Mal eine Frage an die CDU-Freunde hier in der Runde...

Die Kombination Demokratie und soziale Marktwirtschaft ist nachweislich das einzige System,[…]

Du hast „definitiv“ vergessen.
Und ja, auch nur einen Schritt weiter nach links beginnt der bodenlose, sozialistische Abgrund! :roll::lol:

[QUOTE=Scumdog;498023]Und ja, auch nur einen Schritt weiter nach links beginnt der bodenlose, sozialistische Abgrund!
[/QUOTE]

Wir schreiten in der Großen Koalition schon die letzten Jahre immer weiter nach links. Wenn das dann noch lange nicht “links” genug sein soll, muss man sich irgendwann wirklich mal fragen, wo da die Grenze ist. Das bestehende System hat gewisse Spielräume nach links und rechts, die sind aber endlich. Wenn für euch Knallfrösche das “System gescheitert” ist, fordert ihr ja gewissermaßen eine Ersetzung bzw. Überwindung des bestehenden Systems, dafür muss man einen konkreten Ersetzungsvorschlag haben,der hier dann aber schon indirekt gefallen ist. Und da liegt der Ball einfach in eurem Feld, was für ein System das sein soll. Und komm mir jetzt bloß nicht mit dem True-Scotsman des “real existierenden Sozialismus”. Maßgabe wäre ein anderes vergleichbares System, das gleiche Rechte und gleiche Maße an Freiheit und Gleichheit einräumt wie die soziale bzw. ordoliberale Marktwirtschaft.

Und die Linkspartei WILL eine DDR 2.0, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie ist der irrigen Annahme versessen, dass die Reformen, die von der SED kurz vor dem Mauerfall debattiert wurden, doch noch gefruchtet hätten und der Mauerfall bzw. der Fall der DDR letztendlich noch abwendbar gewesen wäre. Das sich Menschen nicht nur gegen das MfS und das ZK gewehrt haben, sondern gegen das ganze System, wird v.a. auch von vielen Anhängern der Linken gerne mal nicht gesehen. Das klassische “War ja nicht alles schlecht”-Argument, welches schon bei Hitlers Autobahnen nicht zog und hier eben auch nicht.

Diese Verklärung ihrer SED-Vergangenheit ist ungefähr so, als würde jemand eine Partei auf Basis der Ideen Staufenbergs schaffen, in der Annahme, das einzige Problem am deutschen Nazireich war der Holocaust und der drei Fronten Krieg als solches. Man muss auch die Ideologie bekämpfen und auch aus der Geschichte lernen und Ideologie ablehnen, wenn sie zu so viel Elend, Leid, Krieg und Gewalt geführt hat wie es der Nationalsozialismus und eben auch der Sozialismus getan haben. Irgendwo muss man ein Treshold liegen, ab nem gewissen Bodycount, wo man eine Ideologie geflissentlich auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt.

…sprach der Experte für Grenzen. Ja, vielleicht muss man das irgendwann. Momentan stellt sich diese Frage aber definitiv noch nicht.

Sozialismus, Linkspartei

Auf beides einen großen Haufen geschissen. Um die geht’s überhaupt nicht, du Polenböller!

Letzte Woche waren für Klausi noch alle Kommunisten in der Linkspartei, heute alles Sozialisten die eine DDR 2.0 ‘im wahrsten Sinne des Wortes’ wollen. ^^

[QUOTE=ExtraKlaus;498024]Irgendwo muss man ein Treshold liegen, ab nem gewissen Bodycount, wo man eine Ideologie geflissentlich auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt.[/QUOTE]D’accord! Da dein de Maizière ja in einer ‘guten Woche’ soviele Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt wie in der gesamten Existenz der DDR getötet wurden: weg mit der Grenzsicherungs-Ideologie! Der sog. ‘War on Terror’ mit seinen ~2,5 Mio Toten, den wir in seinen Angriffskriegen, Folter etc unterstützen: weg damit!

[QUOTE=ExtraKlaus;498020]Aber wehe jemand wagt es, Positionen nahe der Mitte zu vertreten. [/QUOTE] [QUOTE=ExtraKlaus;498022] bösen bösen “Extremisten der Mitte” [/QUOTE]Armes, armes verfolgtes Hascherl; nimm einen sozialistischen Bruderkuss von mir zum Trost!

[SPOILER]Ich stell mir inzwischen bei Klausis Tiraden immer Opa Hoppenstedts Stimme vor. :mrgreen:[/SPOILER]

Du meinst, abgesehen von den großen Crash 2007/2008? Wo viele Staaten hunderte Milliarden Euro/Dollar in ihr Bankensystem pumpen mussten, nur damit wir nicht europaweit die Zustände erreicht hätten, die aktuell allein Griechenland erdulden muss?

Wenn du das unter „funktionierendem Kapitalismus“ verstehst, dann bist du nur ein Schritt vor „nach mir die Sintflut“

In diesem Land mit sozialer Marktwirtschaft geht es uns so gut wie noch nie.

