Galileo Stimmungsmache gegen den Osten

Grade (ca. 19:15-19:30) lief bei Galileo ein Beitrag, der vordergründig die Integration von ausländischen Austauschschülern / Studenten / Au Pairs darstellt.

am Beispiel einer hübschen jungen Frau aus Georgien, die sehr gut deutsch spricht und in München untergekommen ist und am Beispiel einer nicht ganz so hübschen jungen Afrikanerin aus Namibia, die in Cottbus als Au Pair vermittelt wurde wird getestet, wie die Fremden Kontakt zu den Einheimischen aufnehmen und Kontakte aufbauen.

Dabei wird in München vermittelt, dass sie noch mit einer weiteren jungen Frau aus St. Petersburg zusammen wohnt und die beiden zusammen durch die Stadt laufen, beide haben leichte Jacken an, die Sonne scheint, ein lauer Herbsttag. Sie bummeln durch die Stadt, probieren Fahrrad fahren, laufen durch eine Gegend mit Ein- und Mehrfamilienhäusern und wundern sich über die vielen Kameras, die Grundstücke ‘bewachen’. Am ende des Beitrages finden sie sich in einer Bäckerei und es wird das Fazit gezogen, dass sich da - vielleicht aufgrund der leckeren Backwaren - sicher eine gute Zeit in Deutschland machen lässt.

Bei der jungen Afrikanerin wird nicht gezeigt, ob sie überhaupt deutsch spricht, mehrmals spricht sie englisch und per voice-over wird mal eben übersetzt. Sie ist nahe an einem Cottbuser Plattenbauviertel untergebracht bei einer Familie (Einfamilienhaus, ruhige Wohnlage, aber tagsüber sind die Leute arbeiten, also sehr verlassen), kümmert sich um die Tochter des Hauses, bringt diese täglich in den Kindergarten. Das Mädchen ist aus Namibia adoptiert, weshalb sie vor Ort eine ‘Freundin’ hat (mal vom Altersunterschied von 10-12 Jahren abgesehen).
Es wird scheinbar im Spätherbst oder Winter gedreht, ist immer diesig, neblig, die Gegend nur gefilmt, wenn grade niemand zu sehen ist, leere Grundstücke gezeigt >> es wird gezeigt, ‘da ist der Hund begraben’.
Als Kontaktaufnahme - ‘weil man das in Afrika so macht’ - spricht das Mädchen junge Leute auf der Straße an. Gezeigt werden dazu Kerle in Tarnklamotten und dann Jugendliche mit ner Pulle Bier neben einem Supermarkt. Das Fazit der Sendung: es wird schwer hier jemanden kennenzulernen.
Dazu dann wieder Bilder der Plattenbauten (als gäbe es den dort ausschließlich, was nicht der Fall ist; und sie wohnt nicht mal da drin sondern in nem hüschen Einfamilienhaus, während es in München genau umgedreht ist) und ein Kommentar des Mädchens, wie kalt es ist - man kann praktisch nur drinnen sein - und dass sie sich Deutschland viel schöner und reicher vorgestellt hat.

Wenn das keine Meinungsmache auf Bildniveau ist…

Ich könnt’ kotzen.

Vom Pücklerpark oder anderen schönen Ecken von Cottbus wird nicht ansatzweise was gezeigt und alles was gezeigt wird immer diesig, bewölkt, grau… da kann der Vergleich mit München nur schlecht ausfallen, aber das bekommt ja kaum einer mit, weil das ja vordergründig um ein ganz anderes Thema geht und ‘Tolerance day’ ist (oder eben die komplette Sendung lang eingeblendet wird)