Folge 93 - Party, Thais und deutsche Rentner

Ob man das alles in der Glotze zeigen muss, ist natürlich eine andere Frage.
zeigen soll man das unbedingt! Aber dann doch bitte auch beide Seiten zeigen. Warum wurde nicht mal eine der Frauen (Mädchen?) anonym interviewt, damit die mal ehrlich ihre Meinung sagen kann? Ohne kritisches Hinterfragen ist dieser Beitrag für mich schon irgendwie Anstiftung zu einer Straftat, schließlich wird die in Thailand illegale Prostitution mit der Sendung unterm Strich beworben.

Prostiuierte haben vielleicht keine anständige Arbeit, aber durchaus einen anständigen Stundenlohn.

…im Gegensatz zu manch deutschem Top-Manager, der zwar eine scheinbar anständige Arbeit, dafür aber einen anscheinend unanständigen Stundenlohn hat (zB. Ursula Piëch, wahrscheinlich Deutschlands bestbezahlte Kindergärtnerin)…

Was für eine widerliche Sendung! Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.

Ich finde es unverantwortlich, dass diese Sendung, zumindest macht es so den Anschein, den Sextourismus bzw. die Ausbeutung in keiner Sekunde kritisch hinterfragt.

Unfassbar widerlich war auch die Aussage:“Ich kenne sie 15 Jahre, aber nun ist sie mir zu fett!” :smt078

Die Sendung könnte auch eine alternative Form des “Assi-TV” sein, vergleichbar mit Mitten im Leben.

Bei Mitten im Leben soll sich der Zuschauer den “Asozialen im Plattenbau” überlegen fühlen,
bei Villa Germania den “Notgeilen alten Säcken”.

Wie schon erwähnt: die Arbeitslosigkeit in Thailand ist gering, d. h. ob die Mädels ohne Prostitution verhungernd in der Gosse liegen würden, darf man zumindest in Frage stellen.

Arbeit in Thailand wird für Frauen unterer Schichten aber so schlecht bezahlt, dass ohne Zusatzverdienst ein Auskommen im Alltag nur schlecht möglich ist. Eine alleinerziehende Mutter würde ihre Kinder nicht durchbringen können mit einem Job als, zum Beispiel, Putzfrau. Insofern kann man vielleicht schon sagen, dass einige Mädchen in Thailand ohne Prostitution verhungernd in der Gasse lägen.

Meine Güte! Also ich könnte echt kotzen, bei solchen Sendungen…

Langsam frage ich mich: Also was können wir jetzt noch vom Fernsehen erwarten?

  • Live-Übertragungen von Tötungen, z.B. von der Tötung von Todeskandidaten in den U.S.A."
  • “Das Leben im Drogenschmuggel” - Dokumentation des Lebens eines Dealers (aus seiner Sicht, positiv kommentiert)
  • “Wie haue ich meine Frau zu Brei”
  • “Ich tötete meine Exfrau und hatte Spaß daran!” - Reality-Soap über Mörder und wie sie ihre Mitmenschen umbringen
    ???

Also ich weiß nicht, was erschreckender ist: Dass mir noch furchterregendere eventuelle Formate einfallen oder dass es bereits so weit gekommen ist, wie es jetzt aussieht?

Ich glaube, es wird immer schlimmer. Irgendwann gibt es gar keine Tabus mehr.

LG

@Reahnnaya

Das eigenlich Schlimme daran ist ja, was das über unsere Gesellschaft aussagt. Dass wir uns hier empören, ist ja schön und gut, aber anscheinend haben solche Sendungen ja eine gewisse Akzeptanz im Massenpublikum, andernfalls würden wir sowas - als Gesellschaft - nicht dulden. Tun wir aber.

Naja, und dann fällt mir noch der Beitrag mit den 5 krassen Shows aus den USA ein: dieser Dreck schwappt ja auch zu uns rüber, immer nur ein paar Jahre zeitversetzt…

Ich habe gerade einen Monat Urlaub hinter mir, wir waren in Schweden. Ich habe dort zwar - genau wie zu Hause auch - nicht fern gesehen, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass so etwas dort laufen würde (weiß das hier jemand zufällig?). Die schwedische Gesellschaft, so mein Eindruck, ist viel mehr auf einer Augenhöhe. Ich glaube, dass sich die immer krassere Teilung unserer Gesellschaft in arm und reich auch in diesen Sendungen widerspiegelt, in denen solche charakterlosen Menschen ohne jeden rudimentären Rest von Mitgefühl, Scham oder auch Respekt gezeigt werden. In den 50er-Jahren nach dem Krieg wurden armen Leuten geholfen (so erzählt es meine Mutter), die nix hatten. Heute ist Armut ein Stigma, und wenn man etwas besser begütert ist, schaut man auf die ärmeren herab.

