Hallo alle miteinander.
Ich habe gestern auf ARD die Sendung Klein gegen Groß – das unglaubliche Duell gesehen.
Ich finde diese Sendung wiedermal ein unsegliches Vor die Kamera bringen von kleinen Kindern. Insbesondere, dass sich die Kinder zum Teil ziemlich arrogant gegenüber Ihrem erwachsenen Kontrahenten und Kai pflaume verhalten durften, finde ich aus pädagogischer Sicht ziemlich grenzwertig.
Wie seht Ihr das?
Konnte die Sendung in der ARD Mediathek noch nicht finden. Falls jemand es auch gesehen hat, ich beziehe mich insbesondere auf das Duell Jürgen Vogel gegen Cameron.
Das Prinzip der Show ist ganz ok. Ich dachte erst ich bin bei einem Privatsender gelandet, weil die Show recht frisch für die ARD daherkommt. Kai Pflaume ist auch gut auf die Kinder und die Stars eingegangen. Er hat flott und frisch moderiert.
Die “Aufgetakeltheit” der Kids ist mir auch aufgefallen. Das scheint angesichts der Shows der Privaten nun “in” zu sein. Ich fand es zuviel des guten. Dieses Verhalten ist mir aber auch schon bei Sendungen des Kika aufgefallen. Kinder sind kleine Erwachsene und dürfen sich auch so verhalten. Wenigstens waren die Preise für die kleinen ok und nicht übertrieben.
Auch die Masche mit “Ich hatte ein schweres Schicksal” (in Bezug auf Cameron) fand ich elendig schwülstig.
Wahrscheinlich hängen hier die Eltern dahinter, die ihre kleinen Vivaldis, Sportasse oder Minimusiker puschen wollen ohne das sie in die DSDS oder Supertalethölle müssen.
Ja, das könte durchaus ein Motiv sein, die eigenen Kinder so zur Schau zu stellen. Ich frage mich, ob die Kinder gezielt vorher darauf hin trainiert wurden, sich vor der Kamera so erwachsen zu geben.
Ich habe die Show nicht gänzlich geschaut, aber in der Zusammenfassung am Ende sah es so aus, als hätten immer die Kinder gewonnen. Falls dem so wäre, finde ich so eine Duellshow irgendwie unangebracht, wenn am Ende doch immer die Kinder gewinnen (was ja durchaus nachvollziehbar ist, will man ein Kind nicht vor laufender Kamera besiegen)
Kinder sind kleine Erwachsene und dürfen sich auch so verhalten.
Besonders das letzte Kind mit der Musik war … schlimm.
Wenigstens waren die Preise für die kleinen ok und nicht übertrieben.
Das man einem Kind eine Schildkröte schenkt fand ich allerdings unter aller Kanone! Selbst wenn sie sich die gewünscht hat.
Die Zuschauer “oohh süüüss”, das geht mal gar nicht bei einem Lebewesen, welches 40 Jahre und älter werden kann!
Da laufen sicher einige in die Zoogeschäfte und kaufen eine 2 Euromünzen große Schildkröte und dann … ihr wisst was ich sagen will.
Auch die Masche mit “Ich hatte ein schweres Schicksal” (in Bezug auf Cameron) fand ich elendig schwülstig.
Ja das hätte man sich echt sparen können!
Dazu kamen mir die Spiele irgendwie so vor als ob man die Kinder immer gewinnen lassen musste, bei dem Kennzeichenspiel wurde bei den Erwachsenen mehr geredet als gespielt (kein wunder, dass die verlieren).
Ich habe gerade gesehen dass der Cameron in der aktuellen Ausgabe der Fernsehzeitschrift “auf einen Blick” eine Doppelseite bekommen hat. Ging um Kinderkrebs. Und ein Hinweis auf die Sendung war natürlich auch dabei und ein Bild mit Jürgen Vogel und dem kleinen, der mit beiden Händen ein Victoryzeichen macht
Mein größter Einwand: Die Sendung ist recht langweilig. Bis auf das Duell an der Sprossenwand war ich mir sicher, dass das jeweilige Kind gewinnen würde. Weil die Aufgaben derartig kindisch-reduziert sind, dass ein Erwachsener einfach keine Lust hat, diese zu trainieren, bzw. sich auch nur besonders anzustrengen. Extrembeispiel aus einer Sendung im vergangenen Jahr:
Ein Mädchen trat mit der Wette an, es kenne sich mit Goethes Faust besser aus als jeder Literaturprofessor. Selten blöd die Wette. Denn kein Germanist hat den Ehrgeiz, ein Theaterstück auswendig zu wissen. - Wenn, dann hätte sie gegen zwei oder drei Schauspieler antreten müssen, die das Stück unlängst über eine Saison gespielten hatten. Und nur zu Fragen zu deren Rollentext.
