Second Screen und Public Life

Vor allem Hegenbergers kühne Behauptung, dass im „Second Screen“ (also den Tablet-PCs und Smartphones) keine Inhalte stattfänden, ist schon bemerkenswert. Das ist doch bereits jetzt der Fall, dass natürlich auch dort inhaltlich viel passiert.

Davon abgesehen, dass ich Hegenbergers Artikel für ziemlich überflüssig halte, gehe ich davon aus, dass er nicht sagen will, auf den genannten Geräten fänden generell keine Inhalte statt, sondern sich auf die Funkion als „Begleiter“ beim TV-Konsum bezieht. Egal was er damit meint, ich halte es für Blödsinn.

Sagt mal, was genau habt ihr denn alle an seinen Thesen für ein Problem? Er stellt Behauptungen zur Zukunft des Fernsehens auf, ok. Aber ihr doch auch, oder? Was regt ihr euch denn alle so auf?

Ich habe eher ein Problem dass er sich halb einen abbricht bei seinen Formulierungen. :mrgreen:

@ KingMö"

Also nur zum festhalten: Das Einzige bzw. Wesentliche, was dich an seinem Text aufregt, ist die Formulierung?

Ich glaube, dass es bei Holgers Blog um andere Kritikpunkte ging, die mich eher interessieren würden, wenn er mal sich Zeit nehmen würde, um zu antworten.

Beste Grüße.

Wenn etwas so banales (ich glotz Fernsehen und rede morgen mit meinen Kumpels darüber) in so einer hochtrabenden, betont wissenschaftlichen Sprache (’‚So werden Fernsehinhalte und die Akteure der verschiedensten Sendungen zu Sprechthemen – zu unserem “sozialen Kit”. Und wir reden in unserer Peergroup über Fernsehinhalte.‘’) formuliert wird, finde ich das immer etwas amüsant. Vor allem hat man hier den Eindruck, dass der Text das was ihm an Substanz und Inhalt mangelt, mit einer herausragenden Sprache ausgleichen will.
Ansonsten gibt es zu dem Blogeintrag nicht viel zu sagen. Ein Mann, der sich offenbar in der Medienwelt auskennt, stellt Zukunftsprognosen für die Entwicklung des Fernsehens auf und macht dabei gleichzeitig Werbung für seine Website. Niemand muss seine Ansichten teilen. Und niemand muss einen Blogeintrag über diesen Blogeintrag schreiben. Es sei denn, auch er möchte Werbung für Zapitano machen :wink:

Wenn Texte erstmal mit der vermeintlich seriösen und guten Reputation des Autors eingeleitet werden rieche ich grundsätzlich Bullshit. Ich hab zu viele VT-Videos und Texte mit Einleitungen wie “Das ist Peter Überkopter, er war von 1974 - Mitte Januar 1974 beim Spiegel und hat schon 2003 den langfristigen Erfolg von Microsoft vorhergesagt. Nun erklärt er uns warum die Niederlande die Atombombe haben!” gesehen bzw. gelesen.

Aber seine Argumentation ist ja nun auffälligerweise genau so zurechtgebogen, dass sie in das Konzept der Seite hineinpasst. Das ist schon sehr bemerkenswert.

2.) Seine Aussagen zum sogenannten Second Screen sind keine Wortkreationen, die aus seinem Munde heraus entstanden sind, sondern in der Medienwirtschaft derzeit alltägliche Begriffe. Das er als Vertreter dieser Wirtschaftsbranche diese Anglizismen verwendet, ist vielleicht für manchen Bundesbürger unangenehm zu lesen, ändert doch aber nichts am Inhaltsgehalt seiner Thesen bzw. ob er in irgendeiner Welt angekommen ist oder nicht. Ich finde eher, wenn du solche Sprüche raushaust, wirkt das etwas pubertär und unseriös.

Das sehe ich anders - dieses Phänomen kenne ich bereits aus meinen Uni-Zeiten (damals immer als „Uni-Bluff“ bezeichnet), dass Leute sich selbst daran erfreuen, möglichst viele Fremdwörter bzw. Anglizismen zu verwenden. Deine Aussage wäre dann richtig, wenn er den Artikel für eine Fachzeitschrift des Gewerbes verfasst hätte. Im Übrigen war das ja auch gar nicht meine Kernkritik, sondern eine Feststellung am Rande. Mich nervt es halt, wenn Leute in solchen „hippen“ Begriffen versinken.

3.) Ich stimme deiner Hervorhebung „Alles verschmilzt miteinander.“ auf jeden Fall zu, aber ich verstehe Hegenbergers Aussagen genauso. Er sagt ja im letzten Abschnitt: „Mittelfristig werden so neue TV-Formate entstehen, die eine Dramaturgie zwischen „First Screen“ und „Second Screen“ spannen und die User bereits WÄHREND des laufenden TV-Programms als neue Fernseh-Akteure berücksichtigen und sogar einbinden.“ Für mich ist das auch eine Form des „Verschmelzens“, nur eher in die Richtung der Interaktion zwischen TV-Produzent und Konsument.

Dann hinkt er aber erstens seiner Zeit hinterher, denn das ist längst Realität (und das finde ich in seiner Position bemerkenswert) und zweitens ist das ein Widerspruch zu dem, was er vorher geschrieben hat.

Das sehe ich anders - dieses Phänomen kenne ich bereits aus meinen Uni-Zeiten (damals immer als „Uni-Bluff“ bezeichnet), dass Leute sich selbst daran erfreuen, möglichst viele Fremdwörter bzw. Anglizismen zu verwenden.

Bullshit-Bingo heißt das Spiel in Besprechungen. Besonders beliebt, wenn man den Redner schon kennt und das Mittagessen schon so gut, wie „gegessen“ ist.
Wenn der Sprecher, wie hier, jedoch unbekannt ist (sorry -.-"), dann läuft so eine Rede im realen Leben eher auf ein Kopfschütteln hinaus. Zudem der Inhalt, wie Holger imho richtig sagt, streitbar und z.T. veraltet ist. Also mit hinterm Ofen hervorholen ist selbst bei Privatinteressenten Essig. Jetzt mal ganz Vorurteilsfrei, was diese neue Plattform angeht.

Das klingt schon sehr konstruiert.
Wir haben das klassische Fernsehen schon abgeschafft!
Selbst „große Shows“ wir Schlag den Raab schauen wir am Tag drauf (ohne Werbung) bei Maxdome.
Einfach am Tag online nicht nachlesen wer gewonnen hat und Abends anfangen zu schauen und viel früher fertig sein :wink: