Geschäftspraktiken in der Videospielindustrie

Du argumentierst an meiner eigentlichen Kritik vorbei.

Gruß Ronny

So, kann weitergehen!
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//youtu.be/-pDcNJedoZE
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[QUOTE=Scumdog;499695]So, kann weitergehen!


//youtu.be/-pDcNJedoZE
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Mab muss ca.1172€ ausgeben um Alles freizuschalten :smiley:

Schnäppchen! ^^

Diese “Die Spieler sind selbst schuld”-Debatte greift einfach zu kurz. Das Problem ist ja: in dem Moment, indem es nicht nur kosmetische Items oder so gibt, sondern Spielrelevante Inhalte per Microtransactions, in dem Moment wird der Hersteller das Spiel so gestalten, dass man zum Kauf motiviert wird. Wir diskutieren dann nur noch darüber, welches Spiel das in welchem Ausmaß betreibt, aber dass das so ist, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Der Fokus bei der Entwicklung ist dann nicht mehr der Spielspaß oder gar eine künstlerische Vision, sondern die Spieler zum Kauf zu bringen. Oft, indem eben langweilige Grindpassagen eingeführt werden, die man nur durch Einkäufe verkürzen kann. Das ist ärgerlich, wenn man schon Zeit und Geld in das Spiel investiert hat und vor dem letzten Kapitel muss man noch tagelang grinden, aber man will das Ende eben sehen.

Das Spiel wird also schlechter. Das ist aber nicht die Schuld “der Spieler”, sondern einiger weniger Spieler, die kaufen (und eben der Entwickler). Die allermeisten kaufen ja trotzdem nicht im Shop. Wie Jochen Gebauer von The Pod sagte: man macht für alle ein schlechteres Spiel, um einen Bruchteil zur Kasse zu bitten.

Und klar kann man sagen, dann kauft es halt überhaupt nicht. Aber das ist ja nicht die Lösung, weil ich möchte ja gute Spiele kaufen können. Natürlich ärgere ich mich, wenn Produkte, die ich gerne habe, verschlechtert werden - zumal ja viele große Spiele das machen und es so immer schwieriger wird, meinem Hobby nachzugehen.

Früher gab es auch keine Mikrotransaktionen und trotzdem musste in vielen Spielen tagelang grinden und da haben sich auch schon alle aufgeregt. Jetzt kann man eine Abkürzung nehmen, wenn man will und dann ist es den Leute auch nicht recht.

Und ja, einfach keine Lootboxen kaufen ist die Lösung oder das komplette Spiel gleich liegen lassen, nur so lernen es die Publisher, aber so lange sich das ganze finanziell lohnt, so lange wir an dem System festgehalten.

Es gibt ja noch mehr als genügend Spiele, die gänzlich auf solche Mechianismen verzichten. Braucht also auch keiner so zu tun als gebe es keine Alternativen. Klar ist es ärgerlich, wenn durch so was eine geliebete Spielreihe für einen kaputt gemacht wird, aber dann muss man das Spiel eben liegen lassen, feddich :slight_smile:

Früher gab es auch keine Mikrotransaktionen und trotzdem musste in vielen Spielen tagelang grinden und da haben sich auch schon alle aufgeregt. Jetzt kann man eine Abkürzung nehmen, wenn man will und dann ist es den Leute auch nicht recht.

Klar gab es Grind, nur jetzt ist absehbar, dass eben mehr dazukommt. Ich wüsste gar nicht so viele Spiele, bei denen man grinden musste, um die Hauptstory voranzubringen. Es ist eben nicht so, dass eine Abkürzung angeboten wird. Es wird ein Umweg eingebaut, und dann soll man bezahlen, um den normalen Weg zu nehmen.

Und wer weiß, was sich die Publisher noch ausdenken. Am Ende wird auch die Spielmechanik selbst auf Features ausgerichtet, die man kaufen kann. Sodass erneut der großteil der Spieler ein schlechteres Spiel hat.

Es gibt ja noch mehr als genügend Spiele, die gänzlich auf solche Mechianismen verzichten.

Es geht um den AAA-Bereich, also die großen, hochwertigen Spiele mit vielen Spielmechaniken, großen Umfang, guter Inszenierung usw. Diese Spiele gibt es eben nicht so häufig. Hinzu kommt die Ausrichtung auf den Multiplayer, da MP ein probates Mittel ist, um Spieler bei der Stange zu halten. Und nur wenn sie dauerhaft spielen, besteht die Chance, dass sie auch viel und lange kaufen. Hochwertige Singleplayer-Spiele mit guter Story usw. werden immer seltener. Wenn du nach aktuellen AAA-SP-Spielen ohne Microtransactions suchst, wird die Luft sehr schnell dünn.