Meiner Erinnerung nach ist der Wettbewerb zudem für die Kinder noch erleichtert worden. Früher galt der Wettansage entsprechend („ich kann besser als…“) die Wette bei einem Unentschieden als verloren.
Dass Kinder – so wie extrem Cameron – hämisch bzw. überheblich auftreten, wenn sie in einem Wettstreit gewinnen oder gar überlegen sind, ist nicht ungewöhnlich, eher der Normalfall. Normal ist allerdings auch, dass Erwachsene sie dann ein wenig auf die Schippe nehmen. Kai Pflaumes Aufgäbe wäre es daher, ein solches Kind humorvoll (!), aber doch auch unmissverständlich zurechtzuweisen.
Insgesamt: Die Idee dieser Show ist nicht mal schlecht. Die Umsetzung bedarf aber noch einiger Verbesserungen.
Mein größter Einwand: Die Sendung ist recht langweilig
Das ist ja nun mal reine Geschmackssache!
Weil die Aufgaben derartig kindisch-reduziert sind, dass ein Erwachsener einfach keine Lust hat, diese zu trainieren, bzw. sich auch nur besonders anzustrengen.
Wenn man z.B. Lars Ricken glauben kann, und warum sollte man das nicht, hat er dafür sehr wohl trainiert.
Genau wie andere Erwachsene das auch getan haben werden.
Welcher Erwachsene will schon ernsthaft gegen ein Kind verlieren? Und wenn, dann doch bitte höchstens nur knapp!
Bei den Wissensgebieten sind die Kinder in der Regel ohnehin im Vorteil.
Können sie sich neben der Schule doch fast ausschließlich auf dieses Hobby konzentrieren.
Kinder haben im Normalfall noch nicht so viele andere Dinge “um die Ohren”.
Dass Kinder – so wie extrem Cameron – hämisch bzw. überheblich auftreten, wenn sie in einem Wettstreit gewinnen oder gar überlegen sind, ist nicht ungewöhnlich, eher der Normalfall.
Das finde ich in der Tat sogar erfrischend!
Oder will man lieber Kinder sehen die den Mund nicht auf bekommen?
Das man einem Kind eine Schildkröte schenkt fand ich allerdings unter aller Kanone! Selbst wenn sie sich die gewünscht hat.
Die Zuschauer “oohh süüüss”, das geht mal gar nicht bei einem Lebewesen, welches 40 Jahre und älter werden kann!
Vorher wurde doch ausführlich das Lebensumfeld der Kleinen vorgestellt.
Hier kann man sich durchaus vorstellen, dass so ein Tier dort Artgerecht aufwachsen kann.
Das so eine Schildkröte 40 Jahre oder älter werden kann halte ich dabei auch nicht für schlimm.
Man wird doch wohl erwarten können, dass dieses Mädchen das sogar überbieten wird.
Ich hoffe es für sie auf jeden Fall mal.
Ich finde solche Sendungen nicht schlimm. Nur mir fällt immer mehr auf das die Kinder sehr gezielt trainiert oder gedrillt wurden. Hab gestern nur das Kind mit den Kennzeichen erraten mitbekommen. Das Kind hat dauernd gezwingert, Hand an der Nase und auch leicht undeutlich gesprochen. Sicherlich war das Kind aufgeregt aber irgendwie finde ich das viele Kinder so wirken bei solchen Sendungen.
Es geht Kritikern wohl eher darum, dass Kinder sich schnell mal etwas wünschen und nach einem halben Jahr kein Interesse mehr haben.
Übrigens wurde die älteste Schildkröte der Welt über 250 Jahre alt.
