[post=434991]@Lipwig[/post]:
Das wurde so wirklich nicht gesagt.
Die Aussage war eher: „Wer einfache Casualspiele spielt, der wird durch sein Leben ausgefüllt genug sein.“
Das bringt also eher die folgende Logik:
Casualspieler => tendenziell belasteter als andere
„Hardcorespieler“ => tendenziell ein stressfreies Leben
Über Intelligenz o.ä. wird in der Aussage wirklich gar nichts gesagt.
Bzw. wenn überhaupt dann im Gegenteil.
Folgende Logik:
Wer intelligent ist wird erfolgreich sein, wer erfolgreich ist hat meistens mehr Verpflichtungen, wer mehr Verpflichtungen hat hat mehr Stress und mehr Stress führt zu Casualspielen.
(Auch etwas sehr gewagt, und stellt auch NICHT meine Position zum Thema dar.)
Nun zu MEINER Position
- Stimmt Spiele müssen nicht schwer sein.
- Ein Spiel das seine Schwierigkeit gut verwaltet zeichnet sich dadurch aus, dass ein „Casualspieler“ es spielen kann und daran Spaß hat und ein „Hardcorespieler“ es auch spielen kann und daran Spaß hat. (Daher verschiedene Schwierigkeitsgrade.)
- Komplex und schwer ist nicht das gleiche. (Diablo z.B. ist nun wirklich nicht als komplex zu bezeichnen, aber ist ein gutes Beispiel für ein Spiel das gleichermaßen „Casual-“ als auch „Hardcorespieler“ begeistert. Die Frage des Schwierigkeitsgrad hängt bei diesem Spiel ausschließlich von der Frage ab ambitioniert der Spieler selbst ist. Der Grund warum ich das Spiel nur ab und an mal schubweise spiele, mir fehlen da die Ambitionen. Aber auf die Art ist Diablo ein super „Hirn aus und Alltag verdrängen“ Titel.)
Und da kommen wir dann auch zur Frage warum mögen einige schwere und andere leichte Spiele?
Das es vor allem eine Charakterfrage sein wird ist klar.
Aber das auf eine einfache „Stress im Leben => Casualspiele“ Formel zu bringen halte ich für gewagt.
Bei mir ist es z.B. eher das Gegenteil.
Wenn ich tatsächlich mal viel Stress habe, dann suche ich mir auch eher die schwierigen Spiele und vergrabe mich in diese. Vielleicht um in der Freizeit die ich dann noch habe auch wirklich von den anderen Problemen abgelenkt zu sein.
Warum sollte ich einen Titel spielen der mich so wenig fordert das ich nebenbei noch zum denken komme?
In Zeiten von wenig Stress und Nebenbelastung spiele ich dann auch lieber Spiele an die ich ruhig rangehen kann.
Ich hab ja die Zeit, also warum nicht nutzen?
Daher ist wohl auch die Frage wann man zu welchem Spiel greift eher eine Charakterfrage.
Was mit Sicherheit stimmt: Spiele spielen ist eine Form des Eskapismus. Was allerdings nichts verwerfliches ist.
Tolkien sagte dazu, um Fantasyliteratur zu verteidigen:
Wieso sollte jemand verachtet werden, der sich im Gefängnis befindet und versucht, herauszukommen und heimzugehen? Oder, sofern das nicht geht: wenn er über andere Themen nachdenkt und spricht als über Wärter und Kerkermauern?
Aber eine Diskussion über Eskapismus würde hier nun am Thema vorbeiführen.
Um Miraculum aber auch recht zu geben: Wer in seinem Leben viel zu tun hat und daher wenig Zeit für Spiele hat, wird tatsächlich eher zu leichten Titeln greifen.
Einfache Rechnung. Wenn ich wenig Zeit zum spielen habe, dann will ich die wenige Zeit bestimmt nicht nutzen um mich erst stundenlang in ein Spiel einzuarbeiten. [Edit: Daher greife ich auch zu mir bekannten schwierigen Titeln, nicht zu unbekannten, wenn es gerade stressig ist.]
Dann weitere Gründe warum man zu welcher Schwierigkeit greift:
Im Multiplayer greife ich vorwiegend eher zu schwierigen Spielen. Warum? Weil es dann meist darum geht gemeinsam eine Herausforderung zu bestehen. (Ja ich spiele eher Co-op) Aber wenn man sich gemeinsam ein Ziel setzt und dieses bestehen will, dann darf dieses Ziel nicht niedrig gesteckt sein.
Im Singleplayer greife ich vorwiegend zu Spielen die eine Geschichte erzählen oder die meine Fantasy so beflügeln das ich mir selbst nebenbei eine Geschichte erzählen kann. (Da ist der Schwierigkeitsgrad dann auch zweitrangig. Allerdings: Wie Kirin schon anmerkte, zu einfach kann die Story stören.)
Was bleibt also zur Schwierigkeit zu sagen?
Nein Spiele müssen nicht schwer sein, die Frage ob man ein schwieriges oder ein leichtes Spiel spielen will hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und lässt sich nicht auf eine leichte Formel herunterbrechen, hinzu kommt wohl auch ein guter Teil Tageslaune und natürlich die Frage: Wie viel Zeit und Energie will und kann ich in ein Spiel stecken?