Folge 86: Buchpreisbindung - noch zeitgemäß?

Nein, du hast das nicht verstanden: Ich finde es generell moralisch verwerflich mit der Gesundheit von Menschen Gewinne die über den für den Selbsterhalt des Systems hinausgehenden Kosten liegen zu erzielen. Ich bin für eine Verstaatlichung aller Gesundheitseinrichtungen. Vom Pillendreher bis zum Hausarzt. Wobei Ich weiss dass das ob der global operierenden Pharmafirmen schwierig ist. Aber bei den Krankenhäusern könnte man ja schon mal anfangen.

Ach ja, und wie im Wettbewerb die Preise sinken sieht man ja an den USA, dem Land mit dem teuersten Gesundheitssystem der Welt.

Und nein, Ich bin kein Sozialist und auch Ich weiss dass sich Sozialismus niemals durchsetzen kann (und auch nicht soll) aber Ich habs ja schon erklärt: Es geht mir um die sinkende Meinungsvielfalt, man beobachte z. B. mal die immer engerwerdenden Meinunkskorridore auf dem Zeitungsmarkt ob der ganzen Fusionen.

Das ist auch schon mit gesundem Menschenverstand schwierig.

Unser Medizinmarkt ist auch nicht dem Sozialismus anheim gefallen und trotzdem haben wir nicht diese Verhältnisse. Daran wird es also nicht liegen. Dass Preise bei Wettbewerb auch in der Medizin sinken, kannst du gerne selbst ergoogeln mit dem Stichwort „Generika“. Wettbewerb ist wichtig für Innovation, auch für neue Medikamente. Ohne Gewinnaussicht beschränkt sich Pharmaforschung auf Universitäten. Firmen wie BioNTech gäbe es nicht.

Sehr gut. Das problem lösen wir natürlich indem wir den Preis für das lustige Taschenbuch staatlich regulieren :joy:

Scheiß auf Fernsehen, Zeitungen und Internet, DAS politische Leitmedium heißt Buch! Und Demokratie hängt davon ab, dass Buchpreise fest sind und nicht sinken können, damit auch arme Menschen sie sich leisten können… oder so. Sorry, aber das passt alles vorne und hinten nicht, was du da argumentiertst. Du bist außerdem und der Hinsicht nicht weniger sozialistisch als ein Scumdog oder Baru. Du bist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass in Schulen ganz dringend Wirtschaft unterrichtet werden muss, da dir offensichtlich das Wissen über grundlegende Marktmechanismen fehlt.

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Habe quasi meine halbe Gymnasialzeit in der Buchhandlung des Vater meines besten Schulfreundes verbracht - na gut, die Pausen und Freistunden. Von daher habe ich schon irgendwie Sympathien für die Buchpreisbindung, weil solche unabhängigen kleinen Buchhandlungen sonst noch mehr Probleme hätten. Ich meine die Konkurrenz ist ja nicht nur Amazon, sondern auch Ketten wie Thalia, wo es bei uns auch ein bisschen weiter eine (flächenmäßig größere) Filiale gab.
Aber so können die Kleinen halt über bessere Beratung punkten, wenn sie nicht über den Preis mithalten müssen. (Hab das ja selbst miterlebt, Beratung hieß z.B. auch (vermutlich leicht senilen) Kunden zu sagen, was sie letztes Jahr für Bücher zu Weihnachten verschenkt haben, damit sie nicht das gleiche wieder schenken).

Trotzdem verstehe ich auch, dass das Konzept letztlich ziemlich schräg ist und unfair gegenüber anderen Medien. Wobei Musik, Filme, etc. ja sowieso hauptsächlich noch digital konsumiert werden, während der Buchmarkt weiterhin sehr analog ist. Also ich weiß letztlich nicht, was ich davon halten soll.

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Gibt es die Buchpreisbindung eigentlich noch für Magazine mit Zusatz? Früher gab es oft Computer- und Musikmagazine mit CDs. Wo oft das Magazin eher Mittel zum Zweck war. (auch bei Yps)
Computerprogramme und Musik-Sampler konnten so mit reduzierten Mwst. Satz verkauft werden.

„denn das Instrument sei wichtig für Demokratie und Vielfalt.“
Ach deshalb gibt es keine Demokratie mehr in den USA…