Schneller als die Polizei erlaubt

Hallo!
Gerade kam eine Folge „Schneller als die Polizei erlaubt“ auf Vox, und da ich die Sendung früher ganz gerne angeschaut habe, hab ichs mal wieder gemacht…
Aber was soll ich sagen, aus der ganz netten Sendung ist ein gescriptet blödsinn geworden. In den Zwischensequenzen erzählen irgendwelche Polizisten was… Die sollten mal lieber arbeiten, anstatt fürs fernsehen was zu machen^^
Und dann wird ein schneller Audi gezeigt, der beispielsweise 130 in nem Tunnel fährt, und vor 3 Blitzern immer abremst und dann wieder stark beschleuningt… dann stellt sich raus dass es ein junges Mädchen war, das erst den Führerschein seit nem halben jahr hat… Ja natürlich, des halb fahr ich auch nen Audi A4 Sport… Das braucht man ja… Und dann dieses Schlechte geschauspielere… schrecklick… Aber was ich mich ernsthaft frage, Wieso scripted man so eine Sendung? Man fährt hier ja schneller als erlaubt, und geht so ein Unfall-Risiko ein, was nicht sein muss…

http://voxnow.de hier kann man sich die neueste Folge nochmal anschauen… Würde mal gerne deine Meinung drüber hören fk :slight_smile:

Schöne Grüße

ET423

PS: Sry wegen Rechtschreibung :smiley:

Wie sollte das gescriptet sein?
Da werden Verstöße gegen die StVO gefilmt.
Da wird man keine Darsteller finden, die dann Punkte in Flensburg oder sogar Entzug der Fahrerlaubnis dafür in Kauf nehmen.
Die Dialoge im Auto können natürlich abgesprochen sein, aber sonst weiß ich nicht, was man da groß scripten kann.
Meinst du vielleicht den eingespielten Sound und wiederholte Szenen?
Also ich finde die Sendung jedenfalls ganz OK.

Ja! Du hast recht!

Zumal im ProVida Fahrzeug ein Audi A6 gefilmt wird und dann ein Audi A4 rausgewunken wird.

Das ist aber nicht das einzige was mir schon aufgefallen ist. Letzte Woche wurde ein Motorradfahrer rausgewunken:

Na… kommt der jemandem bekannt vor?
Richtig!
Der hat schon bei Pro7 Karriere gemacht. Als Lord M in der Sendung “Phreak”

Achso du meinst, dass vielleicht die Szenen beim Anhalten gescriptet sind und bei den Verstößen ganz andere Leute in den Fahrzeugen sind. Daran habe ich noch nicht gedacht. Das ist dann ja wirklich sehr hinterlistig. Allerdings muss den Leuten doch klar sein, dass ihr Image dann total ramponiert ist oder?

So siehts jedenfalls aus.
Die aufgezeichneten Videos die man immer so sieht können ja auch altes Archivmaterial sein. Die suchen sich dann immer ein paar Spektakuläre raus und Scripten den Rest.
Wer weiss ob das dann wirklich Polizisten sind? Die sind ja eh nur in Zivil unterwegs…

Würde auch erklären, warum sich so wie keiner der Betroffenen unkenntlich machen möchte und trotzdem sie ja so unter Zeitdruck stehen, dem Kamerateam auchnoch ein Interview geben…

naja einige sind unkenntlich gemacht

aber ich denk mir auch das das zumindestens teilweise gescriptet ist, vorallem dann wenn die leute eben keine Interviews geben oder die kamera verscheuchen…

Mir ist es auch bei der Sendung mit dem unrealistischem Schauspiel des Motorradfahrers aufgefallen.

Hat jemand einen Hinweis gesehen das die Handlung zum Teil frei erfunden ist?

naja einige sind unkenntlich gemacht

aber ich denk mir auch das das zumindestens teilweise gescriptet ist, vorallem dann wenn die leute eben keine Interviews geben oder die kamera verscheuchen…

Muss ja auch nicht alles sein.
Aber in letzter Zeit wurde es nach meinem Empfinden mehr.

ACH!
Sieh an!

Die Polizei arbeitet ja nur bedingt mit diesem Format mit. Gestellt werden die Videos aus dem Archiv und ein neunmal kluger Oberpolizist der erklärt wie man gescheit Auto fährt. Der Sender übernimmt dann, vermutlich anhand der Gedankenprotokolle der beteiligten Polizisten, die Verfilmung der Szenen nach dem Rauswinken der “Raser”. Wobei das noch sehr positiv ausgedrückt ist, möglich wäre natürlich auch das der Sender die Szenen nach dem Rauswinken komplett frei erfindet und sich da was zurecht schreibt. Realistisch ist vermutlich ein Mittelding zwischen beiden, es soll ja für den Zuschauer möglichst ruppig und laut zugehen und vor allem auch möglichst uneinsichtig.

