Folge 79: Bundestagswahl / Wo steht das MG-Team?

Nö, daran glaube ich tatsächlich nicht.

Ja, ich muss wohl der Realität ins Gesicht sehen dass ich doch wesentlich unsozialer und egoistischer bin als ich mir selbst einrede. Und daher nun endlich FDP wählen.

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Was hat Saskia Esken jetzt mit nem Trabi zu tun? :thinking:

Wenn jetzt Gysi oder nen anderer EX-SEDler drauf gewesen wäre, hätte ich das wenigstens noch witzig gefunden, aber so? Ergibt irgendwie keinen Sinn…

An einen Fakt muss man aber auch gar nicht glauben. Dieser steht für sich. Natürlich muss man dann schon das meinen, was faktisch korrekt ist: Natürlich trifft das NICHT auf ALLE, oder IMMER zu. Aber auch Menschen die keiner Erwerbsarbeit (mehr) nachgehen, suchen sich irgendwas produktives.

Hast du denn z.B. keine Rentner in deinem Bekanntenkreis?

Das ist auch wieder sone neoliberale Märchenstunde: Alle Menschen sind stinkenfaul es sei denn der allmächtige Markt regelt das :roll_eyes:

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Mit Hayek hast du 'n Auto. Mit John Maynard haste Keynes :wink:

Ersteres stimmt nicht, es sind nicht alle stinkfaul, nur sehr viele. Und der allmächtige Markt regelt fast alles.

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Eine Partei, die ich auch vor über 20 Jahren NIE gewählt hätte! Da gab es noch keine AFD, über die man sich aufregen konnte und SPD/Grüne beteiligten sich noch nicht an Angriffskriegen… Ich werde nun diesmal dennoch wieder SPD wählen, zuvor öfter mal mit der Zweitstimme Die Linke. Die FDP wäre mir aber im Traum nicht eingefallen, NIE!
Georg Schramm saß vor ein paar Jahren mal bei Pelzig in der Sendung und äußerte, dass er diese Partei verachten würde! Denen wäre jede Scham abhanden gekommen. So sehe ich das auch…
Ich schätze jeden Unternehmer hoch, der gerade nicht FDP wählt! :slight_smile:

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Warum eigentlich?

Weil die Menschen anders sind, als eine FDP sich das vorstellt! Wenn du es generell mit einer anderen Bevölkerung zu tun hättest, könntest du deren Vorstellungen vielleicht durchziehen. Aber dieses „jeder ist seines Glückes Schmied“, dann ist für alle gesorgt und der Markt richtet es schon usw… Also das ganze bla bla von der Eigenverantwortung und -ganz schlimm!- den „Leistungsträgern“! Das alles finde ich geradezu widerwärtig, wenn man sich vor Augen hält, welche Probleme viele Menschen im Land wirklich haben und - wie gesagt- generell! Mit welchen Menschen hast du es zu tun in einer Bevölkerung?! Das verkennt die FDP total! Freiheit bedeutet bei denen, dass jemand, der halt nichts hat, bzw. gescheitert ist im Leben, aus welchen Grünen auch immer und gerade sehr schlecht dasteht, sein Schicksal gefälligst auch so hinzunehmen hat! Soll er halt sehen wo er bleibt… Diesen Leuten scheint überhaupt nicht klar zu sein, wie wichtig eine soziale Absicherung ist! Es kann ein ganzer FDP-Parteitag vergehen, ohne dass du mal jemanden über Geringverdiener, Arbeitslose, Kranke, Behinderte usw. in einer Hinsicht sprechen hörst, dass diese Menschen eine Absicherung brauchen! Egal, ob einem gewisse Menschen in den Kram passen oder nicht!

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Mit welchen Menschen hat man es in der Bevölkerung denn zu tun?

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Die FDP hat neben ihrem Sozialabbau aber auch gute Seiten wie zum Beispiel ihr Engagement was Buergerrechte angeht. Bei dem Triell letztens hab ich das kalte Kotzen gekriegt als die drei Pappnasen sich wieder gegenseitig ueberboten haben als es um die Vorratsdatenspeicherung ging. Mit der FDP wuerde sowas nicht laufen. Idealerweise waeren sie an einer Regierung beteiligt und wuerden nur Ressorts zugeteilt kriegen wo sie den Sozialabbau nicht vorantreiben und sich um Buergerrechte kuemmern koennten. Leider sehr unrealistisch weil man natuerlich auf das BMF bestehen wird :confused: .

