Folge 69

Hier kann darüber diskutiert werden!

//youtu.be/bzEVBP_pG98

Alles in allem eine solide Sendung!

Als in MG Direkt „Lars Müller“ als Gast genannt wurde, konnte ich erst gar nichts mit dem Namen anfangen.
Als ich ihn am Freitag dann sah, wusste ich allerdings gleich Bescheid. „Das ist doch der sympathische Typ, der bei Pasch-TV mitspielte, und von Nils dauernd angemault wurde“, dachte ich mir! :lol:

Den Film „Deutschland - Dein Selbstportrait“ werde ich mir voraussichtlich nicht geben, aber den einen Beitrag von ihm zum Thema „Kfz-Werkstatt“ fand ich sehr amüsant.

Vor allem aber beneide ich Volker, dass er diese Woche schon den neuen „Ghostbusters“-Film schauen darf! Da bin ich ja mal auf die Rezension in zwei Wochen gespannt, da ich mich auf den Film schon freue!

Man hätte noch darauf hinweisen können, dass es von „Buried Alive“ noch einen weiteren Teil, nämlich „Buried Alive 2 (1997)“ gab. Wahrscheinlich kennt den aber kein Schwein - auch ich nicht! Ich kannte gar nicht mal den ersten und habe es daher nur durch Zufall in Erfahrung gebracht. :slight_smile:

Aber wie gesagt…schlussendlich aber eine gute Ausgabe meiner Meinung nach! 8)

Man hätte noch darauf hinweisen können, dass es von „Buried Alive“ noch einen weiteren Teil, nämlich „Buried Alive 2 (1997)“ gab.

Darauf wurde hingewiesen von Mario.

“Das Boot - Die Serie” wird keine Netflix-Produktion, sondern eine Kooperation der Bavaria Film mit Sky Deutschland - es entstehen acht Teile, das Budget beträgt etwa 25 Millionen Euro und die Ausstrahlung ist für 2018 geplant.

Ein Interview mit dem Bavaria-Film-CEO gibt es dazu auch auf DWDL

Danke für den Hinweis. Hab’s gerade nochmals angeschaut. Kam am Anfang kurz vor! Muss ich wohl überhört haben! :smiley:

Wiedermal eine schöne Folge mit interessanten Filmen. Ich glaub ich gehöre auch zu den wenigen ü30, die das Boot noch nicht gesehen hat. Gab irgendwie nie die Gelegenheit …

Zu dem Interview hätte ich mal eine Frage: War das zu 100% für MG gedreht worden? Find ich ja echt super, dass er am Ende sogar noch einen kleinen Spruch rausgehauen hat.

Hallo,

ein kleiner Hinweis für alle, die Das Boot - wie ich - noch nicht gesehen haben: die TV-Serie gibt es nicht nur auf DVD sondern auch auf Blu-ray und ist momentan bei Amazon Video mit Prime kostenlos verfügbar.

Danke für die tolle Folge, insbesondere auch für das Interview!

[QUOTE=mokelet;467444]Zu dem Interview hätte ich mal eine Frage: War das zu 100% für MG gedreht worden? [/QUOTE]

Ja, das habe ich speziell für unsere Sendung geführt und wird auch nur hier verwendet.

Insgesamt eine schöne Folge, auch wenn mich kein Film besonders angesprochen hat.
Der Gast Lars Müller wirkte sympathisch, aber auch sehr aufgeregt, was ja auch verständlich ist. Dadurch hat er sich auch ein paar Mal wiederholt in seinen Ausführungen.

Unter dem Film von Sönke Wortmann kann ich mich mir immer noch nicht so recht was vorstellen. Gibt es einen Erzähler? Ist der Film nach dem Tagesablauf sortiert (morgens/mittags/abends) oder nach Themen (wie hier Auto) oder gar nicht?
Und jetzt nichts gegen den Gast, aber mir war diese Szene viel zu lang. In aller Ausführlichkeit und mit eher unwichtigen Details ausgeschmückt, wird die Story von der Autowerkstatt erzählt. Ich hätte hier etwas geschnitten und wenn alle Szenen so lang sind und es keine wirkliche „Story“ oder Pointe gibt, wäre das nichts für mich. Vielleicht liegt es aber auch nur am Thema Auto.

Das Interview mit Otto fand ich ganz nett, jedoch hätte man doch mal etwas kritischer fragen können, ob FreshTorge sich selbst als Synchronspieler sieht oder eher als „Comedian“. Zumindest hat er wohl niemandem aus den Vorgängerfilmen die Rolle weggenommen, da der Flugsaurier eine neue Figur ist (glaube ich zumindest). Otto als Sid finde ich schon seit dem ersten Teil gut, passt einfach wie die Faust aufs Auge.

