Folge 99: Alles eher mid

Massengeschnack Folge 99. Hier kann darüber diskutiert werden!

Chris wertet für uns die ESC-Entwicklung ein, während Lars sich fragt, wo er darin ein Schlupfloch zum Erfolg finden kann. Dirk versteht den Run auf Fahrräder immer noch nicht und am Ende wird’s doch nochmal düster.

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Fernwärme: Fernwärme soll im Idealfall durch Abwärme erzeugt werden. Funktioniert aber anscheinend weder in Hamburg noch in Hannover. Stattdessen Kohle und Gas. Abkassieren tun damit die Monopolisten, die die Kraftwerke betreiben.

Flüchtlinge: Ja, die Wokies. Keine Flüchtlinge in die eigene Wohnung lassen, aber die Allgemeinheit soll für Flüchtlinge zahlen.

Schwarze Austauschstudenten aus der Ukraine: Seit ihr sicher, dass das Studenten sind?

Einschränkung der Meinungsfreiheit für Russen: Passt auf, dass ihr nicht zugebt, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland eingeschränkt ist. Das würde den Rechten in die Hände spielen.

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Du hast scheinbar nicht richtig zugehört.

Dass Studenten Studenten sind. Ja, ziemlich.

Dass die Meinungsfreiheit da aufhört, wo sie die Rechte anderer verletzt (und damit eingeschränkt ist) ist glaube ich schon so seit checks notes 1949. Ich gebe das gerne zu und glaube nicht, Russland damit irgendwie in die Hände zu spiele.

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Ich habe auch nicht geschrieben, dass ich mich 1:1 auf eure Diskussion beziehe.

Ich hätte von Schwarzen schreiben sollen, die sich als ukrainische Studenten ausgeben, damit auch ein Lars es nicht absichtlich falsch verstehen kann.

Ich schrieb Rechte, nicht Russen. Und die Rechte anderer werden auch nicht verletzt, weil jemand sich weigert Putin zu kritisieren oder ihn nicht nur kritisch sieht.

Was sind „Checks notes“ 1949? Muss irgendwie so ein linkes Ding sein, dass ich nicht verstehe.

Und wer bestimmt wo Meinungsfreiheit aufhört? Natürlich die Linken.

Bezüglich ESC und bereits veröffentlichter Song musste ich daran denken:

Große Aufmerksamkeit erlangte May 1999 mit der Teilnahme an der deutschen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest. Mit ihrem Lied Hör den Kindern einfach zu errang sie zunächst den ersten Platz. Da der Song vom Komponisten bereits auf einem anderen Album als Where Have All the Good Times Gone (gesungen von der Gruppe Number Nine) veröffentlicht worden war, wurde sie jedoch nachträglich disqualifiziert. Zum Wettbewerb nach Jerusalem wurde stattdessen die zweitplatzierte Gruppe Sürpriz mit dem Titel Reise nach Jerusalem – Kudüs’e seyahat gesandt. Trotzdem schaffte Corinna May den Einstieg auf Platz 59 in den Charts und hielt sich dort vier Wochen lang.

Hier der Titel von damals:

Aus heutiger Sicht ein bisschen schmalzig, aber es kam damals auf jeden Fall super an (siehe Ende des Videos).
Schade, dass daraus nix wurde.

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Und das war das Ersatzlied dass dann in Jerusalem für Deutschland antrat:

Und das wiederum Mays Ersatzlied, mit dem sie dann 2002 wieder antrat, den Vorentscheid wieder gewann…und dann beim ESC ziemlich abschmierte:

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Boah hat die genervt. Unvergessen der Peinlich-Moment, als sie bei „Wetten, dass …?“ mit Ralph Siegel am Akkordeon „Smoke On The Water“ gesungen hat. Fände sie als Gast aber, oder gerade deshalb, trotzdem interessant.

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Oh ja da kommen ganz üble Erinnerungen hoch, die ich verdrängt hatte xD

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Edit: Es war sogar der Ersatz vom Ersatz :wink:, weil sie ja 2000 schon ein 2. Mal zum Vorentscheid angetreten war und dort dann an Raab scheiterte.

Den Vorschlag zum Sprechplanet-Interview find ich übrigens gut. :+1:

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:joy: Sie ist dem Rock treu geblieben …

Ich bin jetzt auch totaler Fan von der Idee, sie zu interviewen. Erinnere mich, dass auch Harald Schmidt sie ordentlich verarscht hat.

