Folge 69: Diese Folge ist vegan!

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Und selbst wenn es Überproduktion ist, man finanziert mit sowas das System quer. Wenn sie Lederartikel besitzen: Die sind auch kein Abfallprodukt, falls Sie das denken.

Zum Thema Anbau: Die wenigsten Tiere weiden glücklich auf der Wiese. Das Problem sind die immensen Flächen für den Sojaanbau für Futtermittel. Für die veganen Produkte bräuchte man viel weniger Fläche. Und ich gehe davon aus, dass dort wo Soja angebaut werden kann, können auch Erbsen angebaut werden, weil es beides Hülsenfrüchtler sind und ich denke, dass sie ähnliche Nährstoffe brauchen.

Und In-Vitro-Fleisch muss auch nicht vegan sein. Zum Wachstum der Zellen nimmt man fötales Kälberserum (@DeanStag quasi „Kinderblut“). Dafür werden die Föten noch lebend entnommen, um das Blut aus dem Herzen zu gewinnen. Es gibt aber schon Alternativen. Die Forschung tut sich mit der Umstellung aber noch schwer.

Und soll man Sojawürste jetz 9-eckig machen? Denke die runde Form ist für die Produktion die einfachste. Und welche Form darf etwas Paniertes haben, dass kein Fleisch enthält? Beim Geschmack gehe ich mit. Das muss nicht zwingend sein, weil das auch immer künstliche Aromen bedeutet.

Das stimmt, Weidehaltung nimmt ungefähr 40% bei Rindern ein. Soja als Futtermittel ist recht krank, vor allem wenn man bedenkt, dass das fast komplett aus den Amerikas importiert wird. Nur etwa 10% des Proteinfutters wird lokal produziert.
Es gibt in dem Bereich aber interessante Entwicklungen, wie z.B. die Anzucht einer bestimmten Fliegenart auf Küchenkompost und anschließende Nutzung als Proteinmehl.

Korrekt, allerdings muss man erwähnen, dass FBS generell als Nährlösung in der Zellzüchtung genutzt wird und hier die aktuelle Forschung primär den Stoff verwendet, der verfügbar ist. Wie Du schon erwähnst werden sie damit mittelfristig beim Endkunden keinen Blumentopf gewinnen und es wird mit Alternativen geforscht.

Gerade bei der Wurst würde ich sagen, dass die Form totaler Blödsinn ist - entstanden aus der Notwendigkeit, ein wie auch immer geartetes Brät in eine Form zu bringen um es stabil zu verarbeiten, wurde der Darm eines Tieres als Hülle genommen - ähnlich wie beim Saumagen in anderer Dimension.
Warum muss man dann eine andere Zutat genauso verwenden? Mal abgesehen davon, dass sich die Wurstform nur beim Kochen von Vorteil erweist, beim garen in der Pfanne oder Grill suboptimal ist :slight_smile:
Generell ist meine Sichtweise bei der Form: optimal für Zubereitung. Die Burgerform ist praktisch, weil viel Fläche und geringe Gartiefe aufeinander treffen.

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Viereckige Wurst wäre King.

Weidehaltung

Wenn du Praxis-Agrar - BLE: Milchviehhaltung in Deutschland als Quelle genommen hast. Dort geht es nur um Milchproduktion.

„Etwa 42 Prozent der deutschen Milchkühe haben im Schnitt etwa fünf Monate pro Jahr Weidegang.“

„In großen Milchviehherden mit über 200 Kühen ist die benötigte Grünlandfläche im betriebsnahen Bereich meist der begrenzende Faktor. In solch großen Betrieben ist der Weidegang daher meist wenig praktikabel.“

„Etwa 70 Prozent aller Milchkühe in Deutschland werden in offenen Laufställen gehalten. […] Es ist anzunehmen, dass der Wert mittlerweile über 70 Prozent liegt, denn Stallneubauten sind heute fast immer Boxenlaufställe.“

„Nur 1 Prozent, meist kleinere Betriebe, gab an, dass ihre Tiere mehr als 40 Wochen an der frischen Luft waren.“ (Haltungsformen von Kühen - MIV Milchindustrie-Verband e.V.)

„Sechs von zehn deutschen Rindern leben in Ställen mit sogenannter Güllehaltung. Das bedeutet, sie stehen auf so genannten Spaltenböden. Diese Art der Haltung ist für Bauern besonders günstig. Für Rinder sind die Betonböden mit Abflussspalten für Gülle nicht optimal, sie leiden oft unter entzündeten Klauen und Gelenken. In der Haltung von Milchkühen ist der Anteil von Spaltenböden sogar noch größer, acht von zehn Milchkühen stehen auf solch harten Böden. Eine Alternative ist die Festmisthaltung, bei der eine dicke Lage aus Stroh auf dem Stallboden die Gülle auffängt und durchsickern lässt. Diese Schicht wird regelmäßig ausgewechselt. Doch nur jede fünfte Milchkuh in Deutschland steht in solch einem Stall.“

„Doch speziell im Süden Deutschlands setzen viele kleinere Landwirte noch immer auf die umstrittene Anbindehaltung, bei der Rinder teils das ganze Jahr über ohne Auslauf an einer Stelle fixiert sind. In Bayern steht mehr als die Hälfte der Milchkühe in Anbindeställen, […]“ (Rinderhaltung in Deutschland: ein Überblick in Zahlen - Wirtschaft - SZ.de)

Als Ergänzung, dass die Leute nicht denken, dass 42% der Kühe wie die Milka-Kuh leben.

Und wir reden hier ja nur von Deutschland. Was in den USA „Weidehaltung“ heißt: Feedlot. („Mast unter freiem Himmel“ „in der heimischen Grassteppe“)