Preisdiskussion in der Apotheke

gerade läuft ein netter kleiner Beitrag auf Sat1, da versuchte eine Reporterin mit aktiver Nackengymnastik den Auftrag, Rabatte in der Apotheke zu erhaschen… und hatte sogar erfolg dabei. Da glaube ich stark an manipulation, weil die Arzneimittelpreise in Deutschland eigentlich festgelegt sind. Gut, sie hat sich nicht nur bei Arzneimitteln bedient, sondern auch bei Apothekenexklusiven Artikeln, wie ein Erkältungsbad. Aber zumindest bei Grippostad C hätte sie keinen Rabatt kriegen DÜRFEN.
Schon sehr seltsam, wenn ihr mich fragt.

Für nichtverschreibungspflichtige Arzeneimittel gibt es keine Preisbindung mehr. Daher kann man hier schon verhandeln. Du kannst ja mal verschiedene Onlineapotheken vergleichen, da bekommt man schon recht unterschiedliche Preise.

Onlineapotheken sind BÖSE hust. Dann hab ich wohl irgendwas falsch verstanden. Im Unterricht heißt es immer “Arzneimittelpreise sind festgelegt”

Auch für einen Teil der verschreibungspflichten Medikamente gibt es keine Preisbindung! Soweit ich das verstanden habe, sind nur erstattungsfähige verschreibungspflichtige Medikamente preisgebunden. Wenn man z.B. Imodium auf Rezept bekommt, zahlt die Krankenkasse für 10 Stück 10€ (davon alleine 8€ eine Abgabepauschale für den Apotheker), wenn man die 10er-Packung ohne Rezept kauft, gibts die schon ab 85Cent! Oder z.B. Verhütungsmittel oder Abführmittel sind z.T. verschreibungspflichtig, man kann den Preis aber verhandeln oder einfach in einem Medikamentenpreisvergleich nachschauen. Es gibt diverse Preisvergleiche, die idR auch Bewertungen der Internetapotheken anbieten, so dass man bei einer gut (und viel) Apotheke davon ausgehen kann, dass die Lieferung auch wirklich kommt.

Nein, das sind sie schon eine Weile nicht mehr; ich meine schon seit mindestens fünf Jahren, bin mir da aber nicht mehr sicher. Vor ein paar Jahren konnten wir giftmischenden Schubladenzieher das Argument der Kunden “Das gibt’s in der XY-Apotheke aber billiger!” mit der Preisbindung noch entkräften. Von daher kann ich es Dir aus meinem täglichen Leben bestätigen.

Verwechselt das jetzt nicht mit den Rabattverträgen. Wenn auf dem Rezept nur ein Wirkstoff ohne Firma oder ein Generikumname ohne Aut Idem Kreuz, dann muss der Apotheker das abgeben, was für die Krankenkasse das günstigste ist. Die Krankenkassen handelt mit den Generika herstellern darum, wer den größten Rabatt bietet. Für eigenkaufe ist das unerheblich, da die Krankenkasse diese nicht bezahlt.