Da kann man nur noch kotzen…

@Reahnnaya

Das eigenlich Schlimme daran ist ja, was das über unsere Gesellschaft aussagt. Dass wir uns hier empören, ist ja schön und gut, aber anscheinend haben solche Sendungen ja eine gewisse Akzeptanz im Massenpublikum, andernfalls würden wir sowas - als Gesellschaft - nicht dulden. Tun wir aber.

Du hast natürlich absolut recht… Ich frage mich auch, was für Menschen das sind. Ältere Männer, die sich das selber wünschen? Ein gewisser Teil der Leute, die auch die Reeperbahn oder ähnliche Establishments nutzen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Vielleicht aber auch ist es jeder, der seine niederen Triebe regelmäßig befriedigen lässt, auch zum Beispiel bei „Mitten im Leben“ oder so? Oder, da haben wir sie wieder: Menschen, die sich als etwas Besseres fühlen müssen, indem sie sich die Scheiße angucken. Die das nötig haben.

Naja, und dann fällt mir noch der Beitrag mit den 5 krassen Shows aus den USA ein: dieser Dreck schwappt ja auch zu uns rüber, immer nur ein paar Jahre zeitversetzt…

Da dachte ich auch direkt dran :frowning:

(weiß das hier jemand zufällig?)

Ich leider nicht… Aber ich kenne mich mit Schweden auch nicht so aus. Aber schön, dass es auch in einem NICHT-muslimisch-konservativen Staat nicht an der Tagesordnung ist^^ Ich habe manchmal das Gefühl, dass diese Extreme immer weiter auseinander schnappen: Extem-Konservativ / völlig tabulos

Heute ist Armut ein Stigma, und wenn man etwas besser begütert ist, schaut man auf die ärmeren herab.

Ja, aber das ist nicht neu. Im Mittelalter gab es das ja auch, ach was, schon immer. Schön dass damals in Deutschland so ein Zusammenhalt herrschte :slight_smile: Von Zusammenhalt ist ja nicht mehr häufig die Rede - auch wenn ich Griechenland und Deutschland vergleiche (also die jetzige Situation). Aber gut, andere Geschichte, völlig anderes Thema und OT.
Nun, auch das Wort „Opfer“ ist ja nun umgedichtet worden - in eine Beleidigung.

LG^^

In den 50er-Jahren nach dem Krieg wurden armen Leuten geholfen (so erzählt es meine Mutter), die nix hatten.

Das ist doch undifferenzierter Mist. Damals ging es darum, dass sich Menschen, die Opfer (und, nicht zu vergessen, Täter) in einem Krieg waren, gegenseitig helfen. Armut war damals allgegenwärtig, und sie war durch Bombardierungen, gefallene Ehemänner, zufällig verteilt. Heute sind, das sollte man abseits aller Sozialromantik auch mal sehen, die „Armen“ erstens ganz gut versorgt und zweitens im Normalfall eben nicht unverschuldet verarmt.

Zurück nach Thailand: Auch ich finde die Männer widerlich. Auch ich finde es widerlich, diesen Männern noch eine Bühne zu geben. Aber ich denke, dass „Widerliche Deutsche, arme Thais“-Schema ist so auch nicht zutreffend. Thailand ist keineswegs mehr eines der ärmsten Länder der Welt. Niemand ist dort zum Überleben darauf angewiesen, sich zu prostituieren. Mein Aufenthalt in Thailand letztes Jahr hat mir einen anderen Eindruck vermitteln: Das schnell verdiente Geld hat es einigen dort sehr angetan. Da wurden meinem Freund, obwohl ich dabei war, die Damen angeboten, auf eine sehr aggressive, widerliche Art und Weise. Da setzen sich gut gekleidete Thailänderinnen zu uns, drängten mich vom Tisch, haben mit „I have much nicer pussy than her“ auf mich gezeigt…

Wir waren froh, als der Urlaub vorbei war. Und wenn es dieses Angebot gibt: Warum sollten denn dann die deutschen Männer es nicht nutzen? Und warum sollten diese Schlampen respektvoll behandelt werden, wo sie es doch mit uns auch nicht tun?