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Lass mich raten: Du hast nicht die blasseste Ahnung was im Programm der FDP steht, geschweige denn, dass du da mal einen Blick reingeworfen hast. Hauptsache, man kann seine Vorurteile pflegen!

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Sorry, dich enttäuschen zu müssen, aber man kann die FDP auch scheiße finden, wenn man ihr Programm gelesen hat. Oder sogar WEIL man es gelesen hat…

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Da hast du falsch geraten. Sogar einen kompletten Parteitag tat ich mir mal an, allerdings ist das schon ein paar Jährchen her. Eine vollkommen realitätsfremde Partei ist das! Zudem widerwärtig großkotzig, ignorant und schamlos! Da hat Schramm recht…

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Kannst du das noch detaillierter ausführen?

Dasselbe hat eine Freundin von mir übrigens berichtet, nachdem sie mehrere politische Stammtische der Grünen besucht hat. :blush: Deine Annahme, diese Charaktermerkmale wären FDP-spezifisch, ist sehr naiv. Im großen und ganzen bewegt sich deine Argumentation ungefähr auf demselben Niveau wie bei den Leuten, die aufgrund einer Regierungsbeteiligung der Linkspartei ernsthaft eine Rückkehr zur DDR befürchten. Die einen erzählen Schauermärchen von der roten Pest, du von der gelben Pest. Aber am Ende ist es eben wirklich nur das: Ein Schauermärchen. Und mir fällt es dann doch recht schwer, Menschen ernstzunehmen, die ihren politischen Kompass auf Märchenglauben aufbauen.

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Würdest du leugnen, dass eine Partei ein bestimmtes Klientel hat bzw. auch ein bestimmtes Menschenbild?

Also um konkret bei der FDP zu bleiben: Würdest du leugnen, dass das allgemein akzeptierte Menschenbild der FDP dadurch charakterisiert ist, dass sie den Wert und die Bedeutung eines Menschen anhand seines Reichtums bemessen? Und würdest du leugnen, dass für die FDP der Markt, das Kapital und die Unternehmer im Mittelpunkt stehen?

(Nicht falsch verstehen: Alle Parteien haben ein gewisses Menschenbild. Keine Frage. Auch die Grünen. aber die entscheidene Frage ist ja, wie dieses konkret aussieht und in wie weit dieses mit den eigenen Werten übereinstimmt.)

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Ich empfehle zum besseren Verständnis der FDP des Jahres 2021 das Kreuzverhör von Funk mit Christian Lindner. Ziemlich am Anfang wird mit einigen Vorurteilen aufgeräumt. So lehnt die FDP z.B. Marktwirtschaft im Gesundheitswesen genauso ab wie sie Hinzuverdienstgrenzen für Leistungsempfänger deutlich anheben will. Selbst die beiden nicht gerade der übermäßigen FDP-Nähe verdächtigen Funk-Moderatoren konnten dem am Ende nicht viel entgegensetzen.

Aber warum soll ich hier eigentlich Wahlwerbung machen? Soll doch jeder das wählen, was er für richtig hält. Bei mir wird das halt dieses mal die FDP sein. Ich werde jedenfalls niemanden blöd anmachen, der sich für etwas anderes entscheidet.

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Der Umstand, dass du den Begriff „leugnen“ verwendest, erzeugt zumindest bei mir den Eindruck, dass du gar nicht an einer ergebnisoffenen Diskussionen interessiert bist, sondern a priori deinen Standpunkt als den einzig richtigen annimmst und alle andere nur aus schlechter Absicht lügen können.

Die erste deiner Aussagen ist sogar richtig: Partien haben immer ein bestimmten Klientel. Das ist aber nicht nur bei der FDP so sondern bei allen. Und die FDP bemisst den Wert eines Menschen sicherlich nicht an seinem Reichtum, das widerspricht fundamental dem Liberalismus, wonach jeder Mensch gleich ist. Und bei der FDP steht eben nicht Markt, Kapital und die Unternehmen im Mittelpunkt sondern der Liberalismus.

Der Liberalismus ist wiederum eine Ideenschule, nach der genau die Gesellschaften aufblühen in der die Menschen das höchste Maß an persönlichen und wirtschaftlichen Freiheiten hat. Von Hayek und von Mises führen das in ihren Schriften auch sehr plausibel aus.

