Tabletop - Von 15mm, Space Marines und Green Stuff

Wer kennt es nicht? Diese Spiele mit den kleinen Figürchen, im Regal grau, auf dem Tisch oft in schillernden Farben. In den digitalen Zeiten, mag es mancher kaum glauben aber Brettspiele aller Art erfreuen sich ungebremster Beliebtheit, mehr noch sie sind ein Markt der sich konsequent entwickelt und mannigfaltiger den je ist. Tabletops nehmen sich da nicht aus. Wie sieht es mit euch aus? Was sagt ihr zu derzeitigen Kickstarters, welche Armeen spielt ihr, sammelt ihr, bemalt ihr, baut ihr selbst? Dieser Thread soll sich um all diese Fragen und mehr drehen.

Hübscher Thread. Zu einem sehr schönen Hobby.

Aber zu allererst muss ich eine Sache zugeben. Von verschiedenen Systemen habe ich kaum eine Ahnung. Ich bin das absolute Opfer vom Games Workshop.
Genauer von Warhammer 40.000

Liebingsaspekt des Hobbys: Schwer zu sagen, im Prinzip das spielen. Aber man kommt viel seltener dazu als man eigentlich will.
Daher stehen hier zwischen 3000 bis 4000 Punkte an Orks rum und irgendetwas um 2500 Punkte Chaos Space Marines, wobei letztere in bälde einen neues Aussehen erhalten sollen. Bislang ist die Armee ein recht tristes schwarz, was sich auf dem Spielfeld einfach nicht gut macht, für einzelne Miniaturen ein tolles Farbschema aber fürs Spielfeld einfach nicht gut genug.

Und damit sind wir dann auch bei dem was ich eigentlich am meisten bei der ganzen Geschichte mache: Das bemalen der Miniaturen (auf nicht zu hohem Niveau aber immerhin durchaus so das die Armee in der Gesamtwirkung funktioniert) und einfache Umbauten. Der Hauptgrund warum mir meine Orks nie langweilig werden. Je größer die Bitsbox wird desto wahnsinniger wird die Orkarmee und man hat da einfach den Vorteil, dass sie sowieso ein ungeordneter Haufen von Schlägern sind. Daher dürfen sie auch ungeordnet aussehen. ^^

Ansonsten spiele ich neben Warhammer 40.000 auch noch Dreadfleet (schon wieder ein GW-Produkt), dabei handelt es sich um Seeschlachten in der Warhammerfantasywelt. Sehr nettes Spiel und man kommt häufiger mal zum spielen, weil man einfach alle Sachen in einer Box hat und man auch recht kurze Runden spielen kann.

Insgesamt kann ich eigentlich nur jedem empfehlen sich mal irgendwann auf ein Tabletopspiel einzulassen. Selbst wenn man das Spiel nicht mag, eigentlich findet jeder irgendwelche Figuren die er schön findet und dann kann auch das reine zusammen bauen und bemalen zum Hobby werden.

Dadurch wird es dann zum Hobby “Modellbau” mit der Option darauf mehr mit den Dingern zu machen als sie in der Vitrine verstauben zu lassen.

Allerdings muss man tatsächlich bereit seit einiges in dieses Hobby zu investieren. Wie jedes Hobby das mit Modellbau zusammenhängt ist es vergleichsweise teuer und vor allem kostet es ziemlich viel Zeit. Aber wer bereit ist diese Investitionen zu machen, der wird durch das Hobby auf jeden Fall bereichert werden.

Letzter Aspekt: Fragen.

Wie ich ja schon anmerkte habe ich ziemlich wenig Ahnung von verschieden Systemen. Ich kenne wirklich nur die GW-Sachen. Gepielt habe ich davon bisher: Warhammer 40.000, Warhammer Fantasy, Mortheim (Scharmützelschlachten mit sehr kleinen Truppen) und Dreadfleet. Oh und ein paar kleinere Runden vom Herr der Ringe Tabletop. (Für das ich immer nochmal eine Zwergenarmee anfangen will…)

Die Frage wäre nun: Was gibt es sonst noch so? Und von meiner Seite her vor allem die Frage, wie sieht der Hintergrund dieser anderen Sachen aus?
Ich gehöre zu den Leuten die am liebsten Geschichten spielen. Bei Warhammer ist es einfach das herrlich übertriebene das mich reizt, gepaart mit der Tatsache das man auch bei langem hingucken eigentlich keine Seite findet die man als “die Guten” bezeichnen könnte, weil eigentlich jede Fraktion irgendwie moralisch betrachtet scheiße ist.