Die soziale Marktwirtschaft wurde in Deutschland mit der Einführung von Hartz IV abgeschafft. Seitdem leben wir in einer neoliberalen Marktwirtschaft, die sich deutlich stärker an der reinen kapitalistischen Lehre vom freien Markt und der „unsichtbaren“ Hand orientiert, als uns lieb sein sollte (Stichwort Privatisierung der Infrastruktur und Staatsunternehmen).

Seit Hartz IV gelten Arbeitslose auch nicht mehr als gleichberechtigte Menschen, sondern als Staatssklaven, wie sich der Ulrich und Erich das in ihren Träumen nicht hätten ausmalen können: Menschen, die keine Privatsphäre für sich beanspruchen dürfen, die alles an Arbeit annehmen müssen, egal wie schlecht es auch bezahlt wird bis hinab zu 1-Euro-Jobs, für die der „Arbeitgeber“ dann aber mit mehreren hundert bis tausend Euro im Jahr „gesponsort“ wird. Mit „Weiterbildungen“ und „Bewerbertraining“, das absolut nix bringt und von jedem Unternehmen bestenfalls belächelt wird und stets mit der drohenden Kürzung von einem Geldbetrag, der höchstrichterlich als „Existenzminimum“ verstanden wird und oft genug auch zu Unrecht gekürzt wird.

Und auch allgemein haben sich die Arbeitsbedingungen neoliberarisiert: Vor dreißig Jahren konnte noch jeder normal Werktätige mit seinem Monatseinkommen von dem Geld die ganze Familie ernähren und alle Rechnungen bezahlen (das war ja gerade das soziale, dass man von einem normalen Einkommen auch wirklcih leben und nicht nur existieren konnte). Aber da in vielen Branchen die Reallöhne seit Jahrzehnten nicht mehr großartig gestiegen sind, ist der Zweitjob in der Familie heutzutage der Standard. Von manchen Berufen kann man heutztage selbst allein schon fast nicht mehr leben - Stichwort Friseuse oder einfacher Einzelhandelsangestellter.

Manche müssen sogar mehrere Jobs annehmen, nur um sich am Leben zu halten. Ja, es gibt heutztage mehr Jobs als noch vor 10 Jahren, aber oft eben nur schlechter bezahlte Jobs oder Jobs mit niedrigeren Wochenstunden, so dass man als Einzelverdiener mit dem Geld die eigene Familie nicht ernähren kann.

Schön dass du von all dem offensichtlich nicht betroffen bist, aber kenne genug Leute, denen das am Sack geht.

Lern endlich, die Begrifflichkeiten auseinanderzuhalten. Du erwartest ja schließlich auch, dass man „konservativ“ und „nationalsozialistisch“ nicht in einen Topf wirft.

„Demokratischer Sozialismus“ ist ein Widerspruch in sich

Quatsch. Du verwechselst mal wieder Sozialismus und Kommunismus.

Man kann durchaus „sozialdemokratisch“ denken und agieren. Die SPD hat das mal gemacht, ich glaube zu Bismarcks Zeiten. Immerhin kommt dieser Parteiname nicht von ungefähr, auch wenn die heutige Partei mit gleichem Namen nur noch wenig mit den Gründern aus dem 19. Jahrhundert gemein haben.

und jeder, der das bestehende sozialmarktwirtschaftliche System zugunsten eines anderen, weniger freiheitlich orientierten System ersetzen will, gefährdet die Freiheit in diesem Land.

Hmm… Du hast die letzten zwanzig Jahre aber nicht im Koma gelegen oder sowas?

Wann kommt dann endlich das Parteiverbotsverfahren für die SPD, die Grünen, die FDP und die CDU?

Die Kombination Demokratie und soziale Marktwirtschaft ist nachweislich das einzige System, das so umfängliche Rechte und Freiheiten des einzelnen ermöglicht wie wir sie heute genießen dürfen.

Außer du bist Hartz IV-Empfänger, dann darf der Staat dich rumschubsen und du musst machen, was die ein übellauniger Beamter sagt…

Sozialismus und Planwirtschaft haben bisher IMMER zu Elend, Leid und Unterdrückung geführt.

Ja richtig! Sozialismus und Marktwirtschaft führten hingegen stets zu guten Ergebnissen - Stichwort Soziale Marktwirtschaft.

Und selbst wenn man damit zu den bösen bösen „Extremisten der Mitte“ gehört, muss jemand ja gegen diese linken Wahnvorstellungen ankämpfen. Aber verbieten wir doch den ganzen Leuten in der Mitte den Mund, damit nur radikale Parteimitglieder abstimmen dürfen. Am besten nur Linke, das ist man aus der DDR ja noch gewohnt, das man nur eine Partei wählen konnte, die Linkspartei. Und naja, ist ja auch die Partei, die immer Recht hat…

Ich würde mich mal zur Abwechslung freuen, wenn du nicht pauschal jeden Linken-Wähler zum Feind der Demokratie erklären würdest. Dann wären wir hier schon ein kleines Stückchen weiter.

Gruß Ronny

Ach Gott mir kommen gleich die Tränen.

