Sonntagsfrühstück #27: Rassismus

Das ist auch nicht mein Problem. Dieses ständige Denken in Schubladen und Gruppen verursacht bei mir unheimliche Bauchschmerzen. Es ist eine Frau die schreckliches erlebt hat und da klar Hilfe gebraucht hätte. Wie schlecht die psychologische Versorgung in den 1950ern war ist dabei eine andere Diskussion.

Warum Du dann immer gleich eine Gruppe erkennen musst, verstehe ich nicht ganz. Auch verstehe ich nicht warum das immer gleich Randgruppen oder Minderheiten sein müssen.

Gibt es da eine Quote die Du uns evtl. vorenthältst?

Um jetzt von dem speziellen Fall der Großmutter auf den allgemeineren Fall aller Frauen im WW2 zu kommen und doch mal von Gruppen zu sprechen:

Was passiert eigentlich wenn es keine Randgruppe oder Minderheit mehr ist? Brauchen die Leute dann keine Hilfe mehr? Ist denen dann nicht schreckliches widerfahren?

Ich könnte mir, gerade wenn es um Vergewaltigungen im 2. Weltkrieg geht, vorstellen das die MEHRHEIT der Frauen da vergewaltigt wurde. Zuerst von den Deutschen, auf dem Weg hinein ins Land und dann von den Alliierten auf dem Weg nach Berlin.

Da gabs doch vom ZDF vor ein paar Jahren eine schöne Dokumentation dazu wie alle Alliierten vergewaltigt und geraubt haben.

G.

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Bin ich nicht, das kann euch der @Fernsehkritiker ja einfach bestätigen indem er die Adressen von uns beiden überprüft.

G.

Unsinn.

Der Begriff Rassismus hat nur als Vorraussetzung, dass ANDERE meinen, sie könnten die Welt in Rassen oder Rasse-ähnlichen Gruppen einteilen.

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Wir bilden die Rasse des Homo Sapiens, die einzig noch existente Menschenrasse. Der Neandertaler war bspw. eine andere Menschenrasse, von denen es noch mehrere gab. Die letzte „andere“ Rasse ist vor ca. 12 000 Jahren ausgestorben.

Rasse ist immer falsch. Das stimmt. Es müsste kulturelle Prägung heissen. Aber das entlarvt zuviel. Gell?

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Exakt was Baru sagt. Man muss nur mal kurz über die Nürnberger Gesetze nachdenken. Die ganzen Schautafeln, ob „Viertel- oder Achteljuden“ nun „Arier“ heiraten dürfen, oder nicht, und ob deren Kinder „Arier“ oder „Juden“ sind.

Juden sind keine „Rasse“. Das weiß jeder. Hat die Nazis aber nicht davon abgehalten, sie als Rasse zu behandeln.

Rassismus erfordert nicht das Vorhandensein tatsächlicher Rassen.

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Eine Verharmlosung der „Nürnberger Rassengesetze“ ist hier nicht erwünscht.
(Es gab hier einen speziellen Post, der jetzt weg ist und so etwas soll hier auch nie wieder gesehen werden)

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Das hat auch niemand gemacht.
(Wurde die Redefreiheit auf dem Altar der Political Correctness geopfert)

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Ok, dann braucht es also auch keine Bio-Bauern und keine grünen Weiden für Rinderhaltung. Entweder komplett rücksichtslos und brutal den Tieren gegenüber oder kein Fleischkonsum mehr - dazwischen gibt es also nichts. Kann man so sehen.

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Zwischen dem Einpferchen von Rindern in engsten, dunklen Ställen und einer Weidehaltung gibt es eindeutige Unterschiede. Ob es zwischen dem schnellen Aufschneiden von Gefäßen beim Schächten und dem Bolzenschuss durch den Schlachter einen Unterschied gibt, außer den optischen für den Zuschauer, kann man zumindest anzweifeln.

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Der Bolzenschuss ist sofort tödlich. Im Übrigen finde ich weiterhin das Argument „Andere Schlachtformen sind ja auch brutal, also erlauben wir Schächten ebenso“ äußerst schwach.

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Solange du kein Vegetarier bist, ist das ein relevantes Argument. Du lässt andere Tiere für dich töten. Wenn liegt es nun an dir, nachzuweisen, dass das Schächten für die Tiere qualvoll ist. Der vorher hier gepostete Link hat angedeutet, dass dies wohl nicht so ist.

Wenn wir keine Tiere töten wollen, dürfen wir kein Fleisch mehr essen. Was wir tun können, ist das Leid für die Tiere möglichst stark zu reduzieren.

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Was mich aktuell am Rassismusbegriff am meisten nervt und ihn eigentlich unbrauchbar macht, ist, dass da mittlerweile, teilweise auch mit gewisser Berechnung, vieles durcheinandergeworfen wird.

Es gibt zum einen Merkmale wie die Hautfarbe, die Form der Augen usw., also physiognomische Merkmale, an denen man sehen kann, dass jemand afrikanische oder ostasiatische Vorfahren hat. Diese hat man von Geburt an und kann sie auch nicht ablegen (außer theoretisch durch irgendwelche kosmetischen Eingriffe, was ich nur der Form halber erwähne). Daher ist es per se ungerecht und verurteilenswert, Leute aufgrund dieser Merkmale einzustufen und zu bewerten. Das gleiche gilt für den Ort, wo jemand geboren ist, oder die Muttersprache, oder wer die Eltern sind. Das kann man ja im Nachhinein nicht ändern.

