Sonntagsfrühstück #27: Rassismus

Ich beschuldige Dich ja auch nicht. Ist ja einfach nur ganz klar gesagt was für ein Verhalten das für mich ist.

Wenn Du das mal von der anderen Seite her erleben möchtest, ruf mal bei der Vodafone Hotline für die Kabel-Internet-Kunden an. Das ist ein Fest. Das einzige was da noch Deutsch spricht ist das Band am Anfang, ab da nur noch Aussegeländer nix sprecke doitz.

Das ist echt nervig, das Du als Kunde eines deutschen Unternehmens in Deutschland an der Hotline nur noch Leute hast die der Amtssprache nicht mehr mächtig sind. Sowas hat ja am Ende auch juristische Implikationen und ich verstehe nicht wie sich ein Unternehmen auf sowas einlassen kann.

G.
Edit: Meldung und so…

Supi, Ressentiments sind dein Ding, oder?
Ich meld dich dann mal wieder…

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Dann meld aber oben den original Busfahrer-Beitrag auch. Da ist genau die gleiche Sprache benutzt worden. Messen wir da etwa mit zweierlei Maß?

Na?

Wenn ich mir unseren Laden angucke, kommen da mehrere Faktoren zusammen, warum es an dem Deutsch vieler so hapert, und das eben oft über Jahre hinweg: a) Zeitfaktor, weil man zu viel Zeit auf Arbeit verbringt, b) Betriebssprache ist dann auch nicht Deutsch, c) privater Umgang sind oft primär oder sogar ausschließlich die eigenen Muttersprachler, d) Kosten für Sprachkurse, die man scheinbar, wenn man aus dem europäischen Ausland kommt, komplett selbst tragen muss - und das von einem beschissenen Lohn, e) häufig eine generelle Bildungsferne.

Von daher, „nervig“ find ich etwas kurzgegriffen für Leute, um deren Integration sich keiner bemüht, sondern die im Niedriglohnsektor (und da gehört Call-Center auch dazu) ausgebeutet werden.

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Ich kenne das ja selbst, ich rede selbst den ganzen Tag Englisch. Was meinst Du, was ich hier teilweise Probleme hab auch nur die Groß-/Kleinschreibung auf die Reihe zu kriegen. Das ist halt einfach so, kann ich nix machen, fertig.

Wie man sich als Unternehmen in Deutschland aber dazu hinreißen lassen kann, Personen einzustellen die Deutsch nicht richtig beherrschen an ner Hotline, ist mir ein Rätsel.

Würde man vorher im Menü den Leuten in anderen Sprachen anbieten, so nach dem Motto:„Sprechen Sie Deutsch, wählen Sie bitte die Einz. Do you speak english? Please dial two…“ usw…

Dann könnte ich ja noch nachvollziehen das man arabisch sprechende Leute am Telefon hat. Aber so ist das einfach nur eine Katastrophe wo mehr als „Lost in Translation“ nicht bei rauskommen kann.

G.

Nee, ich glaub, dieses Rätsel kannst du im Grunde schon lösen.

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Es gibt firmeninterne Lösungen, welche die Mitarbeiter immer mit dem Inder in Bangladesch verbinden. Das ist schon seit Jahren so. Da wird aber in der Firma auch Englisch als Hauptsprache vorausgesetzt.

Aber mein deutscher Vertragspartner der im deutschem Boden Dienstleistungen anbietet, da erwarte ich eine deutsch sprechende Person.

Bringt ja auch nix.

Ich selbst arbeite in der IT und die Mitarbeiter der Unternehmen kommen regelmäßig auf mich zu und fragen mich ob ich nicht einen Tipp hätte wenn es um den Support bei Vodafone geht. Ich kann dann auch nur immer wieder sagen das auch ich kein arabisch spreche und sie es bitte per Mail probieren sollen.

Bekannter hat schon das vierte Mal ein Kabel geschickt bekommen weil die alle denken das Kabel sei kaputt und er es ihnen ums Verrecken nicht klar machen kann das es das nicht ist. OK, das ist jetzt ein Beispiel das kannst du so auch mit nem deutschen Mitarbeiter haben, aber man merkt halt einfach das hier ganz klar viel wegen der Sprachbarriere nicht funktioniert.

Es ist einfach zum weglaufen.

Das viele Firmen auf Callcenter im Ausland/mit ausländischen Mitarbeitern setzen hört man doch immer wieder und das man bei so sensiblen Dingen wie Verträge etc. gerne das Gefühl hätte das man verstanden wird ist doch ebenso nachvollziehbar.

