Tatort

Heute ist Sonntag der 13.Maerz und ich habe gerade Polizeiruf gesehen. Es ging um Jugenbanden. Als jugendlicher musste ich da natuerlich wieder den Kopf schuetteln, denn die Macher haben sich allen verfuegbaren Klischees bedient. Fremde leute in Chatrooms, Bandenkaempfe, mobbing videos auf dem Handy. Natuerlich spielt sich alles im Hartz4 Ghetto ab. Fast jeder dritte Tatort versucht auf “missstaende” in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen, spielt in Plattenbausiedlungen und hat alle verfuegbaren Hartzer Klischees, nicht zuletzt der Tatort in Bremen, wo die Ermittlerin, die Undercover in der Plattenbausiedlung ermittelt hat, den mund mit Wodka ausgespuelt hat um keine aufmerksamkeit zu erregen. Wieso muss sich der Tatort staendig als Moralapostel ? Es nervt mich. Ich will ein Tatort der unterhaltsam ist und auch mal nach dem Sherlock Holmes prinzip verblueffend Faelle aufklaert, und kein Moral mist.

Ich will ein Tatort der unterhaltsam ist und auch mal nach dem Sherlock Holmes prinzip verblueffend Faelle aufklaert, und kein Moral mist.

Dann schaue dir doch am Besten Sherlock Holmes an. Außerdem waren die beiden Tatorte der letzten zwei Wochen auf ihre Art und Weise sehr unterhaltsam.

Zum gestrigen Polizeiruf gebe ich dir Recht. Das war mal wieder ein Fingerzeig in die Richtung: „Schaut wie verkommen unsere Jugend ist“. Absoluter Quatsch.
Dazu eine Nebenbemerkung: Ich weiß nicht, ob es notwendig gewesen ist, den potentiellen Amokläufer Tim zu nennen. Winnenden ist noch nicht so lange her.

Was alle mit dem Tatort haben… Ich find jede Folge davon extrem langweilig. Egal in welchen Raum (München, Frankfurt/Main, etc.) es spielt, es ist immer dasselbe Schema F. Wie ne Bauanleitung. Anfangs der Mord, zum Schluss der entlarvte Mörder. Wo bleiben Folgen in denen mehrere Personen jemanden in einem gemeinsamen komplott umgebracht haben und es so den Coppers erst recht schwer machen. Oder das es mal keinen Mörder gibt. Wo bleibt das Element of Surprise? Dazu immer noch die gewollt politischen oder aktuellen Themen reingepresst…
Selbst bei einem der als gute ausgezeichneten Tatorte aus München fand ich ihn nur unspektakulär als ich ihn in der Mediathek angeschaut hab.
Noch dazu find ich das es meistens vom Drehbuch her wirklich gefordert wird anstatt sich aus der Geschichte heraus so zu entwickeln und dabei geht auch wieder Drive verloren, was ziemlich schade ist.

Dazu meist auch das mittelmäßige Spiel das mich eher an Pater Brown mit Ottfried Fischer erinnert bei dem alles noch gezwungener wirkt als beim Tatort.

Ich grabe es mal wieder aus, da dieses Filmchen von Walulissiehtfern am ehesten hier hin passt und ich keinen neuen Thread aufmachen möchte.

Der typische Tatort in 123 Sekunden:
[video]https://www.youtube.com/watch?v=9QENcN-srE0[/video]

Oder das es mal keinen Mörder gibt. Wo bleibt das Element of Surprise?

Gab es jetzt im Frankfurter Tatort „Der Tote im Nachtzug“ (Joachim Król/Nina Kunzendorf).

Hier haben die Ermittler irgendwann festgestellt, dass das vermeintliche Mordopfer tatsächlich Selbstmord begangen hat, diesen aber geschickt als Mord inszenierte. Als dann der Hauptverdächtige bei einer Razzia getötet wurde, beschlossen die Kommissare, die Tatwaffe zu entsorgen und den Fall als geklärten Mord (eben mit leider erschossenem Täter) zu schließen, damit die Familie des Selbstmörders die Versicherungssumme ausgezahlt bekommt.

Klar war auch hier wieder mit dem Thema „Verstrickung von Bundeswehrangehörigen in Drogenschmuggel und Medikamentenmissbrauch“ das sozialkritische Moment. Aber anders geht es scheinbar nicht.