GEMA will 2013 neue Tarifstruktur einführen - Petition

Die GEMA will eine neue Tarifstruktur einführen und nunja, wenn sie damit durchkommen dürfte dies das Todesurteil für sehr viele öffentliche Einrichtungen wie Discotheken, Bars oder aber auch Partys sein. Oder wir dürften in Kürze nur noch GEMA-freie Musik in der Öffentlichkeit hören …
Wie die neue Tarifstruktur aussehen soll, kann hier detailiert nachgelesen werden. Im Grunde nützt sie keinem etwas so wirklich, außer der GEMA selbstverständlich. Es ist ja nicht so, als würden sie nicht jetzt schon genug abkassieren. Anscheinend will man jetzt testen wie weit man gehen kann und bei der Weitsichtigkeit die unsere Bundesregierung häufig an den Tag legt würde es mich nichtmal wundern, wenn man damit durchkommen könnte.

Jeder hier sollte die Petition unterschreiben. Wenn genug Unterschriften zusammenkommen, verhindert dies evtl. diese völlig absurde Tarifstruktur …

Für etwas mehr / genauere Infos

Pressemiteilung der Gema
Tarifübersicht

@shadows

Ich verstehe Deine Aufregung absolut nicht!
Kleinere und mittlere Veranstaltungen kommen bei diesen Tarifen doch zum Teil deutlich günstiger weg als bisher!
Diese waren doch bisher im Verhältnis zu Großveranstaltungen viel zu teuer.
Irgendwie scheinst Du da also etwas komplett falsch zu verstehen.
Ich jedenfalls werde diese Petition dagegen auf keinen Fall unterschreiben.

Die Pressemitteilung des Dehoga BV:
http://www.dehoga-bundesverband.de/pres … 04-02-748/

Klar, die Beispiele dort klingen irrsinnig, was die Wünsche der Gema angeht.
Aber in der von Mö verlinkten Tarifübersicht findet sich der schöne Satz

Besonderheiten der einzelnen Veranstaltungsformen, die sich bisher in den unterschiedlichen Tarifen widerspiegeln, finden auch in den neuen Tarifen weiter Berücksichtigung. Auch die Härtefallnachlassregelung bleibt weiterhin Tarifbestandteil.

Es ist also mitnichten (und mitneffen :mrgreen:) so, dass die Gema die alten Regelungen einfach über den Haufen schmeißt und jetzt unzählige Diskotheken schließen müssen. In den meisten Fällen muss vermutlich bloß die Preiskalkulation an die aktuelle Entwicklung angepasst werden. Dann wird das Bier eben 20ct teurer, so what?

Was die Erhöhung um 50% bei Überschreiten von 5 Stunden Veranstaltungsdauer angeht: Die gilt je weiterer 3(!) Stunden. Wenn ich dann bloß eine halbe Stunde länger feiere, bin ich natürlich gekniffen. Nutze ich die drei Stunden aber voll aus, komme ich sogar günstiger weg.

Auch die Behauptung, dass es keinen Nachlass bei Jahrespauschalverträgen mehr gebe, stimmt so nicht. Sowohl im Tarif U-V als auch M-V findet sich unter IV. 1. jeweils der Absatz „Abschluss eines Jahrespauschalvertrages“: Ab der 16. Veranstaltung bekomme ich 10% Rabatt. Und unter IV. 3. findet sich der Hinweis, dass eine Organisation auch für alle ihre Mitglieder einen Gesamtvertrag mit der Gema abschließen kann, in dem dann ein individueller Nachlass ausgehandelt werden kann.

Für kleine Veranstaltungen mit 2-8 Euro Eintritt, einer Veranstaltungsfläche von 100-200 qm und einer Laufzeit von unter 5 Stunden, mag das ja stimmen, dass diese nach der Reform weniger zahlen. Betrifft dann aber nur kleine Dorffeste z.B. Alle anderen werden nach der Reform deutlich mehr zahlen müssen! Woher kommen denn sonst die vom Petitionsstarter errechneten Erhöhungen?

Sie verschweigt aber, dass die Vergünstigungen nur verhältnismäßig wenige Veranstaltungen, mit Eintrittsgeld zwischen 2 und 8 Euro, betreffen. Für viele Musiknutzer bringt die Tarifstruktur hingegen Erhöhungen von zum Teil mehreren hundert bis zu über tausend Prozent mit sich.

[…]

So erhöhen sich die oben genannten Veranstaltungen um weitere 50 Prozent, wenn Musik länger als fünf Stunden gespielt wird. Die GEMA-Gebühren für eine Abendveranstaltung mit Musik, die um 19:30 Uhr beginnt, würden sich dann ab 0:30 Uhr nochmals deutlich verteuern. Discotheken, deren Veranstaltungen in der Regel von 22 bis 5 Uhr laufen, sind besonders betroffen. Ihnen drohen Erhöhungen von durchschnittlich 400 Prozent (6 Euro Eintritt, 200 qm Fläche) bis zu 1.400 Prozent (15 Euro Eintritt, 500 qm Fläche).

