SAT.1 drückt sich zu Tode*

Nico Hoffmann ist ein Produzent, der oftmals ein gutes Händchen bewiesen hat - ich würde diesen Film nicht von vornherein so polemisch abschreiben wie du das tust.

da weißt du mehr als ich! Ich kenne Nico Hoffmann nur als Macher von Mainstream Gedönse. Zugegeben, teilweise auch mit einem Hang zu Geschichtlichem.

Du hingegen solltest nicht so viele Vorschusslorbeeren verteilen. Vielleicht landet der Film ja auch schon bald in deiner eigenen Sendung! Dann denk an mich. :twisted:

Wenn der läuft, guck ich mir den vermutlich auch an. Trotzdem glaube ich nicht an ein Sat1 Motiv qualitativ besseres Fernsehn zu machen. Aber vielleicht irre ich mich da ja…!?

Ich würde sagen, dass RTL der Filmstoff doch zu unrealistisch war.
Wer glaubt denn bitte daran, dass so etwas wirklich passieren könnte?

Ich würde sagen, dass RTL der Filmstoff doch zu unrealistisch war.
Wer glaubt denn bitte daran, dass so etwas wirklich passieren könnte?

Unterschätze nie, wirklich bitte nie die Dummheit und Leichtgläubigkeit von anderen Menschen. Einen Einblick in das teilweise recht beschränkte Gedankengut von Manni umme Ecke bekommt man ja auf diversen Sendern in den Reality-Shows.
Ich denke aber auch, dass es bei der Ablehnung des Films von RTL eher konzeptionelle Bedenken gibt. Brisanter Filmstoff, der sich an aktueller Politik orientiert und vielleicht noch nen moralischen Spruch am Ende bringt, passt nicht zu RTL. High-Life bis zum Abwinken… Wenns Probleme gibt, kommen die Kollegen von der Autobahnpolizei oder man schickt gleich das CSI-Team. Tagespolitik wird rund um die Uhr mit den neuesten Prominews und Modetrends abgerundet (außer im Nachjournal, falls es das noch gibt). Mit kritischen Zukunftsblicken lässt sich eben weniger verdienen. DSDS & Co. werfen da deutlich mehr ab. Die 2 Stunden, die für den Film frei werden, lassen sich allemal mit nem Best-Of von irgend einer laufenden Show und nem Telefon-Voting-Gewinn-Spiel auffüllen.

Jetzt bin ich neugierig und werd mir den Film anschaun, wenn ich ihn nicht verpasse. Ich pack mir den gleich mal in den reminder von meiner online-fernsehprorgramm-seite :smt023

Ein sehr guter Beitrag dem ich nur Zustimmen kann.

In diesem Zusammenhang ist mir aber noch eingefallen, womit SAT.1 6 bis 7 Stunden seines täglichen Programmes füllt, nämlich mit Gerichtsserien, die (wie könnte es anders sein) mit dem realen Leben nicht das geringste zu tun haben, sondern mit den Jahren zu einer einzigen Schmierenkomödie verkommen sind, und teilweise noch das Niveau einer Nachmittagstalkshow unterbieten.
Quoten kenne ich hier nicht, aber es muss wohl erfolgreich sein, wenn SAT.1 pro Tag damit fast 1/3 der Sendezeit bestreitet. Und kosten tut es sicher auch nicht die Welt.

Sat.1 gerät meiner Meinung nach immer mehr ins Abseits, d.h. dieser Sender ist nicht mehr viel mehr als die kleine Schwester von Pro7 (und in meiner persöhnlichen Sicht noch nicht mal mehr auf gleicher Höhe mit Kabel1 !), würde es Sat.1 nicht schon so lange geben, dann wären die Ebene in die sich Sat.1 eingliedern würde so um … Tele5 und das Vierte ! nicht mehr! aber vielleicht sogar weniger!
Denn Sat.1 ist einer der Sender, den ich “gar nicht” gucke, weil dort garnichts läuft! (auf VOX und auch auf RTL2 werden manchmal nähmlich noch sehr gute Filme gesendet! - gestern erst wieder auf RTL2 “John Q”, worauf man bei Sat.1 lange warten kann…)
Sat.1, wo früher noch Highlights liefen, wie die gesammte “Indiana Jones”- und “Asterix” Trilogie, laufen heute wirklich nur noch diese Gerichts und möchtegern-überspannenden-supertollen-komischen-Detektiv-Serien (am Anfang waren die Gerichtsshows noch in ordnung, weil sie neu waren und auch realistisch, damals gings zum Teil noch um Sachbeschädigung und Körperverletzung … heute geht es in jeder Folge um mind. diese Delikte + jeweils einen Doppelmord, eine Vergewaltigung oder sonstiges!)
achso und noch ein Problem an Sat.1 (also nicht, dass es nur diese Probleme bei Sat.1 gibt, aber ich hab nicht die Zeit und auch nicht die Lust hier wochenlang zuschreiben), diese schlechten Eigenproduktionen… - Frau hat Stress mit ihrem Chef, Chef verliebt sich in Frau, Chef will Frau erobern…blablaKeks! … NEIN hört auf! spart euch das Geld! für einen … anderen schlechten Film^^ …ach … bringt ja sowieso nix

