Sarrazins Deutschland

Immer dasselbe Mimimi…durch ständige Wiederholung wirds auch nicht besser. Hier wurde nichts tabuisiert, die Sarrazin hat nur in der öffentlichen Diskussion keine Chance mit seinen komischen Zahlen, und da seine Anhänger nix drauf haben als wildes Rumgebashe, spielen sie immer die „es darf ja niemand die Wahrheit sagen“ und „die linken Medien“ Spiel.

Du widersprichst dir selbst, denn genau darauf wurde in dem WDR-Bericht leider fast gar nicht eingegangen. Wenn Sarrazin den Anspruch erhebt, wissenschaftlich richtige Thesen zu verbreiten, kann man ihm am einfachsten ein Bein stellen, indem man einfach mal seine Thesen durch Wissenschaftler auf ihren Gehalt hin überprüfen lässt. Hat man hier aber vielleicht eine Minute lang getan, der Rest war die übliche „Sarrazin und seine Anhänger sind ganz furchtbar böse, rassistisch und haben keine Ahnung von Ausländern“-Polemik.

Disclaimer: Ich bin selbst kein Sarrazin-Anhänger, halte ihn mit seinen pseudowissenschaftilchen Thesen für einen gefährlichen Demaogogen, nur finde ich, dass auch so jemand fair und sachlich kritisiert werden muss und nicht mit den Mitteln, die man ihm selbst vorwirft: Polemik, Manipulation, Vorurteile.

So ist das mit den heutigen Journalisten. Aalglatte, den Weg des geringsten Widerstandes gehende Anpasser, Durchnicker und Relativierer.:mrgreen:

Das waren die meisten Journalisten schon immer, mein Lieber. Meines Wissens waren die Zeitungen und Fernsehsender in der DDR und in der Wirtschaftswunder-BRD auch nicht gerade dafür bekannt, dass sie große Revoluzzer und Provokateure waren. :wink:

Dieser Thread/diese Doku zeigt wieder eines ganz deutlich: Das Problem bei den allermeisten Artikeln, Büchern und Dokus zu dem Thema ist, dass sie nur ein Extrem der „Ausländerproblematik“ sehen. Entweder: Alle Ausländer sind asoziale, faule, arbeitslose Dummköpfe, die 50 Kinder bekommen. Oder: Alle Ausländer sind perfekt angepasste, hoch kultivierte „kleine Teutonen“. Es wird in den Medien kaum deutlich, dass beide Extreme und auch die Mitte zwischen diesen Extremen gleichermaßen stark vertreten sind. Dass die Medien, wenn es um Ausländer geht, fast immer nur eines der beiden Extreme zeigen und praktisch nie das Problem differenziert angehen, zwingt die Leute dazu, sich an Extrempositionen zum Thema Ausländer festzubeißen.
Dadurch haben es Honks wie Sarrazin erstens leicht, mit ihrem Quark, der eigentlich keine Sau interessiert, Gehör zu finden. Und zweitens endet dadurch jede Diskussion zum Thema Ausländer sofort in einem reinen polemischen Bashing der politischen Gegenseite, das keinen voranbringt. Und in diesem Forum ist es da leider auch nicht anders: Sobald nur das Wort „Ausländer“ fällt, gibt es gleich eine zünftige Keilerei zwischen angeblichen „Linken“ und „Rechten“. Und ich prophezeihe diesem Thread das gleiche unschöne Schicksal.

Mehr möchte ich zu diesem Thema eigentlich auch gar nicht sagen. Irgendwann ist ein Thema einfach abgekaut.

Ganz ehrlich?
Kann man die Diskussion um Sarrazin nicht langsam mal sein lassen? Das ist doch ein Medienspektakel ohne Ende. Er benutzt das Thema doch nur, um mal wieder mediale Aufmerksamkeit zu bekommen und sein Buch (und nun auch noch sein angekündigtes 2. Buch) besser zu verkaufen und die gesamte Medienlandschaft spielt mit.

Das beste wäre, man ignoriert einfach alles was dieser Mann so von sich gibt. Da kommt eh nichts Gescheites bei rum und zu der Lösung der Frage um das Migrationsproblem in Deutschland trägt es auch nicht im Geringsten bei!

Mfg

Um auf das eigentliche Thema - die Doku - zurückzukommen; IMO ist nicht Sarrazin-Bashing das Problem der Doku. Und mal ehrlich, der Herr Sarrazin demontiert sich numal mit merkwürdigen Aussagen permanent selbst. Es ist auch kein Geheimniss, dass sich da diverse braune Groupies sammeln, auch wenn Sarrazin dafür nichts kann. Das darzustellen wäre alles durchaus OK. Von mir aus auch in einer einseitigen oder gar polemischen Art und Weise. Es ist nur mittlerweile ziemlich langweilig.