Dass Hartz-IV-Empfänger fast jeden Job annehmen müssen statt sich durch Steuergelder aushalten zu lassen halte ich z.b. für eine Selbstverständlichkeit. Ich wäre viel zu stolz, vom Staat Kohle für lau abzugreifen und würde selber alles in Bewegung setzen, dass dieser Umstand nur vorübergehend wäre.

Aber, zugegeben, das erfordert natürlich Selbstinitiative und ein gewisses Maß an Eigenverantwortung. Das ist natürlich nicht jedem gegeben, vielleicht könnte das auch ein Grund dafür sein, dass manche vom Staat erwarten, dass er ihnen die Kohle auf dem Silbertablett serviert?

Übrigens wären die Armen in vielen anderen Ländern froh, wenn es bei Ihnen so etwas wie “Hartz-IV” überhaupt geben würde.

Und was dein Gejammer über angeblich zu schlecht bezahlte Jobs angeht: Das ist nicht Aufgabe der Politik oder Schuld des Wirtschaftssystems. In Deutschland herrscht Tarifhoheit, das heißt dass die Bezahlung nicht von Politikern bestimmt wird sondern von Tarifparteien verhandelt wird. Wenn dir deine Einkünfte als nicht ausreichend erscheinen, dann trete in eine Gewerkschaft ein und versuche selber für eine bessere Bezahlung zu kämpfen oder wechsle die Branche!

Es geht mir wahnsinnig auf den [-]Sack[/-] Zeiger, dass Leute [B]immer[/B] die Schuld bei anderen suchen und nie mal bei sich selber anfangen!

[QUOTE=rldml;498033]
Seit Hartz IV gelten Arbeitslose auch nicht mehr als gleichberechtigte Menschen, sondern als Staatssklaven, wie sich der Ulrich und Erich das in ihren Träumen nicht hätten ausmalen können: Menschen, die keine Privatsphäre für sich beanspruchen dürfen, die alles an Arbeit annehmen müssen, egal wie schlecht es auch bezahlt wird…

Außer du bist Hartz IV-Empfänger, dann darf der Staat dich rumschubsen und du musst machen, was die ein übellauniger Beamter sagt…[/QUOTE]

Es “muss” nur derjenige bestimmte Auflagen erfüllen, der möchte, dass der Staat ihm seinen Lebensunterhalt finanziert. Die meisten davon halte auch ich für zumutbar. Dass sie zugleich einen Ansporn darstellen sich von dieser Gängelung möglichst schnell wieder befreien zu wollen ist grundsätzlich auch nicht verkehrt. Theoretisch zumindest, in der Realität wird aber tatsächlich oft viel mehr Energie darauf verwendet sich über das System zu beklagen.

Herzloser Unternehmer der ich bin, bekommt Dosenstolz Beitrag von mir da umfassende Zustimmung.

[QUOTE=rldml;498033]Wo viele Staaten hunderte Milliarden Euro/Dollar in ihr Bankensystem pumpen mussten, nur damit wir nicht europaweit die Zustände erreicht hätten, die aktuell allein Griechenland erdulden muss?[/QUOTE]

Das Problem ist aber nicht der Kapitalismus, sondern fehlende Kontrolle. Bzw. bezieht man sich dabei ja immer gerne auf die klassische Form des Kapitalismus der USA, der in Deutschland - Stichwort: soziale Marktwirtschaft - so ja gar nicht zur Anwendung kommt. Klar ist, dass man dieses System überwachen muss und unter anderem diese Überwachung versagt hat. Wir sind ja mit der Anwendung des Ordoliberalismus insofern schon weiter, dass wir wissen, dass der Staat an bestimmten Stellen eingreifen muss. Und anders gesagt hat das System hier auch überhaupt nicht versagt, es hat sich selbst korrigiert. Da diese Auswirkungen aber meistens nicht mit einem Sozialsystem in Einklang gebracht werden können und oft darunter Unschuldige leiden, hat man bereits erkannt. Kurz gesagt ist es immer etwas billig, wenn man die Extremform amerikanischen Kapitalismus als Grundannahme nimmt, nur weil es eine einfache Argumentation ermöglicht.

Bei der Planwirtschaft der DDR kann man die Probleme auch konkret an dem System festmachen: Fehlende Innovation, fehlende Marktfähigkeit, ein System, das sowieso schon von allein in die Knie gegangen ist. Man hätte selbst nach der Immobilenblase weitermachen können, der Markt regelt sich selbst, das ist nur meistens nicht sehr sozial. Daher ein Apfel- und Birnenvergleich, wie so oft bei diesem Thema.

[QUOTE=rldml;498033]Die soziale Marktwirtschaft wurde in Deutschland mit der Einführung von Hartz IV abgeschafft.[/QUOTE]

Falsch.