Seh ich doch bei mir auf Arbeit. Viele rumänische LKW-Fahrer. Nette und freundliche Leute, aber wenn es mal ein Problem gibt und sei es noch so klein und man kommt selbst mit englisch nicht weiter, dann kann das nervig sein bzw. einen ärgern.

Geht es doch auch hier ums Geld und letztlich auch meinen Arsch. Das sind einfach Erfahrungen die man macht, wobei mir das mit der Hotline so noch nicht passiert ist.

Das kannst Du als Firma mit deinen Mitarbeitern auch klar machen wenn als Firmensprache z.B. Englisch angesagt ist.

Aber als Unternehmen am deutschen Markt, ist die Amtssprache halt nunmal Deutsch und dabei sollte man es dann auch belassen. Wenn man auf die Ausländer eingehen will und auch andere Sprachen anbietet ist das ja OK, aber es kann nicht sein das Deutsch nicht mehr funktioniert…

Ich vermute mal die haben da vom Jobcenter subventionierte Flüchtlinge angeboten bekommen, die nach einem drei wöchigen Sprachkurs jetzt fürs Callcenter bereit sind. Kann ich mir anders nicht erklären.

G.

Um Leistungen vom Jobcenter zu bekommen benötigst Du die deutsche Staatsangehörigkeit.
Das trifft wohl kaum auf Flüchtlinge zu.

Was mangelndes deutsches Sprachvermögen anbelangt - nun dieses Manko ist nicht „Ausländer-exklusiv“ - und dass in bestimmten Brachen vermehrt Menschen mit Migrationshintergrund zu finden sind, hat auch etwas mit Bereitschaftslosigkeit div. Zeitgenossen zu tun, bestimmte Arbeiten zu verrichten.

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Ich muss mich korrigieren:
Ausländer können unter bestimmten Bedingungen ALGII erhalten.
Allerdings sind Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerbergesetz ausgeschlossen - und Menschen, die alleine zum Zwecke der Arbeitssuche nach Deutschland kommen (das gilt auch für EU-Bürger!)

Es ging da auch mehr darum zu zeigen das Vodafone die Leute einstellt weil sie vom Staat subventioniert sind. Ob das unbedingt ALG2 sein muß, spielt da ne untergeordnete Rolle.

Bei anerkannten Flüchtlingen ist das Jobcenter zuständig.

Ich kenne den Begriff aus den Genfer Konventionen, die in Deutschland im Aslyrecht umgesetzt werden. Damit wäre der hierzulande korrekte Begriff „anerkannter Asylant“.

In der Tat sind anerkannte Asylanten berechtigt Leistungen nach dem SGBII zu beantragen.
Allerdings dürften sie dafür nicht mehr „Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerbergesetz“ sein, da ihre Bewerbung anerkannt wurde.
Ist aber auch in sofern müßig, als dass selbst wenn das Asylbewerbertaschengeld noch gezahlt würde, würde dies vom ALGII als Einkünfte abgezogen werden.

Nach meinem Wissen: Nö. Das würde meines Wissens nach alle unter subsidiären Schutz auslassen. Wenn gibt es keinen Sammelbegriff, aber in NGO-Kreisen wird jeder „anerkannte Flüchtlinge“ schon verstehen.

In der Realität passiert eher das Umgekehrte: Die Flüchtlinge verlieren ihre Leistungen, bevor sie es überhaupt schaffen, zum Jobcenter zu gehen.

Die Frage ist vielleicht auch, ob es nicht auch „bevor sie wissen und die Möglichkeit haben, dass Sie zum Jobcenter gehen können.“ heißen müsste.
Schließlich sind mehrere Wochen Bearbeitungszeit für ALGII-Beantragung keine Seltenheit und es wird ja niemand „gezwungen“ ALGII zu beantragen. Wer es z. B. aus Unwissenheit nicht oder halt spät macht…

Du hast meinen Beitrag nicht gelesen. Es ist von keinerlei Defekt in der Unterhaltung zwischen Busfahrerin und Dame mit Kopftuch die Rede gewesen und es bedarf bei der Beurteilung von Rassismus keinen Blick in den Kopf des Täters. Das ist leider nicht möglich.

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D.h. die hat sich der Dame gegenüber völlig normal und zuvorkommend verhalten?

Und obwohl sich die Dame zuvorkommend und ordentlich verhalten hat, ist da doch Rassismus?

Wie geht das jetzt?

Erklär deine Ausführungen doch mal etwas genauer…

G.

:thinking:

Nein… es gab überhaupt keinen Defekt. Die Dame mit Kopftuch konnte noch nicht richtig deutsch sprechen, war verunsichert und hat die Busfahrerin nach ihrer Route gefragt.