Und das liegt daran, dass es bei einer Minderheit funktioniert. Ich finde es absolut plausibel, eine Firma dafür zu kritisieren, dass sie für alle ein Produkt verschlechtern, nur um die Minderheit zum Kauf zu animieren. Das ist absolut kundenunfreundlich.

Das nicht, aber um bspw. einen begehrten Gegenstand zu erhalten oder ein bestimmtes Level zu erreichen und grinden, um die Hauptstory zu beenden, muss man mit MTs nun auch nicht. Die gibt es ja, wie du selber sagst, (fast) nur im MP.

Es geht um den AAA-Bereich, also die großen, hochwertigen Spiele mit vielen Spielmechaniken, großen Umfang, guter Inszenierung usw. Diese Spiele gibt es eben nicht so häufig.

Das ist ein Witz oder? Da fallen mir dutzende Beispiel direkt aus dem Stegreif ein, die meisten natürlich ohne unnützen MP.

Hinzu kommt die Ausrichtung auf den Multiplayer, da MP ein probates Mittel ist, um Spieler bei der Stange zu halten.

Ja, und MTs werden im MPs eingesetzt, vornehmlich im Schooter-Genre.

Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass MP mehr unterstützt wird im Vergleich zu SP, da man im MP leichter Mikrotransaktionen verkaufen kann. Dass es leichter ist heißt aber nicht, dass es das in SP.Spielen nicht gibt. Zum Beispiel im neuen Assassin’s Creed Origins oder in Shadow Of War. Und letzteres hat eine ausgiebige Grind-Passage in der Kampagne. Was auch etwas völlig anderes ist, als für spezielle optionale Gegenstände zu grinden.

Aktuelle AAA-Singleplayer ohne Microtransactions?

Abgesehen davon, dass Microtransactions im MP an Pay2Win und auch im Fall von Lootboxen an Glücksspiel grenzen. Und auch im MP wird es für alle ein schlechteres Spiel. Ein Beispiel: In Star Wars Battlefront 2 kann man per Kauf den Wirkradius von Granaten deutlich vergrößern. Das ist einerseits ein Vorteil für den der es hat und andererseits hat es direkten Einfluss auf das Gameplay anderer Spieler. Das Spiel wird dadurch nämlich weniger gut „durchschaubar“. Wenn eine Granate kommt weiß man nicht, ob man in Deckung bleiben sollte, oder ob man wegrennen muss, weil gerade diese Granate solch einen erhöhten Radius hat. Microtransactions machen Spiele schlechter. Wenn die Hersteller-Firmen mit dieser Kritik nicht umgehen können, habe ich eine ganz einfache Lösung: einfach keine MTs mehr einbauen :slight_smile:

Assassins Creed Origins ist eigentlich ein sehr gutes Beispiel für non-invasive Micro-Transactions. Wer nicht die Zeit hat, +100 Nebenmissionen durchzuspielen, kann sich mit Echtgeld einen Beschleunigten Spielfortschritt leisten (Warum man auch immer dann überhaupt spielt, aber gut). Als konsequenter Ablehner der Micro-Transactions bin ich kein bisschen eingeschränkt - so muss Spieldesign aussehen. Ich habe ja nichts gegen gut gemachte, nachträgliche Marktkapitalisierung oder der Wandel hin zu Spielen als Plattform und nicht als einzelnes Werkstück, das man nur mit Erweiterungen anreichert. Ein Vollpreistitel kann auch dann noch extra Geld von mir verlangen, wenn ich einen GEGENWERT davon erhalte. Aber für den initalen Kaufpreis erwarte ich auf alle Spielinhalte ohne extensiven Grind oder Geldeinsatz zugreifen zu können. Mit DLCs, kleinen Zusatzinhalten und Co. kann man dann auch die Nachkapitalisierung so gestalten, das Spieler bereit wären, dafür Geld auszugeben.

Teurere Videospielproduktion hin oder her, mir kann keiner erzählen, dass in irgendeiner anderen Branche der initiale Preis eines Produktes nicht seine Produktionskosten deckt, es sei denn es ist von vorn herein auf regelmäßige Kosten ausgelegt, z.b. im Abo-Bereich oder bei Software mit zukaufbaren Zusatzfunktionen. Für einen Vollpreistitel legt jeder Kunde bis zu 70 Euro auf den Tresen. Das reicht locker, wenn man natürlich nicht 1/3 des Budgets nur für sinnloses Marketing verbrät.

Origins ist sicherlich nicht der schlimmste Vertreter der Mikrotransaktionen. Ich weiß jetzt auch nicht, wie offensiv die Kaufoptionen angepreist werden. Trotzdem sehe ich grundsätzlich die Gefahr, dass die Spiele gezielt darauf ausgelegt werden, Leute zum Kauf zu animieren.

