Folge 38: SPD am Ende? Gast: Marco Bülow (Die Partei, ehemals SPD)

Meine Spezialität.

Hör doch mal auf kaputt zu gehen, das machst du schon ein paar Jahre lang, ich finde es reicht. :stuck_out_tongue:

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Was mal wieder zeigt, dass er nicht satisfaktionsfähig ist.

Ich war ja mal in der SPD. Ich finde es sehr schade, dass die SPD immer stärker zerfällt. Nach meiner Meinung ist die SPD die einzige Partei, die eine rationale Linke Politik vertritt und schlicht die Realität anerkennt, dass alles das was umverteilt werden soll auch vorher erwirtschaftet werden muss. Wie sagte mal einer meiner Ex-Genossen: „Die CDU macht Politik für große Firmen, die FDP macht Politik für kleine Firmen, die Linke mach Politik für ewig Gestrige, die Grünen machen Politik für Spinner, nur die SPD macht Politik für alle Menschen in diesem Land“ :wink:

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sehr schönes Interview und guter Gast mit interessanten Geschichten, ich konnte ihm gut zuhören und inhaltlich folgen und meistens auch zustimmen, ist ja nicht bei jeder PolitikerIn gegeben
interessant was er über die SPD denkt und wie er zu DIE Partei gekommen ist
hatte öfter das Gefühl seine Nase hatte ein Eigenleben…
freue mich auf weitere interessante Gäste!

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Ich finds immer interessant einen tieferen Einblick in eine Partei zu bekommen. Und Ehemalige können da natürlich frei aus dem Nähkästchen plaudern und ihre komplett freie Meinung äußern (auch wenn Herr Bülow das ja nach eigenem Bekunden schon vorher getan hat).

Seine Einstellungen und Ausführungen empfand ich als aufrichtig und nachvollziehbar. Die Frage, die er sich allerdings gefallen lassen muss ist die, warum sein Austritt erst 2018 erfolgte (unmittelbar nachdem er gewählt worden ist) und nicht schon vor der letzten Bundestagswahl.
Die Missstände waren ja schon viel länger für ihn präsent.

Im Zweifel hätte ich wahrscheinlich auch eher das Mandat niedergelegt, als bei Der Partei anzuheuern.
Ich finde, da nimmt er sich persönlich zu wichtig. Viele werden (anders als er denkt) nicht ihn persönlich, sondern eben in erster Linie die SPD gewählt haben. Diese Wähler dürften sich jetzt veräppelt vorkommen.

Das ist einfach ein Prozess unserer Zeit. Der Anspruch eine Volkspartei zu sein ist ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Heutzutage geht einfach der Trend zu kleineren Parteien mit schärfer definierten Wählergruppen (siehe Niederlande, Belgien, etc).
Ich finde das auch richtig. Wer alle vertreten will, vertritt am Ende keinen mehr, weil sich nicht beliebig viele Positionen vereinbaren lassen. Das endet irgendwann in der Beliebigkeit der ganzen Partei.

Ich bin ganz auf Marco Bülow’s Linie. Für mich war diese Folge daher mehr eine episodische Aneinanderreihung von Parlamentsreden anstatt einer Diskussion. Kann ich bei ihm aber auch nicht schlecht finden. Super Gast!

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Korrekt - wobei zwischen CDU und AfD m. E. noch „unbewohntes Land“ gibt.
Solange das von einer konservativen Partei nicht „in Besitz“ genommen wird wundert es mich nicht, wenn diese Klientel die AfD unterstützt. :confounded:

Irgenwie wollen so gut wie alle Parteien mit dem Wörtchen „rechts“ nichts mehr zu tun haben.
Was die politische links/rechts-Orientierung ad absurdum führt.
Wenn Du mit „grüne Politik“ „Die Grünen/Bündnis 90“ meinst, dann können wir dann wieder darüber sprechen, wenn diese wieder (umsetzbare) „grüne Politik“ machen - und zwar im Gesamtkontext vom Umweltschutz.

Jup.

Generell zur Sendung
Nach dem „Mimimi“-Einstieg wurde es zum Glück besser.
Auch in empfand den Austritt nach(!) der Wahl für unsauber.
Wenn er auch für die SPD mit angetreten ist, dann hätte er es auch durchziehen müssen - ansonsten macht das nur den Eindruck, dass er die SPD genutzt hat, ohne die er keine Chance auf den Bundestag gehabt hätte.

Der drängt sich mir auch auf - vor allem nach der etwas lahmen Begründung, warum er nicht in die Partei „Die Linke“ eingetreten ist. Die hätte doch wesentlich besser zu seiner politischen Einstellung gepasst.

Die spd hat als Partei die vergangenen Jahre gute Projekte wie die Altersheime für alle umgesetzt. Auch der Mindestlohn war nicht falsch, aber inzwischen macht man sich durch die geplanten Erhöhungen selbst kaputt, da ein Teil der Wähler, die etwas gelernt haben, bald genauso viel bekommen, wie ungelernte Kräfte bei einfacheren Tätigkeiten. Sofern ich jedem einen Mindestlohn zusichern mag, 12€ ist verhältnismäßig viel. Vor allem in was für einen kurzen Zeitraum.

Genau betrachtet hat die SPD Vieles, was sie auf ihrer Angenda und dem Koalitionsvertrag hatte auch erfolgreich umgesetzt. (Hatte ich vor 1-2 Monaten mal in einer Doku mitbekommen.) - Da aber meiner Beobachtung nach dies nicht adäquat kommuniziert/verkauft wird schöpft sie auch keinen (dringend benötigten) Vorteil daraus.