Das Problem dieser Doku ist vielmehr, ganz unabhängig von der Sarrazin-Debatte, dass sie manipulativ und schönfärberisch ist. Zunächst mal wird dargestellt, wie böse Sarrazin, Wilders und PI sind und was für bekloppte braune Groupies sich um diese Herrschaften sammeln. Soweit so offensichtlich, damit hätte es die Doku bewenden lassen können. Aber das war ja eigentlich nur die Basis für die Autoren um jetzt in der Folge eine Theorie anzuschließen, dass die sozialen Probleme in Orten wie Neukölln nur eine Erfindung dieser Störenfriede ist, mittels derer sie uns gegen Ausländer aufhetzen wollen. In Wahrheit sei in Neukölln alles dufte multi-kulti und falls es Probleme gab, wären diese Probleme locker im Griff und der Bezirk längst auf dem Weg der Besserung. Dagegen sprechen nur leider die meisten Statistiken. Neukölln ist der Bezirk mit der größten Arbeitslosigkeit - mit Tendenz zur Verschlechterung.

Ganz konkret ist zu hinterfragen:

  • Wieso wurde aus allen Sarrazin-Lese-Orten gerade das sächsische Döbeln ausgewählt? War’s weil man damit gleichsam das Klischee des dumpfen ostdeutschen Nazis bedienen wollte (die man dort natürlich findet, keine Frage). Aber hätte man solche Deppen-O-Töne nicht genauso auch bei einer Lesung in zB. Bayreuth finden können?
  • Wieso wurde von hunderten Berliner Lehrern gerade nur eine Lehrerin vorgestellt, in derer Klasse glückerlicherweise alles idyllisch zugeht? Es bedarf keiner aufwendiger Recherchen um zu sehen, das die Rütli-Schule in Berlin kein Einzelfall ist.
  • Es werden ein paar glückliche Grundschüler vorgeführt, die von einer heilen Welt berichten, in der der Vati der Allerbeste und Schlauste ist, der obendrein bei Mercedes arbeitet. Klar, es ist sicherlich keine Kunst, selbst in Neukölln solche Kids zu finden, die mit 8 Jahren noch ein heiles Weltbild haben. Aber sollen wir daraus schließen, dass ganz Neukölln dem heilen Weltbild einer Achtjährigen entspricht?

Diese Vorgehensweise ist genau das, was Buschkowsky immer heftigst kritisiert: nämlich dass manche Journmalisten lieber ein Heileweltbild erzeugen, als die Probleme, die es zweifelsohne in verschiedenen Kiezen gibt, offen anzusprechen. Wenn man das aber nicht anspricht, wird sich da logischerweise auch nie was verbessern.

Was für eine grottenschlechte Doku.

Die Doku leidet mal wieder unter ganz anderen Problemen. Sie macht wieder alles schwarz weiß und manipuliert den Zuschauer dahin, dass wieder nur Klischees gezeigt werden und kein reales Bild unserer Welt.

Über Sarrazin habe ich mich schon mehrmals ausgekotzt. Der Mann ist einfach nur eine Katastrophe. Nicht nur dass er nicht gut schreiben kann oder ein guter Redner ist, er zeigt ein Bild, wo ich mich frage, wo er es her hat.

Um es kurz zu machen. Soziale Probleme lassen sich nicht mit Genetik erklären. Aber Herr Sarrazin ist nicht zwingend ein Rassist sondern ein Rassenidologe. Ein kleiner aber feinder Unterschied.

Der typische Sarrazinwutbürger ist ein latent Rechter und verbindet Islamphobie mit allem anderen. PI-News leser. Gibt aber noch radikaleres im Internet.

Dennoch halte ich nichts davon, wenn man Sarrazin und seine Unterstützer in eine Kiste haut, da Sarrazins Weltanschauung ganz speziell seine eigene ist und man diese analysieren muss. Die Weltanschauung seiner Unterstützer gehört da nicht dazu.

Sarrazin hat auch schon in der Vergangenheit tolles Zeug rausgehauen (167~ reichen für eine ausgeglichene Ernährung) wo er es auch sehr geschickt macht, in dem er die Finger erhebt und sagt, ich hab doch nie gesagt, dass Menschen nur so viel bekommen sollen. sehr geschickt. Warum sagt er dann das erste, wenn es eigentlich komplett unwichtig ist?

