Folge 82 - Ein Lichtblick am Casting-Himmel

Ehrlich gesagt war ich angenehm überrascht von dieser Sendung.
Kein Vorführen von Menschen die nicht singen können, keine übermäßig langen Beiträge die auf die Tränendrüse drücken (wobei die für mich auch wegfallen könnten *Fremdschämarlam), ein Moderator der sich (noch?) angenehm im Hintergrund hält, kein reduzieren auf Äußerlichkeiten, keine dummen Sprüche (höchstens die Jury untereinander),…
Über die Jury kann man streiten und im Prinzip kann man es nie allen recht machen.
Den Typen aus Mannheim z.B. mag ich auch nicht, sein Gejaule verursacht bei mir Ohrenkrebs - liegt wohl daran das ich diese Art von Musik generell nicht mag. Doch ich will ihm nicht absprechen das er Ahnung hat, er ist erfolgreich und mir wesentlich lieber als D. Bohlen.
Was mir aufgefallen ist das die Juroren ein breites Spektrum an Musik abdecken (Ray=Rock, Nena=Pop, Xaviar=R´nB´/Soul, BossHoss=keine Ahnung Rock/Country?), eigentlich nicht schlecht, mal sehen was daraus gemacht wird.
Aufgefallen ist mir nur das ich den ein oder anderen schon kannte. Nein- keine Castingwiedrholungstäter (außer die aus Holland und da frage ich mich was sie bei diesem Vormat zu suchen hat-Mutter deutsch-na und?), vielleicht wollen diese Personen die Sendung als Sprungbrett benutzen bekannter zu werden. Fakt ist das es wirklich sehr gute deutsche Musik gibt, nur leider will der Mainstreem geschädigte Hörer bzw. die meisten Sender sie nicht spielen.

Natürlich wäre es reizvoll wenn die Bewerber eigene Songs präsentieren, doch der Großteil der Zuschauer will doch vergleichen - singt er/sie besser oder schlechter als das Orginal.

Bin gespannt wie es nach dem Casting weiter geht.

Holgers Vorschlag, die Kandidaten bis zum Schluss auf ihre Stimme zu reduzieren klingt zuerst zwar interessant, bei nährerer Betrachtung ist er jedoch absolut fernsehuntauglich. Kaum ein Zuschauer würde die Sendung 2,5 Stunden lang ansehen wollen, wenn er dabei nur auf Rücken bzw. gefilterte Bilder schaut. Das Mitfiebern mit den Kandidaten und der Wissensvorsprung des Zuschauers vor der Jury machen hier einen erheblichen Anteil aus. Zudem wäre sicherlich davon auszugehen, dass anonyme Kandidaten von der Presse schnell enttarnt und gezeigt werden würden.

Insgesamt gefällt mir die Sendung bisher auch sehr gut. Die Reduktion auf die Stimme verliert aber durch das im Beitrag nicht genannte Argument, dass bei den zuvorigen Precastings die Redakteure sehr wohl das Äußere der Kandidaten sahen und da schon fernsehuntaugliche Sänger aussortiert werden konnten.

@suede
Du kritisierst die aus Castingshows stammende mediale Prostitution der Teilnehmer… aber prostituiert sich ein Künstler auf nem Weihnachtsmarkt nicht genauso indem er sich dem Publikum irgendwie aufdrängt?
Also ganz egal ob Können dahintersteht oder nicht… das mal außen vor.

Das Fernsehen, die Show ist eine Präsentationsfläche, genauso wie Bühnen auf Stadtfesten usw.

Die Frage ist nur, wie sich die Teilnehmer etablieren.
Max Mutzke, Stefanie Heinzmann und Gregor Meyle zb. haben sich längst etabliert sind in ihrer Sache sehr erfolgreich.

Auch wenn ich seinerzeit nicht mit dem Sieg von Frau Heinzmann einverstanden war und ich gerne Gregor gewinnen sehen hätte… der ist in meinen Augen der bessere Künstler da er seine Musik komplett selber macht und ein begnadeter Songwriter ist wie ich ihn im deutschsprachigen Raum noch nie gesehen bzw. gehört habe…

Die Raab Castings vermarkten natürlich Leute wie Lena auch, sie geben denen aber auch Freiraum für künstlerische Entfaltung. man mag zu Lena stehen wie man will, vergleicht man beide Alben miteinander, dann erkennt man die stilistischen unterschiede.

