Pantoffelkino Folge 448. Hier kann darüber diskutiert werden!
Zum zweiten Mal werden im Rahmen des diesjährigen Adventskalenders Einzelwünsche von Zuschauern erfüllt. Anna, Volker und Holger beschäftigen sich dabei u.a. mit dem splatterigen Puppenfilm „Team America“, mit Charlie Chaplins Spätwerk „Rampenlicht“ und „Looking for Eric“ von Ken Loach. In eine dramatischere Richtung gehen die deutschsprachigen Filme „Und morgen seid Ihr tot“ und „Der Russe ist einer, der Birken liebt“.
Es ist einer meiner Lieblingsfilme und die haben sich da richtig Mühe gegeben bei der Produktion. Die Kulissen wurden in Kartongröße gebaut (und z.B. in der einen Szene geflutet) und auch die Puppen waren professionell mit Motoren für die Augen- und Mundbewegungen ausgestattet. Das sind keine Computeranimationen.
Es fand natürlich eine Computernachbearbeitung statt. So hat man in etlichen Szenen die Fäden zu den Puppen rausretuschiert, hat das aber bewusst nicht in allen Szenen gemacht, weil man weiterhin zeigen wollte, dass das ein Puppenspiel und nicht animiert ist.
Und auch diese Filmmusik gehört zu den wenigen, bei denen ich alle Soundtracks geil finde und die ich mir sofort geholt habe.
@AnnaElch Hast du dir die Originalversion angesehen oder die deutsche? In der deutschen haben sie ja Klaus-Dieter Klebsch für Alec Baldwin und Kerstin Sanders-Dornseif für Susan Sarandon ran bekommen, was den Film noch etwas aufwertet.
Ich stimme dir aber zu, dass man die Kotzszene etwas hätte abkürzen können.
The Book of Mormon hätte ich mir auch gerne angesehen. Aber das wurde ja leider nur 11 Tage in Köln aufgeführt.
Ich muss dich aber enttäuschen: Denn nur ich bin hart. Du bist ne Pussi. Und alle anderen sind Arschlöcher. Den Rest kennst du ja. Das ist übrigens meine Lieblingsszene.
Grundsätzlich wollte ich einfach eine Schweizer Produktion in die Pantoffel-Kinofolge unterbringen. Ich finde den Film eigentlich hervorragend produziert und er bietet eine tolle Unterhaltung. Zudem zeigt der Film Einblicke in Entführungen von westlichen Staatsangehörigen durch Terroristen/Rebellen/Kriminielle zur Erpressung von Geld etc. - auch wenn unklar ist, wie viel Wahrheit schlussendlich wirklich in den Schilderungen der Entführten steckt. Dies wurde in der Schweiz auch sehr medial ausgeschlachtet, da Schweizer Medien sehr kritisch waren und sich die Entführten selbst vermarkteten. Das Gebiet der Entführung war angeblich auch nicht für (eigentliches) Taliban-Gebiet bekannt bzw. die Entführten wurden ja mehrere hundert Kilometer „verschleppt“. Der Film zeigt auch, wie die Diskussion gezeigt hat, wie kompliziert die Lösung solcher Entführungsfälle sind, wie man als Westler einfach ausgeliefert ist, wenn man in eine solche Falle gerät, wie strapazierend diese Gefangenschaft über 250 Tage ist und das man dann zurück im Heimatland noch medial kritisiert wird.
Zur Kritik von Anna: Ich verstehe, dass Argument das man naiv ist, wenn man als „Abenteurer“ solche Gebiet durchreist und denkt es passiert nichts. Es gab aber meiner Meinung nach immer wieder, auch in den 80er und 90er Jahren, diese Abenteurer (kenne selbst welche), welche mit Fahrrad, Kleinbus, Motorrad etc. über Monate Länder und Kontinenente durchquert haben und es war trotz einer westlichen Staatsangehörigkeit nie ein Problem bzw. kam zu solchen Zwischenfällen. Anderseits ist es eventuell auch ein fehlendes Sicherheitsbewusstsein, da man in Europa überall anhalten kann und grundsätzlich nichts passiert.
Meine anderen Film-Ideen waren noch „Stürm“ - eine Biographie bzw. eine politische Auseinandersetzung mit dem Vollzug von Gefängnisstrafen in den 80er Jahren - Aktenzeichen XY sagt der Name sicherlich was - Walter Stürm oder eine Geschichte von Pedro Lenz - Der Goalie bin ich - https://www.keinundaber.ch/buecher/der-goalie-bin-ich?variant=25907 - Ich wollte aber dem Pantoffelkino-Team kein OMU (Schweizerdeutsch) antun, da es kompliziert war entweder eine hochdeutsche Version zu finden bzw. eine solche wohl gar nicht gibt.
Team America gehört zu meinen All-Time-Favorites. Den werde ich auch sicher noch 20 mal sehen bis zu meinem Lebensende. Die Kotz-Szene ist ein absolutes Highlight und beim ersten Mal gucken, musste ich zwei mal zurück spulen und noch mal gucken. Ich hatte Bauchschmerzen vor Lachen.
Das mit den Stimmen ist übrigens ein Running Gag, den Trey und Matt schon bei South Park immer hatten. Die Promis SOLLEN gar nicht genau so klingen. Das steht schon in der Einblendung am Anfang jeder Folge: „Celebrity voices are impersonated…poorly“ und oft wenn sie Promis hatten, haben die nur Hundebellen eingesprochen (George Clooney war Stan’s Hund Sparky) oder so. Ist Teil des Humors.
Bei „Morgen seid Ihr tot“ bin ich auf Anna’s Seite. Niemand hat sowas verdient, aber eine gewisse Eigenverantwortung muss man von jedem erwarten können.
Wir kennen ja nur die Story der Geiseln - gut möglich, dass sie frei in diesem Gebiet herumgekurvt sind - aber für ihre Story zum Selbstschutz diese zufälligen 5 Minuten zwischen dem Wechsel der Begleitfahrzeuge erfungen/genommen haben, um vom (grösseren) Selbstverschulden abzulenken.
Der Geiselgruppe um Familie Wallert kann man eigentlich auch kienen Vorwurf machen, da sie nicht bewusst im Risikogebiet Urlaub gemacht haben, sondern aus Malaysia auf die Phillippinen verschleppt wurden. Zu Thema gibt es auch einen Film mit Isabelle Huppert.
Zum „kleinen Fernsehspiel“:
Ja, es stimmt, häufig läuft da ziemlich verkopfter Kunstquark, aber auch immer mal kleine Entdeckungen wie Die tödliche Maria, Rammbock, Kriegerin, Systemsprenger oder Die Hände meiner Mutter.
Ist natülich auch immer eine bisschen Geschmacksache, aber zumindest wird noch wirklich öffentlich-rechtlicher Auftrag erfüllt