[…]

„Bei durchschnittlich zehn Veranstaltungen pro Monat in einer mittelgroßen Discothek mit 2 Dancefloors von z.B. 410 und 310 qm bei einem Eintrittsgeld von 8 Euro erhöhen sich die GEMA-Gebühren (inkl. aller Zuschläge) von 21.553 Euro netto/Jahr auf 147.916 Euro netto/Jahr (+ 686 %).“

Sind diese Beispiele alle falsch?

Die GEMA versucht es natürlich auf ihrer eigenen Seite so toll wie möglich darzustellen, aber die sind kein Non-Profit Unternehmen; von daher frage ich mich, was denen günstigere Tarife bringen würden?

Ich find die neue Tarifstruktur gut…

Da haben dann wenigstens auch mal die kleinen Künstler was von, die Großen bekommen schon genug in den Hintern geblasen…

@Shadow
Wie gesagt, dann muss man eben mal seine Kalkulation neu durchrechnen und die Preise für Getränke und ähnliches etwas anheben. Darauf werden ja keine Gema-Abgaben fällig (im Gegensatz zu Spenden etc), so dass man seine Einnahmen durchaus an die gestiegenen Ausgaben anpassen kann.

Und 5 Stunden im “Grundtarif” finde ich schon eine gute Laufzeit. Dass die Gema bei längeren Veranstaltungen entsprechend mehr haben möchte (und den Veranstaltern dabei sogar eine halbe Stunde je Verlängerung “schenkt”) kann ich durchaus verstehen. Wenn ich meine Disco sieben statt fünf Stunden geöffnet habe, nehme ich ja auch viel mehr ein (und spiele viel mehr Musik).

Die Erhöhungen sind übrigens nicht vom Petitionsstarter berechnet, der hat sich einfach mit Erlaubnis der Dehoga an deren Pressemitteilung bedient. Und ich halte es durchaus für realistisch, dass ein Vertreter von Gastwirten (und im Zweitjob auch noch Musikveranstaltern) verschiedene Beispiele durchrechnet, bis er möglichst abschreckende Zahlen bekommt.

@Gabumon
Wenn mit der Tarifstruktur auch die Verteilungsregelungen überarbeitet werden …

Wie gesagt, dann muss man eben mal seine Kalkulation neu durchrechnen und die Preise für Getränke und ähnliches etwas anheben.

Dabei ergibt sich jedoch ein Problem. Gerade die Preise für Getränke sind in den letzten Jahren auf diversen Veranstaltungen ohnehin schon stark gestiegen. Zumindest habe ich diesen Eindruck, zumal es da ja auch immer um psychologische Preisschwellen (der nächste volle €, der nächste 50er-Schritt) geht. Wie es in Diskotheken aussieht kann ich nicht sagen.

Zur Stellungnahme der GEMA (bzgl DEHOGA)

Das vom DEHOGA angeführte Beispiel einer Diskothek mit zwei Dancefloors mit 310 qm und 410 qm sowie 8 Euro Eintritt führt bei einer angenommenen Auslastung von 800 Gästen zu einem Umsatz von 6.400 Euro für einen Abend allein durch das eingenommene Eintrittsgeld. (…) Eine Beteiligung der Urheber in Höhe von 10 % der Einnahmen aus Eintrittsgeldern, also auf das Beispiel bezogen 640 Euro, ist unter diesen Gesichtspunkten der angemessene Anteil für die Urheber.

Also meiner Meinung nach sind die 10 Prozent des Eintrittserlöses dann doch etwas zuviel. Vor allem da eine derartige Grössenordnung auch auf andere Veranstaltungen zutreffen düfte bei denen Musik nicht so elementar wichtig ist wie eben in einer Disco.

Insgesamt muss bei diesem Thema jedoch immer bedacht werden dass mit GEMA und DEHOGA hier zwei absolute Interessenverbände aufeinander treffen die natürlich ihre jeweiligen Standpunkte besonders klar / positiv darstellen wollen. Dass zum Beispiel von der DEHOGA automatisch mit Existenzbedrohung (= Arbeitsplätze in Gefahr) argumentiert wird war in einem solchen Fall nicht anders zu erwarten. Zur GEMA brauche ich mich wohl nicht zu äussern.

DIn den meisten Fällen muss vermutlich bloß die Preiskalkulation an die aktuelle Entwicklung angepasst werden. Dann wird das Bier eben 20ct teurer, so what?

