Folge 64 - 10 Sendungen, die irgendwie irgendwas mit Sex zu tun haben

Den Artebeitrag fand ich sehr misslungen, denn Kunst und Sex gehören oft zusammen, oder kommt ihr auch auf die Idee die Stellen z.b. in Goethes Werther zu verdammen, welche man im Hintergrund mit Erotik/sex interpretieren könnte? Ich bin der meinung, dass Sex schon immer ein Thema der Kunst war/ist und bleiben sollte. Daher finde ich den kommentar “dabei geht es doch nur um ficki ficki” (aus dem Gedächtnis zitiert) ziemlich unpassend. Da ich kein Kunsthistoriker bin, verweise ich auf den unteen Link, dort wird dargestellt, welche rolle Sexualität in der Kunst spielt. WARNUNG: aufgrund einesehr freizügigen Bildes wahrscheinlich nicht geeignet für Personen unter 18 Jahren)

http://www.musieum.at/029/pdf/kunst_sexualitaet.pdf

Bei den stumpfsinnigen Porno-Dialogen musste ich neben “Warum liegt hier eigentlich Stroh?” vor allem an “ALARM in der Feuerwehr” denken, der ist erstmal behämmert :smt005:

Edit: Link verkürzt

Ich glaube, ich muss hier ein Missverständnis aufklären:

Nicht jede Sendung, die ich gezeigt habe, wird damit auch automatisch schlecht gemacht oder kritisiert. Natürlich soll ARTE gern Kunst und Sex vereinen, aber diese Frau mit dem Gummi-Pillermann zwischen den Beinen und die andere Frau mit der Nähmaschine sind nun mal unfreiwillig komisch gewesen. Ebenso habe ich ja selbst bestätigt, dass “Sexfalle K.O. Tropfen” eine gute Reportage war - aber warum dieser reißerische Titel?

Ich finde es sehr schade, dass das Thema „Sex im Fernsehen“ im Beitrag letztendlich nicht weniger effekthascherisch aufgegriffen wurde als es RTL 2 und Co tun. Anstatt das Bild zu analysieren das Sex (und Sexismus) in unseren Medien spielen wurde mit unqualifizierten Kommentaren noch selber dazu beigetragen. Zitat: „Tja, so endet das wenn so eine arme Frau ihr Leben lang keinen Kerl in die Kiste kriegt. Sie drückt ihren Frust in künstlerischem Nonsens aus.“ Dieser Satz spiegelt letztendlich genau die Haltung und den (fehlenden) Respekt wieder mit dem das Fernsehen (vor allem weibliche) Sexualität behandelt.

Um nicht falsch verstanden zu werden, und ich habe die Befürchtung einige hier werden mich missverstehen (wollen), es geht mir hier nicht um die „künstlerischen Qualitäten“ dieser Frau. Ich finde auch das Sex ein Thema ist das im Fernsehen aufgegriffen werden sollte - aber eben nicht so wie das Fernsehen es momentan tut. An dieser Stelle stimme ich Holger ja absolut zu! Wobei ich „Lippenbekentnisse“ gesehen habe und finde dass die Sendung als Ganze (JA - es gibt auch furchtbare und teils peinliche Zitate) sehr ehrlich und gut mit dem Thema umgegangen ist. Ausnahmsweise kamen hier auch einmal Frauen die nicht in der Erotikbrache arbeiten zu Wort - was leider im TV selten ist.

Außerdem Frage ich mich warum der Sender „Lust pur“ immer wieder bei Fernsehkritik auftaucht? Also ich empfange den nicht und frage mich ob er wirklich zur normalen deutschen Fernsehlandschaft gehört? Ok - Pornodialoge sind immer lustig - aber ich glaube da hätte es auch genügend ernsthaft zu kritisierende Sendungen auf den „normalen“ Sendern gegeben.

Schön ist außerdem dass manche Zuschauer die FernsehKRITIK scheinbar als Tip begreifen :wink:

Generell bin ich von vielen Kommentaren im Forum zu diesem Thema enttäusch - wenn auch nicht überrascht. Immer diese überempfindlichen Frauen, wer lässt sich den sexuell mit so einer ein… Komisch dass sich solche Kommentare scheinbar immer auf Frauen beziehen.

Am Ende auch noch ein kleines Lob: den Hinweis auf die gerne verwendeten Pseudoargumente was so alles gegen Vergewaltigung helfe (Prostitution, Telefonsex…) fand ich sehr gut. Auch der Beitrag über Wollersheim sprach mir auch aus der Seele - jetzt werden Zuhälter schon als c-Promis gehandelt :? …

Zum Schluss noch eine kleine Filmempfehlung über Frauen und Sex in den Medien: Missrepresentation

[video]http://www.youtube.com/watch?v=6gkIiV6konY[/video]

  • klar das sind die USA, das Ganze lässt sich aber auch (etwas abgeschwächt) auf Deutschland übertragen…

Ich glaube, ich muss hier ein Missverständnis aufklären:

Natürlich soll ARTE gern Kunst und Sex vereinen, aber diese Frau mit dem Gummi-Pillermann zwischen den Beinen und die andere Frau mit der Nähmaschine sind nun mal unfreiwillig komisch gewesen".

„…dabei ist es hier doch genauso wie bei rtl 2 und co. Durchgeknallte Künstler verarbeiten ihre sexuellen Abgründe halt in Bildern oder künstlerisch angehauchten Filmen aber im Grunde gehts hier doch auch nur um ficki ficki“

Deine Argumentation widerspricht sich jedoch, einerseits meinst du es wäre halt nur unfreiwillig komisch, andererseits kommentierst du diesen Beitrag negativ und unterstellst, dass dort versucht wird zu verschleiern , dass es ums ficken geht und als Deckmantel die Kunst benutzt wird. Dem ist jah nicht so! Die künstler beschäftigen sich ganz offen mit Sex und Sexualität, ob das jetzt komisch ist oder kunst, soll hier nicht Debatte sein. Ich verstehe also weiterhin die Kritik nicht, warum es nicht!!! „im Grunde nur“ ums ficken gehen sollte/könnte/dürfte?

Was mir ja direkt aufgefallen ist: Haben die beiden Damen vom lustigen Sex-ABC sich nachträglich nochmal neu snychronisiert oder ist da einfach so ein riesiger Zeitversatz zwischen Ton und Bild? Das hatte für mich schon so ein bißchen was von Teleshopping

Bei der Definition von Prostitution ist mir schlecht geworden. Ich kann mir als Frau nicht vorstellen, dass Frauen
das freiwillig machen.

Ich meine, die beiden haben nur die etymologische Herkunft erklärt.

Tatsächlich fand ich es in dem Beitrag aber etwas schade, dass beim Thema Sex und insbesondere Prostitution ganz gewaltig die Moralkeule geschwungen werden musste.

Ich zitiere: „Unfassbar, wie selbst die schmutzigsten Dinge immer gern als angebliche Maßnahme gegen Vergewaltigung schöngeredet werden.“ Männer bezahlen Frauen für Sex: das älteste Gewerbe der Welt. Manche mögen das unmoralisch finden, aber ob das wirklich zu den „schmutzigsten Dingen“ gehört, bezweifle ich stark.

Dass danach ein Ausschnitt aus dem Gespräch mit Hornauer mit entsprechendem Kommentar (nach dem Prinzip „Das kennen wir doch schon!“) gezeigt wird, ist ein rhetorischer Kunstgriff, der sicher seine Wirkung tut, mir persönlich aber viel zu polemisch ist. Über die eigentliche Sachaussage kann man sicher streiten.
Was Hornauer sagt (Statistiken, die belegen, dass die Vergewaltigungsrate durch Telefonsex abnimmt), ist sicher Unfug und es gibt solche Statistiken zu 99,999% nicht, aber der aufmerksame Zuhörer bzw. Leser wird hier wieder Polemik beim Fernsehkritiker feststellen, der mit dem Satzteil „als angebliche Maßnahme gegen Vergewaltigung“ ein Strohmann-Argument benutzt, denn die beiden Frauen aus der Sendung können genau so wenig wie jeder andere Mensch Dinge als Maßnahmen heranziehen, die schon längst existent sind und ihren Zweck in sich selbst finden (und nicht in der Bekämpfung von Vergewaltigungen!).
Mit anderen Worten: Wenn wir beurteilen wollten, ob Prostitution die Vergewaltigungsrate senkt, müssten wir auch den Zustand ohne Prostitution kennen.

Ich verstehe also weiterhin die Kritik nicht, warum es nicht!!! „im Grunde nur“ ums ficken gehen sollte/könnte/dürfte?