Im Fall der Raab Castings ist zumindest geglückt, den Musiknachwuchs, der eindeutig fehlt in dieser Branche, ordentlich in Szene zu setzen und zu fördern.

Und das is doch das woraufs letztlich ankommt.

Interessant wird sein, wie man die Sieger und Zweitplatzierten von The Voice in den Medien positioniert und was sie musikalisch so darbieten.

Ich hab nur sporadisch in The Voice reingeguggt, bisher keine Rohrkräpierer dabei gewesen, aber auch noch nix wo ich sag, boah geil, mehr davon.

ist vom Niveau her einfach irgendwie doch Standardkost weil keiner wirklich künsterlische Qualitäten beim Instrument spielen oder Texte schreiben beweisen kann…

@suede
Du kritisierst die aus Castingshows stammende mediale Prostitution der Teilnehmer… aber prostituiert sich ein Künstler auf nem Weihnachtsmarkt nicht genauso indem er sich dem Publikum irgendwie aufdrängt?

Jein.
Auf dem Weihnachtsmarkt verlagen das Publikum und der Veranstalter kein Seelenstiptease. Dort wird man im besten Fall gebucht, weil man schon einen Namen hat, weil man zur Veranstaltung passt (oder weil einer aus der Band einen kennt, der einen kennt, der einen kennt…).
Das sind zumindest semiprofessionelle Auftritte.
In Castingshows werden uns Amateuere (oder frühere Musiker, die heute wieder Amateuer sind) gezeigt, die sich um einen Arbeitsvertrag bewerben und dabei alles bereit sind preiszugeben, was die Produktionsfirma wissen will. Dort geht es um die Geschichte (vom HartzIV-Empfänger zum Popstar) nicht so sehr um die Musik.

Max Mutzke, Stefanie Heinzmann und Gregor Meyle zb. haben sich längst etabliert sind in ihrer Sache sehr erfolgreich.

Von Max Mutzke hab ich schon ewig nichts mehr gehört - eigentlich gar nicht mehr seit seinem Scheitern beim Grand Prix.
Stefanie Heinzmann: Okay, die nervt ab und zu im Radio, aber von „Star“ würde ich da nicht sprechen - zumindest kenne ich keine AKTUELLEN Songs und Alben von ihr, auch wüsste ich nicht, dass sie eine erfolgreiche Tour oder so gemacht hat…
Gregor Meyle: Wer zum Teufel ist das? Ganz ehrlich, von dem hab ich noch nie was gehört!

Lena: Fünf Songs, die was geworden sind - und heute beschweren sich die Leute nur noch darüber, dass sie nervt.

Musikalischer Nachwuchs? Also ich sehe da ehrlich keinen Mangel an deutschen Musikern. Der Markt ist so übersättigt, dass man im Musikgeschäft so gut wie kein Geld mehr verdient und es verdammt schwer ist, dort Fuß zu fassen - so viele Leute drängen dort hinein… Wenn man bei uns das Radio anmacht, ist mindestends jedes dritte Lied von einer jungen, deutschen Band… Die nerven sogar langsam!

Von Max Mutzke hab ich schon ewig nichts mehr gehört - eigentlich gar nicht mehr seit seinem Scheitern beim Grand Prix.
Stefanie Heinzmann: Okay, die nervt ab und zu im Radio, aber von „Star“ würde ich da nicht sprechen - zumindest kenne ich keine AKTUELLEN Songs und Alben von ihr, auch wüsste ich nicht, dass sie eine erfolgreiche Tour oder so gemacht hat…
Gregor Meyle: Wer zum Teufel ist das? Ganz ehrlich, von dem hab ich noch nie was gehört!

Die sind alle noch musikalisch aktiv und produzieren ihre Alben. Sie haben damit soliden Erfolg und geben Konzerte etc…was erwartest du denn? Auf der einen Seite respektierst du Künstler die ihr eigenes Ding machen um irgendwann groß raus zu kommen aber bitte ohne ihre Seele zu verkaufen, aber auf der anderen Seite kritisierst du Künstler die nun exakt so leben und ehrlich ihre Musik vermarkten bloß weil sie mal bei einem Raab-Casting waren.

