Heike Block - Der Mord an die Lehrerin

Hey Leute, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, wurde in der Nähe von Bremen vor etwa einem Jahr eine Lehrerin von einem ehemaligem Schüler emordet.
Daraufhin berichteten viele Medien von verschiedenen Punkten, die auf diese Tat hingewiesen haben. Dabei wurde vor allem der Schulleiter kritisiert auf verschiedene Hinweise nicht eingegangen zu sein. Laut verschiedensten Aussagen, z.B. von den Eltern des Opfers, hätte er mehr tun können und müssen. Diese Berichte waren sehr eindeutig positioniert, und zwar gegen den Schulleiter, ohne das dieser selbst eine Stellungnahme geben konnte, da es ihm aus rechtlichen Gründen untersagt war. Allerdings habe ich dies noch nie irgendwo gelesen, sondern weiß es, da ich selbt Schüler am Gymnasium in Osterholz-Scharmbeck bin.
Gerade eben wurde dieses Thema bei der Sendung “45 Minuten” im NDR wieder aufgegriffen. Auch hier ist mir eine starke Position des Teams aufgefallen. Dabei wurden unter anderem 2 Lehrer befragt, die sich ebenfalls gegen den Schulleiter gerichtet waren befragt, allerdings keine anderen. Zudem fiel mir auf, dass sie oftmals vor und nachdem der Schulleiter selbst eine Stellungnahme gegeben hat eingeblendet wurden, sodass ihre Aussagen immer als letzter Eindruck blieben.
Zusätzlich wurde der Eindruck erweckt, die Schule würde nicht trauern. Dieser Punkt ist derjenige, der in mir die größte Wut über diesen Bericht weckt.
“Außer dem Gedenkstein an Heike Block erinnert kaum noch etwas an die schreckliche Tat” so in etwa die Aussage. Als Schüler weiß ich selbst, wie schnell die Schule auf diesen tragischen Fall reagiert hat. Der Mord geschah kurz vor den Winterferien an einem Freitag. Man konnte das ganze Wochenende lang Gedenkkerzen aufstellen und der Unterricht an den nächsten Tagen war freiwillig, wobei dieser so aussah, dass man mit seinen Lehrern über den Vorfall sprechen konnte. Außerdem wurden mehrere Räume zur Verfügung gestellt, in denen man in Büchern letzte Worte aufschreiben konnte und nochmals Kerzen anzünden konnte. Kurz darauf wurde ein Gedenkgottesdienst veranstaltet, wobei jeder kommen durfte und sowohl Lehrer als auch Schüler etwas über die verstorbene Lehrerin sagen konnte. Trotz der spontanen Planung empfand der Großteil der Gäste die “Feier” für angemessen und sehr gut. Zudem wurde bei einem im Herbst veranstalteten Schuljubiläum extra ein Raum für das Gedenken an Frau Block estellt in dem man wiederholt seine Trauer ausdrücken konnte.
In der Dokumentation wurden Schüler befragt, die aber zum Großteil keinen Kommentar abgeben wollten. Es wird generell eine Schutzhaltung der Schule und der Schüler eingenommen, die von den Medien offenbar missverstanden wird. Man erhält in der Berichterstattung den Eindruck die Schule hätte etwas zu verbergen. Es wurden aber keine Gründe dafür gennant, warum Schüler, Lehrer und Schulleitung keinen Kommentar abgeben wollten. In der Schule ist allgemein eine Distanz zu den Medien entstanden, da zuvor diverse Zeitungen ebenfalls eine starke Position eingenommen haben, als sie über den Fall berichteten. Daher lag die Vermutung nahe, das dies wieder der Fall sein wird und die Journalisten einen das Wort im Mund umdrehen.
Natürlich kann ich als einfacher Schüler nicht 100%ig sagen, wie dieser Vorgang verlaufen ist, jedoch weiß ich mehr, als ein einfacher Zuschauer, der durch die Medien einfach beeinflusst werden kann. So kann ich sagen, dass die Informationen, die wir als Schüler erhalten haben, denen in dieser Berichterstattung zwar übereinstimmen, jedoch werden sie dort als unzureichend dargestellt. Es ist wiederholt die Rede davon, dass der Schulleiter hätte mehr machen sollen, jedoch frage ich mich was? Es wurden sowohl vom Schulleiter, als auch von der Kripo und von der Polizei Gutachten erstellt und Anträge, dass der zukünftige Täter in eine Heilanstalt zwangseingewiesen wird. Diese wurden jedoch vom Gericht abgewiesen. Es scheiterte also daran, dass das Gericht diese Anträge verwarf, sodass ich nicht nachvollziehen kann, was der Schulleiter noch hätte machen sollen.

Insgesamt wurde ziemlich deutlich, welche Position die Berichterstattung von vornherein einnahm. Ich finde es schade, dass die NDR bloß dem gefolgt ist, was bereits andere Medien vorformuliert haben. Sie hätten als öffentlich-rechtlicher Sender eine neutrale Haltung haben sollen. Die Recherchen waren meiner Meinung nach teilweise schlampig, da wichtige Aspekte einfach weggelassen oder falsch dargestellt wurden.

Leider habe ich den Bericht nicht gefilmt und bin auch technisch nicht vertraut mit dem Erstellen von Gastbeiträgen (ich bin nicht technisch unbegabt, aber habe mich niemals damit befasst) , deswegen frage ich erstmal hier nach, was ich jetzt machen soll. Ich bin es einfach satt, dass die Medien machen was sie wollen, ohne das etwas dagegen unternommen wird, daher wende ich mich hiermit an Fernsehkritik TV und hoffe auf eine schnelle Antwort. (Man hab ich viel geschrieben :D)