Also wie sieht es mit anderen Systemen aus, wie werden da die Hintergründe erklärt und vor allem gibt es hier überhaupt noch Leute die so etwas spielen?

Die Kickstarteraktionen sind zum Teil wirklich genial.
Ich habe mich was Tabletop betrifft zwar an noch keiner beteiligt aber es waren schon so mache tolle Sachen dabei, dumm nur dass es mir nunmal bereits andere Miniaturen angetan haben. :smt023

Ich beginne nämlich momentan damit meiner ersten Tabletop Armee laaangsam aber sicher Leben einzuhauchen, mit den Warhammer 40k Tyraniden war das bei mir einfach Liebe auf den allerersten Blick. :mrgreen:

Man nehme unvernünftig viele Neobdymmagnete, reichlich Greenstuff, Tyraniden (kleine wie große), ein ausgeprägten Hang zum Perfektionismus und zuviel Zeit und das ganze entwickelt sich zu einer wahrlich gefrässigen Bestie. :ugly

PS:
Ideen und Anregungen aus zig Bazzilionen Internetvideos bzw Blogs tun da noch ihr Übriges hinzu geben. :lol:

zuviele Möglichkeiten AHHHHHHHHHH

Ich komm auf ne 2500 Punkte starke 13th Company of Russ (Space Wolves mit Chaosbitz gemischt um sie noch wilder aussehen zu lassen) plus auf ne ebenso starke Dark Eldar Armee.

Die Wolves werden gespielt als hätten sie sich in einer der großen Bruderschlachten mit ner Kampfgruppe in den Warp begeben um ihnen zu folgen und sind dort gestrandet, mussten sich also auch mit den Waffen der Renegaten ausrüsten um zu Überleben.
Noch dazu gibts keine Blutwölfe, dafür ne starke Donnerwolfkavallerie und nen Whirlwind mit ein paar Cybots um so die größeren Brocken zu knacken oder anzuknacken.

Die Dark Eldar sind eher auf Speed ausgelegt. Viele Jetbikes, viele Barken und ein paar Incubbi mit Archon bzw Succubi mit Wytches. Oder eben ein paar Grotesken als beute für die Gegner, den rest machen die Jetbikes und die Giftwaffen der Standards.

Bisher alle nur schwarz grundiert und an ein paar die Hauptarmeefarben ausprobiert. Die Space Wolves in Rot mit goldenen oder silbernen Details und schwarzen Legionsschulterpanzer, ansonsten ist die Aufteilung je nach Rudel und Pack wie gehabt und die Dark Eldar in Schwarz/Hellblau. Dazu sind alle größeren Modelle mit Magneten ausgestattet für variable Waffenkombinationen.
Bei den Wolves ist noch ne Überlegung ein oder zwei Stormtalons mit aufzunehmen.

Bei den Dunklen Elfen des 40sten Jahrtausends sind die Schattenbarken magnetisiert für den besseren Transport und zur Schadendarstellung. Genauso auch die Talon Schmerzmaschinen damit man sie von den Waffen varieren kann.
Ansonsten hab ich noch aus Warhammer Minotauren und den restlichen Bitz der Talons/Chronos ein paar Grosteken gebaut.

Dann mal ein kleiner Ausschnitt aus der riesigen welt der Tabletop-Spiele um einen Einblick zu gewähren.


Mir ist bei GlobalNonsense Signatur gleich das deutsche Tabletop Freebooter’s Fate eingefallen. Wie beides schon andeutet, Freebooter - Freibeuter, handelt es sich um ein Spiel mit Seemanns Setting. Wie könnte es anders sein, gibt es natürlich Piraten und als Gegenfraktion die Imperiale Armada … aber auch Goblins! Außerdem eine mysteriöse assassinen Bruderschaft, die sich ganz kreativ “Bruderschaft” schimpft, Dschungelamazonen und die Menschen die für Geld alles tun, die Söldner.
Das Spiel läuft seit einigen Jahren stabil und hatte letztens auch ein Kickstarter, bei dem man sich einige Kapitane mit allen möglichen Extras sichern konnte. Auf der Internetseite finden sich weitere Hintergründe, Shop und Geschichten.
http://www.freebooters-fate.de/Welt_de.html


