Ein paar Anmerkungen von mir: Ich bin aus eigenem Interesse und aus Universitäts-Gründen seit vielen Monaten in Mexiko-Stadt und erlebe nun seit 10 Tagen den “Ausnahmezustand” in der Stadt. Über den Informationsfluss der Medien von hier ist es schwierig in aller Kürze einzugehen, da könnte man eine Doktorarbeit drüber schreiben… nur so viel: die meisten Medien schreiben und berichten, was die Regierung ihnen sagt, wenige berichten kritisch über das aktuelle Vorgehen des Gesundheitsministeriums etc., obwohl es daran einige zu kritisieren gibt.
Zu den deutschen Medien, die ich über das Internet verfolge: Es ist meiner Meinung nach sehr viel Panikmache dabei, was die Ausbreitung des Virus auf andere Kontinente oder Länder angeht, eben auch besonders in Deutschland selbst. Von einem “tödlichen Virus” zu sprechen halte ich für vollkommen übertrieben, außerhalb Mexikos ist noch niemand an diesem Virus gestorben (abgesehen von einem Kind in der USA, das sich aber auch direkt in Mexiko angesteckt hat). So wie es bisher aussieht, sind die aktuellen Varianten des Virus perfekt heilbar, WENN man rechtzeitig zum Arzt geht und die Medikamente bekommt. Und hier muss man mal sagen, dass es vielleicht auch nicht schlecht ist, dass von den Medien so viel darüber berichtet wird, denn so gehen die Menschen, die die Symptome haben auch echt zum Arzt. Bisher waren die Menschen in Deutschland oder fast ganz Europa, die den Virus haben entweder direkt aus Mexiko gekommen oder nahe Angehörige bzw. Krankenhausmitarbeiter wie in dem einen Fall in Bayern. Also halten sich die Ansteckungen im Rahmen. Und genau hier, an dieser Stelle des rechtzeitig zum Arzt gehen und Medikamente bekommen, scheiden sich die Geister in Mexiko: in der Haupstadt gibt es scheinbar die Medikamente (nur in Krankenhäusern, um zu vermeiden, dass die Leute sich einfach nur selbst die Medi kaufen, offiziell wird dies zumindest so verbreiet), nur leider gehen viele hier zu spät zum Arzt oder kaufen sich eben doch etwas zur Selbstheilung. In anderen, ärmeren Regionen, sieht es schon wieder ganz anders aus: da werden Menschen, die die Symptome haben aus den Krankenhäusern wieder weggeschickt, da es die Medikamente nicht gibt oder da sie sich die Behandlung nicht leisten können, OBWOHL diese kostenlos sein soll, laut Regierung. Die Einschätzungen von vielen Leuten, die ich hier kenne und auch meine persönliche ist, dass es leider mal wieder eine “Klassenfrage” ist, wer eine Chance auf eine Heilung bekommt und wer nicht… diejenigen, die Geld haben und einen gewissen “Bildungsstandard” gehen ins Krankenhaus, bekommen Medi und gut ist… die Menschen, die auf dem Land leben, sich keine Schulausbildung leisten können, nicht lesen können, keinen Zugang zu Medien haben und arm sind “haben eben Pech gehabt” um es mal zynisch zu sagen, aber leider ist dies hier die Realität, was einfach so nicht sein kann! (Aber das ist ein anderes Thema…) Kurzum, in Europa, den Ländern der so genannten “1.Welt” wird NIEMAND, wenn er nicht total unvorsichtig ist, an diesem Virus sterben! Und abgesehen davon sterben selbst hier ums vielfache mehr Menschen an einer “normalen Grippe”, genauso wie in Europa, obwohl ich dieser Vergleiche auch nicht mehr hören kann und sie für abscheulich halte, wenns der Beruhigung dient, bitte… :shock:
Die Medien sollten aufhören Schlagzeilen wie “Todesvirus auch bei uns” zu schreiben sondern endlich beginnen mehr aufzuklären. Achja, was in Mexiko passiert scheint mittlerweile kein “Schwein” (schlechtes Wortspiel :roll:) mehr in Deutschland zu interessieren, ich meine damit die Medien, nun geht es darum Hysterie und Panik in Deutschland zu verbreiten… :smt018
Gut, dass sind meine Eindrücke und meine Meinung zum Thema, vielleicht interessierts ja jemanden.
