Guten Morgen,
vielleicht hat der eine oder andere von euch gestern ZAPP geschaut oder holt es gerade oder später ja nach. Am Ende der Sendung wurde über das Projekt “Krautreporter” berichtet, was mir bisher nicht bekannt war. 25 Journalisten (u.a. Herr Niggemeier) haben sich zusammen getan, um eine unabhängige journalistische Plattform zu gründen, ohne Werbung. Hierfür suchen diese Menschen 15000 Leute, die bereit wären, ihr Projekt ein Jahr lang zu unterstützen, für 60 Euro, d.h. 5 Euro im Monat. Das soll ausreichen um die Journalisten zu bezahlen und die Plattform eben werbefrei zu belassen, da sie bei einer Werbefinanzierung das Problem sehen, dass es irgendwann nur noch darum geht, soviele Klicks wie möglich zu generieren.
Wenn das Projekt zustande kommt und nicht dafür bezahlt habe, kann ich die Artikel allerdings dennoch lesen. Diejenigen, die bezahlen, erhalten eine Kommentierfunktion und es ist wohl angedacht, dass sie evtl. früheren Zugang zu bestimmten Recherchen erhalten oder sich enger mit den Journalisten austauschen könnnen, usw.
Für den Preis bekomme ich 4-5 - selber und sauber recherchierte - Artikel am Tag.
Hier dazu noch ein Interview von Deutschlandradio Kultur mit Stefan Niggemeier. Einiges davon habe ich aber auch bereit geschrieben.
Was haltet ihr von so einem Projekt?
Denkt ihr, es ist Unfug, für so etwas zu bezahlen oder findet ihr es toll, dass eine Möglichkeit geschaffen wird Online-Journalismus angemessen zu bezahlen? Das ist zwar bisher auch schon möglich, aber oftmals ja recht umständlich.
Mir gefällt die Idee ja irgendwie. Auch wenn ich mir momentan noch nicht richtig vorstellen kann, wie die Artikel hinterher aussehen und was ich wirklich für die 5 Euro bekomme. Wenn man sich die Journalisten bei krautreporter.de anschaut, dann arbeiten da einige in Bereichen, die mich eigentlich nicht wirklich interessieren. Wie bei ZAPP auch schon angemerkt wird, ist wohl nur einer der Journalisten dort (gemeint ist wohl Thomas Wiegold) im Ressort Politik, Verteidigungspolitik, etc. ausgewiesen. Das sehe ich als ziemliche Schwäche. Ich weiß nicht genau, was ich von einer Journalistin zu erwarten habe, die sich groß “Hollywood & Silicon Valley” auf die Fahne schreibt und schon für diverse Frauenmagazine gearbeitet hat.
Neugierig bin ich natürlich trotzdem. Nerven tut mich nur, dass man scheinbar nur mit Kreditkarte bezahlen kann :roll:… (Hat so ein Ding mittlerweile irgendwie jeder?!)
Bin interessiert, was ihr von der Sache haltet.
Edit: Nebenbei müsste die Überschrift wohl eher “Crowdfunding von” und nicht “für” heißen. Hoppla.