Gast in Veto 81: Florian Willet

Zu Gast in Veto 81 ist Dr. Florian Willet. Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Wie die Parteien uns über den Tisch ziehen“ - es geht um Macht, um Moral und die Frage, ob es eine Alternative zum Parteiensystem gibt.

Das Interview wird Montagnachmittag aufgezeichnet. Falls Ihr Fragen oder Anmerkungen habt, dann gern her damit.

1 „Gefällt mir“

wie könnte das Wahlsystem des Bundestages gerechter werden und dabei kleiner werden? 299 Wahlkreise und dazu Überhangmandate bläht alles auf.
Wenn es nicht Parteien gäbe als Institution der politischen Willensbildung, wie könnte dann der politische Wille berücksichtigt werden?
Wären Volksentscheide eine Alternative?
Welche Instrumente fehlen, damit uns Parteien nicht mehr über den Tisch ziehen? Wie sieht es da in anderen Ländern aus?
was hält er von zufällig ausgewählten Personen als Gremium, die politische Entscheidungen treffen?

Muss man sich nicht einfach damit begnügen, dass die Parteiendemokratie die beste aller nicht idealen Lösungen ist? Die Piraten haben mit der „liquid democracy“ auch den großen Gegenentwurf versprochen, an dem sie kolossal gescheitert sind.

2 „Gefällt mir“

Ist starker Lobbyismus auch bei Alternativen zum Parteiensystem unvermeidlich ?
Wie gelingt Lobbycontrol ?

Was ist seine Meinung zu den Politikerkarrieren, die seit 30-50 Jahren nur noch hauptberuflich Politiker sind und in Parlamenten sitzen ?
Braucht man das trotzdem künftig oder kann/soll das weg und warum ?

Ich kann mich dunkel daran erinnern, habs aber nie richtig verstanden.
Kam mir sehr kompliziert vor.
Etwas mehr direkte Demokratie, auch bei Grundsatzentscheidungen (und nicht nur lokal) fände ich aber wünschenswert.

Im Ergebnis war es ein zu nerdiges IT-Projekt, das an einem Großteil der Bevölkerung vorbei gegangen wäre. Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass die These von der Klugheit der digitalen Masse sehr…mutig ist, wenn ich mir deren Ergebnisse bei Twitter und co ansehe.

Ja, Twitter ist oft eine Arena der gegenseitigen Bepöbelung.
Ich halte mich da sehr zurück :no_mouth:
Volksabstimmungen über wichtige und einfach zu beantwortenden Sachen sind OK, davon haben wir viel zu wenige - und wenn, nur regional oder kommunal.
Beim komplexeren Dingen braucht man natürlich Leute, die sich einarbeiten, und dann entscheiden.