[QUOTE=rldml;498033]Seit Hartz IV gelten Arbeitslose auch nicht mehr als gleichberechtigte Menschen, sondern als Staatssklaven, wie sich der Ulrich und Erich das in ihren Träumen nicht hätten ausmalen können: Menschen, die keine Privatsphäre für sich beanspruchen dürfen, die alles an Arbeit annehmen müssen, egal wie schlecht es auch bezahlt wird bis hinab zu 1-Euro-Jobs, für die der “Arbeitgeber” dann aber mit mehreren hundert bis tausend Euro im Jahr “gesponsort” wird. Mit “Weiterbildungen” und “Bewerbertraining”, das absolut nix bringt und von jedem Unternehmen bestenfalls belächelt wird und stets mit der drohenden Kürzung von einem Geldbetrag, der höchstrichterlich als “Existenzminimum” verstanden wird und oft genug auch zu Unrecht gekürzt wird.[/QUOTE]

Wieso muss ich gerade an die Muppets denken?

[QUOTE=rldml;498033]Quatsch. Du verwechselst mal wieder Sozialismus und Kommunismus.
[/QUOTE]

Nein. Ich habe gar nichts verwechselt. Wer Menschen schon einschränkt und vorschreibt, wie und was sie zu produzieren haben, wird dies auch bei der freien Meinungsäußerung tun. Vor allem, weil Sozialismus und/oder Kommunismus absolut allem widersprechen, wie die Natur des Menschen ist. Der Mensch strebt nach Freiheit, nach Kreativität, nach Ausdruck, nach Innovation und nach Entfaltungsmöglichkeiten. Es hat Gründe, warum jeder Staat, der auf diese Staatsformen setzt, Repressionen gegen sein Volk zum Einsatz bringt und auch bringen muss.

[QUOTE=rldml;498033]Ja richtig! Sozialismus und Marktwirtschaft führten hingegen stets zu guten Ergebnissen - Stichwort Soziale Marktwirtschaft.
[/QUOTE]

An diesem Satz stimmt wirklich gar nichts… Genau, und ne Handbremse bremst die Hand.

[QUOTE=rldml;498033]Ich würde mich mal zur Abwechslung freuen, wenn du nicht pauschal jeden Linken-Wähler zum Feind der Demokratie erklären würdest. Dann wären wir hier schon ein kleines Stückchen weiter.
[/QUOTE]

seufz

[QUOTE=ExtraKlaus;498039]Das Problem ist aber nicht der Kapitalismus, sondern fehlende Kontrolle.[/Quote]

Das ist jetzt dein True Scotsman.

Da ich mal davon ausgehe das du keinen ansatzweise Plan davon hast, was 2007/8 eigentlich passiert ist, lasse ich das mal als Unwissenheit durchgehen :wink:

Das gebe ich dann mal genauso zurück :wink:

Man merkt, dass du offenkundig noch nie Hartz IV beziehen musstest.

Dass Hartz-IV-Empfänger fast jeden Job annehmen müssen statt sich durch Steuergelder aushalten zu lassen halte ich z.b. für eine Selbstverständlichkeit. Ich wäre viel zu stolz, vom Staat Kohle für lau abzugreifen und würde selber alles in Bewegung setzen, dass dieser Umstand nur vorübergehend wäre.

Wer sagt dir, dass das bei den meisten ALG-II-Empfängern anders ist?

Vergiss nicht, dass wir keinen Mangel an Arbeitskräften in Deutschland haben, sondern einen Mangel an Arbeitsplätzen, vor allem an Arbeitsplätzen von denen man auch tatsächlich leben und/oder eine Familie ernähren kann.

Wegen dieser Menschen, die trotz aller Anstrengungen keinen oder nur einen schlecht bezahlten Job finden, ist diese Ansage schlicht zynisch.

Aber, zugegeben, das erfordert natürlich Selbstinitiative und ein gewisses Maß an Eigenverantwortung. Das ist natürlich nicht jedem gegeben, vielleicht könnte das auch ein Grund dafür sein, dass manche vom Staat erwarten, dass er ihnen die Kohle auf dem Silbertablett serviert?

Ein Freund von mir hat sein Leben lang nach einem gut bezahlten Job gesucht, aber nix gefunden. Gelernt hat er bei einem Schumacher + Schlüsseldienst, eine Krankheit hat ihn schwer in seiner Flexibilität geschlagen. Ein anderer Kollege von mir hat 20 Jahre mit schweren Depressionen gekämpft und beginnt erst jetzt eine aussichtsreiche Ausbildung als Erzieher. Vorher ging es einfach nicht - und er hat über die Jahre viel versucht. Ich selbst habe nach meiner Ausbildung mich trotz geregeltem Einkommen + Hartz-IV-Aufstocken eine Zeit lang hoch verschulden müssen, einfach weil wir immer wieder hohe unerwartete Ausgaben hatten, für die Vater Staat eben nicht aufkam. Zudem wurde ich bis vor 5 Jahren „branchenüblich“ bezahlt, habe dafür bis zu 5 Stunden Hin- und Rückfahrt pro Tag auf mich genommen und haben bis dato nach 7 Jahren Ehe nur einen einzigen (!) Kurzurlaub bezahlen können. Die Schulden zahlen wir heute noch ab und werden es noch vier weitere Jahre tun. Wirklich raus aus dem staatlichen Regelbezug bin ich erst seit Antritt an meiner aktuellen Arbeitsstelle.