Geschmackssache sicherlich. Aber doch nicht „reine“. Meine Argument war und ist, wenn der Ausgang einer Wette so gut wie keinen Zweifel lässt, ist sie langweilig. Wir hier zu Hause waren jedenfalls, abgesehen von der Sprossenwandwette, uns immer sehr sicher.
Weil die Aufgaben derartig kindisch-reduziert sind, dass ein Erwachsener einfach keine Lust hat, diese zu trainieren, bzw. sich auch nur besonders anzustrengen.
„Ernsthaft“ gegen ein Kind nicht verlieren wollte ich nicht bei Fertigkeiten, bei denen ein Kind nicht naturgemäß überlegen ist. Naturgemäß überlegen ist es etwa in gewissen Wahrnehmungen, wie z. B. bei Memory. Oder in der Gelenkigkeit, ebenso im Kraft-Last-Verhältnis.
Weiterhin müsste es um Aufgaben gehen, die auch für einen Erwachsenen einen gewissen Reiz darstellen. Für einen Erwachsenen ist aber nun mal das Auswendiglernen von KfZ-Kennzeichen, exakter Position größerer Städte auf dem Globus, auch von ganzen Theaterstücken eine Verschwendung von Zeit und Energie.
Die Wette gegen Lars Ricken war grenzwertig. Er ist schon seit mehr als fünf Jahren kein aktiver Fußballer, und ob er je ein Ballkünstler war, ist fraglich. Trainiert mag er haben, aber ich zweifle, ob er das über einen Monat lang täglich eine Stunde gemacht hat. Da hätte ich mir als Gegner eher Spieler wie Götze oder Reus gewünscht. Aber wie gesagt, diese Wette war noch akzeptabel.
Dass Kinder – so wie extrem Cameron – hämisch bzw. überheblich auftreten, wenn sie in einem Wettstreit gewinnen oder gar überlegen sind, ist nicht ungewöhnlich, eher der Normalfall.
Ist das wirklich die Alternative? Ich bin alles andere als dafür, dass ein Kind zur Schnecke gemacht wird, wenn es sich einmal danebenbenimmt. Aber auch in einer Fernsehsendung sollte man sich nicht scheuen, einem Steppke gelegentlich etwas Wind von vorne zu geben. So wie im Leben auch. Diese Anhimmelei von Kindern, „ach was bist du supertoll und superniedlich“ empfinde ich nicht nur als geschmacklos, sondern auch als gekünstelt und geheuchelt.
“Wissenschaftlich”, ich fühle mich geschmeichelt. Dabei ging es mir wesentlich doch nur um einen sehr schlichten Gedanken. Ein Wettstreit muss auf Augenhöhe stattfinden. - Die Schachpartie eines Großmeisters gegen einen beliebigen Amateur als solche ist langweilig. - Und wenn, [i]ja wenn/i einer der Gegner von vornherein entschieden im Vorteil ist, dann muss der Wettstreit - annähernd - auf Augenhöhe gebracht werden. - Der Schachgroßmeister hat dann gegen 10 ausgewählte Amateure simultan zu spielen.
In meinem o.a. Beispiel “Kenntnis von Goethes Faust” eben keinen Literaturprofessor, sondern bestimmte Schauspieler als Gegner auswählen. Bei der Nummernschildwette hätte der Junge vielleicht doppelt so viele Nummernschilder identifizieren müssen wie seine Kontrahenten. Wenn ein Kind dann mal verlieren sollte, ist das kein Beinbruch, es kann sich trotzdem eines kräftigen Beifalls sicher sein.
Aber ich denke, wir werden wohl hier leider zu keiner Verständigung kommen.
Bei der Nummernschildwette hätte der Junge vielleicht doppelt so viele Nummernschilder identifizieren müssen wie seine Kontrahenten. Wenn ein Kind dann mal verlieren sollte, ist das kein Beinbruch, es kann sich trotzdem eines kräftigen Beifalls sicher sein.
Was total schwachsinnig ist, denn ein Kind kann sich solche Dinge viel schneller merken als ein Erwachsener. Wenn, dann sollte also der Erwachsene kräftigen Beifall bekommen.
Damals war ich z.B. allen Erwachsenen beim Memory spielen mit vielen Karten überlegen - und heute als erwachsener Mensch verliere ich ständig gegen meinen 6jährigen Neffen und darf mir anhören, dass das doch sooooo leicht ist.