Ich finde das Format super und freue mich, dass wir es auch auf dem MG Portal zu sehen bekommen. Ob am Stück oder in Happen ist mir persönlich egal, ich kann es mir ja einteilen und oftmals höre ich dabei mehr zu, als dass ich wirklich hinschaue, während ich diversen Hobbies nachgehe. Da ist dann die längere Laufzeit von Vorteil
Zum Inhalt möchte ich nur auf zwei Beiträge eingehen: Auf Klo und Kebekus.
Die anderen drei sind sicher auch kommentierenswert, tangieren mich aber weniger.
Fangen wir mit den „Fakten“ über das Gendern an: wenn der Kern aller Fakten das „tief in dir drinsitzende Gefühl“ ist, weiß man eigentlich schon alles, denn damit stürzt der Großteil des Argumentationsgefüges in sich zusammen.
Ich möchte definitiv jedem Menschen sein Gefühl zugestehen und ich weiß, dass es Menschen gibt, die nicht dem Klischee ihres Geschlechts entsprechend (gibt es überhaupt welchen, die das tun?). Ich selber haben viele Eigenschaften, die man nicht einem typischen Mann zuschreiben würde und mein Idealbild einer Frau weist auch nicht deren typische Eigenschaften auf. Aus diesem Grund bin ich auch mit einer Frau verheiratet, die weniger Zeit im Bad braucht als ich (und ich brauche nicht viel!), die auf Horrorfilme steht und generell selbstbewusst auftritt. Trotzdem bin ich ein Mann und fühle das auch so, ebenso wie sie eben eine Frau ist und oh Wunder, es kam sogar ein Kind zustande.
Wer ein Problem mit seiner Identität hat, darf gerne seinem Gefühl nach leben, denn unsere Gesellschaft wird immer toleranter und es ist längst nicht mehr tabu, als biologischer Mann in Frauenkleidern herumzulaufen. Aber dieses ständige Darauf-Hinweisen und die Unterstellung, ich würde Menschen verletzten, wenn ich sie nicht nach ihrem aktuellen Pronomen frage, ist so ein Ärgernis, dass ich jeden verstehe, der sich angewidert von dieser Debatte distanziert. Es ist nicht kompliziert, es wird nur kompliziert gemacht.
Genau wie beim Rassismus-Thema sucht man überall Probleme und findet natürlich auch massenweise davon. Es wird immer Menschen geben, die eine gefühlte Mehrgeschlechtlichkeit nicht akzeptieren und es wird auch immer Gewalt ausgeübt werden, allein schon, weil es in einer bunten Gesellschaft auch ein kulturelles Thema ist.
Mit dieser Art Indoktrination wird man aber gerade in diesem Gruppen eher für Provokation als für Läuterung sorgen. Freuen wir uns doch darüber, dass die Mehrheit (ist eine Behauptung meinerseits, gespeist aus eigener Beobachtung) keine Gewalt gegen Nicht-binäre Menschen ausübt und natürlich sollte diese Mehrheit auch zusammenhalten, wenn es doch mal passiert.
Nun zu Kebekus: ich fand sie zu ihren Anfangszeiten tatsächlich auf eine gewisse Art witzig. Der Humor ist plumpp und basiert oft auf Gesichtsverrenkungen und Overacting, aber sie hat eben typische Klischeebilder herrlich erfrischend auf die Schippe genommen und das auch ihrem eigenen Geschlecht gegenüber.
Dieser Beitrag ist nun nach einigen Jahren der erste, in dem ich sie wieder gesehen habe und ich muss nun zugeben dass mir diese Art von Humor nicht mehr gefällt, denn es ist jetzt eine in vermeintlichen Witz gepackte Ideologie gegen Männer.
Und ja, das stört mich am allermeisten. Dass man ein Pseudo-Computerspiel fälschen muss (wenn ich auch anerkennend bemerken muss, dass es gut gespielt war), um seine These zu belegen, ist schon harter Stoff, aber dass man sich mittlerweile als Mann dem puren Hass ausgesetzt sehen und sich für sein Geschlecht schämen muss, geht mir echt auf die Nieren.
Ja, Computerspiele war lange Zeit ein Männerdomäne, ist es aber schon lange nicht mehr und es ist doch auch immer das Eintauchen in eine fiktive Welt, in der man sich nicht um Gesetze der realen Welt scheren muss.
Warum MUSS in jedem Medium mittlerweile Ausgewogenheit herrschen, was Männer, Frauen oder Minderheiten angeht? Warum darf ich in der Fiktion nicht mit Klischees oder Idealbildern spielen?
Ich habe auch keine Muskelberge wie Arnold Schwarzenegger oder die Konstitution eines Tom Cruise, aber ich habe trotzdem noch nie einen Film vermisst, in dem ein 1,75 Meter großer Informatiker mit Trichterbrust als Actionheld gegen Russen antritt. Und ich kann - (!)Achtung - auch als Mann wunderbar eine Lara Croft spielen, egal ob als vollbusige Powerfrau oder als abenteuerlistiges Mädchen.
Und noch mal (!)Achtung: ich habe schon 1990 auf dem Gameboy eine Frau gespielt, nämlich in Metroid II. Unglaublich oder?
In den meisten Spielen heutzutage kann ich die Figur und das Geschlecht selber bestimmen und das Resultat ist absolut ausgeglichen. Ich habe noch NIE ein Spiel gesehen, in der man als Frau spielt und dann nur die zweite Geige als Heilerin spielt. Absurd! Vielleicht ist es in Word of Warcraft oder anderen Online-Spielen anders aber ich kenne das nicht.
Auch das Beleidigen ist so eine Sache, denn selbst in den wenigen Online-Momenten, die ich als passionierter Offline-Spieler erfahren habe, verging kaum eine Runde ohne dass mich jemand angepöbelt hat. Oft sind es Kinder, manchmal auch toxische Männer. Und nun? Vielleicht gehe ich als Mann anders damit um, vielleicht ist es wirklich ein Problem. Aber lösen wir das, indem wir den Spieß nun umdrehen und Frauen mit geballtem Hass auf Männer losgehen?
Ich las irgendwo eine Rezension, dass „Conan der Brarbar“ sexistisch sei und dachte mir, dass genau das die Haltung heutzutage ist. Es ist ein Barbar, verdammt. Warum sollte man einen solchen Charakter anders darstellen, als barbarisch??? Es ist Fiktion! Es ist Eskapismus.
Und wenn ich in einem Spiel eine Transfrau spielen muss, gerne, aber bitte nicht wegen einer Quote, sondern weil es für das Spiel wichtig ist. Ansonsten sollte man es sein lassen.
Ich freue mich schon auf „Need for Speed - Nature“, wo man mit Fahrrädern durch die Gegend fährt, wegen Klima und so.
Genug ausgekotzt. Im Grunde ist durch die Reaktion auch schon alles gesagt. Ich erwarte dennoch wieder neue Beiträge von Funk und anderen Kanälen und bringe mich schon mal in Wallung.