Sicher, alles nur Einzelfälle. Aber wenn du mal rumfragst, bei Leuten die du kennst oder mit denen du regelmäßig zu tun hast, wirst du immer wieder solche oder ähnliche Geschichten hören. Und wenn du solche Geschichten nicht kennst, dann gratuliere ich dir - ich kenne kaum jemanden, der nicht solche „Einzelfälle“ kennt. Teilweise sind es ganze Stadtteile voller „Einzelfälle“

Der „typische“ ALG-2-Schmarotzer, so wie du ihn schilderst, ist in meiner Wahrnehmung eine echte Rarität. Und ganz offensichtlich habe ich öfter mit Menschen in „pikanten“ Einkommensverhältnissen zu tun als du.

Übrigens wären die Armen in vielen anderen Ländern froh, wenn es bei Ihnen so etwas wie „Hartz-IV“ überhaupt geben würde.

Du meinst so wie die Griechen, die unser Herr Schäuble zusammen mit dem IWF und der europäischen Kommission in Grund und Boden hat sparen lassen, so dass sowohl die Arbeitslosigkeit regelmäßig Rekordwerte erreicht und die Suizidrate sich vervielfacht hat? Dort hat man sogar die Renten mehrfach runtergekürzt.

Wir exportieren unsere soziale Gerechtigkeit also schon ins Ausland… Wird bestimmt der Burner.

Und was dein Gejammer über angeblich zu schlecht bezahlte Jobs angeht: Das ist nicht Aufgabe der Politik oder Schuld des Wirtschaftssystems.

Genau, die Politik hat natürlich keinen Einfluss auf die Lohnentwicklung, schon klar.

Dir ist aber schon bewusst, dass der Niedriglohnsektor in Deutschland durch Hartz IV überhaupt erst ermöglicht wurde, oder?

In Deutschland herrscht Tarifhoheit, das heißt dass die Bezahlung nicht von Politikern bestimmt wird sondern von Tarifparteien verhandelt wird.

Wer ist meine Tarifpartei, wenn ich als Friseuse in einem Salon mit insgesamt 8 Leuten arbeite? Wer ist meine Tarifpartei, der sich für meine finanziellen Interessen einsetzt, wenn ich in einer durchschnittlichen IT-Bude mit knapp 20 Mitarbeitern arbeite?

Die Tarifhoheit funktioniert nur in Branchen, wo die „großen“ Unternehmen den Löwenanteil der Arbeitnehmer binden, wie z.B. im öffentlichen Dienst oder in Branchen iun denen grundsätzlich nach Tarif bezahlt wird, aber nirgendwo sonst.

Wenn dir deine Einkünfte als nicht ausreichend erscheinen, dann trete in eine Gewerkschaft ein und versuche selber für eine bessere Bezahlung zu kämpfen oder wechsle die Branche!

Ach du meinst so wie die Mitarbeiter bei Lidl oder Aldi, wo die Zentralen bei den ersten Anzeichen von einer organisierten Arbeitnehmervertretung einfach die Filialen geschlossen haben? Und Branche wechseln? Ernsthaft? Oh, ich arbeitete 15 Jahre als ITler, ich mach mal eben einen auf Metzger, oder wie stellst du dir das vor?

Es geht mir wahnsinnig auf den [-]Sack[/-] Zeiger, dass Leute immer die Schuld bei anderen suchen und nie mal bei sich selber anfangen!

Mach mal das Experiment und versuche mal einen Monat lang alle deine Rechnungen + Nahrungsmittel und sonstiges allein mit dem Hartz-IV-Regelsatz zu bestreiten. Dazu zählen übrigens auch Anschaffungen wie z.B. ein notwendig gewordener Kühlschrank.

Anschließend können wir uns gern noch mal unterhalten.

Das Argument kann ich nur gelten lassen, wenn die Vollbeschäftigung ein realistisches Szenario wäre. Ist es aber eben nicht.

Herzloser Unternehmer der ich bin

Ich kann nicht beurteilen, ob du herzlos bist, und ich werfe dir sowas auch nicht vor.

Ja genau! Das ist das Kennzeichen einer neoliberalen Marktwirtschaft! Ein Markt ohne staatliche Kontrolle!

Die Kontrolle gab es ja mal, VOR Schröder!

Bzw. bezieht man sich dabei ja immer gerne auf die klassische Form des Kapitalismus der USA, der in Deutschland - Stichwort: soziale Marktwirtschaft - so ja gar nicht zur Anwendung kommt.

Was ist denn die „soziale Marktwirtschaft“? Wer trägt hier die Verantwortung, dass die Marktwirtschaft „sozial“ sein soll? Und wie ist das „sozial“ definiert?

Hier findest du den Versuch einer Definition: Soziale Marktwirtschaft

Wo ist den die Soziale Sicherheit, die hier als Punkt aufgelistet wird? Hartz IV? Wirklich? Eine Leistung die einem Empfänger entzogen werden kann, ist einfach keine Sozialleistung mehr und auch kein Garant für die eigene Weiterexistenz. Das war mit der Sozialhilfe noch anders, die war rein an der Bedürftigkeit fest gemacht.

Die Politik hat hier mindestens seit Schröder klar versagt.

