Der „Aufstand der Bücher“ hat mir auch sehr gut gefallen 
Ich krieg jedesmal die Krätze, wenn namhaften Programmen Datenspionage unterstellt wird. WhatsApp soll spinonieren? Ja schön, wenn das nachgewiesen wird, dann sind die Programmieren aber sowas von am Arsch. Und glaubt mal nicht, dass man denen das nicht Nachweisen kann. Man kann es. Es gibt Möglichkeiten, den Datenverkehr eines Handys zu überwachen. Da muss nur ein gewiefter Informatiker und/oder Hacker einfach mal nachschauen, was für Daten wohin gesendet werden.
Viel Hahnebüchelnder finde ich aber den Vorwurf, dass Shazam Gespräche ablauschen würde. Hier will ich garnicht tief ins Technische gehen, ob und wie das möglich wäre, sondern einfach mal das Ganze aus einer anderen Perspektive betrachten: Gemäß dem Fall dass Shazam tatsächlich Gespräche mitschneidet, so müsste man Mitarbeiter beauftragen, diese Schnipsel zu sichten (bzw. zu hören), um zu entscheiden, ob die Informationen etwas wert sind, oder nicht und die Daten extrahieren, die sich verwerten lassen. Die Kosten für solch einen Mitarbeiter wären ungleich höher als der Wert der Extrahierten Daten. Vorallem, was will man eventuell aus 15 Sekunden Gespräch erfahren? Und dann müsste noch festgestellt werden, von wem die Informationen stammen. Wenn Holgers Kneipentest aufgenommen wurde und da irgendwer sagte “Ich liebe den HSV”, dann müsste für den Wert dieser Information auch festgestellt werden, wer dieser innbrünstige HSV Fan ist. Ist es Holger? Vermutlich nicht, er hat ja die App benutzt um das Lied zu erkennen, seine Konzentration lag auf dem Handy und dem Ergebnis. War es Mario, der eventuell mit in der Kneipe war? Dazu müsste Shazam wissen, wer Mario ist und wie Marios Stimme klingt um diese Aussage ihm eindeutig zuzuweisen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass es irgendwer am Nachbartisch gesagt hat, der mit Holger nichts am Hut hat. Insofern ist die Information wertlos. Auch ohne Spionage kann ich sagen, dass es in Hamburg mindestens eine Person gibt, die den HSV über alles liebt.
- Was diese ganze Whats App-Sache angeht, kann ich die Argumentation von Holger in der Postecke nicht so ganz nhachvollziehen. Auch wenn man durchaus die Frage stellen kann, warum ein Privatunternehmen ganze Menschenmassen, oder gerade Dich als Person ausspionieren sollte und was das Unternehmen davon hätte, sieht dieser Kontext ganz anders aus, wenn die Zugriffsrechte von anderen (z.B. Regierungen die nicht soviel auf freiheitlich demokratische Rechtsordnungen legen) genutzt wird. Genauso muss man die Frage stellen, warum diese Spionagefunktionen mit den Apps implementiert sind.
Das Privatunternehmen welches die App erstellt, muss Dich nicht unbedingt ausspionieren. Dieses Privatunternehmen wird aber Regierungen keine Informationen verwehren, oder daran hindern dies zu tun.
- Was der Punkt mit der Anonymität im Internet betrifft, finde ich, Holger sollte sich ein dickeres Fell zulegen und sich die Kommentare nicht so zu Herzen nehmen. Wichser gibt es im Internet überall. Die Forderung, dass Leute die andere beleidigen, doch mal ihre Daten rausgeben sollten, ist naiv, lächerlich und gefährlich. 1. wird es keiner der auch nur ansatzweise sowas wie Intelligenz besitzt tun. 2. Würde die Forderung nach der Offenlegung der Daten nicht nur für diese Kids gelten, sondern für alle. Und dies würde die Freiheit und die Offenheit des Internets massiv gefährden. Übrigens ist man im Internet nicht wirklich anonym. Wer in Foren postet hinterlässt seine IP-Adresse. Und die meisten Internetstraftaten die von der Polizei aufgeklärt und geahndet wurden, gehen auf Beleidigung zurück.
Genauso muss man die Frage stellen, warum diese Spionagefunktionen mit den Apps implementiert sind.
Diese Frage ist doch unglaublich einfach zu beantworten: Wegen der Funktionalität.
Für manche Dienste kommt man einfach nicht drum herum, solche Informationen vom Handy abzufragen.
Und das mit den ach so bösen Regierungen ist für mich eins der lächerlichsten Argumente überhaupt, denn technisch kann ich dich auch einfach über ein uralt-Nokia belauschen, dass von solchen „Apps“ noch nie gehört hat. Denn immerhin habe ich ja über das (zur Herstellungszeit des Handys aktuelle) GSM-Netz jederzeit die Möglichkeit Daten zu senden und zu empfangen. Ein Mikrofon hat ohnehin jedes Handy eingebaut. Sollte ich dich also ausspionieren wollen, hätte ich noch unglaublich viele andere Möglichkeiten. (Beispiel aktuelles iOS: Über eine Sicherheitslücke in der JavaScript-Funktion window.open() (die tatsächlich existiert) könnte ich dir eine gefälschte URL im Browser anzeigen und dir vortäuschen auf einer anderen Website, als der tatsächlich besuchten zu surfen - hoffe das war jetzt nicht zu technisch und verständlich 
).
Und darüber hinaus sollte es außerdem für eine Regierung in solch schweren Fällen wie Terrorismus, etc. sowieso möglich sein, einfach bei deinem Provider in Zukunft mitschnitte der Gespräche machen zu lassen - denn wie du bereits sagtest : Es (der Provider) ist ein Unternehmen, dass im Fall der Fälle sicher nicht die Zusammenarbeit mit der Regierung beeinträchtigen will.
Gruß Jörg
Fremdschämen mit der Tagesschau:
Wäre doch noch mieser gewesen, wenn Kachelmann da auch gewesen währe und “My Girl” gesungen hätte :ugly