Galileo Big Pictures

ich kucke gerade Galileo Big Pictures.
Eigentlich eine gute Idee: Pressefotos, die überdurschnittlichen Bekanntheitsgrad erreichten, hinterleuchten, ein wenig von der Geschichte hinter dem Foto erzählen.
Als passionierte Hobby-Fotografin dachte ich hier …
naja, was auch immer - falsch gedacht.

Eine derartige oberflächliche, deutsch-arrogante, rassistische, …
und das sind die freundlichsten Adjektive, die mir dazu einfallen.

Ich fände es toll, wenn diese Sendung in fernsehkritik.tv mal thematisiert würde, denn genau so funktioniert Propaganda.

Wär mal wieder was anderes, als die übliche skripted-reality.

Bei Bedarf schreib ich gerne auch noch näheres zu den einzelnen Beiträgen.

lg
Sabine

Bei Bedarf schreib ich gerne auch noch näheres zu den einzelnen Beiträgen.

Tatsächlich wäre das ganz sinnvoll. Vor allem mal ein Hinweis um was für Bilder es sich genau handelt.
Nicht jeder hier hat große Lust, sich die ganze Sendung deswegen in der Mediathek anschauen zu müssen.

Ja, ich finds auch interessant. Schildere deine Beobachtungen doch mal anhand eines Bildes. :smt023

Also rassistisch find ich die Sendung nun wirklich nicht.

Aber diese “beeindruckenden” Bilder aus irgendwelchen fremden Ländern interessieren doch keine Sau.

Ich finde das auch ein gutes Thema.

Die Idee finde ich ja eigentlich gut, aber bei der Umsetzung werden manchmal Themen die schon bei Galileo zu sehen waren als neu verpackt und bei GalileoBigPictures wiederholt.
Auch sind die Spezialeffekte, (wie die größerwerdende Hand heute in der Sendung,) einfach nur schlecht. Dann soll mans mit den Effekten lieber ganz bleiben lassen.

[video]https://www.youtube.com/watch?v=MdAJHkBV-v8[/video]

Wäre wirklich mal interessant zu erfahren was so schlimm an der Sendung ist. Ich habe sie zu Anfang ein paar mal gesehen und fand sie nie wirklich gut, aber stellenweise ganz interessant und nie in irgendeiner Weise schlimm.

Dem Vorwurf der Oberflächlichkeit würde ich ja noch zustimmen, aber rassistisch? Und die Wortschöpfung “deutsch-arrogant” verstehe ich nichtmals… :smt017

Rassistisch?

In wiefern? Lediglich ist mir die Eigenwerbung aufgefallen. Auf Platz 6 oder 7 war halt die Sache, dass der Schauspieler von Big Bang Theory (Howard) da ne Reise in die Schwerelosigkeit angeboten bekommen hat. Der Großteil des Beitrags war aber dann eher eine Art Programmhinweis auf Big Bang Theory mit vielen Szenen und Beschreibungen des Charakters.

Aber sonst. Es ist keine gute Sendung, aber wirklichen Rassismus konnte ich da nicht erkennen.

Ok, eine etwas genauere Betrachtung:

Ich bin eingestiegen bei Platz 17:
(ich verlinke die Bilder mal nur, da ich nicht sicher bin, dass Einbinden rechtlich in Ordung ist.)
Die Bildunterschrift online: 3000 babys und Kleinkinder aus Weisenhäuser in Saigon werden 1975 in einer spontanen Aktion aus Vietnam ausgeflogen!
In der anschließenden Geschichte zum Bild werde die heldenhafte Amerikaner gezeigt, die in einer letzte Heldenhaften Aktion, nachdem der Krieg aussichtslos geworden war, 3000 Vollwaisen in die Staaten ausfliegen. Dann wird eine junge Frau vorgestellt, die damals dabei war, adoptiert wurde und ein glückliches Leben in Frieden und Freiheit führt. Nur kurz wurde erwähnt, dass sie keinerlei Hinweise auf ihre leibliche Eltern hat. Am Ende wird nochmals erwähnt, dass durch diese heldenhafte Aktion der Amerikaner 2000 Kinder in Friede und Freiheit gerettet wurden. Was mich stört, ertens Mal der vollkommen unkritische Blick auf den Vietnamkrieg, wo die Amerikaner, selbst bei wohlwollender Betrachtung, keine “heldenhafte” Rolle einnehmen. Dann der vollkommen unkritische Blick auf das Schicksal der Kinder. Keine Rede von Traumatas durch den Krieg und die Verbringung in die USA. Ganz zu schweigen von den fehlenden 1000 Kindern, die zwar ausgeflogen wurden, aber dann bei den “Glücklichen” fehlen.

