Übrigens:
Einige Fans scheinen die „Krieg der Sterne“-Teile ernster zu nehmen, als es bei einem Blockbuster angemessen wäre. Anders ist die Aktion nicht zu erklären, die der US-Amerikaner Henry Walsh gestartet hat: Er hat auf dem Portal „change.org“ eine Petition erstellt, die den Unterhaltungskonzern Disney auffordert, Episode VIII aus dem offiziellen „Star Wars“-Kanon zu streichen.
https://www.stern.de/kultur/film/star-wars-fans-wollen-den--die-letzten-jedi--aus-der-serie-verbannen-7794846.html
(mittlerweile schon fast 60.000 Unterschriften)
Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wenn ein Film polarisiert.
Es kann bedeuten, dass die Macher mutig waren und den Pfad der Konventionen verlassen haben.
Aber bei Star-Wars kann man auch nicht ausschließen, ob nicht die Polarisierung eher auf die Allüren pedantischer Fanboys zurückzuführen ist.
Ich persönlich bin Fan der ersten Trilogie.
Alles was danach kam, halte ich für Müll.
Die Filme der Prequel-Trilogie würde ich mir kein zweites Mal antun.
Bei „Die dunkle Bedrohung“ bin ich noch mit großen Erwartungen ins Kino gegangen.
Shit.
Dann dachte ich mir, vielleicht war das ein Ausrutscher und „Angriff der Klonenkrieger“ wird besser.
Wieder Shit.
Seitdem habe ich mir geschworen, kein Geld mehr für diese Filmstoff-Fledderei auszugeben.
„Die Rache der Sith“ habe ich im TV gesehen.
„Das Erwachen der Macht“ auf Sky.
Ganz, ganz großer Müll.
„Die letzten Jedi“ werde ich mir selbst im Free-TV nicht ansehen. Dafür sind mir die zweieinhalb Stunden meines Lebens zu kostbar.
Auf diesen „A Star Wars Story:“ Spin-off-Mist ist auch geschissen.
Das ist nur noch Geldmacherei. Vom erzählerischen her sind die Produzenten total feige eingestellt.
Motto: Bloß keine riskanten Abweichungen vom Ur-Erfolgsrezept.
Jetzt werdet ihr sagen: War die Ur-Trilogie keine Geldmacherei? Und feige, da eingängig erzählt?
Ich sag’ nein.
Geldmacherei vielleicht, aber feige auf keinen Fall.
George Lucas und die anderen Autoren der ersten Trilogie sind erzählerisch ganz große Risiken eingegangen.
Teil 1 sowieso.
Sci-Fi mit märchenhaften, fernöstlichen, esoterisch-fantastischen Motiven zu mischen hätte auch zum unfreiwillig lustigsten Film aller Zeiten werden können. Die mitwirkenden Schauspieler konnten sich nicht vorstellen, was am Ende dabei rauskommt, und hatten Sorge, dass sie in einem peinlichen Film zu sehen sein werden.
Bei Teil 2 war den Machern zwar die Aufmerksamkeit sicher, aber ob die Fans sich wieder begeistern lassen, das war die Frage.
Trotzdem haben sie nicht einfach Teil 1 wiedergekäut und eine weitere einfach gehaltene Abenteuergeschichte nach gleichem Schema erzählt, sondern höchst tollkühne Entscheidungen getroffen:
- Sie haben das Märchen in eine Tragödie verwandelt
- Düsternis, Verrat reingebracht, auf ein Happy End verzichtet
- Den Bösewicht zum Vater des Helden gemacht, was auch hätte total abgelehnt werden können von der Fangemeinde
- den großen Jedimeister, der den Helden ausbildet, von einer kleinen, ulkigen „Muppet-Figur“ darstellen lassen
Heutzutage erscheint das alles fast konventionell, aber damals war das Neuland, und die Macher konnten nicht wissen, wie das aufgenommen wird.
Wieder ging man das Wagnis ein, dass es unfreiwillig komisch wird.
Auch bei Teil 3 sind sie mit den Ewoks, dem Kampf Naturvolk gegen Technik usw, wieder einen neuen Pfad gegangen, einen Waldpfad sozusagen.
Die Neuauflage des Todessterns deutet aber bereits die Praxis voraus, altbewährtes wiederzuverwenden, statt abenteuerliche neue Ideen auszuprobieren.
Was bei den Fortsetzungen ab 1999 dann auch passiert ist.
Wobei man auch dazu sagen muss, dass anfangs beim Prequel „die dunkle Bedrohung“ der Willen zu erkennen war, Neues, neue Figuren usw. einzuführen.
Z.B. Jar-Jar-Binks. Die Podracer usw.
Aber es floppte schlichtweg, bzw. George Lucas scheint irgendwie nicht mehr das richtige Händchen dafür gehabt zu haben.
So dass panisch wieder R2-D2 und C3po wieder aus der Kiste geholt wurden zum Verwursten.
Vielleicht hätte Lucas nicht gleich aufgeben, und auch bei ‚Angriff der Klonenkrieger‘ weiter mutig sein sollen.
Bei Disney scheint’s nur noch darum zu gehen, die Kuh, die bisher gut funktioniert hat, solange weiterzumelken, bis sie zusammenbricht.
„Das Erwachen der Macht“ ist quasi ein Remake von „Eine neue Hoffnung“ und „die dunkle Bedrohung“.
Das muss ich mir nicht antun.