Geht es noch unlustiger? Die Komiker auf ARD

Gerade habe ich den Fehler gemacht und es einfach weiter laufen lassen.
“Die Komiker” auf ARD. Ich glaube, in der Sendung geht es um Fremdschämen.
Selbst für Flachwitzhumor ist das noch peinlich.
Und jetzt muss ich mal ganz vorsichtig fragen, ob das vielleicht nur an meiner nördlichen Herkunft liegt? Muss man Bayer sein, um das lustig zu finden? Schließlich baut das ja auch auf den Dialekt auf.
Und wenn die Bayern das auch nicht lustig finden, wer ist dann die Zielgruppe? Im Koma liegende oder schwerhörige Demenzkranke, die das alles nicht mehr mitbekommen?
Oder sind das halt die ganz normalen Spießer, die so dermaßen normal sind, daß sie über eine 2%ige Abweichung der Normalitäten so sehr lachen können, dass sie fast ersticken?
Das sind jetzt viele Fragen, die alle ziemlich rhetorisch daher kommen.

Aber auch Komapatienten und schwerhörige Demenzkranke brauchen ein Fernsehprogramm und es ist schön, dass sich die ARD auch für diese oft vergessene Zuschauergruppe einetzt.

Naja, die Komiker waren mal gut. Das aber nur zu Zeiten mit Andreas Giebel. Und ein paar Perlen waren halt schon dabei. Noch dazu das Stand Up von der Gruberin. Aber die neuen Folgen hab ich mir auch noch angeschaut.
Aber manche Sketche waren auch schon immer Over-the-top so wie der Alte Gratler, der halt Fensterln will. Oder as Preisndrazn, was auch schon nicht so gut war. Dafür sind die Schlagerverarschen meist immer gut gewesen.

Tja, mit Humor ist das so eine Sache.
Humor ist nicht bei jedem gleich.
Ich persönlich kann mich regelmäßig bei Olli Pocher, Elton, Mario Barth und gelegentlich auch bei Cindy aus M. schlapp lachen.
Vielen wird allein schon beim Anblick der genannten Personen schlecht.
Ich weiss aber auch den Humor von Monty Phyton, Otto, Oliver Kalkoffe, Switch, usw zu geniessen.

Wer weiss, vieleicht steht die ARD Zielgruppe der 60 - 130 Jährigen auf “lustige” bayrische Schenkelklopfer und Debilenwitze.
Egal wie schlecht etwas ist…es finden sich immer noch Leute, die es gut finden. :mrgreen:

Ich mag die Komiker.
Ich bin aber auch Bayer.

Impliziert Korrelation Kausalität?

Humor hat auch einen starken regionalen Bezug, bzw. anders gesagt: was z.B. in Frankreich lustig ist, muss es hier noch lange nicht sein und umgekehrt. Uns sagt man allerdings sowieso völlige Humorlosigkeit nach, aber das steht auf einem anderen Blatt…
Jedenfalls haben in Frankreich Witze oft was mit Körperfunktionen zu tun (man denke an “Louis und die ausseridrischen Kohlköpfe” mit den Furz-Orgien - meine französischen Freunde lachen sich dann schlapp, auch heute noch, ich wundere mich dann immer und mache so :roll: ), was bei uns verpönt ist. Engländer können über den Tod lachen, wir eher nicht usw…
Langer Rede, kurzer Sinn: ich gehe davon aus, dass es tatsächlich eine Rolle spielt, ob man Bayer ist oder nicht um das lustig zu finden. Aber genau wie alles andere auch wird auch der Humor immer mehr “globalisiert”, und da spielt dann noch das Alter noch eine wichtige Rolle: mein Humor ist z.B. Monty Python & Co., für meine Eltern völlig unverständlich.

Uns sagt man allerdings sowieso völlige Humorlosigkeit nach, aber das steht auf einem anderen Blatt…

Man sagt uns auch Pünktlichkeit, Fleiß, eiserne Disziplin und Loyalität nach, Tugenden, nach denen heutzutage kaum noch jemand sein Leben ausrichtet.

Ich denke auch das es wirklich stark vom Alter abhängt. Allerdings ist tatsächlich jeder Humor verschieden. Wenn z.B; bei „Southpark“ Cartman zu Kyle sagt, er solle seine verfickte Judenfresse halten und lieber sein Säckchen mit Judengold rausrücken, welches ja jeder Jude um den Hals hängen hätte, find ich das besonders witzig. Oder wenn wie bei Switch oder Kalkofes Mattscheibe Leute durch den Kakao gezogen werden. Andere, um nicht zu sagen viele Andere, finden sowas total unwitzig.
In meiner Heimatstadt Köln gibts nen Sprichwort: „Jede Jeck is anders!“ :wink:

Hm, anscheinend ist das wirklich sehr lokal unterschiedlich. Dabei kann ich auch nicht besonders über “typisch nordische” Witze lachen… da gabs ja auch mal was auf NDR, da war der Hauptwitz eben, dass die Norddeutschen eben dröge und langsam sind und dann total lustige Sachen machen.