Das man die Gespräche zwischen Polizei und “Raser” nachstellt hat auch für den Sender einen immensen Vorteil: Man ist nicht dazu gezwungen die Gesichter der Täter unkenntlich zu machen. Es werden ja keine Persönlichkeitsrechte mehr verletzt und eine Anonymisierung kann sich gespart werden. Dadurch bleibt die Mimik des mehr oder weniger gut geschauspielerten “Rasers” sichtbar und der Zuschauer kann seinen Voyeurismus ausleben. Immerhin dürften ja die meisten Zuschauer glauben sie würden wirkliche “Temposünder” sehen und könnten den einen oder anderen auch noch wiedererkennen.

Interessant ist das man sich in Deutschland auf ein Mittelmaß zwischen Realität und Fiktion einlässt. In den Niederlande läuft schon seit Jahren, sogar sehr erfolgreich, ein sehr ähnliches Format. Dort ist aber alles echt soweit ich weiß. Von der Filmaufnahme, über die evtl notwendige Verfolgungsjagd, bis hin zum Gespräch zwischen “Raser” und Polizei.

Kurios im deutschen Klon “Schneller als die Polizei erlaubt” sind die Varianten mit denen der “Raser” angehalten wird. Wenn man sich mal einen verdeckten/ zivilen Streifenwagen (in dem Falle ein ProViDa-Fahrzeug) und einen offensichtlichen Streifenwagen betrachtet und die dortigen Mittel mit dem vergleicht was in der Serie zum anhalten genutzt wird…

Erst mal das ProViDa (Proof Video Data)-Fahrzeug (Beispielfahrzeug aus dem Saarland):
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrze … a-Fahrzeug
Das Fahrzeug verfügt über eine optische Sondersignalanlage aus einer Rundumkennleuchte mit Magnetfuß und einem LED-Blitzer hinter der Windschutzscheibe. Die Kennleuchte auf dem Dach oder der LED-Blitzer machen schon die meisten Leute auf einen Aufmerksam. Zur Not hilft auch eine Tonfolge der akustischen Sondersignalanlage und man hat ungeteilte Aufmerksamkeit. Und als absoluter Hit hat das Fahrzeug auch noch zwei sogenannte Anhaltesignalgeber verbaut. Einer ist in einer Sonnenblende verbaut (Cobra11 lässt grüßen) und sollte von jedem gesehen werden der nach Blaulicht und Einsatzhorn nach hinten kuckt ( http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/65198//67287 ). Alternativ kann die Polizei auch zum Überholen ansetzten, sich Blaulicht und Horn sparen und den “Sonnenrollo” ( http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrze … 286#/67286 ) hochfahren. Die Anhaltesignalgeber zeigen nach vorne meistens ein spiegelverkehrtes “Stop Polizei” und nach hinten entweder ein richtig geschriebenes “Stop Polizei” oder ein “Bitte folgen” (BiFo).

Und zum anderen der offensichtliche Streifenwagen (Dieses mal aus der Pfalz):
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrze … nt_-_FuStw
Auch dieser hat eine optische Sondersignalanlage und auch eine akustische, nur eben offensichtlich verbaut. Und auch dieses Auto hat zwei Anhaltesignalgeber verbaut ( http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrze … 298#/95298 ). Ganz neumodisch ist in diesem Fahrzeug auch ein sogenannter Anhalteblitz eingebaut. Dieser rote Blitz wurde ja erst vor kurzer Zeit in Deutschland eingeführt. Zusammen mit einem aus den USA stammenden speziellen “Anhalteton” namens Yelp soll man so Autofahrer ohne Nutzung von Blaulicht und Einsatzhorn stoppen können.

Möglich sind also zum Anhalten eines “Rasers” die Varianten:

  1. Blaulicht, Einsatzhorn und dann Anhaltesignalgeber
  2. Nur Blaulicht und dann der Anhaltesignalgeber
  3. Anhalteblitz, Yelp und dann der Anhaltesignalgeber