MfG
Ich aka Du

ach und da war ja noch was:

Der “FilmFilm auf SAT.1” am Dienstag Abend. Das ist die reinste Folter und tut schon beim durch zappen weh.

“Klinik am Alex” sollte man mit ECHTEN Ärzten schauen, dann ist es so richtig lustig, weil die Serie schrammt leider in Gänze an den realen Abläufen in Krankenhäusern vorbei. Gleich die Pilotfolge lieferte der Neonatologie DIE medizinische Neuerkenntnis: "Zwillinge darf man nicht trennen :smt002 ".

Das einzigste was man sich bei Sat 1 wirklich noch anschauen kann, ist einfach “Hausmeister Krause” und diverse Wiederholungen der Wochenschau.
Aber, mittlerweile, schalt ich Sat 1 genauso oft ein wie RTL 2, nämlich so um die 3-mal im Jahr. Vor 4/5 Jahren war des anders. Schade um den Sender.

man könnte es auch im Sinne von „Kosten drücken“ verstehen, zu Lasten der Qualität des TV-Programmes sowie der Mitarbeiter, die von Berlin nach München versetzt worden sind.

Schillerstraße hat mir immer sehr gefallen, aber mit den neuen “Comedians” unter denen Leute wie Cindy aus Marzahn sind oder Oliver Pocher, kann ich mich einfach gar nicht anfreunden. Außerdem hat die Sendung viel an Witz verloren, also in meinen Augen betrachtet. Ansonsten gibts für mich auch keinen Grund mehr diesen Sender überhaupt zu schauen. Es ist aber echt lustig (eigentlich eher traurig) zu sehen, dass Leute wie Ulrich Meyer versuchen noch ordentlichen Journalismus zu machen, was nat. total Witzlos rüberkommt, wenn man über Abzocker spricht und zwei Stunden später selbst zu solchen Machenschaften greift. Ich denke ein Zitat aus meinen Blog trifft das Ganze richtig gut >>Das deutsche Fernsehen müllt sich immer weiter zu…<<, war zum Thema “Uri Geller live - Ufos und Aliens”.

Leider ist SAT1 echt total verkommen. Der Sender gehört doch zu gewissen Anteilen der Springergruppe, oder? Kein Wunder das die Nachrichten total parteigebunden und Pro-Unternehmermäßig rüberkommen.

Als das mit den Privatsendern mal irgendwann in den 80ern anfing, hat mein Vater sich extra so einen “RTL-Empfänger” gekauft um mal nen guten Film zu schauen. Ich fande das damals total toll, weil da Sonntags immer der Lilalaunebär lief. Aber RTL ist ja mittlerweile genauso tief gesunken wie SAT1.

Der Sender gehört doch zu gewissen Anteilen der Springergruppe, oder?
Nein. Springer wollte Pro7 übernehmen, als Saban ausstieg, das Kartellamt hats verboten, weil sie schon bei RTL drinstecken. 2007 haben sie ihre Aktien verkauft. Aber KKR/Premira könnte man auch als Unternehmer bezeichnen. :smt002

Hallo alle zusammen,

ich habe den Blog mit… naja, wie soll ich es nennen… Verwunderung gelesen.
Scheinbar hat der geschätzte Blogger gewisse Abläufe der Sendergeschichte - bewußt (Verfälschung der Tatsachen) oder unbewußt (demnächst vorher besser informieren!!) - außer acht gelassen.