Das nächste Bild, was mich überaus ärgerte war Platz 13: Zwangsfüttern.
Ich bin mir leider nicht mehr sicher, bei welchem Volk das Bild entstand, ich glaube bei den Berbern. Aber eigentlich ist das auch egal, hauptsache irgendwie exotisch. Die Geschichte hinter dem Bild: Die Mädchen werden traditionell “gemästet” weil das dortige Schönheitsideal eher dicke Frauen darstellt. Folglich müssen junge Mädchen dort täglich eine Schüssel von irgeneiner fettigen Milch trinken, damit sie eine gute Partie darstellen. Zunächst war auch diese Darstellung äußerst oberflächlich, darüber, was die Mädchen in ihrem Leben zum Beispiel sonst so machen, ausser den 3 Minuten, wenn sie die Milch trinken, war irrelevant. Hauptsache man kann so fremde Zeigen, die ihre Kinder quälen. Und ja, ich fand diesen Beitrag rassistisch. Gut hätte ich hier zum Beispiel die Parralelle zu unserer Gesellschaft gefunden, wo das Selbe, vielleicht sogar extremer passiert. Nur dass sich die Mädels hier nicht dick trinken, sondern dürr hungern. Und die sabbernden Männer, die nur darauf, also auf die Erfüllung des Schönheitsideal kucken, gibt es hier ganz genauso.

Nur kurz Platz 11: Orang Utans werden in thailändischen Unterhaltungs-Parks als Kick-Boxer vorgeführt.
In, ich glaube es war Thailand, werden in Zoos Orang Utans vorgeführt. Oh diese bösen primitven Asiaten. Da kann ich doch gleich besten Gewissens meine Käfighuhneier und mein Industriefleisch essen.

Durchaus diskussionswürdig sind auch Platz 9: Slumbewohner im Kongo hungern um sich echte Designeranzüge leisten zu können! (kolonialistische Arroganz)
und
Platz 7: Warren Buffett und Bill Gates. Zwei der reichsten Männer der Welt sitzen zusammen in einem ganz einfachen Restaurant an einem Tisch und treffen eine 200 Milliarden Entscheidung.

und stark an die Bilder der Menagerien aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts errinnnerte mich Platz 2: Prinz Philip wird in einem Inselstatt als Gottheit verehrt!. Zugegeben, diese Geschichte war selbst für den Vorwurf des Rassismus zu oberflächlich.

Insgesamt wird ein Menschen- und Weltbild transportiert, dass nicht nur längst Vergangenheit sein sollte, sondern auch gefährlich werden kann. Gerade weil es oberflächlich ist und auf den ersten Blick harmlos, halte ich dise Darstellung, vor allem fremder Völker für, ja, für gefährlich.

beste Grüße
Sabine

PS: von BigBang hab ich nichts gesehen, das war wohl in einer anderen Folge

Mal ehrlich, Rassismus kann ich hier nicht wirklich entdecken. Man kann aus einer Mücke auch einen Elefanten machen.

Platz 17: Vielleicht hätte man etwas kritischer sein können, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass diesen Kindern durch diese Aktion ein Leben in Freiheit gewährt wurde. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass die Nordvietnamesen den Weisenkindern etwas angetan hätten.
Platz 13: Zwangsfüttern: Die Mädchen in Mauretanien werden gemästet, damit man sie so schnell wie möglich verheiraten und sich ihrer entledigen kann. Galileo hat diese Praxis zu Recht kritisiert.
Platz 11: “Orang Utans werden in thailändischen Unterhaltungs-Parks als Kick-Boxer vorgeführt”: Es gibt schon einen Unterschied zwischen einen Menschenaffen und einem Huhn! Die Menschenaffen sind uns genetisch sehr nahe, wir haben kein Recht sie so zu behandeln. Und wie du schon selbst festgestellt hast, werden bei uns die Eier und das industriell hergestellte Fleisch gegessen, während die Menschenaffen nur zur Belustigung gequält werden. Die Kritik von Galileo ist auch hier angebracht.
Platz 9 und 2 wirken zugegeben ein wenig surreal, aber zu einer Kritik an Galileo reichen sie aus meiner Sicht nicht aus. Platz 7 zeigt, dass Warren Buffett und Bill Gates auch nur Menschen sind, was ist daran auszusetzen?

