mit seinen Taten einverstanden zu sein. Trotzdem gibt es deutlich mehr als nur das Bild des „Frauenschlägers“, das von einigen noch so vehement vermittelt wird.

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Das war schon immer so, 3-4 mittelprächtige Durchhänger-Ausgaben, und dann erst wieder ein richtiger Knaller. Wobei die Trefferquote seit dem Neustart im ZDF gefühlt etwas höher ist.