Mit DLCs an sich habe ich auch kein Problem. Es muss nur überschaubar bleiben und inhaltlich eigenständig sein, so dass es keinen Einfluss auf den Rest des Spiels hat, ob ich das gekauft habe oder nicht. Und es sollte so groß sein, dass es erkennbar einen Gegenwert hat und nicht auch einfach ins Spiel hätte integriert werden müssen. Zum Beispiel die Witcher-DLCs erfüllen all das.

Das Problem mit Mikrotransaktionen in Vollpreis-Spielen ist ja, dass die Publisher damit einen unausgesprochenen Deal gebrochen haben: Es gab Spiele zum Kaufen, bei denen man alles bekommen hat, was es gab (Add-ons jetzt mal ausgenommen) und es gab den Free2Play-Bereich, bei dem jeder wusste, dass man umsonst spielen darf, aber eben Hürden eingebaut sind, um den Spieler zu Mikrotransaktionen zu bewegen. So finanzierten sich diese Spiele eben. Jetzt ist man plötzlich dazu übergegangen, sowohl den Kaufpreis als auch die Mikrotransaktionen zu verlangen (und ja, ich nenne es „verlangen“, wenn man in Shadow Of War in seinem gekauften(!) Spiel grinden muss, um die Kampagne abzuschließen, für die man bereits bezahlt hat)

Das reicht locker, wenn man natürlich nicht 1/3 des Budgets nur für sinnloses Marketing verbrät.

Das Problem aus Sicht der Publisher ist wohl, dass sie Marketing nicht sinnlos finden. Ehrlich gesagt kenne ich ein paar Spiele, die ich ganz gut finde, die aber kaum jemand kennt. Da frage ich mich schon, ob aus denen mit mehr Marketing nicht mehr hätte werden können.
Und zum anderen: „reichen“ war im Kapitalismus noch nie ein Kriterium. Es geht ja um Gewinnmaximierung. Wenn ich durch MTs also 50% Gewinn haben kann statt 10% ohne, dann nimmt man natürlich die 50, obwohl auch die 10 „gereicht“ hätten. Trotzdem ist das den Kunden gegenüber eine Frechheit, die funktioniert, weil einige wenige es akzeptieren und dann alle darunter leiden müssen. So geht man einfach nicht mit den 90% der Kunden um, die für das Spiel bezahlt haben und es nun einfach spielen wollen.

Hinzu kommt der Zufalls-Aspekt bei Lootboxen und die undurchsichtigen Bedingungen. Es gab ja jetzt auch Fälle, bei denen in Star Wars beim Grinden gar nicht die angezeigte Zahl der XP gutgeschrieben wurde, sondern weniger „um Missbrauch zu verhindern“.

Na aber sicher doch.

Ein Beispiel: In Star Wars Battlefront 2 kann man per Kauf den Wirkradius von Granaten deutlich vergrößern. Das ist einerseits ein Vorteil für den der es hat und andererseits hat es direkten Einfluss auf das Gameplay anderer Spieler. Das Spiel wird dadurch nämlich weniger gut „durchschaubar“. Wenn eine Granate kommt weiß man nicht, ob man in Deckung bleiben sollte, oder ob man wegrennen muss, weil gerade diese Granate solch einen erhöhten Radius hat.

Du beliebst zu scherzen oder? Ich hau mich weg. Bei CoD, also der Modern Warfare-Reihe, gab es schon immer, auch ohne MT, ein Perk, welches den Schaden von Granaten erhöht hat und da konnte man sich auch nie sicher sein, ob man die Explosion überlebt oder seine Deckung verlassen muss. Dadurch wurde das Gameplay auch nicht zerstört, so was gehört dazu. Nennt sich taktieren.

Wer sich darüber beschwert, der sollte evtl. besser Rennspiele spielen. Bei BF2 ist das Hauptproblem das miese Balancing und Matchmaking.

Du wirst für jedes Problem, dass ich hier aufzähle Beispiele dafür finden, dass es das auch früher schon mal irgndwo gegeben hat. Das ist kein Argument. Abgesehen davon, dass das Beispiel hier nicht einmal passt, denn eine Auswahl eines Perks ist eine taktische Entscheidung des Spielers, einen erhöhten Radius zu kaufen ist eine finanzielle Entscheidung. Auch als Pay2Win bekannt…

[QUOTE=Naked Snake;500432]Na aber sicher doch.[/QUOTE]
nein. Es gibt 2-3 Titel von Bethesda, aber dann ist auch schnell wieder Schluss.

Du kannst den erhöhten Radius auch freispielen.

nein. Es gibt 2-3 Titel von Bethesda, aber dann ist auch schnell wieder Schluss.

