Kirgisistan nach dem Umsturz

Am 7. April 2010 ist Staatschef Kurmanbek Bakijew durch die Opposition gewaltsam aus seinen Amt gestürzt worden.
In den Tagen zuvor protestierten Tausende (Zehntausende ?) Menschen gegen seine autoritäre und korrupte Herrschaft, sowie gegen die immer mehr steidenden Energiepreise und Armut in der zentralasieatischen Ex-Sowjetrepublik, in der Hauptstadt Bischkek.In den ersten Tagen im April ging die Polizei mit brutaler Gewalt gegen die Demonstranten vor, es gab dutzende von Toten, hunderte von Verletzten. Nach diesem Niederschlagungsversuch der Staatsorgane stürmten die Demonstranten wichtige staatl. Gebäude, auch das Parlament. Bakijew flüchtete in den Süden des Landes, wo er am meisten an Unterstützung genießt.
Die Oppositonsführerin Rosa Otunbajewa ist zur Zeit de facto die Machthaberin von Kirgisien. Sie verspricht Recht und Ordnung wieder herzustellen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln, die Lebensumstände dieses armen Landes zu verbessern und sich politisch an Russland anzunähren. Solange Bakijew nicht zurücktritt und sich ergibt, wird es zu keiner wirklichen Beruhigung und Verbesserung der Situation des Landes kommen.
Rückblick: Kurmanbek Bakijew ist 2005 durch die Tulpenrevolution
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbrevolutionen an die Macht gekommen. Sein Vorgänger Askar Akajew ist aus den selben Gründen gestürzt worden, wie er jetzt, außer, dass der damalige Umsturz unblutiger verlief.
Seit der Revolution von 2005, hat sich die Lage in allen Bereichen noch mehr verschlechtert als verbessert, man könnte meinen, die damalige Revolution hat seinen Zweck nicht erfüllt. Kirgistan gehört zu den ärmsten Zentralasieatischen Staaten. Ein Drittel der Kirgisen leben unter dem Existenzminimum, 40 % des BIP werden durch Auslandsüberweisungen von Auslandskirgisen erwirtschaftet.
Meiner Meinung nach, könnte sich jetzt etwas im Lande verbessern, denn dieser Umsturz war im gegensatz zur Tulpenrevolution 2005, ein Aufstand, der nicht vom westlichen Ausland finanziert und gesteuert worden ist, so wie die Farbenrevolutionen von 2005 in Kirgisien, 2003 in Georgien, 2004 Ukraine, 2005 Libanon und andere unbekanntere Revolutionsversuche. Da ist bis heute nicht viel bei rausgekommen. Rosa Otunbajewa will den Verkauf von Staatsunternehmen rückgängig machen, die Armut lindern und der Korruption den Kampf ansagen, schauen wir mal, wie sich das entwickelt, … :smt017 …jedenfalls traue ich der neuen Machthaberin mehr Ververbesserungen zu, als ihrem Vorgänger.
Nach der Ukraine ist Kirgistan das zweite Land, wo eine vom Westen gewollte und finanzierte “Revoluion” kläglich gescheitert ist. In Kirgisistan kann es jetzt nur noch besser werden, die Welle der Gewalt zeigt, wie wütend und und hoffnungslos die Menschen mit ihrer Lage sind.

Nun die Vorfälle in Kirgistan zeigen uns das kein Staat oder keine Regierung ewig mit Gewalt und massiv gegen den Volkswillen herrschen können.
Es bleibt abzuwarten auf welche Seite sich das Militär stellt und wie stark die Kräfte von noch Präsident Bakijew sind.
Entweder das Land wird sich in einen Bürgerkrieg zerfleischen, die alte Ordnung wird wieder hergestellt oder es erfolgt ein Machtwechsel. In welche Richtung es gehen wird muss sich aber erst herausstellen.

Seit der Revolution von 2005, hat sich die Lage in allen Bereichen noch mehr verschlechtert als verbessert, man könnte meinen, die damalige Revolution hat seinen Zweck nicht erfüllt.