Das mit BBT war in der Folge gestern.

Bzgl. des Mästens/Hungerns. Es gibt da schon einen Unterschied. In dem Land werden sie gezwungen, bei uns können sie sich entscheiden, ob sie wirklich sich dürr hungern oder nicht.

Hier in Deutschland wird, jedenfalls normalerweise, niemand zu so etwas gezwungen. Daher sehe ich auch keine Paralelle zur deutschen Gesellschaft. Sah auch in dem Beitrag keinen Rassismus. Es wurde nur darüber berichtet, dass es dort einen Stamm gibt, bei dem das als Schönheitsideal vorherrscht. Hab da keine Verallgemeinerung gesehen.

Bzgl. des Orang utans. Genauso konnte ich da keine Verallgemeinerung der Asiaten sehen. Wobei ich schon, rein aus meiner Erfahrung (einige Jahre in Asien) sagen muss, dass der Tierschutz da eher “locker” genommen wird.

Ich hab ab Platz 30 etwa geschaut und hab da keinerlei Rassismus entdecken können. Da sind dann das Bild der “Inder” beim Sat-1 Frühstücksfernseher, ein Kaya Yanar oder auch dieser Asiate und Inder beim normalen Galileo.

Ich empfand die Sendung jedenfalls als nicht rassistisch. Es gibt nen Bild und es wird kurz erklärt, was da abgeht. Hab da echt keine rassistischen Untertöne rauslesen können.

Bzgl. des Mästens/Hungerns. Es gibt da schon einen Unterschied. In dem Land werden sie gezwungen, bei uns können sie sich entscheiden, ob sie wirklich sich dürr hungern oder nicht.

Niemand, der klar bei Verstand ist und/oder frei entscheidet, hungert sich freiwillig dürr.

Darum ging es mir ehrlich gesagt auch nicht. In dem Stamm, der im Galileo-Beitrag vorkam, haben die Eltern die Kinder gezwungen diese fetthaltige Milch da zu trinken. Damit man keinen Brechreiz bekommt, wurde den Kindern Schmerz zugefügt.

Das ist imo schon was ganz anderes als eine Krankheit wie Bulimie.

Du argumentierst kulturrelativistisch. Ich kann deine Argumente daher nachvollziehen.

Ob deine Attribution (“Eine derartige oberflächliche, deutsch-arrogante, rassistische, …”) zu weit greift, liebt im Ermessen jedes Einzelnen. Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber für mich klingt es bisher weniger “deutsch-arrogant”, sondern bestenfalls “westlich-herablassend”. Rassismus kann ich nach meiner Definition des Wortes nicht erkennen. Die divergierende kulturelle Sozialisation ist Fakt. Das Reden über gewisse Praktiken ist nichts verwerfliches. Radikaler Kulturrelativismus geht damit einher, z.B. auch Frauen-Beschneidungen als kulturell tradierte Gepflogenheit zu dulden. Die eigentliche Frage lautet, ob man über Unterschiede bewertend berichten darf, ohne dabei immer zu sagen: “Das erinnert natürlich an die deutsche/westliche Angewohneheit, dies und jenes zu tun.” Der Ton macht die Musik.

Ich schau Galileo Big Pictures eigentlich ganz gern, wenn sonst nichts läuft. Einige Geschichten zu hören und zusehen ist doch recht interessant. Kritikwürdig ist die Sendung natürlich trotzdem, sie verkauft den Zuschauer ziemlich oft für blöd “Oh was für ein böser Mann, ist der nicht der Teufel? Oh ach nein, er ist ganz lieb und nett, wer hätte das gedacht?” und ist allzu rührselig. Die Kommentatorenstimme kann einen desöfteren mal richtig ankotzen mit seiner ständig verändernden, emotionalen Stimmmodulation.

