Folge 61: Ralph Boes

Völlig obsolete Antwort

Von „einfach“ hat auch nie jemand geredet. :man_shrugging:

Mitchbove hat generell schon recht - seit 01.01.2009 ist jeder Mensch mit Wohnsitz in Deutschland zu einer Krankenversicherung verpflichtet.

Verschwiegen wurden allerdings die Ausnahmekriterien. :wink:

  • Arbeitnehmer, deren Gehalt über die Jahresarbeitsentgeltgrenze steigt
  • Studenten ab dem 15. Semester / 30. Geburtstag
  • Rentner, die nicht über bestimmte Vorversicherungszeiten verfügen
  • Selbstständige und Freiberufler
  • Beamte
  • Personen ohne Erwerbstätigkeit oder mit einem Einkommen von bis zu 450 Euro monatlich
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Wie sieht das mit Leuten aus, die weder Arbeit haben, noch Geld vom Staat bekommen, wie können diese der Verpflichtung nachkommen? Ich kenn da selber so einen Fall, kein Obdachloser, aber 0€ Einkommen und dementsprechend nicht krankenversichert.

Stimmt. Vor allem wenn man sie sehr regelmäßig in Anspruch nimmt. :sweat_smile:

Aber anders würde die Solidargemeinschaft, die sich Spaßvögel wie @Harry90 wünschen, wohl auch nie funktionieren können: Entweder alle machen mit (auch fürs BGE) oder keiner. Sein Like zeigt, dass er diesbezüglich wohl noch mit schweren inneren Konflikten zu kämpfen hat.

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Da gibt es je nach Stadt unterschiedliche Angebote:

https://www.medhilfe-duesseldorf.de/

https://mom-bremen.de/

Der örtlich ansässige Obdachlosenverband sollte entsprechend vermitteln können.

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Menno! Dabei habe ich den Punkt doch extra fett markiert. :wink:

…können sich von der Pflicht befreien lassen bzw. sind befreit.
In sofern stellt sich Deine Frage gar nicht, da keine Verpflichtung besteht.

Bezüglich Obdachlose - was ja hier nicht der Fall ist:
Da sie keinen Wohnsitz haben, sind sie zu keiner KV verpflichtet. Natürlich können sie auch ALGII/Sozialgeld beantragen und erhalten und dann würde auch ihre GKV bezahlt. Nur halt Mangels Wohnsitz keine Kosten der Unterkunft.

Kritisch sehe ich es allerdings für die Menschen, die so am Boden sind, dass sie einerseits obdachlos sind und nicht die Bürokratie rund um ALGII/Sozialgeld stemmen können. Erschwert mitunter davon, wenn auch keine Bereitschaft da ist, sich z. B. von Caritas, Diakonie & Co. diesbezüglich helfen zu lassen.
Das sind die wirklich tragischen Fälle.

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Wer Hartz 4 kassiert, der ist automatisch versichert, er zahlt halt nur keine eigenen Beiträge. Daher ist der Punkt nicht ganz korrekt, was meine Frage anging. Auch ging es ja eben nicht um einen Obdachlosen, sondern um jemanden mit Meldeadresse, der weder Einkommen hat, noch Sozialleistungen bezieht, ergo nicht versichert ist.

Das war nicht meine Frage. Es ging um die Erfüllung der Versicherungspflichtig und nicht, ob Obdachlose ohne KV ärztlich behandelt werden.

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Bitte - lies meine Antworten GENAU.
Du rennst offene Türen ein, weil Du es anscheinen nicht tust. :man_shrugging:

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Wenn man keim Einkommen hat und damit keine Versicherungspflicht mehr besteht, dann ist das doch auch nur ein Schlupfloch für die Politik, weil jemand der keine Beiträge zahlen kann, automatisch nicht versichert ist.

In so einem Fall müsste man sich dann aber doch ganz normal von der GKV abmelden können bzw. diese kündigen können. Ist das überhaupt möglich? Die KV verlangt ja trotzdem weiter Beiträge, weil man einen Vertrag mit dieser hat.

