Folge 7: Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte

Der Gelbe Sessel Folge 7. Hier kann darüber diskutiert werden!

Premiere für Olli auf dem Gelben Sessel - und er muss die wohl bislang traurigste Folge unseres Telefontalks absolvieren. Denn das Thema „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte“ sorgt für schicksalhafte Geschichten: Tod in der Familie, Psychose, Missbrauch - Olli muss einige ganz schön bedrückende Telefonate hinter sich bringen.

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Herzlichen Glückwunsch an Olli zur gelungenen Premiere. Tatsächlich waren es harte Geschichten gleich in der ersten Sendung, auf die man sich so auch nicht vorbereiten kann. Bei dem Thema war aber grundsätzlich damit zu rechnen, dass es auch sehr schwierig werden kann.

Olli hat es aber ganz toll gemacht und auch in ernsten Situationenen immer den richtigen Ton getroffen. So wie man es einem Freund oder Bekannten anvertrauen kann.

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So eine tolle Folge!

Dank der vergleichsweise offenen Fragestellung waren die Themen diesmal gefühlt viel tiefer.
Sollte es in Zukunft in die Richtung weitergehen, wäre es aber denke ich angebracht über eine psychologische Nachbetreuung für die Moderierenden nachzudenken, vielleicht haben wir ja wen Kompetenten hier im Forum?

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Es wäre schön, wenn alle Kommentierenden beim Thema der Sendung bleiben würden.

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Auch von mir großes Lob für Olli, das war eine tolle erste Sendung.

Und noch eine Geschichte, die ich nicht mehr geschafft hatte, in den Chat zu schreiben.

Es gibt einige Dinge, die ich Rückblickend gerne anders gemacht hätte. Die Zeit zurückdrehen würde ich gerne für diese Geschichte.

Damals war ich Student und wohnte in einer WG, im 7. Stock eines Hochhauses und man war auch mit den meisten Mitbewohnern gut befreundet. Wenn nicht gerade die vorlesungsfreie Zeit war, saßen wir fast täglich in der Küche zusammen und hatten uns oft Stunden angeregt unterhalten. Wir wussten ansich, bei wem es im Studium gerade gut oder schlecht lief und wer wegen seiner Situation gerade frustriert war. Leider hatte niemand in der WG und auch bei seinen Freunden außerhalb der WG bemerkt, dass bei einem von uns hinter seiner Frustration auch eine tiefe Depression steckte.
Die vorlesungsfreie Zeit endete gerade und ich, da zuvor ich einige Zeit allein in der WG war, war froh endlich wieder Gesellschaft zu haben. Er war neben mir der Erste, der von seinen Eltern wieder in die WG stieß und wir verabredeten uns, dass er und Freunde aus einer andren WG an dem Tag noch zusammen ins Kino gehen wollten. Er selbst bestand darauf, zuvor noch zum Baumarkt zu wollen, weil er eine große Zimmerpflanze noch umtopfen wollte. Der Tag selbst verlief dann unspektakulär, wir gingen ins Kino, er topfte die Pflanze um und, da ich relativ viel gekocht hatte, lud ich ihn ein, mit mir zu essen. Neben dem Lob für meine Kochkunst erinnere ich mich, dass er nach dem Essen ein paar Minuten allein sein wollte, weil er Nachdenken müsste. Später unterhielten wir uns wieder über Belanglosigkeiten und als die Nacht voranschritt, verabschiedeten wir uns beide mit " Bis Morgen" und gingen in unser eignes Zimmer.
Meine nächste Erinnerung ist, durch lautes und penetrantes Klopfen an der Zimmertüre, aus dem Schlaf gerissen worden zu sein. Schlaftrunken bin ich zur Türe gelaufen, hab aufgeschlossen und dort stand eine Gruppe Polizisten. Einer hatte sich knapp folgendermaßen vorgestellt " Ich bin…Wir glauben ihr Zimmernachbar hat sich aus dem Fenster gestürzt"…
Auch wenn alle seinen andren Freunde auch nicht bemerkt hatten, wie schlecht es ihm wirklich ging, mache ich mir immer noch Vorwürfe, insbesondere da ich der letzte war, der ihn lebend gesehen und gesprochen hatte, ob ich nichts hätte merken müssen, ob ich in der Lage hätte sein müssen, Hinweise richtig zu deuten und ob ich es hätte verhindern können.