Ich merke schon, du trollst :voegsm:

Was kein Argument gegen meine Position ist.

Ich merke schon, du trollst :voegsm:

dann nenn doch mal ein paar Beispiele von den ach so vielen hochwertigen Einzel-Spielen ohne Microtransactions, die in jüngster Zeit erschienen sind.

Na klar ist das ein Argument dagegen. Bei CoD dienen die Perks dem taktieren, aber wenn man sich Perks kaufen, dann ändert sich das plötzlich? Musst du mir erklären.

dann nenn doch mal ein paar Beispiele von den ach so vielen hochwertigen Einzel-Spielen ohne Microtransactions, die in jüngster Zeit erschienen sind.

Da bräuchte ich dir jetzt nur jedes Spiel ohne Multiplayer aufzählen und dann wäre ich bis morgen früh noch nicht fertig. Allein im Rahmen der PSX waren wieder mehrere große Titel im Gespräch, die aller Voraussicht nach ohne MT kommen werden. God of War, Death Stranding, Detroit Become Human, Days Gone usw.

[QUOTE=Maschendraht;500401]
Aktuelle AAA-Singleplayer ohne Microtransactions?
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Mario.
Xenoblade2 dürfte auch AAA-genug sein.
Zelda schon was älter, aber auch noch relativ aktuell.

Dass es solche Spiele noch gibt, bezweifelt an sich auch keiner. Allerdings besteht die Gefahr, dass es weniger werden, eben weil Multiplayer finanziell attracktiver ist. Man muss auch bedenken, dass wir einen survivorship bias haben. Wir sehen nur die Spiele, die erscheinen. Dass viele weitere tolle Singleplayer-Spiele vielleicht schon in der Planungsphase abgebügelt werden, zugunsten von MP mit Microtransactions, sehen wir ja gar nicht.

Jüngstes Beispiel dieser Abkehr vom Singleplayer ist Eido Montreal:

Bei Statements wie

Deshalb legen wir unseren Fokus stärker auf Online-Erfahrungen in unseren Spielen, wobei unser Ziel ist, die Spieler dauerhaft mit erinnerungswürdigen und fesselnden Inhalten zu versorgen.

sollte man hellhörig werden. Denn mit „dauerhaft“ und „versorgen“ ist gemeint, dass man die Spieler möglichst lange bei der Stange halten will, damit sie im Echtgeldshop kaufen. Wenn die Kampagne nach 12-15h vorbei ist, wie eben in Einzelspielern, wird das nichts mit den Verkäufen. Und deshalb wird es immer weniger Singleplayer geben.

Und über ein weiteres Tomb Raider hätte ich mich wirklich gefreut. Echt ärgerlich, falls das dann nicht mehr erscheint. Dabei war m. W. n. durchaus mal eine Fortsetzung angedacht.

[QUOTE=Maschendraht;500654]Dass es solche Spiele noch gibt, bezweifelt an sich auch keiner. Allerdings besteht die Gefahr, dass es weniger werden, eben weil Multiplayer finanziell attracktiver ist.[/QUOTE]

Wieso ruderst du denn jetzt plötzlich zurück? Ich denke AAA-Spiele ohne MT würde es kaum noch geben und jetzt besteht gerade mal noch die Gefahr, dass es weniger werden könnten und das machst du an einem, als Zahl 1, Beispiel fest?

Mit dieser Erbenzählerei zwischen Formuliuerungen wie “kaum noch geben” und “weniger werden” bringst du die Diskussion inhaltlich nicht wirklich voran.

@topic:
Das Beispiel Eidos ist relevant, weil es zum einen ein bedeutender Spiele-Entwickler ist. Alleine um dessen Spiele ist es schade, und das ist direkt auf Microtransactions zurückzuführen, wie sie in ihrem Statement zwischen den Zeilen selbst zugeben. Klar bin ich sauer, wenn es kein Deus Ex und kein Tomb Raider mehr gibt.

Zum anderen werden da natürlich noch mehr Studios folgen. Denn der dahinter stehende Mechanismus betrifft den ganzen Markt, nicht nur einzelne Studios. Hier sehen wir, dass dieser Umstand durchaus dazu in der Lage ist, auch traditionelle SP_Studios zu erfassen. Wird das alle treffen? Nein. Werden noch mehr Studios folgen? Realistischerweise ja. Erkläre doch mal, warum du so stark davon ausgehst, dass das ein Einzelfall ist. MT und MP bringt mehr Geld als Singleplayer, also wird das weniger produziert werden.

weitere Beispiele lassen sich bestimmt auch finden: Was ist mit dem neuen Star Wars von Visceral, das als SP geplant war und nun ein MP wird. Und wo bleibt TES6? Hat es damit zu tun, dass die Leute noch eine Weile TESO spielen sollen?