So hat er es auch bei “Deutschland schafft sich ab” gemacht. Ein bisschen Rassentheorie verbunden mit ein paar unrealistischen Klischeebildern von Einwanderern, ein paar halbgare Lösungsvorschläge und fertig war das Buch.

Deutschland schafft sich ab. Er schreibt wie es sich angeblich abschafft, aber nicht was man dagegen tun sollte. Und das ist der springende Punkt. Gebildete Menschen müssen mehr Kinder bekommen. blah blah. So lange aber eine gute Bildung immer noch davon abhängt, ob man zur Unterschicht gehört oder nicht, wird sich nichts ändern.

Seine Anhänger (jedes NPD-Mitglied hat mit Sicherheit sein Buch im Regal stehen) gehen dann her und behaupten, der Islam müsse weg und Sozialleistungen für Ausländer. Sarrazin kann daraufhin sagen, er habe damit nichts zu tun. Auch wenn das erste (sein Buch) automatisch das zweite bedeutet. Wenn Sarrazin nicht ausländerfeindlich ist, warum hat er dann Deutschland schafft sich ab geschrieben?

Er hat ja seine Lösungsvorschläge, nur sind diese sehr allgemeingültig oder seit wann ist die Verbesserung unseres Schulsystems auf einmal eine spezielle Lösung des Integrationsproblems (die schlechte Allgemeinbildung haben wir in ganz Deutschland schichtübergreifend).

Noch eine Sache geht mir tierisch auf den Geist. In Deutschland schafft sich ab stürzt man die ganze Zeit über den Begriff der Ferilität und dass diese in der Bildungsfernen Unterschicht höher sei. No shit sherlock!

Sarrazin bezeichnet nicht das Armutsproblem als Ursache unserer sozialen Probleme sondern redet um den heißen Brei in dem er sagt, die Fertilitätsrate von den Dummen und genetisch minderwertigen sei daran schuld.

Er ist aber auch so klug, dass er nicht sagt, der Islam ist schuld. Das haben seine Unterstützer eingebracht.

Ein raffinierter Mensch, aber vor allem ist sein Buch eines, inhaltsleer. Ich frage mich ernsthaft, was der Inhalt des Buches sein soll. Welche besonderen Erkenntnisse (außer seinen unsinnigen Schlußfolgerungen aus Genetikstudien, wo er den sozialen Einfluss auf die eigentliche persönliche Entwicklung eines Menschen ausblendet) hat er gefunden, die so vorher nicht bestanden haben. Wir haben ein Unterschichtsproblem. Ach echt. Natürlich haben wir eins, vielleicht hat er Sarrazin mitgekriegt, dass alle Deutschen immer weniger verdienen und die Löhne mit den Preissteigerungen nicht mitwachsen.

Das gesamte Buch ist eine Simplifizierung komplexer sozialen Problemen und manche Schlussfolgerungen sind a) seit eh und je bekannt oder b) Schwachsinn. Als Leser wollen wir es aber möglichst leicht haben und von daher ist es schon ironisch, dass sehr viele Bildungsferne vermutlich sein Buch im Regal stehen haben. Den die ach so berühmte bürgerliche Mitte leidet genauso an Bildungsproblemen und ich bezweifel, dass die Deutschland auf einen Globus finden würden.

Ausländer aber sind vorallem eins: ausgegrenzt.

Der WDR-Beitrag war grottenschlecht, weil er Dinge vereinfachte, sich Rosinen aus den Kuchen pickte, auf die Islamphobie in unseren Land eingeht, obwohl das eigentliche Thema Sarrazin damit reichlich wenig zu tun hat.

Ich warte immer noch auf die Reportage, die Sarrazin und seine Thesen wirklich reflektiert und nicht nur Klischees zeigt. Kurdische Großfamilien und Pro-Köln oder sonstiges Pack repräsentieren unsere Gesellschaft nicht.

Ich warte immer noch daruaf, dass eine Reportage nicht alles schwarz sieht und mal schaut, wie schlimm es den mit der schlechten Bildung ist. So lange aber das WDR und andere implizieren, dass jede Muslima mit Kopftuch rückwärtsgewandt ist oder jeder Deutsche seine Klöße beim Treffen seiner radikalen Islamhassergruppe verspeist, bleiben die Fronten verhärtet.

Sarrazins Buch war vorallem ein Beispiel, wie man perfekte PR für ein inhaltsleeres Buch macht und es sich dadurch 1,4 Millionen mal verkauft. Die Medien wurden benutzt und haben mitgemacht. Es ging gar nciht um Sarrazin und Deutschland schaff sich ab. Das eigentliche Thema des Buches wurde komplett ausgeweidet und von den Talkshows zweckentfremdet um möglichst viel Quote zu generieren.

