Sarrazins Deutschland

Mich würde mal interessieren, ob jemand den doch sehr polemisch geratenen Beitrag im WDR gesehen hat und vor allem ob Holger darüber etwas in FKTV bringt. :smt013
Hier nochmal zum ansehen: http://www.wdr.de/mediathek/html/region … -story.xml

Wenn du mal mit eigenen Worten kurz zusammenfasst worum es in der Doku geht, und worin deine Kritikpunkte bestehen, dann schau ich vielleicht auch mal rein. Aber so auf gut Glück ist mir meine Zeit zu schade, um sie ausgerechnet mit Sarrazin zu verplempern.

Ich schau gerade rein und bin jetzt etwa 10 Minuten weit und bislang ist sie nüchtern und interessant.

Ich habe den Bericht vor Tagen gesehen und mich sehr darüber gefreut endlich mal einen Bericht zu sehen in dem dieser Rassentheoretiker so dargestellt wird wie er halt ist.

Ich habe mir den Bericht jetzt ganz angesehen und finde ihn nicht polemisch.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, aber das Gesamtbild ist doch recht ordentlich.
Es wird eine These angeführt und dann im realen überprüft. Man kann natürlich nicht das Gesamtbild der deutschen Ausländerpolitik in einen 45 Min. Bericht quetschen, deshalb wird an Einzelbeispielen das Problem der Immigranten mit eben dieser Ausländer- und Integrationspolitik beleuchtet und mit den schon geschaffenen Lösungsansätzen gezeigt. :smt023

Ach herrje, mal wieder eine Kampf-Doku von Sascha Adamek. Da wundert mich eh nichts. Also grundsätzlich fänd ich es ja OK, eine einseitige kritische Doku über die Themen PI und Wilders zu machen, aber hier hat Herr Adamek ja mal wieder alles nach seinem Gusto zusammengerührt, schöngeredet und alles was nicht passt, weggelassen. Nachdem der Herr Adamek schon auf den Möchtegern-Millionär Barski (Schön reich – Steuern zahlen die anderen) reingefallen ist, kann ich mir ungefähr vorstellen, nach welchen Methoden der seine Dokus produziert.

Zu den Berliner Schulen: das ist schon etwas dreist, das so darzustellen, als hätte es die Rütli-Schule nie gegeben und alles sei doch wunderbar und alle vertrügen sich. Wobei grad vor ein paar Tagen mal wieder eine Schule in Reinickendorf einen Brandbrief an den Senat geschrieben hat, weil die Lehrer kurz vorm Hinschmeißen sind.

Ich frag mich auch, wie stark man Herrn Buschkowsky zusammenschneiden muss, damit er so nett und optimistisch klingt. Man kennt ihn ja mittlerweile aus diversen Talk-Runden in denen er ganz und garnicht so blauäugig rüberkommt wie in dieser Doku.

Sollte nicht eigentlich ursprünglich Güner Balci genau eben diese Doku drehen? Und dann hat man ihr den Auftrag entzogen, weil die Auftraggebern Bammel hatten, Güner Balci hätte vielleicht gefährliche Fragen aufwerfen können? Nee sowas geht natürlich nicht. Na Glückwunsch an den WDR/RBB jedenfalls, jetzt haben sie es doch geschafft, eine Doku zu produzieren, die ihnen voll und ganz in’s Konzept passt. Herrn Adamek sei dank.

PS: welchen Sinn hat es eigentlich, 8-jährige Vorzeigegrundschüler zu Problemen der Integrationspolitik zu befragen?

So, nachdem ich mir erstmal die Lachtränen aus den Augen gewischt habe, muss ich feststellen, dass wir hier wiedermal eine typische Friede-Freude-Eierkuchen-Sarrazin ist doof-Reportage haben. Eigentlich wollte ich mich großzügig dazu auslassen, aber der sympathische Kiyotake über mir hat schon alles wesentliche dazu geschrieben. Wer öffentlich-rechtliches Erziehungsfernsehen einschaltet, der bekommt nur in den allerseltensten Fällen ein wirklich unpolitisches Programm geboten. :smt023

Ich hatte den von Kiyotake verlinkten Schirrmacher-Artikel zwar damals schon gelesen, aber ganz ehrlich gesagt jetzt überhaupt nicht den Bezug hergestellt, dass es sich um diese Doku handeln könnte. Für mich ist das schlagendste Argument darin, dass sich jegliche Beschäftigung mit Sarrazin auf dessen Rezeption beschränkt, anstatt dass man mal klipp und klar mit den irrigen Fakten aufräumt. Das hat diese Doku zugegebenermaßen auch verpasst. Allerdings war das auch nicht die Ebene, die Güner Balci in dem Aspekte-Beitrag gewählt hat.