Das mag durchaus auf einige FDP’ler zutreffen. Doch @sevastjan pauschalisiert sehr stark. Wie in jeder Partei gibt es dort solche und solche. Ich sehe darin aber nicht zwangsläufig ein Problem. Für mich ist das ein wichtiger Bestandteil der politischen Landschaft, wenn wir nicht komplett von Fernost u.a. wachsenden Industrienationen abgehängt werden wollen.

Würdest du denn leugnen, dass eine Partei, die maximal 10-20 Prozent erreicht, nicht die gesamte Gesellschaft allein im Sinne ihres Menschenbildes umbauen kann? Würdest du obendrein leugnen, dass es bei einem zunehmenden Linksruck nicht auch wirtschaftsliberale Kräfte in der Politik braucht, die mehr können als nur in blumiger Sozialromantik zu schwelgen?

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Ich stimme zu, dass es die FDP braucht. Ich würde diese daher auch niemals verbieten wollen ohnen ihnen die Legitimation absprechen wollen. Warum auch?

Natürlich wird eine Partei die 10-20 Prozent erreicht nicht das gesamte Menschenbild der Gesellschaft umbauen können. Aber gerade bei der FDP ist ja nicht die Masse ihrer Wähler oder die Höhe der Prozentzahlen entscheidend, sondern viel mehr die Tatsache, dass viele Unternehmer die FDP als ihre politische Interessenvertretung sehen(Natürlich auch die CDU, die will ich nicht unter den Tisch fallen lassen). Und daher muss man die Frage vllt. umgekehrt sehen: Ist das Menschenbild der FDP nicht eher repräsentativ für das Menschenbild der oberen 5% der Gesellschaft und damit gleichsam fragwürdig wie beunruhigend? Es sollte klar sein, dass ein erfolgreicher Unternehmer eines Millionen- oder Millardenkonzerns mehr Einfluss auf die Politik hat, als es die Masse der AfD-Wähler z.B. haben wird. Das die FDP insgesamt gesehen eher wenig Prozente holt, ist dabei relativ zweitranging.

Und natürlich brauchen wir in einer wirtschaftsorientierten Gesellschaft auch kompetente Wirtschaftsexperten in der Politik. Die Frage ist eben nur: Ist man automatisch „wirtschaftlich kompetent“ weil man FDP-Spitzenpolitiker ist? Ich denke nein.

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Ich glaube, du unterschätzt hierzulande den Wunsch vieler Kleinbetriebe nach mehr unternehmerischer Freiheit. Es gibt kaum ein Land, das so viele bürokratische Hürden für Unternehmensgründungen setzt wie unseres. Für die 5 Prozent, von denen du sprichst, ist das meist kein Problem. Großkonzerne können sich Juristen und Berater leisten, die für sie jede bürokratische Hürde mit Leichtigkeit umschiffen. Diejenigen, die am stärksten unter dem deutschen Behördenwahnsinn leiden, sind mittelständische Unternehmer wie Alsterfilm oder auch der kleine Comicladen um die Ecke. Ich glaube der heutigen FDP durchaus, dass sie gerade diese Klientel wieder stärken und zurückgewinnen wollen.

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Würde ich auch nicht gänzlich verneinen, aber die FDP ist ja keine „Ein-Thema-Partei“. Ich bin da ganz bei dir, dass auch kleine Unternehmen besser unterstützt werden müssen.

Aber @sevastjan hat es ja bereits treffend formuliert: Es kann ein ganzer FDP-Parteitag vergehen ohne das jemand über etwas anderes Spricht als Unternehmer, der freie Markt und den Liberalismus.

Viele Liberalisten haben mMn das große Problem, dass sie wirklich ernsthaft daran glauben, dass soetwas wie soziale Absicherung, Sozialleistungen, Rentensysteme, etc. keinen Sinn machen, weil sie nur von ihrer eigenen, priviligierten Situation ausgehen und jedem der nicht in der selben konfortablen Lage ist, attestieren „sich nicht genug anzustrengen“ oder dergleichen.

Auch als Linker habe ich eigentlich prinzipiell nichts gegen einen „freien“ Markt. Aber ich habe etwas gegen einen „unsozialen“ Markt. Und die FDP will genau das: Freie, aber unsoziale Märkte. Und daher werde ich nie verstehen, wie man dafür sein kann, so einer Partei seine Stimme zu geben…

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