Ich kann Sarrazin nicht mehr hören. :smt078

Polemisch wird der Bericht schon in der ersten Minute:

“Das meist verkaufte Sachbuch nach dem Duden und der Bibel.”

Also eigentlich isses ja witzig, aber mir persönlich schießt bei der Bibel viel in den Kopf, aber nicht der Ausdruck Sachbuch. Außerdem vergessen sie das Guinness Buch der Rekorde. Egal, kleiner Scherz am Rande.

Ich fand den Beitrag relativ interessant gemacht und nicht halb so schlimm, wie im Ausgangsbeitrag suggeriert.

Nö polemisch war eher der Nebensatz… “Nach dem zweiten Weltkrieg das meist verkaufte Sachbuch […]” - der geneigte Zuseher darf jetzt zweimal raten, welches Werk denn vor 1945 das meistverkaufte “Sachbuch” war. :roll:

Das machts ja noch witziger. :smiley:
Derlei Dinge treiben also all jene Leute, die mit Mitte 20 nur zu bekennen wussten, dass sie mal was mit Medien machen wollen.

Jetzt wenn ich’s mir genauer überlege, ist diese eingeschobene Statistik wohl ohnehin auch eine Urbane Legende. Man findet diese Aussage in allen möglichen Sarrazin-Artikeln (soll woll der Überdramatisierung dienen). Aber inwieweit stimmt das wirklich?

Also Fakten…
Sarrazin “Deutschland schafft sich ab” - 1,3 Mio (Wikipedia)

dagegen allein in den letzten Jahren im Bereich Sachbuch noch:

  • Hape Kerkeling “Ich bin dann mal weg” - ca 4 Mio (Wikipedia)
  • Eckart von Hirschhausen “Glück kommt selten allein” - über 1,5 Mio (Quelle)
  • Richard David Precht “Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?” - 1,5 Mio (Quelle)

Und das sind nur die letzten Jahre. Was ist mit der Mao-Fibel oder ander Werke der 60er, 70er?

Also nur ein weiteres kleines Beispiel dafür, wie gut diese Doku recherchiert wurde.

Ganz ehrlich?

Genau! Wir stecken gemeinschaftlich den Kopf in den Sand und alles wird gut! Super Lösung, danke! :smt023
Sollte man mit allem machen, was einen so bewegt!

Also nur ein weiteres kleines Beispiel dafür, wie gut diese Doku recherchiert wurde.

Jetzt wo du es sagst.

Ich habe das auch shcon so oft gehört. Das Meistverkaufte Sachbuch. Mit 1.3 Mio. Klingt armselig. Aber ich habe das nie hinterfragt unter der ganzen Polemie im Sarrazinthema. Da gab es andere was mich noch mehr aufgeregt hat.

Hm. Reingefallen. Ich schäme mich.

Was für eine Müllsendung. „Die Story“. Deutschland besteht nur aus PI-Leser und kurdische Großfamilienpatriachaten -.-

@Malus:

Sarrazins Buch mag ja nicht das beste sein, alle andere Bücher, auch die guten über solch ein Thema bekommen aber keine Chance. Die finden keine Beachtung, da solche Ansichten den Meiden nicht gefallen.
Das genau Sarrazin ausgesucht wurde und dieser so zerrissen wurde, dahinter steckt doch ein Kalkül.

Nö polemisch war eher der Nebensatz… "Nach dem zweiten Weltkrieg das meist verkaufte Sachbuch

Ich hatte mir ein Schlupfloch zurecht gelegt, dass Thilo Sarrazin (Abbildung ähnlich) das erfolgreichste Witzebuch seit Fips Asmussen geschrieben hat.
Aber selbst in dieser Kategorie gewinnt die Bibel.

Gähn schon wieder eine öffentliche Hinrichtung

Was man beim Sarrazin kritisiert darf Karl Lauterbach in Hart aber Fair (Weiß leider nicht mehr welche Folge; Es ging aber um Bildungschancen) sagen:

Inteligenz wird zu 50% vererbt. Da waren aufeinmal erstaunte Gesichter. Tja Sarrazin hat recht.

@ Holger du brauchst keinen Beitrag darüber machen. Sonst schmeisst dir noch einer von der SA…ähmm… Antifa die Scheiben ein…

Für die allgemeine Diskussion um Sarrazin im Zusammenhang mit Intelligenzvererbung geht es nun hier weiter:
viewtopic.php?f=57&t=10410