Weil es doch nun mal so ist - nur weil es künstlerisch verpackt wird und pseudo-intellektuell daher kommt, muss es deswegen nicht besser sein… wir haben gerade für PKTV einen Film hier, der heißt „Bedways“. Der Film hat jede Menge Porno-Szenen, ist aber komischerweise ab 16 Jahren. Warum? Weil es ja irgendwie ein „Kunstfilm“ ist - das ist doch pure Heuchelei!

Fand deinen Kommentar zum Arte-Beitrag auch misslungen und würde da gerne eine Lanze für Arte brechen. Natürlich entbehrte das unfreiwilligerweise nicht einer gewissen Komik, aber es ging eben auch um Kunst. Dem Zuschauer zu unterstellen, er sei nur auf fickificki aus, fand ich einfach zu kurz gegriffen.

Ansonsten ein schönes Ranking! Da sträuben sich einem wirklich die Haare, was da alles aufgetischt wird. Und dieser Promi-Zuhälter zum Schluss… “O tempora, o mores” würde wohl Cicero klagen.

Naja, der Wollersheim ist schon etwas länger im Regionalmainstream angekommen. Wenn man sich an einem x-beliebigen Tag die Düsseldorfer Ausgabe des Express kauft, hat man gute Chancen, dass einem in der People-Rubrik der Luschilude aus einem zweispaltigen Foto angrient, wenn er mal wieder eine Schaumwein-Methusalem für seine Freunde aus der Altpromitonne (Mola Adebisi u.a.) springen lässt. Woher der Typ sein Geld holt, spielt (vor allem bei diesem Blatt, das einen Großteil des Anzeigenerlöses mit Hureninseraten, auch von Zwangsprostituierten, verdient) keine Rolle.

Bei RTL2 gehört es seit 15 Jahren zum Markenkern, jeden vor die Kamera zu stellen, der mindestens auf Landesliganiveau pimpert oder pimpern lässt. Da liegt es natürlich nahe, diese Pfeife bei jeder sich bietenden Gelegenheit abzufilmen. Solange es im RTL2-TV-Ghetto geschieht, kümmert es mich auch nicht wirklich. Vom X-Diaries und Pimp my Puff-Sender erwarte nichts anderes. Da hat mich Berts Auftritt beim Promidinner mehr irritiert.

Gerade ist er übrigens schon wieder auf dem Schirm, um einem klapperdürren Spackogallo und seiner pferdegebissigen Freundin beizubiegen, wie man Austern als Aphrodisiakum schlürft. (bei “Exclusiv - die Reportage”)

Alldieweil, als die Domina vom “Schwanz abbinden” sprach, war ich überrascht. Das macht doch eigentlich nur Armin Meiwes. Mit Mondamin.

Nur was zu Platz 10. Wie hoch war denn die Opferzahl laut der Reportage? Bis jetzt wurden nämlich die meisten Geschichten über Leuten denen k.o Tropfen ins Glas gemixt wurden als Märchen entlarvt.

So? Ich kenne persönlich eine Dame, der genau das passiert ist… Disco - Ko-Tropfen im Glas - Keine Erinnerung - Physischer Nachweis, dass die vergewaltigt wurde.

@OiOlli

Holger hat ja ganz klar gesagt, dass die Reportage seriös ist, ihn aber der reisserische Titel gestört hat, weil der diese Seriösität wieder in Zweifel zieht auf den ersten Blick.

Opferzahlen lassen sich nur schwer bestimmen, was an der Droge selbst liegt. In Diskotheken ist die Billigdroge “liquid ecstasy” sehr beliebt, und das lädt geradezu zu Missbrauch ein. In kleinen Dosen stimulierend, führt eine höher Dosierung bis zur Bewusstlosigkeit, Nachweis schwer bis unmöglich, siehe hier.
Hier findest Du weitere Infos, auch die Doku in voler Länge, wenn Du Dir die mal selbst ansehen willst.

Schade das sich der FK zu einem dummsexistischen Spruch hat hinreissen lassen:

Tja, so endet das, wenn eine arme Frau ihr Leben lang keinen Kerl in die Kiste kriegt. Sie drückt ihren Frust in künstlerischen Nonsens aus.