Ich hab hier eher den Eindruck du versuchst dich an undifferenziertem Castingshow-Bashing…ich kann zumindest nicht sehen wo bei den Raab-Castings Seelenstriptease gefordert worden wäre…

Das ist natürlich auch eine Problematik, das man nicht darauf hoffen darf, bis die Massenmedien einem alles was es gibt vorkauen.

Gerade im Musikbereich muss man sich aktiv bemühen.

Max Mutzke hat mittlerweile 4 Alben rausgehauen, ist Autor und Songwriter…
Heinzmann arbeitet wohl grad am dritten Album, da es verdächtig still ist.
Gregor Meyle erfreut die Leute die ehrliche und gute Musik hören wollen mit seinen für mich legendären unplugged Konzerten - die sind echt wahnsinnig gut, in kleineren Locations, nich so riesige Turnhallen…

Nur weil man nichts in den Massenmedien hört, heißt es nich das es die Leute nicht mehr gibt.

Im Vergleich zu den vergangenen DSDS Siegern, haben es Raabs Protagonisten wenigstens geschafft sich abzusetzen… was ich für bemerkenswert halte in der heutigen Musikbranche.

Gregor Meyle macht zb. alles in Eigenregie, eigenes Label, eigener Verlag, um sich nicht verbiegen zu müssen - also auch ein unternehmerisches Risiko, welches sich aber aufgrund der hohen Qualität die er künstlerisch abliefert, auszahlt.

Dein Radio Argument ist aber auch nur eine Halbwahrheit bzw. bildet nur ein Teil der Realität ab. Haste dich mal gefragt, welche Künstler im Radio stattfinden? Richtig, meist die etablierten, weil die nämlich Hörer ziehen. Der Aufgabe neue Künstler zu etablieren um neue Hörer zu erreichen, kommen die Radiosender meiner Meinung nach selten bis gar nicht nach.
Somit findet sich nur der in meinen Augen abgedroschene Krempel statt wie Silbermond, Grönemeyer, Lindenberg, Westernhagen, - oder es steht eine Plattenfirma wie Universal dahinter die zb. Künstler wie Glasperlenspiel massiv in den Fokus rücken. Aber allein lyrisch finde ich im Massenmarkt einfach nichts wirklich erfrischend weil es so stocksteif klingt…

Aber es gibt eine Musikwelt abseits von MTV, VIVA, Radiosender, und Massenmarkt, und hier ist vom Interessenten eigene Initiative gefordert um diese Szene wahrzunehmen.

Ich hab die Raab-Sendungen nicht gesehen - meinetwegen kann es seriös gewesen sein.
Ich mag Raabs Musikgeschmack nicht und deshalb mag ich auch nicht, was er produziert - vielleicht liegt es daran.

Ich respektiere die Leute durchaus, die nach einer Castingshow versuchen ihr eigenes Ding durchzuziehen, ihre Songs selbst schreiben - alles das tun, was andere Musiker auch tun - keine Frage.
Max Mutzke kann meinetwegen auch als etablierter Musiker gelten - nur ist er damit heute bei weitem nicht mehr so erfolgreich wie damals, als er frisch gecastet war und von Raab gehypet wurde.
Das ist für mich zumindest ein Anzeichen dafür, dass auch sein Ruhm wegen der Castingshow sehr kurzlebig war. Dass er zufällig musikalisch was drauf hat, ist ein persönlicher Vorteil für ihn, exculpiert aber nicht die Castingshow.

Wenn Mutzke damals durch Clubs getingelt und es langsam angegangen wäre, wäre er heute vielleicht genau da, wo er heute auch ist - so ein bisschen im Bewusstsein des Publikums…

Sefanie Heinzmann: Sie sollte ja ein Gegenprodukt zu DSDS sein. Da hat man sich ganz schön ins Zeug gelegt, um einen “Star” von unter rauf aufzubauen und zu unterstützen. Die Geschichte war vielleicht mehr Raabs Rache an RTL… Dass dabei eine passable Sängerin gefunden wurde, ist eher ein Nebeneffekt. Trotzdem weiß man nicht, ob sie vielleicht weiter gekommen wäre ohne den Makel “Casting-Star” und (ob der Musikmarkt sie wirklich braucht…)

Was ich sagen will: Wer was drauf hat, hat länger was von seinem Musikerleben, wenn er es auf konventionelle Weise versucht. Eine Castingshow ist eher eine Chance für Personen, die sich selbst als Produkt verkaufen wollen, statt ihrer Produkte.