Aber rassistisch?
Wenn es bei einem Bild nun mal um ausgeflogene Kinder geht, geht es nicht um den ganzen Vietnamkrieg. Sorry aber ich finde es auch bei jedem Thema über den zweiten Weltkrieg nervig, wenn der Holocaust erwähnt wird. Es ist nicht Thema und muss daher auch nicht weiter behandelt werden.

Die Zwangsfütterung IST eine schlimme Quälerei. Hier in der westlichen Welt gibt es Mädchen die sich dünn hungern aber es gibt keine Tradition nach der man ihnen das Essen verweigert. Und das ist nun mal ein gewaltiger Unterschied. Ob etwas von der Gesellschaft erzwungen wird oder ob jemand sich etwas freiwillig antut ist nicht dasselbe.

Ist es GBP Schuld dass die Orang Utans nun mal in Thailand als Kickboxer herhalten müssen? Man hat auch schon ganz andere Tierquälereien in anderen Ländern gezeigt. Darüber hinaus unterschlägst du die westlichen Touristen in dem Beitrag. Von wegen rassistisch.

Was an den Slumbewohnern, die sich Designeranzüge kaufen fragwürdig sein soll wüsste ich auch gerne. Hier wurde ein Lebensstil dargestellt, der positiv bewertet wurde, weil dort die Menschen auch ihre Freude daran haben. Zu dem kann von Hungern keine Rede sein, keiner der Männer war abgemagert.

Was ist an zwei Milliardären die ein Milliardenvermögen spenden rassistisch?

Prinz Philips Verehrung war ein Kuriosum, mehr nicht.

All diese Bilder waren in Nachrichten und Zeitungen zusehen oder gehörten zu anderweitig medial aufbereiteten Geschichten. Galileo tut nichts anderes als sie in einer großen Sendung zusammenzufassen und noch ein mal die Geschichte dahinter zu erzählen. Dabei gibt es definitiv eine Bewertung aber die ist nachvollziehbar und eigentlich in den meisten Fällen auch zu unterschreiben. Klar, die Geschichten sind halt sehr einfach oder kurios. Würde sich die ganze Sache um den Vietnamkrieg drehen und die Asiaten als gelbe Reisfresser dargestellt werden, während die arischen Amerikaner die großen Helden sind, wäre der Vorwurf sicher berechtigt aber so? Die Sendung ist äußerst harmlos und immer noch eine der besseren Produktionen ProSiebens und der Marke Glaileo.

Ich hab das gefühl, die haben insgesamt 250 Bilder, die in Verschiedener Konstellation ausgestrahlt werden. Die Meisten Bilder in der Sendung kamen schon sehr oft in den Letzten Jahren.

Ich schaue nicht viel TV und dass ich diese Wiederholungen von den wenigen malen in Erinnerung hab ist doch schon echt traurig für PRO7.

Produzieren die überhaupt neues Material? Allgemein wiederholt sich auf diesem Sender alles nur noch.

Ja allerdings, da sind sehr viele Wiederholungen bei, das ein oder andere neue ist mir allerdings aufgefallen. Im großen und ganzen läuft das doch aber schon seit Jahren so und das heisst nicht nur zwei sondern fünf bis zehn sicherlich. Neu ist diese Wiederholung bei ProSieben auf keinen Fall.

Hab mir die Sendung noch nie angeguckt, aber ich dachte sie zeigen eher Bilder, die wirklich Weltgeschichte gemacht haben. Von den hier verlinkten Bildern habe ich aber so gesehen noch kein einziges vorher gesehen (außer ich habe eines übersehen).

Bilder, die ich in so 'ner Sendung erwarten würde wären z.B. das Hissen der Flagge auf Iwo-Jima, die Vereidigung von Johnson nach Kennedys Tod, Soldaten, die über die Grenze in Berlin fliehen, usw.

Waren die schon dran und ihnen sind die Sachen ausgegangen oder warum solche Bilder aus der “Grabbelkiste”? Wenn die Bilder mehr Bedeutung bzw. Wichtigkeit haben (ohne gezeigte Schicksale entwerten zu wollen), ist mir selbige dennoch entgangen.