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Naja, ich weiß nicht. Ich bin da ehrlich gesagt gespalten. Auf der einen Seiten wird dadurch die Anzahl der Meinungen vielfältiger. Auf der anderen Seite haben wir zunehmend das Problem, dass sich kaum mehr stabile Mehrheiten in Parlamenten finden lassen. Das kann man wiederum gut finden, da so das Parlament nicht automatisch die Regierungspolitik durchwinkt, sondern dass sich die Regierung Mehrheiten suchen muss. Das hab ich aber auch noch nicht richtig zu Ende gedacht und hab da keine dezidierte Meinung zu.

Was ich eigentlich meine ist folgendes: Die SPD verkörpert für mich linke Politik gepaart mit einer rationalen Wirtschaftspolitik. Soll heißen: Man ist sich bewusst, dass alles was verteilt werden soll vorher auch alles erwirtschaftet werden muss. Die SPD sagt zum Beispiel nicht „Reiche erschießen“ und ein Unternehmer soll durchaus auch mehr verdienen als der Angestellte, denn er trägt ja das Risiko. Die SPD steht aber dafür, dass die Arbeiter und Angestellten von dem Gewinn ihren guten und gerechten Anteil erhalten. Die SPD steht für mich für Stakeholder-Value, dass ein Unternehmen nicht nur den Anteilseignern dient sondern allen die damit in Verbindung stehen. Ein wesentliches Problem ist, dass die Mitgliederstruktur dies nicht mehr repräsentiert, dort sind überwiegend pseudo-Intellektuelle Akademiker.

Das Milieu der pseudo-Intellektuellen Akademiker wird aber bereits durch die Grünen bedient. Die Grünen haben aber nicht die geringste Verbindung zum Arbeiter oder Angestellte.

Jo, das mit dem schwächelndem Konservativismus, wozu sich u.a. der Begriff „Cuckservative“ gebildet hat, trifft es, ansonsten noch eher Linksdrift, eine langsame, konstante Bewegung, einige ziehen damit einen Vergleich zu nem Frosch in nem Kochtopf, bei nem „Ruck“ in heißes Wasser, springt er wieder raus, aber wenn man ihn eben in kaltes bis laufwarmes Wasser legt und dann langsam immer weiter die Temperatur steigert.
So ähnlich auch mit Stahl, ist er glühend heiß und kühlt man ihn schnell herunter, wird er knüppelhart und spröde „Glashärte“, deshalb lässt man ihn danach an: erhitzt ihn nochmals, aber nicht mehr so hoch wie beim Härten und lässt ihn dann langsam herunterkühlen, wodurch er wieder an Zähigkeit gewinnt.

Und nicht nur parteipolitisch, sondern auch medial, das hat sich unser Teslafahrender Whiskytrinker kürzlich unter die Lupe genommen, könnte auch eine Ursache sein, dass die Auflagen fast aller Zeitungen/Magazine konstant auf Talfahrt sind, weil die Leute hier mit der Geldbörse abstimmen, es die Blätter aber nicht zu interessieren scheint, weil sie eben ideologisch in ihrer Blase sind.
Interessanterweise entwickelt sich aber Tichys Einblick gut, gibt es zugegebenermaßen auch erst wenige Jahre, aber die sind auf dem aufsteigenden Ast.
So, jetzt aber mal das Video vom Fuselhorst, wie er auch genannt wird^^:

https://youtu.be/4pKLioN_J14

Was die Partei Voldemorts betrifft, sollten die anderen deren problematische Äußerungen und Positionen durchaus ansprechen und auch konstruktiv kritisieren, diese Sachen aber mMn trotzdem diskutieren, aber es ist mMn so dass alles aus deren Ecke komplett verteufelt wird und einige auch schon ihre vermeintlichen Kollaborateure (siehe Thüringen am Anfang des Jahres oder eben der Weggang Wolfgang M Schmitts) wohl am liebsten am nächsten Baum aufhängen würden und damit eigentlich genauso menschenverachtend sind, wie sie es denen gerne vorwerfen.
Das Parlament ist mMn zu so einem „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ von Union, über FDP (auch nur noch Fähnchen im Wind), SPD, Grüne bis hin zur Linken verkommen und die AfD die einzigen in der Opposition mit Biss.

Und um das klarzustellen, ich möchte wirklich keine AfD-Regierung, aber würde mir wünschen, dass sie so stark werden, dass man sie nicht mehr einfach so übergehen kann, bspw. zusammen mit Werteunion genug Leute, dass die anderen keine Zweidrittelmehrheit mehr für GG-Änderungen haben, was hoffentlich das Eis zum Schmelzen bringt.

Ist jetzt etwas viel OT, von Sonneborn fand ich dieses Video gut: https://youtu.be/9EGUwg4Qjt0
Ist schon traurig, wenn es irgendwie kaum Aufruhr gibt und ein Satiriker auf sowas aufmerksam machen muss…

Julia Reda wäre vielleicht interessant, die ist ja aus den Piraten raus, weil dort wohl ein Fall von sexueller Belästigung unter den Teppich gekehrt wurde: https://youtu.be/q2qS56P-7kA
Und hat auch eine gute Rede gegen Artikel 13 gemacht, fands herrlich, wie sich Caspary danach verplappert hat und ihm dann das Mikro abgestellt wird.
Aktuell schreibt sie auch kolumnenmäßig bei Heise.