Edit: Vom Musikmarkt abseits des Mainstreams sprechen wir hier nicht. Es geht um Chartmusik - Musik, die sich verkauft. Dass wir das alle nicht hören, ist klar!

Also bei uns im Radio läuft der komplette BuViSoCo rauf und runter - kein Grönemeyer/Westernhagen und ähnliches etabliertes Zeug. Dass das alles Pseudolyrik ist, weiß ich selbst, dass das auch alles lahm ist - geschenkt, aber zumindest pusht UnserDing ab und an mal halbwegs interessante junge Bands…

Du machst einen elementaren Fehler, nur weil man nichts n den Massenmedien wahrnimmt (was im Falle Mutzke ja gar nicht stimmt, denn er findet dort statt, hat Filmmusik geschrieben usw. usw.) ist man nicht un-erfolgreich.

Es ist ne Frage der Erfolgs-Definition.

RTL koppelt Erfolg mit DSDS Künstlern an CD Verkäufe.
Aber sind CD Verkäufe ausgehend vom Erlös einer verkauften CD Einheit wirklich DAS erstrebenswerte?
CDs sind Mittel zum Zweck - ein transportmittel der Kunst, die hoffentlich dazu führt das man aufs Konzert geht…

Und bei Live Performances patzen alle DSDS Protagonisten. Ich war im Herbst zufällig in meiner Heimat auf m Stadtfest, da war - oh Schreck - dieser Pietro Dingenskirchen eingeladen um dort “zu performen”…

und was soll ich sagen, live trifft dieser Kerl nicht einen einzigen Ton… singt schief übers Halbplayback - das man mit so ner Stümperei tatsächlich Geld verdient und gebucht wird… holy shit.

Bei den SSDS…AD - Raab Protagonisten ist die Gewichtung ne ganz andere. Hier wird auch drauf wert gelegt, dass jemand live seine Sachen glaubwürdig und qualitativ anständig rüberbringen kann…

Und wenn eine Sendung musikalischen Facettenreichtum dargeboten hat, dann war es die Raabsche Casting Abteilung weil hier die Leute eigene Sachen sien konnten. Was nützt mir wenn jemand olle Kamelle gut nachträllern kann, ohne künstlerisch eigen zu sein und im Fall von eigenen Songs dann total versagt? was wäre ein Casting Sieg dann wert? nichts…

Du vergisst dabei jetzt wiederum, dass es schon dem Titel der Sendung nach nicht um den größten Musiker Deutschlands, sondern um die beste Stimme geht.
Nicht jeder begnadete Sänger ist auch automatisch ein guter Songwriter und viele unzweifelhaft grandiose international erfolgreiche Sänger (Stimmen) singen für sie komponierte, also fremde Stücke.

Daran ist nichts auszusetzen und deine Forderung nach eigenen Kompositionen würde dem Ziel, die vermeintlich beste Stimme zu finden, gänzlich entgegenlaufen.

Eigentlich hab ich mich richtig auf The Voice (of Germany) gefreut, nachdem ich das „Original“ gesehen habe (Bei dem übrigens die Jury aus Christina Aguilera, Cee Lo Green, Adam Levine und Blake Shelton besteht). Das Original war erfrischend anders, echt super und auch nur mit wenigen Einspielern (die meist auch nicht allzu furchtbar waren).
Aber im Vergleich zum Original kann die deutsche Version halt nicht mithalten.
Mag jetzt auch Geschmacksfrage sein, aber allein die Jury ist im Original um soviel sympathischer und auch wenn sie um einen Kanidaten gestritten haben wars lustiger.
Trotzdem find ich es gut, dass so ein Format auch in Deutschland möglich ist. (Bin mal gespannt ob es den Weg auch nach Österreich schafft :wink:
Btw. haben von den letzten 8 Kanidaten aus dem Original um die 5 ein eigenes Album aufgenommen. Bin mal gespannt ob das auch bei The Voice of Germany passiert. ^^

Ja was sagt man dazu :slight_smile: Mein Xava in fernsehkritik tv und dann wird er auch noch gelobt? Das hätte ich ja ehrlich gesagt nicht erwartet…
Also Nicht-Fernseh-Gucker frage ich mich allerding auch, ob es sonst keine (neuen) Shows gibt, die ebenfalls ein Lob verdienen. SO extrem spektakulär ist diese Sendung ja nun auch nicht. Obwohl…ok…sie wird von sehr vielen Menschen geguckt. Vermutlich spielt das eine Rolle.