Ich selber war auch mal 2 Jahre nicht krankenversichert und wusste davon nicht mal was, bis es mal jemanden aufgefallen ist.

Seufz.
Wieso liest Du meine Beiträge nicht genau?
Das, was Du einforderst, ist doch der Fall.
Oder willst Du es einfach nicht wahr haben? :man_shrugging:

…und noch einer, der die Beiträge nicht liest - sowie die ebenfalls genannten Ausnahmen von der Regel nicht beachtet.
Schätz, da kann man nix machen… Ist genau so, wie mit den Filmwünschen für PK bei bereits laufenden Umfragen… :man_shrugging:

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Nein - darum geht es nicht. Es geht um die Pflicht krankenversichert sein zu müssen.

Du redest mit Dir selbst - und hast die Texte immer noch nicht verstanden.
Da kann man nix machen, fürchte ich. :man_shrugging:

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Ihr wollt mit der Krankenversicherungs-Diskussion (die mit dem Thema BGE nur noch sehr entfernt zu tun hat) jetzt aber nicht bis zum nächsten Jahrtausendwechsel so weitermachen, oder? :sweat_smile:

Was fordere ich denn ein? Die Frage war nun, ob man sich so einfach von der GKV abmelden bzw. diese kündigen kann. Wo bist du da bisher drauf eingegangen? Ach ja, nirgends. Wenn du keinen Job hast und keine Sozialleistungen beziehst, dann will die GKV trotzdem Geld von dir sehen und schickt dir irgendwann eine saftige Rechnung.

Unter 23 hat man sich als Arbeitssuchender wieder bei den Eltern familienversichern zu lassen, auch wenn man einen eigenen Haushalt hat. Das muss einem auch erst mal jemand erzählen, hat so wohl das Amt als auch die KV vergessen zu erwähnen. Wer sich da nicht auskennt, tappt schnell in die Schuldenfalle. Ich wurde dann zu Glück rückwirkend familienversichern, ansonsten wäre das teuer geworden.

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O. K. „Einfordern“ ist das falsche Wort.
Aber Du hast halt ein Szenario - ein Beispiel vorgegeben innerhalb dessen wir uns bewegen - und innerhalb dessen ich argumentiere:

Kurz: Es geht nach wie vor um die Pflicht sich versichern zu müssen für eine Person ohne Einkünfte. :man_shrugging:
Antwort: Es gibt keine Pflicht. Erst recht keine sich privat zu versichern. (Private KVs können sich Menschen ohne Einkünfte so oder so nicht leisten!)

Es gibt erst eine Pflicht bei Erwerbstätigen, die einen Wohnsitz in Deutschland haben und mindestens 450 Euro verdienen.
Diese Kriterien treffen auf Dein Beispiel nicht zu. :man_shrugging:

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Soweit waren wir ja schon und soweit ist das auch klar, aber die nachfolgende Frage war ja, ob man dann einfach so aus der GKV rauskommen würde? Man ist ja dennoch bei der Krankenkasse gemeldet und die wollen weiterhin ihre Beiträge. Bei meinem Beispiel kam nach einigen Jahren eine Forderung von knapp 3.000€, danach hat die KK quasi ihm gekündigt.

Das keine Versicherungspflichtig besteht ist das eine, aber ob man dann da auch wieder rauskommt das andere und darüber konnt ich bei meiner kurzen Google-Recherche nix finden. Ist wohl auch ein zu spezieller Fall.

Und weil det fehlende Themembezug zum BGE moniert wurde. Auf die Situation der Krankenversicherung bei Einführung eines BGE wurde noch nirgends eingegangen. Wer zahlt dann die Beiträge?

Nein, kommt man nicht. Eigene Erfahrung. Die Kündigung wird für (schwebend) unwirksam erklärt bis man nachweisen kann, dass man anderweitig versichert ist.

Danke, damit wäre der Fall für mich abgeschlossen.

Charismatischer Gast, jedoch habe ich meine Bedenken über BGE und Ralphs Ideologie.