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Der neue hat das richtig gut gemacht. Hut ab dafür.

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich vor ein paar Jahren angefangen Bitcoins zu minen, denn dann wäre ich jetzt reich, müsste nicht mehr arbeiten und könnte MG noch viel mehr finanziell unterstützen.

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Olli, du hast das wirklich super gemacht! :slight_smile:

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Eine mega-krasse Geschichte, die Du da erleben musstest.

Ich kann Deine Gedanken verstehen, aber ich denke nicht, dass Du irgendetwas hättest verhindern oder bemerken können. Wäre er empfänglich für Hilfe gewesen, denke ich, hätte er entsprechende Andeutungen gemacht, dass er Hilfe braucht.

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Lieber Olli, den Glückwünschen zu deinem Moderationseinstand kann ich mich nur anschließen.
Super gemacht.
Kleine Kritik trotzdem: nächstes Mal nimmst du deinen eigenen Pulli, und nicht den von Freddy Krueger.
:grin:

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Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich letzten Sommer nicht auf eine Kaufanzeige in der Zeitung reagiert, womit ich mir diesen Trödler ins Haus geholt habe.
Der wirkte nicht sehr vertrauenswürdig.
Naja … hinterher ist man immer schlauer.

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Mit einem recht offenen Thema wurde Olli gleich ins eiskalte Wasser geworfen.
Manche Geschichten waren echt heftig.
Aber ich finde, er hat seine Feuertaufe als Moderator optimal gemeistert.
Respekt!

Das sehe ich auch so.

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Also Olli hat das wirklich sehr gut gemacht, die Themen waren aber eigentlich wirklich nur „downer“, wie hat Olli das durchgehalten.
(Ich bin auch von einem Thema betroffen, wie fast alle)
Hätte Ihm einen „Upper“ aber gegönnt, „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte,…würde ich die Schule schwänzen um eine Band zu gründen“.

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Das war aber eine heftige Folge, mit der Olli hat einsteigen dürfen.

In vielen Schilderungen habe ich Erlebnisse wiedererkannt.

Meine alkoholkranke Mutter hatte auch solche dunkle Flecken an Ihrer Haut, ein Tag bevor sie dann überraschenderweise ihr Leben aufgeben musste. Wir hielten diese fälschlicherweise für Blutergüsse.

Zuletzt weiß ich aber auch, wie mein Vater sich ebenso hängenließ, als dann meine Mutter verstarb. Man konnte miterleben, wie wenig er sich dann um sich selbst kümmerte und ebenso immer weiter in den Alkoholismus abrutschte.

Ebenso weiß ich wie verstörend es für das Umfeld sein kann, wenn Patienten getriggert werden und dann dissaziosieren. Sie trifften quasi weg und sind dann nicht mehr ansprechbar. Manche Theorien gehen davon aus, dass man während früherer Misshandlungen dadurch versucht hat, sich von dem aktuell erlebten Trauma so etwas zu distanzieren. Das es also eine Art Schutzfunktion ist, mit der man unbewusst versucht, das Unerträgliche subjektiv möglichst auszublenden. Selbst nach Beendigung der damals erlebten Traumata bleibt es aber, dass das Opfer bei bestimmten Schlüsselbegriffen, die vielfältig sein können (Gerüche, Worte, Gefühle u.a.) erneut so innerlich abschalten, wie sie es damals während des Trauma taten.

Eine Veranlagung an Psychosen zu erkranken, trifft überwiegend männliche Heranwachsende. Oftmals wird diese Veranlagung vererbt und kann aber auch latent bleiben. Der Konsum von bewusstseinverändernden Drogen, selbst nach einem erstmaligen und nur einmaligen Gebrauch, kann allerdings den Ausbruch der ererbten Psychosenveranlagung triggern. Und wenn dieser Geist erst einmal aus der Flasche entkommen ist, bekommt man ihn meist auch nicht mehr eingefangen.
Daher sollte man die Legalisierung von Cannabis auch diesbezüglich überdenken.