SAT1, seines Zeichens Bestandteil des ProSiebenSat1-Medienkonzerns, hat momentan nicht einmal annähernd die Mittel, ein halbwegs anspruchsvolles Format zu generieren. Nach Übernahme durch die sogenannten “Heuschrecken” sind die für die Private-Equity-Branche üblichen Schweinereien am Sender vorgenommen worden. Die Übernahme der ca. 50,5% Anteile (allerdings fast 90% der Stimmrechte!!) in 2006 hat Permira und KKR insgesamt beinahe 3 Mrd. EUR gekostet. Mittlerweile halten Permira und KKR durch den Rückzug der Axel Springer AG 100% der stimmberechtigten Anteil.
Durch die überwiegend durch Finanzierung gestemmte Übernahme stellt sich für die Beteiligungsgesellschaften natürlich die Frage, wie man das Geld möglichst schnell wieder “reinbekommt”.
Und da kommen die Sauereien ins Spiel. Das gekaperte Unternehmen wird gezwungen, selber Kredite aufzunehmen, um die enormen Renditevorgaben der neuen Besitzer zu befriedigen. Das zeigt ntürlich insofern Wirkung, als das weniger Mittel zur Produktion, zbw. Einkauf qualitativ hochwertige Formate zur Verfügung stehen.
Nach weiteren Übernahmen in Europa, die größtenteils ebenfalls schuldenfinanziert sind, zeigt es sich, dass der PSS1-Media AG mittlerweile die Hände gebunden sind.

Insgesamt ein großartiges Beispiel, wie man ein großes und ehemals halbwegs gesundes Unternehmen zugrunde wirtschaften kann. Und wenn dann noch ein selbsternannter Fernsehkritiker daherkommt und sich über mangelnde Qualität beschwert…

Naja, was anderes bleibt ihm nach seinem selbstverschuldeten Abgang vom NDR auch nicht mehr…

Gruß
The Tank

Ich verstehe jetzt den Widerspruch zu meinem Artikel nicht - letztendlich bestätigst du ja, was ich geschrieben habe. Inhaltliche Qualität hat übrigens nicht nur etwas mit Geld zu tun, sondern auch mit den Köpfen, die dahinter stecken. Statt zum Beispiel eine desaströse “Klinik am Alex” zu schreiben und zu drehen, hätte man auch die Zeit für intelligentere Dinge nutzen können.

Unabhängig von dem hier diskutierten drumherum bezüglich irgendwelcher Stimmanteile, Rechtevergaben und Geldsorgen:

Es ist in keiner Weise schwer, mit wenig Geld gutes Programm zu gestalten. Ich habe schon seit Jahren fertige, gut ausformulierte Konzepte in der Schublade… früher war ich so naiv zu glauben: “Schick mal einfach was an die Sender, vielleicht kommt ja mal ein Feedback!” Aber: Nix ist. Es werden Unsummen für Soaps ausgegeben, Unsummen für Formate bei denen selbst der TV-Laie weiß: Lange geht das nicht gut. Aber Entscheidungsträger sind Potenzgeil. Will sagen: Niemand in einer entscheidenden Position lässt sich vom “gemeinen Pöbel” (also eigentlich dem bestimmenden Endkunden) vorschreiben, wie er seinen Job zu machen hat.

Vermeintlich kluge Köpfe tüfteln sich Formate zurecht in der Hoffnung auf Quote, Quote und noch mal Quote. Das gesunde Bauchgefühl gibt es nicht mehr und mit dem Publikum vor den TV-Geräten setzt man sich gar nicht erst auseinander. Zwar findet man überall Adressen und Hinweise (“Ihre Kritik ist willkommen”), dies dient aber doch eher einer moralischen Rechtfertigung - denn wenn überhaupt einmal Reaktionen erfolgen, dann nur Allgemeinplätze.

Es wird im TV wie mit allem kommen, wie es kommen muss: Der Markt reguliert sich von ganz alleine, der Zuschauer hat mehr Macht als er sich darüber im Klaren ist aber: Mehr und mehr darüber ins Klare kommt.

Darian, klar seit 1975.