Ich hätte gerne ein T-Shirt mit „Was sagt der Friese zu seiner Frau? IUch schu massengeschmack.tv:slight_smile:

Den coolsten Spruch der Folge hatte eindeutig Volker: „Du siehst aus wie dieser Trompeter beim Euroviusion Song Contest“. Zu schade, dass Holger dies nicht gehört hat (oder nicht hören wollte).

Ich fand die Folge insgesamt eher durchschnittlich. Das Problem war hier die Auswahl des Studiogastes: Außer einen Beitrag zu einem Film eingeschickt zu haben, hat er ja wirklich nicht viel mit Filmproduktion zu tun. Bei einem Gast wie Wolfgang M. Schmitt kann ich richtig was mitnehmen, bei jemandem wie Dieter Laser auch. Der eine hat eine Menge an Reflexion beizutragen, der andere liefert Innenansichten über die Produktion. Aber was hat Lars Müller zu bieten?

Vielleicht liegt es an dem Schmitt-Virus, den ich mir eingefangen habe, aber inzwischen betrachte ich die Filme, die ich mir ansehe, auch unter ideologischen Gesichtspunkten. Und ich denke, es würde auch eurer Runde nicht schaden, wenn ihr auch immer die Überlegung einbeziehen würdet, was für Wertvorstellungen und Botschaften in den Filmen versteckt sind, die ihr vorstellt. Jede Geschichte spiegelt die Vorstellungswelt des Autors wider, unabhängig davon, ob es ein Roman, ein Theaterstück, ein Hörspiel oder ein Film ist. Vieles, das man aus den Werken herausziehen kann, ist vielleicht keine absichtsvoll untergebrachte Botschaft, sondern verrät ganz nebenbei etwas über die Werte des Machers.

Ein Beispiel dafür ist "Hail Caesar!"
Klar, man kann hier vor alem kritisieren, dass die Story nur lose zusammengeflickt ist, aber ist ein anderer Punkt nicht wichtiger?
Ist keinem aufgefallen, dass da mal eben, witzig verpackt, die Kommunistenhatz der Fünziger Jahre gerechtfertigt wird?
Die Kommunisten in dem Film werden als Wirrköpfe präsentiert, die von ihrer Ideologie nicht nur zu einer kriminellen Tat verleitet werden, sondern auch noch im Geheimen mit dem großen Feind, der Sowjetunion, zusammenarbeiten. Letzterer Punkt ist der Vorwurf, mit dem amerikanische Kommunisten immer zu kämpfen hatten.
Es gab und gibt bis heute tatsächlich eine KPUSA, aber nicht alle Aktiven waren Befürworter der Sowjetunion.
Ihr müsst euch überlegen: Wes Geistes Kind muss man sein, um die damaligen Kommunisten als gefährliche Halbbösewichter hinzustellen? Ist da nicht ein zutiefst reaktionärer Geist erforderlich? Einer, wie ihn z. B. Donald Trump vertritt?

Grundsätzlich stimme ich Dir zu, dass man auch einen Blick auf die Ideologie/Botschaft eines Fimes werfen soll -
so dieser das denn her gibt. Gerade bei Wolfgang M. Schmitt ist mir Vieles aber zu bemüht überinterpretiert und teilweise an den Haaren herbeigezogen. Dass ich seine Sicht da meist eher nicht teile, hat man ja in unserer gemeinsamen Folge bei den Diskussionen zu “Tribute von Panem” oder “Alles steht Kopf” gesehen.

Die Kommunisten in “Hail,Caesar” wirken auf mich auch weniger "gefährlich denn sehr naiv.
Für einige der in den USA (sicher zu recht) kritischen Geister ging halt in den 50ern eine gewisse Faszination vom
Kommunismus sowjetischer Prägung aus, der aber wohl auch nur deshalb in dieser Form gedeihen konnte,
weil man die tatsächliche Situation auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs kaum kannte.

Demnächst erscheint ja noch “Trumbo” auf DVD, ein Film der genau dieses Thema deutlich ernsthafter und
tiefgehender angeht als derjenige der Coen-Brüder. Mal schauen, ob wir den in die Sendung nehmen.

Ben Stiller. Der schlechteste „Schauspieler“ aller Zeiten… :smiley:

Vom Boot höre ich gerne das Hörspiel, was eigens für die BR-Veröffentlichung neu eingespielt und von Grönemeyer neu eingesprochen wurde. :smiley:

Gerade bei Wolfgang M. Schmitt ist mir Vieles aber zu bemüht überinterpretiert und teilweise an den Haaren herbeigezogen. Dass ich seine Sicht da meist eher nicht teile, hat man ja in unserer gemeinsamen Folge bei den Diskussionen zu „Tribute von Panem“ oder „Alles steht Kopf“ gesehen.