Heute sind, das sollte man abseits aller Sozialromantik auch mal sehen, die „Armen“ erstens ganz gut versorgt und zweitens im Normalfall eben nicht unverschuldet verarmt.

Das ist GENAU die Art von Überheblichkeit, die ich meine, danke! BILD-Zeitungsleser wissen halt immer ein bisschen mehr als wir anderen… :smt023

Das ist doch undifferenzierter Mist.

(…)

Zurück nach Thailand: Auch ich finde die Männer widerlich. Auch ich finde es widerlich, diesen Männern noch eine Bühne zu geben. Aber ich denke, dass „Widerliche Deutsche, arme Thais“-Schema ist so auch nicht zutreffend. Thailand ist keineswegs mehr eines der ärmsten Länder der Welt. Niemand ist dort zum Überleben darauf angewiesen, sich zu prostituieren.

Ähh, das ist ebenfalls sehr undifferenziert!
Ich behaupte, dass es in mind. 99% aller Länder sehr unterschiedliche Schichten gibt (hier sei evtl der Vatikanstaat ausgenommen). Sogar in Spanien prostituieren sich Frauen, weil da momentan alles mögliche wegrationalisiert wird. Nur als Beispiel: Kinder müssen sich in den Schulen ihr eigenes Klopapier mitbringen, weil das wegrationalisiert wurde - und das ist kein Witz.

In Ländern wie Thailand sind Sachen wie Bildung und soziale Sicherung nichtmal ansatzweise gut geregelt wie hier.
Auf „dem Land“ gibt es eben Großfamilien mit niedrigem Bildungsniveau und schlechtem Einkommen, sodass „entschieden“ wird, dass die Töchter eben anschaffen gehen müssen um die Familie zu ernähren.

Dazu kommt, dass der Staat das auch mit trägt, wenn auch nicht offiziell. Aber Fakt ist, dass durch den Sextourismus eben Devisen ins Land kommen, und es so auch „mehr Arbeit“ gibt. Da häng einfach ein langer, langer Rattenschwanz dran (Hotelbranche, Gastro etcpp). Ich hatte in einer Diskussion mit NGOs als Faustformel gesagt bekommen „Auf eine Prostituierte kommen 2-5 weitere Arbeitsplätze, die eben durch den Sextourismus entstanden sind.“

Einfach zu sagen „die hätten es garnicht nötig“ ist plump und absolut nicht allgemeingültig.

Eine ähnlich zweischneidige Sache ist „Kinderarbeit“ in Indien oder anderen dritte Welt Länder. Ja, würde man denen die Arbeit einfach wegnehmen, dann würden die schlicht und ergreifend verhungern. Das klingt jetzt grausam und so unsensibel,… sowas mag man nicht hören in einem Land, wo man normalerweise nicht verhungern kann, aber es ist die (sehr traurige) Wahrheit. Das ist halt typisches Gutmenschengelaber ohne fundiertes Hintergrundwissen.

Aber diesen Teufelskreis von Unterdrückung und Ausbeutung kann man nur durch konsequentes, eigenes Handeln durchbrechen. Aber wer möchte schon auf seine Designer- oder LowCost Klamotten aus China verzichten, oder sein geliebtes Smartphone (iPhone, Samsung,…) nicht mehr benutzen.

Tja, für unseren Luxus müssen andere Menschen leiden und sterben - das ist letztendlich so.

Und ja, ich bin selber schon in Südostasien gewesen, und habe mich auch fernab der Touristenpfade begeben. Ich habe selber auch erst dann selber erfahren, wie gut wir es eigentlich haben. Dann sieht man auch den Satz von Serdar Somuncu mit ganz anderen Augen… „Wir kennen das Gefühl ‚Hunger‘ garnicht mehr, sondern nur noch satt, satt, satt!“.

Aber ich rede da vermutlich eh gegen eine Wand an.

Nur nebenbei: Sextourismus und Ausbeutung im Allgemeinen finde ich auch widerlich. Die Sendung über die deutschen (aber auch andere Nationalitäten) im Ausland ist (mal wieder) ein moralischer Tiefpunkt in der Fernsehlandschaft.
Allerdings sollte man sich die Situation hinter der offensichtlichen Fassade der Einheimischen genauer anschauen, und man findet sich in einer kaffkaesken Situation wieder, wo es keine einfache Lösung gibt - so einfach es evtl. erscheinen mag.

Nur als Beispiel: Kinder müssen sich in den Schulen ihr eigenes Klopapier mitbringen, weil das wegrationalisiert wurde - und das ist kein Witz.