Wer oder was hat dich denn da geritten so etwas zu sagen? Also der Teil mit dem künstlerischen Nonsens ist verständlich, aber woher weißt du das die Frau keinen Sex hat und führt der Mangel an Sex auch bei Männern zu künstlerischen Nonsens und würde es der Frau helfen wenn sie mal wieder so richtig schön durchgepimpert wird? :smt017

Gerade bei sexuellen Themen habe ich den FK doch eher als überkorrekt kennengelernt, weshalb mich solch stumpfer Sexismus schon etwas wundert.

Man könnte ja diesen künstlerischen Nonsens auch als Ausdruck sexueller Frustration interpretieren. Was vielleicht gar nicht mal so falsch wäre. Aber da will ich jetzt nicht freudsch’ rumspekulieren. Zum anderen wie war das mit der Goldwaage? Dachte mir schon beim Sehen der Folge dass Holger dies wieder auf die Forumsstulle geschmiert bekommt. Aber okay, er kritisiert ja auch ähnliche Sprüche bei anderen (im TV). Also ist die Frage

Wer oder was hat dich denn da geritten so etwas zu sagen?
zumindest gerechtfertigt.

Ich frage mich ernsthaft, warum dieses Sex-ABC oder diese S/M-Sendung so sehr kritisert wurde. Nur weil jemand vielleicht etwas ungewöhnliche sexuelle Neigungen hat, ist er doch nicht gleich unnormal. Und gerade die beiden genannten Sendungen sind nun wirklich nicht soooo schlimm - zumindestens sind sie besser als die reißerischen Versuche von RTL & Co Sex als etwas verrucht-witziges darzustellen. Ich habe beide sendungen auch schon in voller Länge gesehen und empfinde sie doch als recht harmlos - sie versuchen nur die Vielfalt der Sexualität zu zeigen. Was ist daran falsch? Zumal es ja noch im PayTV läuft und nicht im Nachmittagsprogramm von ner großen Sendeanstalt.

Und was habt ihr imemr mit Prosititution? Ich habe in meinem größeren Bekanntenkreis selbst zwei Frauen die sich prosittuieren. Sie werden von niemanden gezwungen, ihnen macht die Arbeit Spaß! Wo ist da das Problem? Sicher, Zangsprostitution ist scheiße. Aber das wurde in dem einen Beitrag ja auch nicht verschönigt. Und das mit der Kanalisierung der Vergewaltigungsrate ist garnicht mal sooo abwegig. Eine Freundin von eben genannter Bekannte aus meinem Freundeskreis arbeitet als Sklavin in einem S/M-Studio und erfüllt auch solche Wünsche des Kunden in Rollenspielform. Auch sie macht das übrigens freiwillig.

Hallo lieber Fernsehkritiker,

eigentlich stimme ich Dir immer zu, doch bei diesem “top 10” ranking, bist Du leider mehrmals zu weit gegangen. Insbesondere deine Komentare zu dem “top” 2 Video. Sicher ist es durchaus diskussionswürdig, ob man solche schlecht produzierten “Filmchen” im Fernsehn zeigt, doch bei dem genannten Kanal handelt es sich um ein “Pay - TV Sender” der über einen Jugenschutzsystem verfügt.

Sicherlich gibt es die unterschiedlichsten sexuellen Vorlieben, doch was da gezeigt wurde würde ich nicht als “ekelig” und “wiederlich” einstufen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Es wurde nichts gezeigt, was wirklich Abscheu erzeugen könnte, den ein oder anderen Kopfschüttler gibt es bestimmt, doch so wie Du diese Scenen kommentierst sind sie nicht. Gerad Du der, die mediale Gewalt und Kälte so wehement kritisierst, sollte sich dann bei solchen Beiträgen etwas mehr zurückhalten. Jeder kann sich sein Urteil bei solchen Themen selbst bilden, ohne beeinflusst zu werden.