Dem gegenüber stehen jetzt aber kulturelle und ideologische Geschichten wie vor allem die Religionszugehörigkeit, die mittlerweile von vielen auch als Merkmale im Sinne des Rassismusbegriffs behandelt werden. Da eine Religion niemandem angeboren ist, kann man den Zugehörigen allerdings durchaus eine Mitverantwortung für die in Verbindung damit stehenden Praktiken und Denkweisen zuordnen. Man kann nicht seine Hautfarbe ablegen, aber man kann sofort mit jeder religiösen Handlung aufhören und sich als Atheist definieren. Bei manchen Religionen bringt man sich mit letzterem in Gefahr, was natürlich bei der Beurteilung des Einzelnen berücksichtigt werden muss, aber das sagt ja andererseits schon alles über die betreffende Religion. Ein Zwangssystem verdient keinen Respekt.

Also für mich geht es daher überhaupt nicht, ethnisch-biologische und kulturell-ideologische Merkmale unter ein und demselben Rassismusbegriff zu vermischen. Dahinter steht für mich die anti-aufklärerische Absicht, Religionen unangreifbar zu machen, indem man behauptet, eine Religion zu kritisieren, sei dasselbe, wie jemanden für seine Hautfarbe zu benachteiligen.

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Das ist mein größtes Problem mit Religion im allgemeinen. Religion ist nicht angeboren im biologischen Sinn, aber die meisten Menschen werden als Kind in eine religiöse Ideologie hineingeboren. Und je restriktiver die Religion ist, desto schwieriger ist es, sich selbstständig daraus zu befreien oder überhaupt erst einmal eine unvoreingenommene Meinungsbildung zu betreiben. Die von dir genannte Mitverantwortung ist daher unter Umständen gar nicht gegeben. Die gilt höchstens für volljährige Menschen, die sich ganz bewusst für eine bestimmte Religion entscheiden.

Aber es stimmt natürlich. Rassismus und Religionskritik sind verschiedene Dinge. Allerdings kann sich Religionskritik auch zur Phobie ausweiten und rassistische Ressentiments bedienen.

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Speziesisten diskutieren über Rassismus und Tierwohl - auf dem Frühstückstisch eine gut sichtbare Salami. :smiley:
Entschuldigt, der musste sein. ^^

Ganz im Ernst:

Eine allgemeine Feststellung:
Danke an die Runde, dass ihr euch diesem schwerem Thema angenommen und versucht habt ernsthaft darüber zu diskutieren!
Vielleicht wäre es trotzdem spannender gewesen, jemanden in der Runde sitzen zu haben, der selbst einmal Opfer von Rassismus gewesen ist und darüber hätte berichten wollen - ggf. sogar einen Darsteller aus dem „Studiofilm“. Dennoch war es ganz interessant, euren ganz persönlichen Begriffsdefinitionen zu lauschen und was ihr sonst zu dem Thema mitteilen wolltet. :slight_smile:

Mario, ich finde es übrigens richtig süß, wie sympathisch du dich für ein gemeinschaftliches Miteinander augesprochen hast und bin wirklich sehr froh, dass dir "Das Forum " deine Art zu formulieren nicht übel genommen bzw. deine Worte auf die sprichwörtliche Goldwaage gelegt hat.

Ach ja, die Deutsche Welle hat da doch auch was zum Thema:

Bevor ich’s vergesse:

Nach Durchlesen des Textes müsste man eher davon sprechen, dass die Autorin Zweifel daran hegt, dass Schächten per se Tierquälerei sei.

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Marios Schlusswort war für mich das Beste an dem Gespräch.

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Mein Wissensstand dazu war bisher der, dass der Bolzenschuss nur betäubt. Das Herz schlägt weiterhin und befördert das Blut aus dem Körper.

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Die modernste bekannte Studie auf dem Gebiet [1] sieht das anders:

During the 30 seconds following ventral-neck incision, the F95 and Ptot showed signifi cant changes (p<0.05) compared with pre-treatment values.

It demonstrated that there is a period following slaughter where ventral-neck incision represents a noxious stimulus.

[1] https://doi.org/10.1080/00480169.2009.36882

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Haben glückliche Tiere eher ein Recht aufs sterben?

Außerdem ist es unmöglich den aktuellen Fleischbedarf mit Weidehaltung zu decken, weil es die benötigten Flächen dafür gar nicht gibt. Deswegen gibt es ja die effiziente Massentierhaltung. Ergo muss auch der Konsument von Anfang an umdenken und auch nur einmal in der Woche Fleisch ist nicht genug, wenn es die restlichen Tage weiterhin Wurst und Käse gibt :wink:

Guter Witz :smiley: Naja, in einer perfekten Welt wäre das der Fall^^

Was ist an dem Schächten denn jetzt Qualvoll? Es wird ja immer von einem Minutenlangen Todeskampf erzählt und so getan als würden die Tiere nicht innerhalb von Sekunden bewusstlos.

So, jetzt zieh ich mal einen langen Bogen. Was passiert beim schächten, was beim erhängen ebenso passiert? Genau, die Blutzufuhr zum Gehirn wird unterbrochen. Jetzt schau dir noch mal die Snufffilm-Folge von Hoxilla mit Lydia Benecke an und was sie zu diesem Thema und dem Todeskampf ausführt.

Also, wann lieferst du endlich Argumente dafür, dass korrekt ausgeführtes schächten die reinste Tierquälerei ist und die Tiere dort auf brutalste Art und Weise abgeschlachtet werden?

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