Ich finde nicht, dass er viel überinterpretiert oder an den Haaren herbeizieht. Wenn er sich zum Beispiel dem Film „Edge of Tomorrow“ mit der Diskurstheorie zu nähern versucht, dann denkt man im ersten Moment auch: „Was soll das denn nun wieder?“
Und eigentlich ist der Film auch eher eine verfilmte Ego-Shooter-Session ( auch da wird immer wieder von vorne begonnen, bis man schließlich den Endgegner besiegt hat ). Aber trotzdem passt seine Interpretation irgendwie, denn die Hauptfigur versucht immer wieder einen neuen Ansatz zu finden, ein neues Problem zu lösen, und muss dafür immer wieder an einen früheren Punkt zurück. Das ist genau das, was jemand tut, der eine grundsätzliche Erkenntnis anstrebt und nur wenig Unterstützung hat.

Was nicht heißt, dass ich immer einer Meinung mit ihm wäre. Manchmal vernachlässigt er Aspekte, die ich wichtig finde, oder seine eigene ideologische Brille hindert ihn daran, wirklich den Kern zu treffen. Aber meistens spricht seine Kritik mir aus der Seele - oder Dinge an, auf die ich den Finger nicht legen konnte.

Die meisten Filme geben es her, ideologiekritisch interpretiert zu werden. Die Ideologien sieht man nur nicht immer auf den ersten Blick.

Bei „Hail Caesar!“ könnte man z. B. fragen, warum linke Intellektuelle als lächerliche Spinner dargestellt werden. Was sagt das über die Macher des Films aus?

Auch bei „Trumbo“ gibt es eine Ideologie - ich bin gespannt, ob ihr dahintersteigt. :wink:

[QUOTE=eldorado;467788]Grundsätzlich stimme ich Dir zu, dass man auch einen Blick auf die Ideologie/Botschaft eines Fimes werfen soll -
so dieser das denn her gibt. Gerade bei Wolfgang M. Schmitt ist mir Vieles aber zu bemüht überinterpretiert und teilweise an den Haaren herbeigezogen. Dass ich seine Sicht da meist eher nicht teile, hat man ja in unserer gemeinsamen Folge bei den Diskussionen zu „Tribute von Panem“ oder „Alles steht Kopf“ gesehen.[/QUOTE]

Geht mir auch so - gerade weil ich selbst Wissenschaftler bin und da noch mal nen ganz anderen Blickwinkel auf wissenschaftliche Herangehensweisen habe. Muss aber sagen, dass mir sein Interpretations/Kritikpart in Serienkiller Folge 1 recht gut gefallen hat, einfach weil sie etwas differenzierter und nachvollziehbarer war, als wie man es sonst von ihm so gewohnt ist.

Natürlich kann man aus jeden Film, jedem Gedicht und jedem Lied etc… bestimmte Nuancen rausziehen und versuchen zu verstehen oder zu argumentieren was der Autor/Künstler damit gemeint haben könnte - meist wird da aber, meiner Meinung nach, an der eigentlichen Grundintention vorbei interpretiert, nur um was neues zu finden, was neues zu sagen oder eine neue Lehrmeinung zu etablieren. Gut, so was muss es auch geben - ein ehemaliger Schulfreund von mir hat z.B. über die „Planet der Affen“ TV-Serie promoviert, why not. Ich bin aber froh in einem Fach zu arbeiten, in dem harte Fakten und nachweisbare Ergebnisse zählen, in dem, was nicht von anderen Wissenschaftsgruppen an eigenen Ergebnissen reproduziert werden kann, somit reine Artefaktmessungen sind und keine wissenschaftlich fundierten Daten darstellen. In Geisteswissenschaften ist da natürlich ne andere Herangehensweise erlaubt, solange es irgendwie anhand von Fakten belegt werden kann, ist es ok - auch wenn es am Ende niemanden überzeugt ^^. Das würde bei uns niemals gehen, da man immer viel diskutieren kann, was aber an Daten/Ergebnissen nicht extern reproduziert werden kann, also schwarz auf weiß funktioniert, wird in der Folge auch nicht als wissenschaftliches Ergebniss gezählt. Unterschiedliche Systeme - unterschiedliche wissenschaftliche Herangehensweisen. Und Filme wollen, meiner Meinung nach, oft einfach nur eins: UNTERHALTEN! Und da aus jedem Film ne wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben und zu verstehen/ zu interpretieren was der Regisseur mit genau der Einstellung aussagen wollte, nun das ist bei Regisseuren wie Alfred Hitchcock vielleicht noch von Interesse - aber bei vielen anderen Filmen schießt das über die eigentliche, ursprüngliche Intention hinaus. Das sagen ja selbst einige Regisseure, dass sie bestimmte Interpretationen in ihren Werken so niemals gesehen haben oder diese Interpretation xyz ablehnen, wenn gleich sie von der jeweiligen analysierenden Geisteswissenschaft als absolute Lehrmeinung dargestellt wird :wink:

Hail Caesar! ist für mich einfach „nur“ ne interessante Komödie, die einerseits die Kommunismus-Angst Hollywoods der 50er Jahre persifliert - auf der anderen Seite sich aber auch über die Hollywood-„Fabrik“ an sich lustig macht, in dem es einen überzeichneten Blick hinter die Kulissen der Traumschmiede ermöglicht. Es ist keine Dokumentation und soll es auch nicht sein, sondern soll einfach unterhalten und das mit einem interessanten Thema als Grundlage. Für uns Europäer ist die Thematik natürlich etwas schwerer zu begreifen/fassen als in Amerika, die damit aufgewachsen sind - genauso wie Amerikaner sich schwerer tun wirklich zu verstehen was z.B. in Deutschland in der Weimarer Republik passiert ist … z.B. was Hyperinflation angeht, das kennen die nicht, weil es sowas in der amerikanischen Geschichte nie gab. Entsprechend spiegelt sich das auch aktuell in der unterschiedlichen Währungspolitik Amerikas und der EU wieder - aber ich schweife ab ^^

Kurzum, war ne nette Folge, der Gast war super sympathisch, aber der hier schon angemerkte Mehrwert für die Sendung hat auch mir gefehlt, was aber nicht weiter schlimm war, weil es ne gesellige Runde war. Die Kinoecke war mit dem Otto-Interview klasse, jedoch hätte die Zeit für eine aktuelle Neuvorstellung noch locker gereicht. Die Filme waren wie gewohnt gut ausgesucht - schön das in letzter Zeit auch Klassiker besprochen werden, die nun endlich auch ihren Weg auf DVD/Blu-ray gefunden haben.

Besonders lobend erwähnen möchte ich die gelungene Integration des TV Bildschirms in der Präsentation der Folge - z.B. in der Kinoecke als Volker rechts im Bild war und im TV Ausschnitt links das Wort „Kinoecke“ eingeblendet war. So einfach kann man eine gelungene visuelle Präsentation umsetzen! Top!

Super finde ich auch, dass daran festgehalten wird, dass jeder in der Runde einen Film vorstellt. Gerade bei Buried Alive habe ich mehr vom Inhalt mitgenommen, als bei den anderen Filmen, schlicht weil Mario den Film meiner Meinung nach sehr gut vorgestellt hat und sich auch die Mühe gemacht hat, abseits des DVD-Hüllentextes noch etwas im Internet zu recherchieren. Ganz generell lebt Mario seit den letzten Folgen regelrecht auf, wie in den guten alten Pantoffelkino-TV Folgen, was mich persönlich sehr erfreut.

lg
Corny

Und Filme wollen, meiner Meinung nach, oft einfach nur eins: UNTERHALTEN! Und da aus jedem Film ne wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben und zu verstehen/ zu interpretieren was der Regisseur mit genau der Einstellung aussagen wollte, nun das ist bei Regisseuren wie Alfred Hitchcock vielleicht noch von Interesse - aber bei vielen anderen Filmen schießt das über die eigentliche, ursprüngliche Intention hinaus. Das sagen ja selbst einige Regisseure, dass sie bestimmte Interpretationen in ihren Werken so niemals gesehen haben oder diese Interpretation xyz ablehnen, wenn gleich sie von der jeweiligen analysierenden Geisteswissenschaft als absolute Lehrmeinung dargestellt wird :wink:

Bei Interpretationen geht es aber nicht nur um das, was der Autor sagen wollte, sondern auch um das, was er über sich verrät! Wenn ein Regisseur/Drehbuchautor einen reinen Unterhaltungsfilm fabriziert, macht er sich keine Gedanken um die Botschaft - und gerade deshalb sind solche Filme interessant zu interpretieren, weil der Macher sich quasi selbst entlarvt.
Genauso gehst du übrigens an die Kritiken von Schmitt heran. Du hast offen vor dir, was er dir sagen will, aber die Art, wie er interpretiert, verrät seine Denkweise. Oft fallen mir und anderen blinde Flecken in seiner Wahrnehmung der Filme auf, die daherrühren, dass er ein bisschen zu sehr eine bestimmte ideologische Interpretationsschiene durchziehen will.