Lg
Karotte

Oh je jetzt werde ich erst mal nicht mehr mit Stäbchen essen können, ohne Bilder im Kopf zu haben…

ansonsten fand ich das Ranking gut, weil es vielseitig war, nicht nur Billigsender wurden bedacht sondern auch öffentlich-rechtliche sowie Arte. Was den Kulturkanal (also Arte) betrifft, finde ich auch da die Kritik gerechtfertigt, da das meiner Meinung eher eine Überinterpretation war als Kunst (aber liegt ja im Auge des Betrachters)

Der Spruch darüber, dass die Künstlerin so denkt, weil sie jahrelang keinen Mann abbekommen hat und deswegen frustriert ist, war aber böse :slight_smile:

Am interessantesten fand ich aber das Quiz auf RTL2, das von Sonja Zietlow moderiert wurde: Waren da wirklich ausgebildete bzw. Mediziner dabei? Da zeigt sich doch, dass man trotz hohem Intellekt und/oder Bildung dem Fernsehen auf den Leim gehen oder sich sogar freiwillig für sowas hergeben kann.

Und das Gelaber der Moderatorinnen, Prostitution kanalisiere Triebe, sodass diese sich nicht gewaltsam entladen, halte ich für abstrus, weil eine Vergewaltigung meiner Meinung nach nichts mit Sexualität zu tun hat, sondern mit Macht und Hass

Ob Prostitution wirklich Vergewaltigungen vermeidet (und jede einzelne wäre hier schon ein Erfolg), ist wieder so eine Frage wo alle sich uneins sind. Ich will da deswegen auch nicht weiter drauf eingehen. Aber ich möchte hinzufügen das Prositution, egal was man davon hält, ein Bestandteil unserer (eigentlich einer jeden) Gesellschaft ist und schon immer war (man spricht ja nicht unbedingt zu Unrecht vom ältesten Gewerbe der Welt) und das es meiner Meinung nach nichts bringt, diese zu tabuisieren.
Dazu gehört, dass man im Fernsehen drüber sprechen kann (Ok, möglichst nicht so unbeholfen wie unsere Porno-Mutti…aber hey…das sich Pornodarstellerinnnen nicht durch heruasragende Gedankengänge auszeichnen dürfte bekannt sein) aber auch das verbessern der Arbeitsbedingungen für Prostituierte und dazu gehört für mich das Verbieten von Zuhälterei. Aber moment…Zuhälterei ist in Deutschland laut §181 StGb verboten.
Umso erstaunlicher finde ich die Doku-Reihe von RTL2 die zurecht auf Platz 1 landete. Damit hat RTL2 (mal wieder) den Vogel abgeschossen.

Ob Prostitution wirklich Vergewaltigungen vermeidet (und jede einzelne wäre hier schon ein Erfolg), ist wieder so eine Frage wo alle sich uneins sind.

Prinzipiell sind Statistiken zu Vergewaltigungsraten im Zusammenhang mit Prostitution und Pornografie immer schwierig zu interpretieren, wenn man sich die wissenschaftlichen Studien dazu ansieht.

Hierfür gibt es mehrere Gründe:

  1. Die Höhe der Rate (Meist gemessen in Häufigkeit/bestimmter EinwohnerInnenzahl) müsste unabhängig von Sensibilisierungseffekten dargestellt werden können. (z.B Kriminalitätsrate geht rauf oder runter, weil man sich generell eher dazu bereit fühlt, solche Dinge zur Anzeige zu bringen als dies noch vor 20 Jahren der Fall war.)
  2. Eine hohe Rate bedeutet noch keine tatsächliche Ursache gefunden zu haben. Man spricht statistisch von Scheinkorrelation (berühmtes Beispie. Eine hohe positive Korrelation ist zu beobachten zwischen der Storchanzahl und der Geburtenanzahl. d.h aber nicht das diese beiden Dinge miteinander tatsächliche in Verbindung stehen - also dass die Störche die Kinder bringen - umgelegt auf Vergewaltigungsraten bedeutet es nicht das die Existenz von Prostitution und Pornografie mit der Vergewaltigungsrate ohne Drittvariablen in Verbindung gebracht werden kann)
  3. Empirisch gibt es Beispiele sowohl dafür, dass nach der Legalisierung von Pornografie/Prositiution Vergewaltigungsraten gestiegen sind. Als auch gegenteilige Beispiele. Man muss derzeit davon ausgehen ,dass hier viele andere Gründe noch eine Rolle spielen, wie z.B kulturelle Werte - z.B Japan ist für extremere Pornografie bekannt mit extremenen Darstellungsvarianten (z.B die ganze Manga/Hentai Kultur), hat aber eine geringe Rate usw.
  4. Prinzipiell kann man statistisch nichts beweisen, sondern immer nur mit bestimmter Wahrscheinlichkeit befürworten oder ablehnen.