Ich mag die Sendung und bin auch positiv überrascht. Dass Xavier von den anderne Vieren veräppelt wird finde ich besonders lustig. Durch seine „Mikromelodien“ und ähnliche Ausdrücke (die er sich nicht selbst ausdenkt^^) bekommen die Aussagen auch eine Tiefe, die die anderen Vier nicht bringen. Schade eigentlich. Ich kenne Nena und CO zu wenig, aber Xavier hat sein eigenes Label, schreibt und produziert seine Lieder und doziert an der Popakademie. Da lernt man schonmal solche Begriffe und nutzt sie dann halt auch. :smt023

Wie Holger schon sagt: Bald sieht auch die Jury, wie die Kandidaten auftreten und dann zeigt sich, inwiefern sich die Show von anderen Shows dieser Art unterscheidet. Vermutlich nicht viel, wie man an den Tränendrüseneinspielern sieht. Was mich übrigens noch nervt, ist dieses Geschauspielere. Davon wurde im Beitrag nichts erwähnt, oder? Immer wenn jemand die Einladung zum Vorsingen erhält, ist er total überrascht, wenn der Umschlag geöffnet wird. Als wäre das nicht schon vorher klar :smt021 und noch schlimmer: Wie bei den Scripted Reality Shows auch, rechnet der Überraschte natürlich „kein bisschen“ mit der Überraschung OBWOHL DOCH SCHON EIN KAMERATEAM IN DER WOHNUNG IST :shock: Sowas ist echt unnötig. :smt018

Du vergisst dabei jetzt wiederum, dass es schon dem Titel der Sendung nach nicht um den größten Musiker Deutschlands, sondern um die beste Stimme geht.(…)

Ja geil und wie lange darf ich darauf warten, dass es mal jemand schafft auch was selbst zu komponieren? Tut mir leid aber mir geht das Nachgeäffe mächtig auf den Keks. Es ist ja nicht nur so dass was nachgesungen wird, obendrein sind es allesamt Songs die jeder von uns schon kennt, was einfach ein gleichgeschaltetes Gefühl erzeugt. Lena hatte mit ihrer Songwahl damals schon eher überrascht und meines Wissens nach hatte sie das was sie nachgesungen hatte wohl auch auf eine sehr eigenständige Weise interpretiert. In diese Richtung möchte ich mehr.
Klasse, es gibt kein richtiges Vorcasting bei Voice of Germany, klasse man hält sich mal ein wenig zurück mit den Effekten und Melodramen. Dennoch ist Voice of Germany am Ende des Tages nur eine weitere Casting Show, wenn auch eine der besten. Das irgendwo hier erwähnte X-Faktor zähle ich allerdings nicht dazu, was ich in der ersten Staffel gesehen habe hat mich reiern lassen und Sarah Connor zeigte sich als weitere Jurypussy.

@venceremos
natürlich muss nicht jeder Sänger eigene Songs schreiben können oder gar seine Songs selber musikalisch einkleiden. Aber wie geil wäre es, wenn man solche Leute mehr fördern würde? die wären doch viel glaubwürdiger weil der Ausdruck eben nicht nur aus spastischen Tanzeinlagen und Pyro besteht, sondern eben auch in der Gesamtwirkung von Lyrik und Melodie.

Natürlich gibts welche die Songs schreiben, aber Künstler die sich aus diesem Pool bedienen, tun das aus ner anderen Motivation. Nämlich dem etwas transportieren was eigentlich nicht ihr Inhalt ist… und solchen Leuten kann ich schwer ihre künstlerische Position abnehmen.

Eine Bühne ist nicht nur Projektionsfläche sondern auch Fläche für Leute die tatsächlich was mitzuteilen haben, Leute die ihre Position und Möglichkeit nutzen etwas zu bewegen anstatt das eigene Mittelmaß dritter zu reflektieren.
Es gibt so viel Musik bei der ich mir sage "was soll ich daraus ziehen, "

Und dann gibt es Musik wo ich anfange nachzudenken, wo ich drin versinke, wo ich aufgrund interessanter REimschemata anfangen kann zu lachen oder sonst was.