Unglaublich, welch unermessliche Armut. Und um sich Klopapier zu beschaffen, müssen sich die Spanierinnen prostituieren?

Ich bin ja faszinierend, wie man mit angeblicher Alternativlosigkeit auch das armseligste Verhalten noch gerechtfertigt bekommt.

Auf eine Prostituierte kommen 2-5 weitere Arbeitsplätze, die eben durch den Sextourismus entstanden sind.

Also sind diese deutschen Männer in Wirklichkeit doch Wohltäter in einem auf Prostitution basierenden Wirtschaftszweig. Das Geld dieser Widerlinge stinkt nun wahrlich nicht.

Unglaublich, welch unermessliche Armut. Und um sich Klopapier zu beschaffen, müssen sich die Spanierinnen prostituieren?

Also sind diese deutschen Männer in Wirklichkeit doch Wohltäter in einem auf Prostitution basierenden Wirtschaftszweig. Das Geld dieser Widerlinge stinkt nun wahrlich nicht.

Wie schön, dass du anscheinend nicht im Ansatz abstrahieren kannst, oder Dinge in Relation zu sehen. Du tust mir schon sehr leid. Ja, dann haben „ALLE Thailänder“ selber Schuld, du hast Recht. Ende der Geschichte.

Don’t feed the troll anymore!

Troll != jemand mit einer anderen Meinung als du

Troll != jemand mit einer anderen Meinung als du

Wow, das ist sogar richtig! Es geht aber nicht um eine Meinung, sondern um Wissen. Würdest du dich mal genauer informieren, würdest auch du sicherlich eine andere Meinung dazu haben.

Ich kann sicherlich verstehen, dass dir die Art und Weise der Prostituierten dir gegenüber angekotzt hat. Ich empfand den Umgang der Leute mit mir - als ich da war - teilweise auch nicht sehr schön. Wenn man aber hinter die Fassade schaut, also das, was der normale Tourist eigentlich nicht sehen soll, findet man ein tatsächlich erschreckendes Bild, und kann mit ein wenig (oder auch viel) Empathie verstehen, warum die Menschen so sind wie sie sind.

Ich habe das „Glück“, dass mir dieser Blick gewährt wurde. Und schön war er nicht.

Du sagst, Thailand wäre garnicht mehr so arm, wie es viele sähen. Dann denk mal drüber nach, woher das kommt!

Aber ich vermute, dass dir der geistige Horizont fehlt, um die Zusammenhänge zu verstehen. Und da das hier jetzt sehr OT wird, belasse ich es dabei. Es bringt ja nix mit jemandem zu diskutieren der sagt „ich war mal in Thailand, und es war garnicht so schlimm“. Ist ja fast so als würd ich sagen „Ich war auf Mallorca und kenne jetzt Spanien!“. Solche Aussagen sind einfach nur… facepalm.

Vielleicht versuchen wir es noch mal in sachlicher Manier?

Ich war schon in vielen Ländern Asiens und Afrikas. Ich bewege mich dort meist auch abseits der Touristenpfade, lerne die Menschen gerne kennen, sofern das im Rahmen eines Urlaubs möglich ist. Viele der afrikanischen Länder, in denen ich war, sind unbestreitbar ärmer als Thailand, nur habe ich nirgendwo eine dermaßen unangenehme Ansprache als Frau erlebt, nicht in Schwarzafrika, nicht in Nordafrika, nicht in Indien und nicht in Bangladesh.

Für mich ist Thailand seitdem ein rotes Tuch, vielleicht hat mich das etwas unsachlich werden lassen.

Ja, wir sind unermesslich reich im Vergleich zu diesen Menschen. Auch deshalb widern mich “Armutsdebatten” in Deutschland an. Wirklich arm nach globalen Maßstäben ist hier niemand. Auch das mag man mir als Polemik auslegen, aber ein Troll (oder eine Trollin) bin ich dadurch noch lange nicht.

[b]Das ist hier nun aber schon ziemlich off-topic geraten.

Bleibt bei der Diskussion bitte bei dieser Sendung und Holgers Beitrag dazu.

Beim Thema Prostitution und Armut in der Welt kann man eh nicht auf einen grünen Zweig in der Diskussion kommen.[/b]

ok…

Wow!

Rtl2 hat es tatsächlich geschafft NOCH mit großen Schritten weiter zu sinken. :ugly

Meinen Respekt für diese enorme Leistung, ich hätte es nichtmehr für möglich gehalten!