Klar ist, dass man dieses System überwachen muss und unter anderem diese Überwachung versagt hat. Wir sind ja mit der Anwendung des Ordoliberalismus insofern schon weiter, dass wir wissen, dass der Staat an bestimmten Stellen eingreifen muss.

Die Überwachung im Finanzsektor gab es doch, wurde aber abgeschafft. Da hat niemand „versagt“, das war so gewollt.

Und anders gesagt hat das System hier auch überhaupt nicht versagt, es hat sich selbst korrigiert. Da diese Auswirkungen aber meistens nicht mit einem Sozialsystem in Einklang gebracht werden können und oft darunter Unschuldige leiden, hat man bereits erkannt. Kurz gesagt ist es immer etwas billig, wenn man die Extremform amerikanischen Kapitalismus als Grundannahme nimmt, nur weil es eine einfache Argumentation ermöglicht.

Bei der Planwirtschaft der DDR kann man die Probleme auch konkret an dem System festmachen: Fehlende Innovation, fehlende Marktfähigkeit, ein System, das sowieso schon von allein in die Knie gegangen ist. Man hätte selbst nach der Immobilenblase weitermachen können, der Markt regelt sich selbst, das ist nur meistens nicht sehr sozial. Daher ein Apfel- und Birnenvergleich, wie so oft bei diesem Thema.

Ich behaupte gar nicht, dass Planwirtschaft die Lösung all unserer Probleme wäre, ich halte eine echte soziale Marktwirtschaft, wie es sie in Westdeutschland bis zur Wende gab für ein sinnvolleres Konzept. Nur da sind wir inzwischen weit von entfernt - das was wir heutzutage haben ist nicht mehr sozial, es ist nur noch neoliberal.

Hätte man die Banken nicht gerettet, wäre unser Wirtschaftssystem schlicht zusammengebrochen, weil eine Bank nach der anderen einfach ausgefallen wäre. Was im Anschluss passiert, kannst du in den Geschichtsbüchern nachlesen, Stichwort: Schwarzer Freitag, 1929.

Aber die Rettung beweist, dass die Marktwirtschaft wie sie seit Schröder in Deutschland existiert, einfach nicht funktioniert. Der nächste Crash ist nur eine Frage der Zeit.

Nein. Ich habe gar nichts verwechselt. Wer Menschen schon einschränkt und vorschreibt, wie und was sie zu produzieren haben, wird dies auch bei der freien Meinungsäußerung tun. Vor allem, weil Sozialismus und/oder Kommunismus absolut allem widersprechen, wie die Natur des Menschen ist. Der Mensch strebt nach Freiheit, nach Kreativität, nach Ausdruck, nach Innovation und nach Entfaltungsmöglichkeiten. Es hat Gründe, warum jeder Staat, der auf diese Staatsformen setzt, Repressionen gegen sein Volk zum Einsatz bringt und auch bringen muss.

Tatsache ist, es hat auf der Erde noch keinen Sozialismus in Reinkultur gegeben, nur Kommunismus.

Von daher vergleichst du hier ständig Äpfel mit Birnen.

Davon ab bist du hier die ganze Zeit der einzige, der von einer Wiederkehr des Kommunismus faselt, sollten die Linken jemals eine Regierung stellen - niemand sonst will das =D

An diesem Satz stimmt wirklich gar nichts… Genau, und ne Handbremse bremst die Hand.

Beschäftige dich bitte mit den Grundlagen unserer neoliberalen Marktwirtschaft:

Gruß Ronny

Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Punkt. Wenn du bereits diesen einfachen Fakt nicht anerkennst, macht eine weitere Diskussion keinen Sinn.

[QUOTE=ExtraKlaus;498054]Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Punkt. Wenn du bereits diesen einfachen Fakt nicht anerkennst, macht eine weitere Diskussion keinen Sinn.[/QUOTE]

Dann definiere doch bitte mal, woran ich die von dir propagierte soziale Marktwirtschaft erkennen kann - ich sehe nur noch einen freien und immer weniger regulierten Markt, bei dem die soziale Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmern zunehmend auf der Strecke bleibt.

Fest machen kann man das unter anderem an der Deregulierung im Energiemarkt, im Telekommunikationsmarkt und in vielen anderen Bereichen. Und dazu kommt, dass sowas wie staatlich geförderte Zeitarbeit zu einer zusätzlichen Reduzierung der Einkommen geführt hat (von der Aushöhlung der Arbeitnehmerrechte ganz zu schweigen), zusammen mit der Hartz IV-Reform, die das staatlich garantierte Existenzminimum (früher Sozialhilfe) inzwischen von der persönlichen Initiative abhängig macht und nicht mehr die Lebensumstände des Einzelnen. Die Schuld für Arbeitslosigkeit wird nur noch bei den Betroffenen gesucht, und nicht mehr in der Gesellschaft, die diese Arbeitsplätze ja theoretisch auch zur Verfügung stellen müsste. Daher ist die Behauptung, dass jeder arbeiten könne, wenn er nur wollte, einfach zynisch.