So what? Entweder hast du einfach zu viel Geld übrig, oder gehst nicht so oft weg. Die Getränkepreise sind jetzt schon unter aller Sau, dann schlägst du einfach noch teurere Preise vor, kümmert ja keinen? Ja Dankeschön!

Hm, arme kleine Eckkneipen werden in den Ruin gestürzt … abkasieren … völlig absurde Tarifstruktur. Nicht nachvollziebare Rechenbeispiele. Klingt wirklich alles absolut schlüssig und sehr sehr fundiert. Ich glaube, den Iran will die Gema vermutlich auch auslöschen?

Ich lasse mal den “Most Interesting Man In The World” für mich sprechen. :ugly

Todesurteil für sehr viele öffentliche Einrichtungen wie Discotheken, Bars oder aber auch Partys

Discotheken und öffentliche Partys? Heute nurnoch Vorwand zum Saufen wären kein großer Verlust, und Bars kommen auch ohne weiteres ohne Musik zurecht.

Zumal man sich für die Hintergrundmusik in einer Bar durchaus auch bei den diversen GEMA-freien Angeboten bedienen kann. Angenehme Plätscher-Musik ohne oder mit wenig Gesang findet sich da mehr als genug.

Also in Bars läuft doch immer Musik. Zumindest wenn man nicht in einer der billigsten Spelunken gelandet ist. Zum Beispiel eine Cocktaibar ohne musikalisches Hintergrundrauschen ist nicht das Selbe. In Discotheken wird natürlich in der Regel ohnehin (zu)viel Geld gelassen. Da dürften ein paar Cent Aufpreis tatsächlich weniger ins Gewicht fallen.

Bei öffentlichen Parties kommt es drauf an. Ein paar Schluckspechte findet man natürlich immer. Ein reines Massenbesäufnis ist allerdings nicht immer der Fall.

Da muss man eben als Bar GEMA-freie Musik spielen. Ist ja nicht so, dass es da draußen keine guten Bands und Musiker gäbe. Unser Irish-Pub z.B. spielt NUR GEMA-freie Musik.

Und um die Discos wäre es echt nicht schade!

Die Ganzen Disco-Typen hängen dann aber zum saufen in deinem GEMA-freien Irish-Pub rum wenn ihre Disco zu hat :roll:

Das glaub ich nicht, Tim. :wink:

Zudem haben die meisten Bars und Kneipen eh Pauschalverträge und zahlen ganz andere Preise

Und Discos? Unser Drogenbunker hier kann ruhig Pleite gehen… aber was machen dann die ganzen Dealer? Jetzt erzeugt die GEMA auch noch arbeitslose :ugly

Man sollte das ganze von 2 Seiten aus betrachten:
Einerseits die Leute die davon Profitieren (die weniger bezahlen müssen) andererseits die Leute die Leute die davon nicht Profitieren (die deutlich mehr bezahlen müssen)
Ich gehöre zu letzteres weil ich ein Discogänger bin und auch einfach mal die „Sau“ rauslassen will und mein Wochenende frei genießen möchte.
Ich bin daher der Meinung: Mehr bezahlen okay, dann aber für alle gleich!
Ich bezahle in meiner Disco für einen Vodkaenergy auch 4,50€ und selbst das finde ich viel Geld. Soll ich demnächst also zuhause verweilen weil meine Disco zumacht, weil Sie die GEMA-Gebühren erhöht hat?
Ich glaub das ist nicht Sinn des ganzen.
Ich glaub da sind wie in der Politik(Ich !glaube! nicht alle aber die meisten) einfach Geldgierige Leute, die einfach mal sich denken, komm lass uns einfach mal den Leuten mehr Geld aus den Taschen rausziehen (nur schön Formuliert halt in Form von 2 Tarifen :wink:
Sie haben alle wahrscheinlich soviel Geld das sie sich mit 50€-Scheinen den allerwertesten Abwischen könnten, und wollen einfach noch mehr Geld (Es lebe die offene Meinung :slight_smile:
Wer Gegenargumente dazu hat, solle diese mir Vorliegen :slight_smile:
Ich hab bereits schon einer Petition teilgenommen gegen die neue Tarifstruktur.

Fazit:
Die GEMA kann gerne neue Tarife „zur Vereinfacherung“ machen, dann aber für alle gleich und nicht zu diesem Kurs!

Was ist jetzt eigentlich daraus geworden? Als das Thema letztes Jahr hoch kochte, klang die Angelegenheit ja fast wie der Untergang des Abendlandes. Jetzt ist es seit bald einem halben Jahr in der praktischen Anwendung … und man hört nur Schweigen. Sooo schlimm kann es den Diskothekenbetreibern dann ja offenbar doch nicht gehen, trotz höherer Abgaben.