Artikel in taz „Die Angst vor dem belgischen Ackergaul“

Die Gemeinschaftsproduktion von WDR und RBB ist der zweite Anlauf des RBB für eine Sarrazin-Bilanz. Der Sender hatte eine geplante Dokumentation über Sarrazin zum Jahrestag der Buchveröffentlichung abgesagt, nachdem die zuständige Autorin Güner Balci einen umstrittenen Sarrazin-Magazinbeitrag für das ZDF gedreht hatte. Und anders als Balci haben die jetzigen Autoren es nicht für nötig befunden, Provokationen zu inszenieren.

Darum gings wohl. Auch hier wieder die haltlosen Vorwürfe, Güner Balci hätte die Provokationen im Aspekte-Film inszeniert. Dazu gab es ja damals noch ein langes Interview mit Güner Balci mit einer Ausführlichen Klarstellung, dass das mit der „geplanten Provokation“ unfug ist. Aber das intressiert die taz natürlich nicht. Jedenfalls wollte man weitere Provokationen offenbar unter allen Umständen vermeiden. Naja, nur dann kann man die Sache mit dem Journalismus auch gleich ganz sein lassen, wenn es das Ziel ist, Provokationen zu vermeiden.

Sollte nicht eigentlich ursprünglich Güner Balci genau eben diese Doku drehen? Und dann hat man ihr den Auftrag entzogen, weil die Auftraggebern Bammel hatten, Güner Balci hätte vielleicht gefährliche Fragen aufwerfen können?

Der RBB hat sich dazu aber auch differenzierter geäußert. Der RBB war (zurecht, wie ich finde) extrem irritiert darüber, dass Balci für einen ZDF-Beitrag Aspekte ihrer Doku sozusagen zweitverwertet, ohne dass dezidiert mit dem RBB abzusprechen. Dadurch hätte das spätere RBB-Doku-Werk erheblich an Exklusivität eingebüßt (was ja nun auch so gekommen ist).

Wer also teures Geld für aufwändige Dokus bekommt, sollte eben nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Das ist so, als würde ein Journalist seine Exklusiv-Recherchen unabgesprochen bei einer Konkurrenzzeitung drucken lassen. Das gibt in jedem Fall böses Blut.

So ist das mit den heutigen Journalisten. Aalglatte, den Weg des geringsten Widerstandes gehende Anpasser, Durchnicker und Relativierer. Findet man mal einen mit dem Hauch eines Rückrates ( wie Frau Balci), wird er irgendwann vom Mainstream abgesägt. Gut lässt sich das doch am hiesigen Blätterwald erkennen. Die triefen doch alle vor Selbstzufriedenheit, Gutmenschlichkeit, bedenkenlosem Verständnis und linken Phantastereien. Und da wundern die sich allen Ernstes, warum ihre Printauflagen seit Jahren im freien Fall begriffen sind. Erfrischend wäre es mal, eine vom Mainstream abweichende Meinung zu lesen, zu hören oder im besten Fall im Rahmen einer solchen Reportage mal sachlich über den Sender zu scheuchen. Aber halt…wir sind ja hier immer noch beim staatlich gesteuerten öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Hier befielt immer noch die Partei! Und da nicht sein kann, was nicht sein darf, wird eben wie immer fleißig schöngeblubbert. Irgendwann fliegt uns dann zwar die ganze Schei… um die Ohren, aber bis dahin sind die Parteikader schon lange verduftet. :mrgreen:

@Enzio Keine Ahnung, was Du für Zeitungen liest bzw. nicht liest oder ob Du hier nur vorgekauten Dünnschiss absonderst, aber Welt, Bild, FAZ stehen nicht im Ruf besonders linkslastig zu sein, der Spiegel war auch schon mal linker.
Ach @Topic: Sarrazin, wer war das noch mal? :smt017

Nicht so rüde, lieber Twipsy! :mrgreen:
Bei einem ganz bestimmten Thema finden sich die meisten deiner Beispiele so gut wie immer in der eher linken Ecke. Die Bild lass ich da mal bewusst weg, da die keine eigene Meinung vertritt, sondern ihre Fahne immer in den Wind hängt.

Genau wie Deine immer in der rechten Ecke. Was gibt es dann gegen die FAZ zu sagen?
PS: Ich klinke mich hier aus, 1. Geh in Bett, 2. [-]wirds[/-] ists mir zu blöd hier.