Grundsätzlich halte ich den ideologiekritischen Blick für wichtig, weil ich aus Erfahrung weiß, was ein Film mit mir macht, wenn ich ihn nicht habe:
Es kann sein, dass mir die Denkweise hinter dem Film nicht gefällt, aber weil ich von der Handlung so gefangen bin und ich mich unbedingt mit den Figuren identifizieren möchte, habe ich einfach mal Verständnis für die Figuren.
Bei „24“ werden Menschen gefoltert, um lebenswichtige Informationen aus ihnen rauszupressen? Das ist eigentlich nicht in Ordnung, aber hey, es geht um verheerende Terroranschläge, und werden nicht auch mit den Bösen faule Kompromisse geschlossen, in jeder Hinsicht moralische Opfer gebracht? Da kann man durchaus mal ein Auge zudrücken, oder nicht?
In „London Has Fallen“ werden primitivste Terrorängste geschürt, und es wird so getan, als sei das Leben eines politischen Führers wichtiger als das aller anderen Menschen? Na ja, irgendwie muss man ja schon aufpassen wegen Terrorismus und so, und irgendwie ist dieser opferbereite Präsident doch wirklich superwichtig.
„Noah“ verherrlicht Ökofaschismus? Ja, aber wenn die Menschen sich so verhalten wie in diesem Film und den Planeten zugrunde richten, dann braucht es doch um so radikalere Ökos, oder? ( Ich ertappte mich tatsächlich dabei, wie ich die Haltung des Films bei diesem Thema bewunderte )

Nichts spricht dagegen, sich von einem Film unterhalten zu lassen, aber es schadet auch nicht, sich vor Augen zu führen, dass er ein sehr manipulatives Medium ist. Der Regisseur muss nicht bewusst eine Botschaft untergebracht haben. Der Zuschauer wird auch so in seine Weltsicht hineinversetzt.

[QUOTE=mokelet;467444]Wiedermal eine schöne Folge mit interessanten Filmen. Ich glaub ich gehöre auch zu den wenigen ü30, die das Boot noch nicht gesehen hat. Gab irgendwie nie die Gelegenheit …[/QUOTE]

Ich kenne ihn auch nicht, mich interessiert er aber auch nicht.
Ich war noch nie Fan von dunklen, nassen U-Boot Filmen.

Ich glaube auch, dass Holgers Aussage “Den kennt jeder” nicht ganz korrekt ist.
Vom Namen her wird ihn wohl jeder kennen, aber dass ihn jeder auch gesehen hat wage ich zu bezweifeln.
Am ehesten noch die Filmmusik. Aber jeder der mit dem Thema nix anfangen kann, wird ihn auch nicht angesehen haben.

@ Megabjörnie

Das ist in der Tat ein sehr interessanter Ansatz von Dir,
hab ich so noch nicht gesehen.
Bisher war ich immer der Meinung, dass der jeweilige Regisseur bewusst bestimmte Elemente in Filmen unterbringt,
es könnt aber durachaus auch unterbewusste Elemente existieren, die durch den aktuellen Zeitgeist oder durch bestimmte Blickwinkel auftauchen, etwas was der Regisseur so nie selbst gesehen hat, aber am Ende durchaus nen interessanter Diskurs bietet.

Da komme ich offensichtlich zu stark von der biochemischen Richtung her, in der wir im Vorfeld planen was wir tun und alles ganz exakt begründen und beweisen wollen, und da ich den Regisseur immer als einen Art „Schöpfer“, nen „Mastermind“ hinter einem Werk gesehen habe, dachte ich immer, das dieser somit auch von der intelektuellen Warte aus, alles ganz bewusst einsetzt. Aber das er selbst, wie wir alle, halt auch nur ein Mensch ist, und dabei hier und da etwas entscheidet, was er so gar nicht im Vorfeld gesehen hat und am Ende etwas entsteht was seiner ursprünglichen Intention entgegenspricht, ja da gebe ich Dir Recht - so habe ich das noch nicht gesehen :slight_smile:

Und bezüglich Kritiker allgemein - wir alle sind in einer gewissen Weise emotional gefärbt - absolute Neutralität geht nicht, schon aus biologischer Sicht her (warum, würde nun zu weit führen), und ja bei jedem schwingt seine persönliche Moralität mit rein.

Faszinierend, danke Dir für den Exkurs, wieder was gelernt und meine Sichtweise erweitert.
lg
Corny