Doch was nutzt der deutsche Fernsesender? Realitätsfernes Blaulicht und dann ggf. den Anhaltestab aus dem offenen Fenster. Das Blaulicht wird dann meist sogar in Form einer Rundumkennleuchte im Innenraum des Fahrzeuges genutzt. Das ist nicht nur unrealistisch, sondern auch gefährlich für die Insassen. Egal ob eine Rundumkennleuchte mit Drehspiegel und “Glühbirne”, Gasentladungslampe (Blitzer) oder LEDs, alle sind mehr als nur hell und das vor allem auf kurze Distanz. Wenn man das Blaulicht im Fahrzeuginneren einschaltet, dann wird es schön hell und das beeinträchtigt immens die Sicht des Fahrers und damit seinen Blick für die Straße. Und auch der Anhaltestab ist eigentlich ein Relikt aus vergangenen Tagen…
Aber da kommt der nachgestellte Käse, man hat eben keine richtigen Streifenwagen zur Verfügung, sondern nur Privatfahrzeuge in denen ein Anhaltestab und ein Blaulicht mit Stecker für den Zigarettenanzünder liegt. Und schon muss man sich etwas zurecht stricken um die gescripteten “Raser” zu stoppen. Eigentlich könnte man die Bevölkerung durch diese Sendung ein klein bisschen sensibilisieren und ihnen zeigen wie die Polizei sie im Bedarfsfall anhält. Gerade Anhalteblitz und Yelp sind dem Ottonormalbürger bis jetzt noch weitgehend unbekannt…

Wieder so ein Fall von "Was nicht passt wird passend gemacht"
Da habe ich mich letztens auch aufgeregt, als die das mit dieser Jungen Frau mit dem Audi gezeigt haben, die angeblich mit Vorsatz gehandelt hat und die noch in der Probezeit sein soll und die ja so uneinsichtig war. Habe mich schon gewundert, warum auf den “ProVida” Aufnahmen ein Audi A6 zu sehen ist und die “Raserin” dann aus einem A4 aussteigt.

Mir war bis dahin nicht bewusst, dass dieses Format zumindest zum Teil auch nur Schein ist. Habe mich immer gewundert, dass sich die Leute filmen lassen und freiwillig in TV als ertappten Blödmann zeigen lassen. Kein Wunder…hab dann später auch diesen Hinweis von wegen nachgestellter Handlung bemerkt.

Das Klischee vom uneinsichtigen Fahranfänger-Raser muss bedient werden…ganz einfach…irgendeine Provida Aufnahme, zwei “Autobahnpolizisten” in einen Provida BMW setzten und ne junge Schauspielerin in eine große Limousine setzen…Umrühren…fertig…
Und fast keiner durchschaut es…

Das ist sooo billig. :smt013

Sorry wenn ich den Thread nochmal aufwärme, aber ich hab die Sendung früher auch immer recht gern geschaut. Sicher war ich auch manchesmal skeptisch ob alles wecht war, zumindest wirkte es meistens so :wink:
Das nun quasi schleichend aus einer Doku eine Doku-Soap gemacht wurde finde ich eine bodenlose Frechheit und eine Verarsche des Zuschauers.
Hab heute mal wieder eingeschaltet und sofort gemerkt das die Verkehrssünder alle nur schlechte Leiheindarsteller waren. Ich reagiere allergisch auf all diese gescripteten schlecht gespielen Doku-Soaps die das Fernsehen immer mehr überschwemmen, man war ich sauer.
Sauer vor allem weil das alte Konzept „Verkehrssünder auf frischer Tat erwischen“ einfach weitergeführt wie bisher, es aber nicht mehr real ist.

Dass die Herren Zivil-Polizisten sich für so eine Scheiße hergeben ist noch ärgerlicher. Sicher sind diese nun durch andere Kollegen ersetzt worden, da die alten ja nun kaum noch Zeit haben wegen ihrem schlechten Schauspieltheater, naja was tut man nicht alles für Geld… :roll:

Es soll nun wohl eine Einblendung geben das es (nach)gespielt ist, aber das habe ich entweder überlesen oder zu schnell wieder abgeschaltet, denn diese Sendung werde ich nie wieder schauen. :evil:

Hier hat das jemand behauptet → http://forum.quotenmeter.de/forum/viewtopic.php?f=6&t=13017

Habs nur teilweise mitbekommen heute … war in der Zeit gemütlich in der Badewanne und hab Deutschlandradio gehört, da ging es um kulinarische Unterschiede in den unterschiedlichen Regionen Chinas :wink:

Aber ehrlich: Mir wäre es lieber, wenn sie das Kasperletheater komplett wegließen.
Also lieber die echten Provida-Aufnahmen zeigen (und davon dann eben mehr pro Sendung) und hinterher einen echten(!) Verkehrspolizisten kurz erzählen lassen, was die Konsequenzen waren.
Dann wäre noch toll, in bestimmten, vielleicht komplizierten Fällen, die Regeln zu erklären, gegen die verstoßen wurde, aber eben für den Zuschauer und nicht „guckensesichmadasvideo an. Viel zu dicht drauf! Hömma.“
Oder dass gezeigt wird, was hätte passieren können (Computersimulation), wenn das Fehlverhalten des gefilmten zum Unfall geführt hätte.

Anstatt die Unfälle zu Simulieren, könnte man auch einfach Ausschnitte von Cobra 11 zeigen.

Ich seh die Serie gerade mal wieder seit langer langer Zeit und es ist sehr traurig was daraus geworden ist :smt021