Ich will nicht so tun als ob ich mich Steuerrechtlich auskenne und definitiv sagen kann „es funktioniert nicht“ oder „es würde auf jeden Fall funktionieren“, ich stelle mir dennoch die Frage ob BGE für die meisten überhaupt Sinn macht. Für Menschen die in Armut leben sind 1000€ im Monat natürlich was tolles, es würde ihnen eine Hilfestellung geben und könnte sie vor der Obdachlosigkeit schützen.

In der Mittelschicht aber habe ich schon meine Bedenken. Wenn die BGE eingeführt werden würde, würden viele Arbeitgeber bestimmt ihre Arbeiter weniger bezahlen. Natürlich könnte es auch sein, dass Arbeitgeber noch 12€+ die Stunde bezahlen wollen trotz BGE um Arbeiter anzulocken, aber ich denke die meisten Unternehmen würden dies nicht tun. Wäre ja nur schlau, jeder bekommt ein Grundeinkommen, also kann man sich da etwas Geld sparen.

Dann die BGE für die Reichen… ich denke hier würde das Geld nichts bewirken. Da wäre das Geld irgendwo anders besser aufgehoben.

Ich denke das Beantragen von Arbeitslosengeld ist schon Hilfestellung genug. Meine Eltern haben als sie nach Deutschland von Italien gezogen sind Arbeitslosengeld beantragt und Hilfe vom Staat bekommen. Mein Vater lernte Deutsch und Dank der Finanziellen Hilfe konnten meine Eltern feste Arbeitsstellen finden. Dazu gibt es ja auch weitere Hilfestellungen wie zum Beispiel Kindergeld, die uns massiv geholfen haben.

Also in unserer Erfahrung waren diese Hilfestellungen genug. Ein BGE wäre nicht unbedingt schlecht, aber ich denke das Geld wäre besser investiert in der Verbesserung von bestehenden Systemen.

Ich kann Ralphs Einstellung zur Arbeit und Hartz IV nicht ganz nachvollziehen. Ich empfinde seinen Kampf gegen den Sanktionen im Hartz IV Programm gut, jedoch denke ich seine Rechtfertigung warum er weiterhin Geld von Hartz IV kassiert ein bisschen kindisch.

Er empfindet seinen Aktivismus als Arbeit, jedoch bekommt er kein Geld davon, also lässt er sich vom Staat bezahlen. Habe ich das richtig verstanden? Wir leben nunmal in einer kapitalistischen Gesellschaf, und ich denke man trägt einiges der Gesellschaft bei auch wenn man ein Lagerarbeiter oder ein Verkäufer ist. Ich persöhnlich empfinde meine eigenen Filmarbeiten als Arbeit. Da gehe ich halt ein Risiko ein und versuche etwas zu starten, wenn es nicht funktioniert kann ich jederzeit entscheiden mir einen Job zu suchen oder mich weiterzubilden. Was würde ich bezwecken wenn ich einfach dauerhaft Geld von sozialen Hilfen kassiere und mich nicht um mein eigenes Geld kümmere? Ich würde mich wie ein Sozialschmarotzer fühlen, egal wie wichtig meine „Arbeit“ für mich ist.

Und zu welcher Erkenntnis sollte das Skabus nun bringen? Dass wir ein System erschaffen haben, das größer ist als wir selbst, oooder dass er ein bisschen tickt wie der Unabomber?

Edit… @Bossmang du hättest das vllt klarer angeben sollen, die Einteilung ist nicht ganz eindeutig. Du willst wohl darauf hinaus, dass Skabus aufgrund eines Minderwertigkeitsgefühls, laut Herrn sehr seriöser Terrorist ein Merkmal der modernen Linken, eigentlich neutrale Aussagen entsprechend herabwürdigend wahrnimmt. Gibt übrigens in der Psychologie zumindest im Englischen ein Wort dafür: Apperception. We don’t perceive, we apperceive. Das betrifft aber erstmal alle Menschen, nicht nur Linke, gell.