Und dann gibts noch die Bohlensche Fremdschähmabteilung bei der ich bei jedem Song das Gefühl hab, dass ich sowohl Melodie als auch Text schon ma in irgend ner Kombination gehört habe, wie aus nem Lehrbuch - Phrasen dräschen for dummies…
so kommt mir Bohlens Musik und Herangehensweise vor.

Dabei ist es spannend zu sehen wie jemand sein künstlerisches Handwerkszeug verbessert. Wie geil wärs beim Lyrik Coaching oder Improvisation zum entwerfen von Sounddesign dabei zu sein.

Da fand ich die Show auf Vox mit den Schlagerstars und den Nachwuchsrappern ziemlich gut. Da haben jeweils ein Vertreter aus jeder Gattung einen Song des anderen neu interpretiert.
Das war spannend was daraus gemacht wurde.

Im Massenmarkt allerdings stützt man sich auf Sinnlosigkeiten wie zb. bei dem DSDS Kasperle und seiner Freundin die zum Psychologen geht wegen ihrer Flugangst. Dann wird gezeigt wie peinlich dilletantisch die ihre nachgesungenen Songs mit ner Liveband proben und sie nich ma wissen wann sie einzusetzen haben… hab das heute mittag bei punkt 12 mitbekommen wie die dise Marionetten medial in Szene setzen und ich musste fast kotzen…

Wen interessiert denn dieser Mist?

Ich könnte mir auch großartig vorstellen, wie man Songwriter UND Sänger gleich mal zusammen sucht und Teams bilden lässt oder das ganze von den Coaches steuern lässt. Das könnte man sogar über verschiedene Genres führen und wäre dann tatsächlich ein echter Lichtblick und nicht nur das geringste Übel.

EDIT:
Achja, wen interessiert der Mist? Nun ja, mein Vater wollte heute zum Liveauftritt von Pietro und Sarah. Leider war die letzte Karte ausverkauft kurz bevor er an den Verkaufsstand kam.^^

Mmmmh jeder soll das hören was er will, keine Frage, aber mich interessieren dann auch ma die Begründungen warum man dies und nich das hört. Es ist ja legitim, daß man auf Tournee hinweist , aber muss man das ganze so schlachten das man Traumata als Aufhänger nimmt um einen Bericht im TV zu rechtfertigen? Das is das was ich so zum kotzen finde. Oh Herr Grönemeyer geht auch nur kacken - machen wir n Bericht draus… klar, klingt auch fast so wenn er singt „Stuhl im Orbit“ :smiley:
Es ist doch total belanglos ob die olle da jetzt Panik beim fliegen hat oder Darmkrämpfe beim Sauerkraut essen, who cares… jeder hat doch irgendwie Eigenarten, kann man das nich einfach für sich behalten? wenns wenigstens noch etwas wär was mir den künstler und seiner herangehensweise beim schreiben doer sonst was näher bringt… aber dieser private mist … das sind dann genau die, die sich über Medien aufregen dass sie im privaten Umfeld wühlen - sich aber dafür prostituieren einmal im Fernsehn sein zu dürfen…

SethSteiner
sehr interessante Idee, kann ich mir auch gut vorstellen.Müsste dann aber auch ne gute Jury sein die auch was im jeweiligen Bereich sinnvolles beitragen kann.

Ich habe die neue Folge noch nicht gesehen und auch hier nicht alle Posts gelesen, aber “The Voice of germany” ist mit Abstand die beste, sympatischste und respektvollste Castingshow in Deutschland.
Eigentlich traurig, da genau das selbstverständlich sein sollte, wie dort mit den Talenten umgegangen wird.

Das Konzept hat für mich aber einen gravierenden Pferdefuß.
Da die 4 Coaches 16 Talente auswählen müssen wird die Objektivität adabsurdum geführt.
Für die letzte Blind Audition bleiben teilweise nur noch 2 Plätze pro Jurymitglied übrig, was bedeutet, dass ein paar Talente auf der Strecke bleiben, weil schlichtweg kein Platz mehr in den Gruppen ist.
Genauso kann es Passieren, dass ein Coach noch viele Plätze übrig hat und in der letzten Sendung auf Teufel kom raus drücken muss um seine Gruppe zu füllen.