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Deine Geschichte erinnert mich daran, wie ich selbst den Selbstmordversuch eines Freundes damals nicht erkannte. Hilfesuchend hat er mir damals auf den AB gesprochen und bat allerdings nur um einen Rückruf. Ich war zu der Zeit mit meinen Eltern weit entfernt auf einer Messe (Star Trek Messe in Düsseldorf) und erkannte nicht den Ernst der Lage und wollte später mich bei ihm melden. Dem voraus ging allerdings auch etwas Stress mit meinen Eltern in Bezug auf die Freunde meines Freundes, die kurz davor sich etwas ungehobelt bei mir verhielten. Jedenfalls wusste ich von einem Selbstmordversuch im Vorfeld, hatte aber einfach nicht erkannt, wie wichtig ein sofortiger Rückruf gewesen wäre. Einen Tag später erfuhr ich, dass er sich von einer Autobahnbrücke gestürzt hatte und seitdem querschnittsgelähmt war. Ich hatte mir auch große Vorwürfe gemacht. Aber tatsächlich kann man nicht immer alles von außen richtig einschätzen und es hat ihn auch nicht davon abgehalten, es später erneut mit Tabletten einen Suizid zu versuchen. Schlussendlich verstarb er dann vor einigen Jahren und ich gehe fest davon aus, dass es sich dabei um einen weiteren Suizidversuch handelte.
Zusammengefasst: Ein verhinderter Suizidversuch hält leider die betroffene Person nicht davon ab, es immer wieder zu versuchen. Gern hätte ich ihn gerettet, doch von außen ist es schwierig, Einsicht in die Lage zu erhalten.
Tatsächlich ist das einer der Momente, den ich damals hätte anders gehandhabt. Vielleicht hätte ich erfahren können, was ihn so sehr gebeutelt hatte. Zu dieser Aussprache kam es leider nie und da ich auch etwas verknallt in ihn gewesen war und daher früher viel mit ihm abhing, zählte ich wohl zu einen der wenigen Zuhörer, die von ihm nichts abverlangt hatten. Nur leider war ich damals komplett überfordert: Stress mit Eltern, vermutlicher hetero Freund und selbst ungeoutet zu sein … mit 18 Jahren in den 90er Jahren, religiös erzogen … das war eben etwas zu viel.

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Hey, super einstand und ich bin echt begeistert…olli weiterso!!!
last es euch gut gehn und ne super zeit euch!
euer Graukappenhippie

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Auch wenn meine Frage Off Topic ist: Olli wird dieses Format doch weiterführen, richtig?
Da ich am MG-TV Plugin des Kodi Mediacenters mitarbeite, würde ich daher die Grafik für den gelben Sessel anpassen, da habe ich noch „Julian und Dean“ drinstehen.

Olli wird künftig mit mir abwechselnd den Sessel machen. :slight_smile:

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Moin Olli,

deinen gelben Sessel habe ich mittlerweile schon 2x gesehen.
Für mich war das wirklich ein Highlight bei MG!
Warum? Dazu komme ich gleich.

Zunächst muss ich eingestehen, dass ich Dir das nicht zugetraut hätte. Du sabbelst mir oftmals zu sehr dazwischen - und das als Norddeutscher. ;o)
Aber ich lag mit meiner Einschätzung komplett daneben! Somit habe ich auch für mich selbst etwas gelernt. Find’ ich gut!

So, nun komme ich zum „Warum“.
Für ein solches Format, bei dem fremde Menschen, je nach Thema, „offen“ über ihr Innerstes sprechen, braucht es ein Gegenüber, das empatisch ist und genau zuhört. Damit will ich Dean, Julian und Holger diese Eigenschaften nicht absprechen. Keinesfalls!!! Aber da ist, meiner Einschätzung und Erfahrung nach, noch ein weiterer Faktor notwendig. Dieser ist, dass man „Dinge“ emotional (bis zu einem gewissen Punkt) an sich heranlässt. Sonst funktioniert das nicht. Und das habe ich bei Dir, sogar durch Glasfaser-Datenübertragung, gespürt. Vermutlich war ich nicht die Einzige, sonst hätten sich Menschen Dir gegenüber nicht so geöffnet.

Diese „offene Verletzlichkeit“ muss aber auch geschützt werden. Darum hatte Domian auch einen Psychologen an seiner Seite, um schwierige Themen aufzuarbeiten.

Somit, mein übergriffiger Rat an Dich, pass’ auf Dich auf!!!

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