Ich weiß nicht, ob auf den 15 Seiten hier jetzt schon jemand diesen Film erwähnt hat, aber:
Inception
Weil das ganze noch “relativ neu” ist und ich auf Filminhalte eingehen will, verpack ich mal alles in Spoiler-Tags.
[spoiler]Mein Gott, war das grauenhaft. Zweieinhalb Stunden lang musste ich das ertragen, pseudotiefe Aussagen gepaart mit “Oh guckt mal, wir reden hier jetzt über Psyche, Unterbewusstsein und Traum”, teilweise Logikfehler, Bildsprache nur als “Oh guckt mal, so ein schöner Hintergrund”…es war grauenhaft.
Das einzige, was mir gefallen hat, war im Limbus das Kindheitshaus mit dem Puppenhaus und dem Safe dadrin. Ansonsten wurde gar nicht so wirklich viel über die Tiefe des Traumes etc. nachgedacht, so viel Traumlogik war da jetzt auch nicht und es wurde einfach JEDER Mist über Dialoge erklärt, damits jeder versteht. Kein Stoff zum Nachdenken, man sollte zwar aufmerksam schauen, aber es beschäftigt einen nicht, es hat keine komplexe Handlung, es hat keine Bildsprache, die einem Interpretationsmöglichkeiten liefert, es war einfach nur eine erzählte Geschichte. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr offen und in den Subtext der Bilder gegangen wäre und einfallsreichere Bilder gekommen wären.
Ein Film wie Inception bietet eigentlich die wunderbare Gelegenheit, mit interessanten Charakteren tiefgründige Analysen durchzuführen so wie das beispielsweise David Lynch oder v.A. Hideaki Anno macht. Bei den beiden bedeutet Bildsprache etwas, da finde ich auch bei mehrfachem Schauen noch neue Details, die mir zeigen, wie absolut genial die Arbeit der Regisseure ist. Christopher Nolan übt sich hier als Pseudotiefgründiger Regisseur Hollywoods, der die Chance auf einen großartigen Film mit vollem Anlauf vergeigt hat, indem er lieber klarstellt, dass das gesamte Einheitsbrei Massenpublikum auch ja alles versteht, sofern es aufpasst (und das ist nun wirklich Minimum für einen Film, das lobe ich nicht, dass man aufpassen muss, das ERWARTE ich einfach von anspruchsvollen Zuschauern).
Stattdessen waren leider alle Charaktere absolut flach, Fischers Vater-komplex (bitte nich mit Ödipus-Komplex verwechseln…) wurde leicht angeschnitten, hätte man in den Traumen im Zusammenhang mit Wunschträumen noch VIEL besser ausführen können als nur das zweite Testament mit Kindheitserinnerung im Safe, und DiCaprios Verlust seiner Frau und Sehnsucht nach den Kindern wurde zwar hübsch mundgerecht serviert, aber ging auch nicht wirklich tief und wurde einfach ALLES erklärt. Warum, was soll das…ich will DENKEN bei so einem Film, und nicht mir alles in den Kopf legen lassen und dann glauben ich hätte das selbst erdacht (oder vielleicht liegt darin ja die Deepness des Films, dass er an allen Zuschauern eine Inception durchführt, dass wir denken, wir denken selbst über den Film nach aber eigentlich legt er uns alles in den Mund…nein, dafür halte ich Nolan nicht für raffiniert genug).
Alles in Allem: Platte Charaktere, leicht verdauliche Story, interessante psychologische Themen nur am Rande angeschnitten, unüberlegte Bildsprache und Pseudo-Deepness…Zweieinhalb verschwendete Stunden meines Lebens.[/spoiler]
So, steinigt mich. :ugly