Früher wusste jeder Arbeitnehmer, dass man selbst wenn man den Job verliert, man eine garantierte Existenzgrundlage hat und man mithilfe des über Jahre hinweg zustehenden Arbeitslosengeld (das auch deutlich höher als das Existenzminium war) auch der eigene Lebensstandard über einen gewissen Zeitraum halbwegs erhalten bleibt. Mit dieser sozialen Sicherheit im Rücken konnten die Menschen noch zu schlecht bezahlte Jobs ablehnen, was die Arbeitgeber zwang, ihre Mitarbeiter grundsätzlich angemessener zu bezahlen.

Heute haben viele Arbeitnehmer Angst vor der Arbeitslosigkeit, weil der Verlust des Jobs ungleich schwerere Einschnitte in den Lebensalltag bringt. Diese Änderung der Gesetzeslage hat zur Folge, dass die Menschen sehr viel schneller auch unangemessen niedrige Gehälter akzeptieren, als es für eine “soziale” Marktwirtschaft gut wäre. Wenn aber immer häufiger auch miserabel bezahlte Jobs angenommen werden (müssen) und die Einkommensfrage dabei nunmal auf der Strecke bleibt, dann kann das Lohnniveau insgesamt nur noch stagnieren oder absinken. Und das ist exakt das, was wir in den letzten 20-30 Jahren hier in Deutschland branchenübergreifend beobachten konnten.

Wo ist das “sozial” denn nun geblieben? In Deutschland ist es nur noch ein nominelles Beiwort, das seinen Bezug zur Realität verloren hat. Deshalb kann ich diese Marktwirtschaft auch nur als neoliberal bezeichnen.

Und nur damit das nochmal klar wird: Ich prangere unser aktuelles Wirtschaftssystem an. Bis Ende der 90er gab es hier eine soziale Marktwirtschaft, dahin würde ich gern wieder zurück. Und nur, weil das tue, ist nicht automatisch jeder Unternehmer “böse” oder “herzlos”, lieber eldorado.

Pauschal alle Unternehmer in einen Topf zu werfen ist nach meinem Empfinden genauso dämlich, wie alle Arbeitslosen in einen Topf zu werfen.

Gruß Ronny

Du übersiehst leider dabei, dass die Sozialsysteme in Deutschland gegen Ende der 90er am Boden lagen. Das von dir propagierte System führt nämlich auf kurz oder lang zum Kollaps. Und alles das, was du bemängelst, finde ich völlig richtig. Ja, ein Staat soll fördern, aber eben auch fordern. Ich empfinde es als Frechheit gegenüber der Gesellschaft, einen schlecht bezahlten Job abzulehnen nur um weiter in der sozialen Hängematte liegen zu können. Da unterscheiden wir uns eben fundamental in unseren Ansichten. Das muss man halt mal akzeptieren.

[QUOTE=Dosenstolz;498059]Ich empfinde es als Frechheit gegenüber der Gesellschaft, einen schlecht bezahlten Job abzulehnen nur um weiter in der sozialen Hängematte liegen zu können. Da unterscheiden wir uns eben fundamental in unseren Ansichten. Das muss man halt mal akzeptieren.[/QUOTE]

Ab wann liegt man dann “in der sozialen Hängematte”? Wenn man nicht den erstbesten Job annimmt, obwohl man nach drei oder vier Monaten einen besserbezahlten Job finden könnte? Oder wenn man die Arbeitslosigkeit nutzen will, um sich für längere Zeit weiterzuqualifizieren?

Ich vermute, dass Deutschland da ziemlich viel Potential verschwendet, weil es Leute mit guten Fähigkeiten, wenn auch erstmal nicht ganz arbeitsmarktangepassten Qualifikationen, in tausende Callcenter* uä. schickt. Aber man konzentriert sich dann lieber auf die wenigen Menschen, die ganz bewusst wirklich nur vom ach so üppigen Hartz4 leben wollen. Böse Schmarotzer!

*Wäre vielleicht gar nicht so schlimm, wenn solche temporäreren beruflichen Abstiege nicht dazu führen würden, dass man dauerhaft im Bereich hängen bleibt, aber dem haftet ja selber wiederum ein Makel an. Und Hocharbeiten ist auch nicht wirklich vorgesehen …

Boah, wenn das mal keine Neoliberale Bullenscheisse ist, dann weiss ich auch nicht.

„Und sie faseln von Ehre und Arbeitsmoral
und klingen 1A wie scheiss Nazis in dem was sie sagen - Fick sie!“
-Prezident, Trink einen mit mir

Ich gehe selbst einer Arbeit nach, die mir Spaß macht und die ich auch verrichten würde, ohne dafür bezahlt zu werden.
Zugleich habe ich aber absolut vollstes Verständnis für die Leute,die dieses Glück nicht haben und die keinen Bock haben, sich mit unterbezahlten, sinnlosen Mini- und/oder Scheissjobs durchzuschlagen und sich so vom drex neoliberalen Kapitalismus ausnutzen zu lassen.
Erwerbsarbeit zu verrichten ist beiweitem nicht die einzige Methode, um ein „nützlicher“ Teil dieser Gesellschaft zu sein.
Und selbst, wenn man nicht „nützlich“ ist, hat man meiner Ansicht nach trotzdem ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben (einige Menschen wären viel „nützlicher“, wenn sie ihrem Beruf nicht nachgehen würden!).
In diesem, einem der reichsten Länder dieses Planeten hätten wir durchaus die Möglichkeit, uns von diesem Joch zu befreien, aber das kriegste in die konservativen Betonköpfe nicht reingehämmert. „Das haben wir schliesslich schon immer so gemacht!“
Pah, fuck!