Ich habe mir den Bericht jetzt ganz angesehen und finde ihn nicht polemisch.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, aber das Gesamtbild ist doch recht ordentlich.

Dito. Nur die Hells-Bells-Musik war doch arg deplatziert. Am aufschlussreichsten ist immer noch das, was Herr Buschkowsky sagt, denn er liefert handfeste Gründe dafür, weshalb dieses Buch so erfolgreich ist, ohne sich dabei in Oberflächlichkeit zu verirren.

PS: welchen Sinn hat es eigentlich, 8-jährige Vorzeigegrundschüler zu Problemen der Integrationspolitik zu befragen?

Das habe ich mich auch gefragt. :slight_smile:

Bei einem ganz bestimmten Thema finden sich die meisten deiner Beispiele so gut wie immer in der eher linken Ecke.

Definiere bitte „linke Ecke“. Kann mir darunter gerade nix Konkretes vorstellen, scheint bei dir sehr weitgegriffen zu sein? Kann es sein, dass du auch der Meinung bist, dass im Bundestag sechs linke Parteien sitzen - nur so auf Verdacht? :smt017

Ich bezog mich in meinem vielleicht etwas zu grobmaschig-kritischen Beitrag auf die allgemeine Berichterstattung zum Thema Integration in den Printmedien und dem TV. Da ist mir eigentlich kaum eine Zeitung bekannt, die da regelmäßig und prinzipiell auf der Seite der Kritiker steht. Gut, es gibt da die Weltwoche, aber die kommt ja aus der Schweiz und zählt daher nicht. Andere Nischenblätter (Junge Freiheit, Preußische Allgemeine, ect.) lass ich auch mal außen vor. In den letzten Jahren sind meiner persönlichen Meinung nach so ziemlich alle der großen Zeitungen beim Thema Integration nach links gerutscht. Besonders die Blätter aus dem Dumont-Verlag stechen da heraus. Und eben die Journalisten dieser und ähnlicher Blätter wechseln dann zum TV und tragen ihre mainstreamkompatiblen Meinungen ins sowieso schon eher unkritische öffentlich-rechtliche Fernsehen. An dem hier besprochenen Beitrag stößt mich eben dieser Fakt wiedermal gehörig auf. Man mag von Sarrazin halten was man will, aber er hat eine Disskusion angestoßen, die ein Großteil der Politik und der Medien großzügig unter dem Schleier des Tabus halten wollte. Ich wünsche mir, dass konsequent und schonungslos über diese Probleme berichtet wird, und nicht, dass es weiterhin im Dampfkochtopf brodelt, bis das Ding in die Luft fliegt. Es reicht nicht, einige wenige Erfolgsfälle vor die Linse zu zerren und sie zu bejubeln!

Über die Causa Güner Balci wurde bereits ausgiebig im alten Thread diskutiert - sofern es keine neuen Erkenntnisse gibt, [-]gehört das also nicht hier hin[/-] braucht das hier nicht noch einmal aufgewärmt werden.
Genauso wenig wie Enzios pauschale Journalisten-/Medienbashe!

So ein Beitrag ist doch nichts besonderes. Sarrazin wurde zum Feind erklärt und so gehen auch die Medien damit um. Und dabei läuft alles wieder nach dem selben Schema ab.

Nüchtern betrachtet ist der Beitrag aber wirklich schrecklich.
Das fängt schon mit der Musikuntermalung an und wird weitergeführt, indem er gleich in den ersten Minuten auf plumpste Art in die rechte Ecke gestellt wird. Darf man nichts mehr kritisches Sagen, wenn es die NPD aufnimmt? Im übrigen hat er doch deutlich gesagt, dass die NPD falsch liege, dann zu behaupten ihm wäre es egal, dass die NPD das ausschlachtet ist einfach falsch.
Dann gleich das nächste große Thema, was im Grunde genommen nur ein kleiner Teil seines Buchs ist, auf das er gerne reduziert wird. Und als ob das nicht reichen würde, wurde das so dargestellt, als ob er eine Rassenlehre wie im 3. Reich für richtig hält. Dieser Ausschnitt der hier gezeigt wurde hat aber nichts mit Rassenlehre zu tun, oder ist Intelligenz doch ein Volk? Seine These ist, dass sich Dummheit vererbt. Gut, diese These wurde von den Medien mehrmals widerlegt, richtig müsste es heißen, dass sich Intelligenz nicht vererbt. Im übrigen sagt er auch nicht, dass die Deutschen klüger sind, wie im Beitrag falsch berichtet, er sagt nur, dass überwiegend dumme nach Deutschland kommen und sich Deutschland zu wenig bemüht die Intelligenten nach Deutschland zu holen.