Interessant finde ich übrigens auch, wenn man weltweiten Humor betrachtet. Ich könnte mir z.B. nie vorstellen über asiatischen Humor lachen zu können oder frage mich bis heute, wie das in streng islamischen Ländern aussieht. Wenn da ein Witz nicht richtig sitzt, kann der Komiker schnell mal die Hand verlieren oder zu Tode gesteinigt werden. Das wirkt sich sicher ziemlich auf den Humor aus.
Ich glaube, am ehesten ist der deutsche Humor noch mit dem amerikanischen und englischen Humor kompatibel, natürlich auch mit einigen europäischen Ländern.

Wenn da ein Witz nicht richtig sitzt, kann der Komiker schnell mal die Hand verlieren oder zu Tode gesteinigt werden. Das wirkt sich sicher ziemlich auf den Humor aus.

DAS fand ich z.B. witzig - und typisch norddeutsch-dröge war’s doch auch! :smt005

Blöd wird’s, wenn Fips [-]Arschmuskel (Zitat Kalkofe)[/-] Asmussen stellvertetend für den norddeutschen Humor hingestellt wird…

Ich wusste gar nicht, dass der überhaupt aus Norddeutschland kommt…
Wenn man Otto Waalkes als Beispiel nimmt, dann ist der norddeutsche Humor ja gerettet :slight_smile: Auch wenn er sich heutzutage oft wiederholt und ich die neueren Filme (Zwerge usw.) nicht so lustig finde.
Manchmal macht es auch einen Unterschied, was einen als Kind prägt.

Ich finde z.B. Teile des österreichischen Humor ganz toll, speziell Stermann & Grissemann, aber auch Hader, Dorfer usw. vor allem, wenn da noch was leicht düsteres mitschwingt.

Dass es guten bayrischen Humor gibt, der auch im Rest der Republik gut funktioniert, wurde ja auch oft genug bewiesen, nicht nur durch Mittermayer (mittlerweile auch schon recht verbraucht, aber es war GUT), die Frühwerke von Michael „Bully“ Herbig und viele weitere.

Für mich persönlich muss der Witz/Sketch INHALT und eine gewisse Geschichte haben, ganz wichtig.
Das ist z.B. nicht der Fall bei den ganzen „Sprachfehlercomedians“. Die ruhen sich darauf aus, dass sie irgendwelche dinge einfach nur anders aussprechen. Inhaltlich ist das aber nichts besonderes.
Beispiele sind der späte Paul Panzschchzscher, der Maulwurf von Rene Marik, mittlerweile auch vieles von Kaya Yanar und mehr.
Bei „Den Komikern“ ist mir außer dem bayrischen Dialekt auch kein weiterer Witzinhalt aufgefallen, daher kommen die bei mir eben nicht so gut an. Vielleicht hat mich auch nur das extreme „Overacting“ abgeschreckt.

Dabei halte ich ja Cindy aus Marzahn sogar für unterschätzt. Ihre Witze bauen auf Inhalt auf und sie ist in der Lage, spontan zu improvisieren und wiederholt sich nicht so oft. Davon abgesehen kann sie über sich selber selbstironisch Witze machen und lachen.

Schöner Beitrag, Hexe! /signed

Leider muss ich Dir aber mitteilen, dass Asmussen ein Hamburger Urgestein ist, Sorry. Aber der war erfolgreich VOR Otto (mein Idol, aber nur bis 1985 gut, dann Wiederholungen ohne Ende), also zu Opa’s Zeiten… ich kenne den nur durch Kalkofe und neuerdings auch durch Sendungen, wo er Witze erzählen darf, man sich aber über ihn kaputt lacht, nicht über die Witze… was dann schon wieder übel ist und auch nicht witzig.

Jedenfalls ist der Gute schon 72 - wie gesagt, ohne Otto wär er der “grandseigneur des norddeutschen Witzes” :ugly

P.S.: Ich hab auch einen in dem Stil: was ist noch älter als Fips Asmussen? Na, seine Witze! schenkelklopf

Bisher gehts nichts, aber auch gar nichts über Monty Python. Gut aufgebaut, viel differenz und gerne Grenzüberschreitend, dazu noch schön absurd.