Nun wenn man sich hierzu die Geschicht ansieht so kommt das oft vor.
In Frankreich wurde der König für eine Republik gestürzt. Am Ende stand ein Kaiser namens Napoleon.
In China haben die Menschen bei den Kommunisten für eine Volksregierung gekämpft.
Im Iran wurde der alte Schah vom Ayatolla gestürzt. Die Menschen haben für mehr Freiheit und Demokratie gekämpft. Nun was daraus wurde brauche ich nicht zu schreiben.
Man kann grundsätzlich bei vielen Revolutionen sagen Thema verfehlt.
Den Umsturz in Kirgistan muss man daher differenziert betrachten. Auch weil der Präsident weder Tod ist noch abgedankt hat. Die Machtfrage ist also nicht geklärt. Ich hoffe natürlich das man sich nicht nur des Volkes bedient um einen Machtwechsel herbeizuführen sondern um wirklich etwas zum Positiven zu verändern.

Volkov, kann es sein dass du jetzt auch die Tage bald Geschichtsabitur schreibst? Deine Erwähnung von Frankreich und China lassen mich das vermuten; bei mir kommt das morgen nämlich xD

Hää? Dafür braucht man doch keine Klassenarbeit um das zu wissen, das gehört ja wohl Gemeinwissen dazu, von den genannten Revolutionen sollte jeder was gehört und vor allem was draus gelernt haben!?

Man kann für Kirgistan nur hoffen, dass es vorwärts geht, allerdings reicht da eine neue Regierung nicht aus. Die Wirtschaft spielt hier eine wichtige Rolle, denn wie es gesagt wurde, die ertragreichsten Arbeiten werden im Ausland von Kirgisen erledigt.

Arbeit und Industrie, gerne auch Nokia, wenns sein muss :lol: sowie Bildung sind die Pfeiler, die dort nun aufgestellt werden müssen. Ausländischen Unternehmen das Land schmackhaft machen durch Steuersenkungen / Subventionen.

Jetzt ist der Ex-Staatschefvon Kirgisien Bakijew offiziel zurückgetreten, er war nicht mehr in der Lage ausreichend Unterstürtzung im Süden des Landes zu finden - damit ist ein drohender Bürgerkrieg abgewendet.
Jetzt kann sich das Land stabilisieren.
Der rusische Präsident Medwedjew erklärte, dass sein Land Kirgisien unterstützen wird, wirtschaftlich und politisch, ferner fügte er hinzu, dass die neue Regierung nicht die gleichen Fehler machen sollte, wie die alte Führung des Hochgebirgslandes: Korruption, Vettern - und Clanwirtschaft. Russland hat gemeinsame Grenzen mit Kirgisistan, ein stabilies und entwickeltes Kirgisistan wäre auch für Russland ein sicherheitspolitischer Vorteil, die Regierung Moskaus will die arme Ex-Sowjetrepublik unterstürtzen, so gut es geht.
Die neue Regierung von Kirgisien hat angekündigt, sich an Russland anzunähren und den amerikanischen Stützpunkt Manas dicht zu machen - der Volksaufstand war für Washington eine Ohrfeige und gleichzeitig eine Lehre.

Nun das können wir als gute Nachricht verbuchen. Medwedjew ist nicht ganz so autoritär wie Putin. Ein außenpolitischer Erfolg würde seine Position stärken
Das die USA ihren Stützpunkt räumt sehe ich noch nicht ab wir warten mal ab.
Na dann warten wir mal ab wie sich das Land entwickelt. Und vor allem ob man aus der alten Regierung die richtigen Lehren zieht.

Das stimmt. Aber das die USA ihren Stützpunkt im Flughafen von Manas schließen müssen gilt als äußerst wahrscheinlich, weil das bereits im 2009 vom kirgisische Parlament so beschlossen worden ist, nur wurde dies wieder von den Bakijew aufgekündigt, weil die US-Regierung großzügige Finanzhilfen angeboten hat.
Die russische Regierung hat aber ein sehr viel besseres Angebot, nähmlich nicht nur Finanzhilfe, sondern auch entwicklungstechnische Hilfe zugesagt und außerdem muss die neue Regierung auch auf die Forderung der eigenen Bevölkerung rücksicht nehmen, denn die USA haben sich in Kirgisien sehr unbeliebt gemacht, aufgrund von üblichen Zwischenfällen.