Ich freue mich aber, dass es endlich eine Castingshow gibt, in der die Talente sehr Respektvoll behandelt werden und es trotzdem lustig ist weil sich die Jurymitglieder foppen.

Tach.

Hm. Also sich ausgerechnet an einer Casting-Show mit einer Lobeshymne abzuarbeiten… :roll: Gibt’s sonst nix sehenswertes? OK, dass man nur ohnehin talentierte Bewerber zulässt und die Jury aus fachkompetenten Leuten besteht, ist gut. Aber hat das nicht der Raab auch schon so gemacht, als für den eurovision song contest gecastet wurde? Die Jury waren von Fach und es gab durchweg positive und konstruktive, faire Kritik. So gesehen nix neues eigentlich…

Der Vorschlag, die Bewerber bis zum Ende nicht zu zeigen, ist etwas drollig. Dann könnte man das ganze Format auch im Radio senden. :slight_smile: Ich glaube, bei dem Konzept geht es einfach nur um den Ersteindruck der Stimme, weshalb die Leute zunächst nicht gezeigt werden…

Ansonsten bleibt die Kritik am Format selbst. Egal ob Model- oder Gesangscasting: es ist nur ein Theater, mit dem ein Sender Geld verdient. Es geht nie um die Leute. Und ein Rock- oder Popstar wird man durch Einzigartigkeit, durch ein künstlerisches Anliegen, durch gutes Handwerk und durch harte Arbeit. Dass die Gewinner aus den ganzen Castingshows der vergangenen Jahre in der Versenkung verschwunden sind, spricht für sich: es reicht einfach nicht, wenn man eine gute Stimme hat und damit Lieder nachsingt, die sich jemand anders ausgedacht hat. Das ist total unkreativ und uninspiriert und wird auch deswegen schnell öde. Es sei denn, man macht etwas ganz Neues draus (Beispiel: Nouvelle Vague).

Gruß,
Marinero

Dass die Gewinner aus den ganzen Castingshows der vergangenen Jahre in der Versenkung verschwunden sind, spricht für sich: es reicht einfach nicht, wenn man eine gute Stimme hat und damit Lieder nachsingt, die sich jemand anders ausgedacht hat. Das ist total unkreativ und uninspiriert und wird auch deswegen schnell öde. Es sei denn, man macht etwas ganz Neues draus (Beispiel: Nouvelle Vague).

Das ist aber keine Eigenschaft von Castingshow-Gewinnern, sondern im gesamten Popmusik-Bereich durchaus üblich.

Ich verstehe immer nicht warum jemand dessen Talent eine gute Stimme ist auf den Einsatz dieser Stimme verzichten sollte weil er im texten oder komponieren leider kein Talent besitzt. Von einem Tour-de-France-Fahrer erwartet ja auch niemand, dass er sein Fahrrad selber baut. Er soll es nur das Maximum aus der Technik herausholen.

Umgekehrt gibt es viele gute Songwriter die absolut kein Gesangstalent haben. Die können auf diesem Weg trotzdem ihre Songs würdig präsentieren.

Bei outsourcing von kreativen Teilen merkt man aber oft das Text, Künstler und Musik nich passen weil der Künstler eine fremde Sache glaubhaft rüberbringen muss, was einfach oft in die Buchse geht…

Da verkommt die Übermittlung von Emotion, Botschaft usw. oft zur Farce weil der Künstler so tut als wär das was er da singt seins… obowohls unter Umständen vielleicht ein Song geworden wär für jemand ganz anderen.

Das it für mich ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Natürlich gibt es gute Songwriter, keine Frage aber trotzdem bleibt die Glaubwürdigkeit oft auf der Strecke für mich.

Ich hab ja nicht gesagt, dass es genauso gut ist, für beides gibt es positive wie negative Beispiele. Gerade im Bereich Singer/Songwriter gibt es großartige Künstler die gerade in autobiographische Texte sehr viel Emotionen stecken können die jemand anders nicht hineinstecken kann.

Ich kann aber nicht verstehen wie man es generell als “unkreativ und uninspiriert” hinstellen kann, da man einen Text oder eine Komposition schließlich auch als Sänger kreativ beeinflussen kann.