Natürlich… sicher sind die TV-Formate, die du, Darian-van-Dark, in der Schublade hast, WEIT besser als das, was wir jeden Tag so dargeboten bekommen in der Glotze… :roll:
Mich würden allerdings deine Qualifikationen interessieren und auch, aufgrund welcher Erfahrungen du meinst, beurteilen zu können, was im Fernsehen funktioniert und was nicht…

Gutes Programm zu machen ist sehr wohl eine Frage von Geld - denn Leute, die WIRKLICH in der Lage sind, gute Formate zu entwickeln und umzusetzen, kosten eine Menge Geld. Und selbst dann ist das Risiko noch sehr groß.

Insofern ist wirtschaftlich völlig nachvollziehbar, dass Sender (gerade in finanziell schwierigen Zeiten) lieber auf altbewährt-primitives setzen, als Experimente zu wagen… wobei es die Experimente ja trotzdem gibt:
Alle Sender fahren immer wieder Prestigeprojekte, mit denen sie sich v.a. auch gegenüber der Kritik beweisen wollen. Warum sonst lief Harald Schmidt jahrelang mit unterdurchschnittlichen Quoten auf SAT 1, warum produziert RTL DIE PÄPSTIN als Dreiteiler, obwohl Dreiteiler ganz allgemein schlechte Quotenchancen haben?

Nur: Experimente im Dailybereich, das heißt bei Sendungen, die mit sehr hohem Durchsatz produziert werden müssen, sind schwierig und potenziell sehr teuer. In Anbetracht dessen, dass viele Sender mit neuen Formaten in diesem Segment in letzter Zeit auf die Nase gefallen sind, ist die Zurückhaltung, hier was zu riskieren, groß… Wirtschaftlich völlig verständlich.

Insgesamt frage ich mich auch, was hier eigentlich vom Fernsehen erwartet wird - Qualitätsprogramm?
Hat das Fernsehen nie geliefert.
Natürlich sind die Hemmschwellen in den letzten Jahren gesunken (wo nicht?), aber der überwiegende Teil des Programms ist heute nicht mehr oder weniger niveaulos als vor zehn oder zwanzig Jahren…
Nur werden wir heute tagtäglich von der tristen Realität konfrontiert, wohingehen viel Grausames von früher längst in Vergessenheit geraten ist. Man erinnert sich eben lieber an das Gute, das Schlechte wird gerne verdrängt bzw. verklärt…

Insgesamt frage ich mich auch, was hier eigentlich vom Fernsehen erwartet wird - Qualitätsprogramm?
Hat das Fernsehen nie geliefert.

Hallo Gast, an dieser Stelle würde mich interessieren, wie alt Du bist. Denn das Fernsehen hat vor knapp 30 Jahren in der Tat noch so was wie Qualität gehabt…
Nun mag sich der Anspruch von Qualität zwar gewandelt haben, aber ständig wachsender Konkurrenzdruck der immer zahlreicher werdenden (Privat-)Sender hat zu einem massiven Qualitätsverfall geführt!! Wie schon mehrfach erwähnt, liegt das Hauptproblem nicht einmal an „dummen Sendungen“ oder „schlechten Konzepten“, sondern schlicht daran, dass jedes Konzept sofort zigmal ausgeschlachtet wird - nach der Devise „Was machen die anderen denn gerade so? Dann machen wir das jetzt auch… wir können das ja eh viel besser!“.
Auf diese Weise entsteht nichts wirklich neues, es wird ja lediglich eine alte Idee recycled, umlackiert und dann dem doofen Zuschauer („das merkt der ja sowieso nicht, hahaha“) wieder als brandneues Format zum Fraß vorgesetzt.

Nichts gegen eine schöne schmalzige Telenovela, aber kaum hat das Fuß gefasst, schon wird auf allen Kanälen stundenlang ‚herumtelenoveliert‘, bis der Zuschauer jede Realität vom tatsächlichen Leben verloren hat.

Sat.1 cancelt „Mister Perfect“ und zeigt stattdessen lieber an gleicher Stelle zwei Wiederholungen von Ladykracher - bis der Zuschauer die Sketche auswendig kennt und abschaltet. ProSieben sendet 4 Folgen der Simpsons hintereinander und ruiniert diese Serie damit ebenfalls langfristig. Auch ich will nicht jeden Tag Erbsensuppe essen, nur weil ich mal gesagt habe, dass ich das Zeug gerne mag!!!

Qualität statt Quantität ist gefragt. Wenn jeder Sender nur eine Kopie eines anderen ist, dann brauchen wir ihn nicht! :smt019

-Catboy