Das gegeneinander Ausspielen der Flüchtlinge aus dem mittleren Osten und der Ukraine, das ihr angesprochen habt, finde ich äußerst bemerkenswert.

Die, wie @Moeller schon richtig sagt, verquere Logik, man sei Rassist, wenn man jetzt helfe, es aber 2015 nicht getan habe, zeigt aus meiner Sicht eine perverse Form des reverse racism. Denn wäre die Reihenfolge andersherum gewesen, 2015 Ukraine und jetzt gefühlt (faktischer als das ist es ja nicht) größere Solidarität mit Flüchtlingen aus Syrien/Afghanistan etc., würde vermutlich keine dieser Personen eine ähnliche Kritik äußern.

Es werden dabei zwei Gruppen, die beide hilfsbedürftig sind/waren gegeneinander ausgespielt. Eigentlich etwas, das man sonst von der anderen Seite des Spektrums kennt – Stichwort lieber deutschen Obdachlosen helfen als Flüchtlingen.

Wenn die Solidarität ggü. Ukrainern tatsächlich größer sein sollte, der Beweis steht noch aus, dann würde sich mir das allerdings durch die selbstverständlich größere kulturelle Übereinstimmung durchaus erklären. Die Ukraine ist ein Land auf dem Weg zu einem demokratischen Staatswesen, die Bevölkerung orientiert sich kulturell seit einigen Jahren am Westen, man ist EU-Kandidat und teilt unsere Werte. Natürlich ist man beim Unglück im Nachbarort emotionaler involviert, als wenn das gleiche in einem vollkommen anderen Kulturkreis, viele tausende Kilometer entfernt geschieht. Das ist allerdings emotional sinnvoll und eine natürliche menschliche Eigenschaft. Daraus einen Rassismusvorwurf zu stricken, als ob man sich bewusst dafür entscheiden würde, was einen emotional betrifft, ist Unsinn. Zumal jedem halbwegs emphatischen Menschen, die Bilder aus Aleppo genauso das Leid der Menschen vermitteln und die Notwendigkeit zum Handeln klar machen sollten wie jene aus Kyiv. Dass die AfD in beiden Krisen unterschiedliches Verhalten zeigt, ist erkennbar und der Grund eindeutig. Das aber als Abbild der Gesellschaft zu interpretieren, überführt den Kritiker selbst, der Demagogie der AfD zum Opfer gefallen zu sein.

Und wenn ich dann sowas sehe, wie in dem Beitrag unten, frage ich mich, ob die die empfangenden Menschen am Bahnhof und die Zeltstädte vergessen haben, die wir in ganz Europa errichtet haben. Es so hinzustellen, als sei damals (und bis heute) in dieser Hinsicht gar nicht geholfen worden, ist schon ein Zeugnis von selektiver Wahrnehmung.

https://www.tiktok.com/@dieeinediezuoftblinzelt/video/7073142516672892166

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Gibt da halt noch eine andere Dimension, die Broder sehr schön zusammen fasst:

Während damals aus Syrien junge Männer im wehrfähigen Alter kamen, die Frau und Kind im Bürgerkriegsland Syrien gelassen haben, kommen heute Frauen und Kinder, deren wehrfähige Männer und Väter in der Ukraine sind.

Die meisten Clubs lassen halt auch keine größeren Gruppen junger Männer rein, weil diese oft Ausgangspunkt von Streit und Schlägereien sind. Darüber hinaus mache ich mir eher weniger Sorgen, dass ukrainische Frauen überdurchschnittlich häufig als Tatverdächtige im Bezug auf Sexualdelikten und Körperverletzungen auftauchen. (Leider ist es eher umgekehrt und ukrainische Frauen sind derzeit Opfer von Sexualdelikten Düsseldorf: Ukrainerin (18) von zwei Flüchtlingen vergewaltigt | Regional | BILD.de).

Zusammenfassend: Eine große Gruppe junger Männer die in ein anderes Land kommen haben immer das Potenzial ganz erhebliche gesellschaftliche Störungen hervor zu rufen. Frauen und Kinder haben dieses Potenzial nicht.

Ersteres ist allerdings kulturell und durch die allgemeine Armut der Bevölkerung begründet, das zweite durch die Entscheidung der Regierung des Fluchtlandes. Es ist ja durchaus so, dass nachvollziehbarerweise auch viele Männer gerne aus der Ukraine flüchten würden.

Die psychologischen Folgen (also den Eindruck bei der Bevölkerung) im Ankunftsland beeinflusst dieser Hintergrund freilich nicht.