Ein sehr erfolgreiches Tabletop der spanischen Firma Corvus Belly ist Infinity. Stilistisch ist liegt es, vor allem in den Artworks, zwischen Cyberpunk und Anime/Manga, wobei man nicht den Fehler machen sollte jetzt an Sailor Moon zu denken. Verglichen mit Warhammer ist das ganze etwas realistischer, sowohl was die Figuren betrifft als auch die Fraktionen, von denen viele futuristische Zusammenschlüsse bekannter Länder und Strömungen darstellen. Neben denen gibt es auch noch die Combined Army, die Aliens und die Aleph eine KI-Partei. Auch im Spiel unterscheidet sich Infinity stark von Warhammer, da keine Armeen, sondern kleine Trupps aufeinandertreffen. Die einzelne Figur ist dementsprechen im Gefecht wertvoller als bei GW.
Mehr Infos: http://www.infinitythegame.com/infinity/en/


Und als nächsten Kontrast - Warmachine. Hier prallen wieder ganze Streitmächte aufeinander, Striemächte angetrieben von der Kraft des Dampfes und der Magie! Eine Besonderheit: Du bist auf dem Schlachtfeld. Der Warcaster repräsentiert dich, eine Figur mit vielen Fähigkeiten, allen voran der Führung und das führt uns zur weiteren Besonderheit. Automaten, genauer mittelalterlichen Fantasy-Steampunk-Mechs oder kurz Warjacks! Keine Schlacht die ohne sie gewonnen werden kann. Viele streiten um die Macht auf Immoren, der Welt von Warmachine. Königreiche ebenso wie religiöse Orden.
Mehr Infos: http://privateerpress.com/warmachine/we … warmachine

Außerdem noch empfehlenswerte Spielsysteme:

Eden - Eine Endzeitwelt in der wenige und teils völlig abgedrehte Parteien nach der Apokalypse kämpfen. Von Clowns über ein SM Matriarchat bis zu Samuraidroiden ist alles dabei.
Mehr Infos: http://www.taban-miniatures.com/

Dropzone Commander - Natürlich gibt es nicht nur Tabletops mit humanoideren Wesenheiten, sondern auch welche in denen die Fahrzeuge eine Hauptrolle stehen, wie in diesem Spiel von Hawk Wargames. DC ist dabei ziemlich futuristisch. Während die UCM, und PHR noch ein gegenwärtigeres Design haben, hat man es bei den Scourge schon arthropodischen Einheiten zutun, sehr biologisch. Ich fühle mich etwas an Nausicaä erinnert.
Mehr Infos: http://www.hawkwargames.com/collections/the-scourge

Dust - Ein Spiel aus der Kategorie “was wäre wenn?”. In diesem Fall möchte ich schon fast natürlich der zweite Weltkrieg sagen. Die bekannten Fraktionen sind hier mit Mechs und Laserwaffen und allem pipapo ausgestattet. Es gibt auch ein bzw. mehrere Brettspiele.
Mehr Infos: http://fantasyflightgames.com/edge_news.asp?eidn=2512

So wirklich viel Ahnung habe ich von keinem Spiel, jedoch meine ich in den Jahren doch festgestellt zu haben, dass in fast allen Spielen die Fraktionen sehr ambivalent sind. Je nach Spiel ist gut und böse ausgeprägter aber zu meist ist es ähnlich wie bei GW, wobei man hier glaube ich schon das Extrem vertreten hat. Ein Grund warum ich kein besonderer Fan bin, da ich die Parteien (und auch Miniaturen) zu unattraktiv finde. Mich reizt da Infinity oder Warmachine eher. Von Infinity habe ich auch einige Figuren, da ich momentan dabei bin mir einfach aus Spaß eine rein weibliche Armee aufbaue und Infinity hier einen verdammt guten Job macht. Genau wie Raging Heroes, auf deren Kickstarter ich schon seit einiger Zeit heiss warte. Montag sollte es losgehen aber es wird wohl wieder um einige Tage verschoben. Wirklich schlimm, wo doch das Kickstarter selber noch mal 45 Tage dauern wird und bis die Figuren ankommen noch mal wochen oder Monate vergehen! Folter nenne ich das!

Ich habe allerdings auch eine kleine Warhammer 40k Armee. Keine Ahnung wieviele Punkte aber ich werde demnächst das wohl auf Ebay stellen, einige Gardisten, irgendein Bannerträger und einige Stahllegionisten. So eine Armee aus toughen Ladys will ja finanziert werden.^^