Keine andere Gruppe oder Komiker hat das erreicht was kaum jemand erreicht hat. Durchgehend Qualität und zur richtigen Zeit aufgehört anstatt sich totzulaufen. Was ja heute lieber gemacht, den die Vollmilchsau kann ja noch was abwerfen (siehe Scrubs Staffel 7-9)…

Little Britain war auch gut, aber kommt nicht an Cleese und Konsorten ran. The League of Gentlemen ist zwar subtiler und böser, aber auch wieder nicht so gut wie Python.

Aber was hat Deutschland gutes in der Hinsicht. Alles zu politisch korrekt bis auf Ekel Alfred (was seine Perfektion in Married… with Children gefunden hat).

Otto is auch nur noch 7 Jahre dasselbe. Dann lieber Eckhart von Hirschhausen. Und wie gesagt. Die Komiker haben auch ihre starken Sketche, die aber eher trivial sind und manchmal einfach nicht greifen. Wobei Broken Comedy auch recht stark ist, wobei das an den Stadthassliedern und eben Caro & Bobo liegt. Politisch unkorrekt, böse und gemein. In einem Wort: Nice.

Wobei das mit den Komikern kann man auch auf die New Kids übertragen. Zwei, drei wirklich gute Sketche haben sie schon, der rest dagegen ist so lala. Ich denk aber auch das versucht wird durch Eva Mähl es anderen Volksgruppen zu erklären und dadurch geht viel verloren.
Wer aber dodal im hessischen bleibt is ja Badesalz. Die waren auch gut, auch weil sie gemein und sehr abstrus sind.

Bullyparade (war auch die ersten Staffeln gut) und Bully & Rick (selten gut), genauso auch Erkan & Stefan (auch erste Staffel gut), waren zwar nett aber zu schnell aufgebraucht auch weil kaum sich Figuren entwickeln konnten.

Das war so schlecht, ich dachte erst ich schaue RTL. :smt021

Aber was hat Deutschland gutes in der Hinsicht.

Heinz Erhardt hast du vergessen.

Heinz Erhardt ist genauso wie Heinz Rühmann aber alte Schule. Brilliant aber nicht modern. Auch weil sein Pacing und Timing ganz anders ist als eben bei den heutigen Comedians.

Richtig lauthals lachen musste ich zuletzt, als ich die Southpark-Folge über Facebook gesehen habe.
“Lasst uns lieber rausgehn und Videospiele spielen” XD

Das erinnert mich gerade daran, dass ein Arbeitskollege mir erzählt hat, dass man festgestellt hat, dass mittlerweile sehr viele Kinder nicht mehr in der Lage sind, rückwärts zu laufen! Wie krass ist das denn bitte?! Das gehörte bei uns im Sportprogramm in den Bereich „Aufwärmtraining“

Ansonsten liebe ich ja auch politisch angehauchte Comedy. Da würde man jetzt sofort Kabarett vermuten, aber das ist nicht immer so!
Ein gutes Beispiel ist da „The Daily Show“ mit verneig Jon Stewart und „The Colbert Report“ mit Hut zieh Steven Colbert. Jon Stewart ist dabei selber gar nicht mal der, über den gelacht wird, aber er schafft es, bestimmte, meist politische Geschehnisse so zu präsentieren, dass man fast tränen lachen könnte. Es ist eine sehr intelligente Art der Comedy.
Meine Lieblinge sind nach wie vor Stermann & Grissemann. Das schöne ist, man kann sich gewiss sein, dass die beiden alles andere als dumm oder ungebildet sind, und trotzdem hauen sie manchmal mit böser Absicht und voll bewusst dermaßen flache Kalauer hin, dass es richtig weh tut (Beispiel: Der Song „Careless Whispers“ handele von der Putzfrau George Michaels, die „Les Whispers“ hieß, so dass George ihr immer zu gerufen hatte: „Kehr, Les Whispers!“). Oder ganz böses Herziehen über österreichische Popfiguren oder Politiker. Da lästern sie etwa 15 Minuten lang heftig über DJ Ötzi („Der Irre mit der Eierschale auf dem Kopf“) und einer macht ihn dann nach, mit Tiroler Akzent: „Was habt ihr da wieder über mich gesagt?“ - „Keep Cool, DJ! Das ist aus dem Zusammenhang gerissen! Du musst dir das ganze anhören!“ (also die GANZE Lästerei)

Zu Monty Python, da habe ich letztens gelesen, dass John Cleese durch seine Trennung Schulden hat und jedes Jahr 1 Millionen Pfund an seine Ex-Frau zahlen muss. Das ist wirklich sehr traurig und ich kann es einfach nicht nachvollziehen, was seine Frau geleistet haben soll, nicht nur einen riesen Batzen „Abfindung“ zu bekommen, sondern dann auch noch 1 Mio. Pfund jährlich zu bekommen, und zwar lebenslänglich.

Kommt mal bitte zum Thema zurück.