Übrigens wären die Armen in vielen anderen Ländern froh, wenn es bei Ihnen so etwas wie „Hartz-IV“ überhaupt geben würde.

Ja, solche Vergleiche sind immer nützlich. Es geht immer noch schlimmer, also lass sowas einfach mal stecken.

Gut, dann sollten diese Menschen aber auch nicht vom Staat durchgefüttert werden, nur weil man sich zu fein für die Arbeit ist. Das ist die logische Konsequenz daraus. Keine Leistung erfolgt ohne Gegenleistung. Es wäre komplett unfair, wenn jemand anderes arbeiten geht und vielleicht auch eine Drecksarbeit macht, aber ins Steuersystem einzahlt um damit die durchzufüttern, die zu faul oder zu hochnäsig für einfache Arbeit sind.

Es gibt das konkrete Problem der Sanktionierung am Existenzminimum und sicher läuft da vieles falsch (Weshalb ich ja auch schon seit Jahren für eine Reform der Agenda 2010 plädiere, die sich diesen Problemen mal annimmt) aber diese Grundhaltung nach dem Motto die anderen sollen mich mal durchfüttern wenn ich keinen Bock habe kann ich absolut nicht teilen und das hat auch nichts mit Antikapitalismus, sondern mit Asozialem Verhalten zu tun wenn man denkt, das wäre gerechtfertigt zu fordern.

[QUOTE=Scumdog;498073]Erwerbsarbeit zu verrichten ist beiweitem nicht die einzige Methode, um ein „nützlicher“ Teil dieser Gesellschaft zu sein.
Und selbst, wenn man nicht „nützlich“ ist, hat man meiner Ansicht nach trotzdem ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben (einige Menschen wären viel „nützlicher“, wenn sie ihrem Beruf nicht nachgehen würden!).[/QUOTE]

Und auch dafür gibt bzw. gäbe es Konzepte um genau solche Situationen zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit anzugehen. Aber solange das Arbeitsministerium von einer Partei in ihrer sozialdemokratischen Sinnkrise geführt wird, kann da ja nichts passieren. Es gibt zum Beispiel Überlegungen, durch eine Querfinanzierung ehrenamtliche oder normalerweise nur auf ehrenamtlicher Basis stattfindende Vereinsarbeit zu finanzieren. So würde man auch wenn man sich nicht im Erwerbstätigen Bereich aber doch in Richtung Dienst für die Gesellschaft bewegen möchte, damit abdecken können.

Das sich dieser wirklich von jeglicher Logik befreite Zirkelschluss auch nach wie vor halten kann, ist mir ein Rätsel.

Aber gut, das wir ja faktisch nicht im neoliberalen Kapitalismus, sondern der sozialen Marktwirtschaft leben. Und ich werde das so lange wiederholen, bis das in EURE Betonköpfe eingehämmert ist. :stuck_out_tongue:

Nein, das ist nicht generell logisch, das macht nur in den Köpfen von neoliberalen Kapitalisten Sinn.

Ah ja, der gute, alte deutsche Neid :stuck_out_tongue:
Denen kann man die zahlreichen positiven Erfahrungen mit dem BGE noch so lange unter die Nase reiben, man ist doch immernoch neidisch auf den Arno (Vorsicht, Link zur bild!)!

Nein, asozial ist es einzig, alle Menschen zwingen zu wollen, Arbeit um der Arbeit Willen zu verrichten.

Ich halte Strategien zur Bekämpfung der Langzeitarbeitshabigkeit für viel sinnvoller.
Es ist absoluter Blödsinn und völlig kontraproduktiv, die Menschen den Großteil ihres Lebens mit Arbeiten gehen verschwenden zu lassen. Rente ab 30!

Natürlich ist es das für dich, wird es wohl auch für immer bleiben.

Aber gut, das wir ja faktisch nicht im neoliberalen Kapitalismus, sondern der sozialen Marktwirtschaft leben. Und ich werde das so lange wiederholen, bis das in EURE Betonköpfe eingehämmert ist. :stuck_out_tongue:

Andersrum wird ein Schuh draus: Da leben wir theoretisch, faktisch eben nicht.

Jaja, auf den Kapitalismus schimpfen aber gerne die Staatskohle von den Scheiß-Neoliberalen kassieren. :slight_smile:
Und vor allem immer nur Ich, Ich, Ich! Ich will mich selbst verwirklichen, ich habe ein Recht auf gute Bezahlung und der Rest der Gesellschaft ist mir scheißegal - die sollen blechen und ansonsten die Schnauze halten. Und wer mich nicht durchfüttern will ist eben asozial.
Ihr seid mir schon so ein paar Pharisäer…