Es so hinzustellen Kritik am Islam sein Ausländerfeindlich ist ebenfalls eine Unverschämtheit. Man stelle sich mal vor mit dem Christentum wäre in den letzten Jahrzehnten genau so umgegangen (für die Spitzfindigen unter Euch: also das Kritik am Christen tabuisiert wird, nicht das diese Kritik als Fremdenfeindlich angesehen wird). Wer würde das wollen?

Staatenlose sind heute aber tatsächlich ein großes Problem (Probleme liegen aber eher wo anders), heute wird das aber zum Glück anders geregelt und Staatenlose sind ab der Geburt automatisch Deutsch. Das Problem des jungen Mannes ist aber nicht seine Staatenlosigkeit, das ist Unsinn. Jeder Staatenloser kann genau so einfach die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen wie ein Ausländer. Sein Problem ist seine kriminelle Vergangenheit (und vermutlich hat er nicht nur Jacken abgezogen, wie im Bericht dargestellt). Oder er hatte bis jetzt einfach kein Interesse Deutsch zu werden, das könnte natürlich auch sein. Er bzw. seine Eltern hätten aber genügen Zeit gehabt die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen.
Man könnte aber genau so Beispiele von Staatenlosen nennen, die keine Staatsangehörigkeit wollen und ihre Situation ausnutzen.

Dann die gezeigte Schule als Beispiel für dieses Thema herzunehmen ist doch ein Witz, oder? War das ein Gymnasium? Das sind die Problemschulen wovon so viele reden :roll:

Bemerkenswert ist ja auch die Aussage, dass sich jemand wie am virtuellen Pranger fühlt. Wie soll sich Sarrazin dann erst fühlen?
Buschkowsky hat aber recht wenn er sagt, dass kaum eine richtige Diskussion zustande kommt. Schuld daran ist aber doch nicht Sarrazin, sondern die Presse. Einer ernsthaften Diskussion wurde nie eine Chance gelassen, genau wegen solchen Berichten. Es sind doch auch solche Berichte und die Tabuisierung solcher Themen die die Extremen fördern.

Buschkowsky hat aber recht wenn er sagt, dass kaum eine richtige Diskussion zustande kommt. Schuld daran ist aber doch nicht Sarrazin, sondern die Presse. Einer ernsthaften Diskussion wurde nie eine Chance gelassen, genau wegen solchen Berichten. Es sind doch auch solche Berichte und die Tabuisierung solcher Themen die die Extremen fördern.

Ja, das denke ich auch. Wann kapieren diese ganzen Politisch Korrekten und Gutmenschen mal, dass genau diese Tabuisierungsversuche den Reiz solcher Populisten wie Sarrazin, Wilders oder PI viel mehr stärken, als wenn solche Themen einfach mal offen und tabulos ausdiskitiert werden? Ich glaube ja schon lange, dass die große Anhängerschaft der Herren Sarrazin, Broder, Wilders & Co. gar nicht mal darin begründet liegt, dass die Leute ihnen konkret in all ihren Thesen zustimmen, sondern es einfach gut finden, dass sich mal jemand traut, sich den politisch korrekten Mainstream zu widersetzen und zu seiner Meinung zu stehen. Aber nein, da werden die Sarrazin-Anhänger natürlich lieber pauschal als rechstkonservativ, rassistisch und grenzwertig rechtsradikal abgetan, anstatt nach den wirklichen Gründen zu forschen. :smt011
Und der Beitrag über die Rütlischule war echt der Tiefpunkt. Auch hier wird durch das Zeigen ausschließlich positiver Bilder geschickt der Eindruck erweckt, als wäre das mit der Rütlischule damals nur ein Mythos gewesen und als wäre in Wirklichkeit alles in Butter. Die hätten ja mal einen der Lehrer, die damals den Brandbrief geschrieben haben, fragen können wie es damals dort zuging, aber das hätte halt nicht ins Bild gepasst. :smt011

Immer dasselbe Mimimi…durch ständige Wiederholung wirds auch nicht besser. Hier wurde nichts tabuisiert, die Sarrazin hat nur in der öffentlichen Diskussion keine Chance mit seinen komischen Zahlen, und da seine Anhänger nix drauf haben als wildes Rumgebashe, spielen sie immer die “es darf ja niemand die Wahrheit sagen” und “die linken Medien” Spiel.
http://www.scienceblogs.de/plazeboalarm … selbst.php
http://www.fr-online.de/medien/sarrazin … 14688.html