Interessantes Statement der ö.R.

Ich habe die Zeitschrift vom Max-Planck-Institut abonniert (und würde es jedem empfehlen :-), ist kostenlos) und dort wurde etwas sehr, sehr interessantes genannt, was auf jeden Fall viele hier interessieren wird, denke ich mal:

Die Medienordnung in Deutschland weist den öffentlich-rechtlichen Medien einen Bildungs- und Kulturauftrag zu. Dennoch besteht hierzulande in der
Praxis öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten keineswegs Konsens darüber, dass Unterhaltungsmedien
auch Bildungsfunktionen wahrnehmen und über Probleme der realen Welt informieren sollten. Eigene, anonyme Befragungen von Film- und Fernsehschaffenden zu Funktion, Auftrag und Qualität fiktionaler
Fernsehunterhaltung sowie zu den Ursachen der symbolischen Nichtexistenz von MINT in deutschen Spielfilmen und Serien zeigen das genaue Gegenteil

Denn gerade Vertreter öffentlich-rechtlicher Anstalten betonen, fiktionale Unterhaltung solle der Entspannung und der Flucht vor den Problemen der realen Welt dienen. Zitat: „Wenn wir erzählen, dann
tun wir auch gerne etwas, was zum Eskapismus taugt
[…] Und mit allem, was Naturwissenschaft und Technik bedeutet, da muss man ein bisschen was lernen
und verstehen. Wenn man darüber angemessen erzählen will, dann muss es auch in den Fakten stimmen. Und das tut ja auch ein bisschen, nun ja, nicht
weh, aber das strengt ein bisschen an.“

Quelle: http://www.mpg.de/7229652/W001_Zur-Sache_014-019.pdf

Ich finde das eine extreme Frechheit, wobei ich die Quellen dieser Aussage nicht finden kann (man findet nur den Artikel von der MPG, wenn man das googlet), aber ich bezweifle, dass solch eine seriöse Einrichtung sowas fälscht.

Der Zweite Satz relativiert das ein ganz kleines bisschen wieder (wenigstens muss es „mit den Fakten stimmen“), aber das ändert irgendwie nichts daran, dass man diese Relativierung direkt wieder durch „das strengt an“ und „das tut weh“ usw. wieder kaputtmacht.

Weiß jemand mehr über dieses Zitat? Woher es kommt, von wem, in welchem Kontext?

Ich würds gern wissen.

Denn gerade Vertreter öffentlich-rechtlicher Anstalten betonen, fiktionale Unterhaltung solle der Entspannung und der Flucht vor den Problemen der realen Welt dienen.

„Flucht vor den Problemen der realen Welt“ ist echt köstlich wenn man vor allem bei den privaten mit Formaten auf Gullydeckel-Niveau geradezu bombardiert wird, wo die Probleme anderer (Schulden, veryffte Bude, Erziehungsprobleme) regelrecht breitgetreten werden, und das als „entspannende Unterhaltung“ zu betiteln ist echt die Sahne auf dem Kaffee! :totlach:

Und das tut ja auch ein bisschen, nun ja, nicht
weh, aber das strengt ein bisschen an.“

Wenn das ernsthaft jemand von den Ösis gesagt hat wundert mich überhaupt nix mehr :ugly