Zum Musikteil bin ich noch nicht gekommen, da werde ich später noch was zu schreiben müssen…
Mich hat bis jetzt an dieser Folge das Thema Prominente usw.usf. interessiert. Über das Thema könnte man viel reden, könnte ich nen Roman schreiben, könnten ihr ne Folge machen. Wenn man einen Prominenten trifft, wie man dann reagiert, oft würde man ihn nicht mehr wie einen normalen Menschen behandeln, sondern wie einen Supermenschen. Obwohl er letztendlich auch nur ein Mensch ist. Zugegeben mit gewissen außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ganz hochkomplexes Thema. Würde ich jetzt jemanden treffen, den ich toll finde, würde ich mich bei dieser einmaligen Gelegenheit eigentlich nicht über 08/15 Sachen unterhalten wollen.
Allerdings ist es mal nüchtern betrachtet voll bizarr, wenn zwei an sich fremde Menschen verbunden durch eine Produzent-Medium-Konsument Verbindung zusammenkommen. Sie kennen sich nicht, connecten aber auf der „ich mag deinen Shizzle, du bist voll der geile Typ, mein Vorbild“ und der Star reagiert natürlich entsprechend wie es sich gehört. Das ist überhaupt nicht echt, vielleicht denkt der Star sich sogar, was der Fan eigentlich für ein „naiver Trottel“ ist, weil er nicht peilt, dass hier Jobs gemacht werden und wer talentiert ist und etwas beruflich macht, kann halt einfach Dinge, die ein Normalsterblicher halt nicht können tut. Und doch ist diese Medienfigur ein 3dimensionaler Mensch, der viel mehr ist, als nur sein Job, der auch Hobbys, Freunde, Familie hat und auch Interessen und Meinungen hat. Letztendlich ist es aber auch so, dass dem Star sein Wert daran gemessen wird, wie gut sein Produkt ist. Gefällt der Stil plötzlich nicht mehr, spielt er in miesen Filmen mit, sinkt das Interesse oder ist komplett weg. Der Mensch bleibt gleich. Völlig surreale Scheiße.
Wir leben halt in einer Celebrity-Celebrate-Culture und die nimmt völlig absurde Ausmaße an. Es wird uns doch antrainiert auszurasten, wenn wir jemanden aus dem Fernsehen sehen. Dabei kenne ich diese Person gar nicht! Ein geiler Schauspieler ist kein toller Mensch, ein talentierter Musiker genauso wenig! Er kann sich natürlich so präsentieren, als wäre er ein super Dude. Aber das behaupten doch alle Promis, außer jene, die offensichtlich nicht so sein wollen/müssen. Ich habe mittlerweile ein distanziertes Verhältnis zu meinen Lieblings-Promis aufgebaut. Interviews sind ohnehin meistens Verkaufsveranstaltungen.
Alleine der Begriff „Parasocial Relationship bzw. parasoziale Beziehung“, welche quasi beschreibt, dass ein Fan/Zuseher einen Beziehung zu einem Musiker, Youtuber, Schauspieler etc. aufbaut. Wo ist die Grenze. Ist z.B. Taylor Swift überhaupt noch Taylor Swift die Privatperson oder spielt sie letztendlich nur eine Rolle, so bald sie öffentlich auftritt? Und dann kommt noch der ganze Paparazzi Wahnsinn/Yellow Press, Diana Stalker usw. Was macht das mit Stars und deren Hirnen, wenn sie ständig von Fotografen belästigt werden und private Fragen beantworten müssen? Ich meine, ein Boris Becker darf ja auch super Tennis spielen und man kann sein Fan sein. Aber er sollte, ihr habt es erwähnt, nicht 95 % seines Lebens Freiwild sein für jeden Menschen der ihn erkennt. Leider funktioniert diese Trennung halt überhaupt nicht. Ich stelle es mir ungeheuer nervig vor, wenn man als erfolgreicher Promi einen ohnehin schon anstrengenden und stressigen Job hat und dann auch noch in seiner Freizeit kaum Ruhe finden kann. Man hat das Geld und den Fame, aber wahre Freunde, Ruhe eher nicht. So erklärt sich für mich dann auch, warum so einige Leute das nicht verkraften, austicken oder andersweitig versuchen aus ihrer Realität zu flüchten…und dann berichten die Medien darüber, wie sich ein Justin Biber danebenbenimmt, ohne das Gesamtbild abzubilden.
Sorry, ich habe schon fertig.